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Dann würde ich mich nach was anderem umsehen.
Warum ? In über 50 Polenjagdreisen habe ich über 90% meines Wildes nicht vom Hochsitz erlegt. Auch meine Kunden haben seit ich ab 1989 Polenjagd im Programm habe, sehr viele ihrer Hirsche erpirscht.
Aber viele Jäger, und dazu rechen ich intuitiv besonders solche wie den Initiator dieses Fadens, die sich mal als Highlight mit der vom findigen BüMa aufgeschwatzten aber sonst eher selten nutzbaren 6,5er Blaser oder der eher an ein Fiskars-Werkzeug erinnernde, preiswerten Plastikratsche von Merkel auch mal einen Hirsch in Polen gönnen und vermutlich eher wenig jagdliche Erfahrung haben, bekommen beim Anblick selbst eines Kronenträgers der Einsteigerklasse ein ausgesprochenes Hirschfieber.
Sie schwitzen sich die Patschhändchen nass und japsen wie ein Husky beim Schlittenhunderennen und die Mündung wackelt hin und her wie ein Lämmerschwanz.
Wenn die Kugel nicht das Ziel findet, dann hilft die dickste Pille eh nicht, wirst Du Dir richtig denken und dem stimme ich zu.
Bis auf den letzten Satz etwas viel Verallgemeinerung, wie ich finde. Ich habe einige Jahrzehnte in Afrika meist für die Jagd auf Großwild oft recht unerfahrene Jagdgäste geführt und ihnen bis auf für bestimmte Wildarten gesetzlich vorgeschriebenen Kaliber stets die Waffe empfohlen, die sie auch zur Jagd in Deutschland nutzen. Das hat sich mit der vertrauten Waffe bestens bewährt. Einige haben ihren Drilling in 7x65R mitgehabt und damit sauber Oryx und Kudu sowie zusätzlich mit Schrot gut präparierbares Kleinwild erlegt. Sehr viel wichtiger, als das Kaliber ist ein der Wildart angepasstes Geschoss ! Ich habe da aus Erfahrung stets zum Nosler Partition geraten.
Leider wird Afrikajungjägern von "erfahrenen" Waffenhändlern eher gerne ein langjähriger Ladenhüter im Großwildkaliber aufgeschwatzt, welches sie bei einer ungewohnten Jagdart im Ausland mit oft für den Erfolg schnell notwendigen Schüssen deutlich überfordert.
Bei einigen Kunden führte die Angst vor dem Rückstoß der neu erworbenen Waffe im ungewohnten Großwildkaliber zu sehr schlechten Schüssen mit teilweise erfolglosen Nachsuchen. Das Mucken ist meist schlimmer, als aufkommendes Jagdfieber.