[Bayern] Welche zusätzlichen Ergänzungen / Vereinbarungen im Jagdpachtvertrag sind aktuell notwendig / wünschenswert

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habe ich bei einem Angebot mal so ähnlich vorgeschlagen. Aber mit einer "Abmahnung" und Frist vorher. Damit beide Seiten noch reagieren können und Emotionale Entscheidungen beidseitig verhindert werden.
Ziel ist ja auch keine Kündigung. Nur eine kleine Absicherung.

Bei uns sind 6 von 7 Reviere an einheimische Jagdgenossen verpachtet. 1 Revier an Einheimische. Fremde sind nicht zur Pacht zugelassen. Das hatten wir 1x nach der Wende. War heilsam...

Einheimisch bist du hier, wenn du vor 45 schon hier gewohnt hast oder hier gebohren bist. Direkte Nachbardörfer sind gerade so nach akzeptiert.
Sprich jeder kennt seinen Gegenüber auf allen Seiten.
 
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Ich habe mir die Mühe gemacht, dass alles zu lesen. Ehrlich gesagt, würdest du -öhöm, dein Bekannter - mit den Überlegungen bei uns niemals zum Zuge kommen.
Ein Revier ist doch kein Verkehrsübungsplatz.
Ein Revier bedeutet Arbeit, Verantwortung, Planung und viel Zeiteinsatz. Ein Revier bedeutet nicht: Endlich kann ich rumballern wie ich will, kann einladen wen ich will - und bin weg, wenns eng wird.
Bei uns wird auch nur noch an Jäger verpachtet, die man kennt und denen man vertraut. Wildschaden wird nur dann fällig, wenn der Grundeigentümer erkennt, das der Jäger nichts tut.
Wolf, ASP, Windkraftanlagen, andere Naturnutzer usw... kommen und gehen. Ein Revier ist mehr als ein Schießplatz.
 
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Hallo zusammen,

ein Bekannter von mir bewirbt sich die Tage auf ein Revier. Er hat mich gefragt welche Preise bei uns derzeit so aufgerufen werden usw. Dabei sind wir auch auf das Thema aus meiner Sicht notwendige Vertragsergänzungen gekommen.

Ich aus meiner Sicht würde es in der aktuellen Situation für absolut notwendig halten Regelungsumfänge für folgende Themen im Vertrag zu fixieren (natürlich im Idealfall und falls nicht eh schon explizit im Vertrag geregelt…)

  • Auftreten ASP
  • Regelmäßiges vorkommen Wolf
  • Relevante Änderungen am Jagdgesetz, bzgl. bejagbare Arten usw.
  • Wildschaden
  • Weitere Erhöhung Abschusszahlen
Habe ich was vergessen?

Gibt es irgendwo solche ausgearbeiteten Formulierungsvorschläge zu finden. War vor einiger Zeit mal glaube ich in einer Jagdzeitschrift oder so.

Wie gesagt, was dann tatsächlich durchgesetzt werden kann ist wieder etwas anderes…

Danke für sachdienliche Hinweise.

Wer sich in Bayern auf ein Revier "bewerben" muss, hat nicht viel Verhandlungsmasse. Dein Bekannter braucht schon viel Glück, für oben erwähnte Unannehmlichkeiten ein Sonderkündigungsrecht zu vereinbaren. Einer Bewerbung liegt i. d. R. eine Ausschreibung zugrunde. Ausgeschrieben wird ein Revier von einer JG aber nur, wenn sich kein Einheimischer dafür interessiert hat oder man einen höheren Preis / bessere Bedingungen für die JG erreichen will.

Gute Reviere mit vernünftigen JGenossen sehen keinen Fremden.

Es ist wesentlich sinniger, abzuwarten, ob man zu den "Auserwählten" gehört und einen Pachtvertrag zur Ansicht erhält. Bei Wolf u. Wildschaden wirds eher weniger Entgegenkommen geben. Gegen höhere Abschüsse zu wettern, wenn der Verbiss nicht passt, ist auch nicht klug.

Am Besten abwarten, bis es zum Gespräch kommt und dann vorsichtig austarieren, was geht und was nicht.
 
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Wenn ich was in den Pachtvertrag reinschreiben dürfte, dann wären das:
- Körperlicher Nachweis
- Baumarten, die sich natürlich verjüngen können müssen ohne Schutzmaßnahmen
- Regelmäßige Zaunkontrollen durch den JAB
- Jährliche Revierbegänge
- Wildschadensersatz bei Verbiss und Fegeschäden (Schälschäden wenns Hirsch hat)
- Drückjagden auf alle vorkommende Schalenwildarten (statt Treibjagden auf Fuchs und Sau)


Spaß Beiseite: Wenn UFra - Jäger für Unterfranken steht - hier hats grad ein Waldumbauproblem, weil die Fichte abkackt und auch die Kiefern schon schwächeln. Wenn Du - ääähm - Dein Kumpel sich nen Wettbewerbsvorteil verschaffen wollt, dann geht mal auf den Förster und die größeren Waldbesitzer (meist der Bürgermeister für den Kommunalwald) zu und stellt Euch deren Probleme im Waldumbau. Im Kleinstparzellierten Privatwald haben die Waldbesitzer häufig die Stimmenmehrheit, mit Bgm kann es dann auch schon zur Flächenmehrheit reichen...
Kommt mal mit Konzepten, die auch dem Wald helfen. Das kann mitunter Wunder wirken. Allerdings solltet Ihr dann nicht nur Sprüche klopfen, sondern das ganze auch umsetzen...!

Nach meinem Eindruck haben die Sauen schon ganz schön kurze Beine bekommen Dank der Nachtsichttechnik. Wildschäden im Feld können damit relativ gut eingegrenzt werden, auch wenn das mit Aufwand verbunden ist.
 
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Wenn ich was in den Pachtvertrag reinschreiben dürfte, dann wären das:
- Körperlicher Nachweis
- Baumarten, die sich natürlich verjüngen können müssen ohne Schutzmaßnahmen
- Regelmäßige Zaunkontrollen durch den JAB
- Jährliche Revierbegänge
- Wildschadensersatz bei Verbiss und Fegeschäden (Schälschäden wenns Hirsch hat)
- Drückjagden auf alle vorkommende Schalenwildarten (statt Treibjagden auf Fuchs und Sau)


Spaß Beiseite: Wenn UFra - Jäger für Unterfranken steht - hier hats grad ein Waldumbauproblem, weil die Fichte abkackt und auch die Kiefern schon schwächeln. Wenn Du - ääähm - Dein Kumpel sich nen Wettbewerbsvorteil verschaffen wollt, dann geht mal auf den Förster und die größeren Waldbesitzer (meist der Bürgermeister für den Kommunalwald) zu und stellt Euch deren Probleme im Waldumbau. Im Kleinstparzellierten Privatwald haben die Waldbesitzer häufig die Stimmenmehrheit, mit Bgm kann es dann auch schon zur Flächenmehrheit reichen...
Kommt mal mit Konzepten, die auch dem Wald helfen. Das kann mitunter Wunder wirken. Allerdings solltet Ihr dann nicht nur Sprüche klopfen, sondern das ganze auch umsetzen...!

Nach meinem Eindruck haben die Sauen schon ganz schön kurze Beine bekommen Dank der Nachtsichttechnik. Wildschäden im Feld können damit relativ gut eingegrenzt werden, auch wenn das mit Aufwand verbunden ist.

In Bayern brauchst Du aber beide im Boot, denn es wird Stimmen- und Flächenmehrheit benötigt.
 
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Wenn ich was in den Pachtvertrag reinschreiben dürfte, dann wären das:
- Körperlicher Nachweis
- Baumarten, die sich natürlich verjüngen können müssen ohne Schutzmaßnahmen
- Regelmäßige Zaunkontrollen durch den JAB
- Jährliche Revierbegänge
- Wildschadensersatz bei Verbiss und Fegeschäden (Schälschäden wenns Hirsch hat)
- Drückjagden auf alle vorkommende Schalenwildarten (statt Treibjagden auf Fuchs und Sau)
....
Ganz ehrlich unter uns - den Jagdbogen darf behalten oder nehmen, wer will.

Ich bräuchte dieses Theater nicht wirklich ... ;)
Selbst so scheinbar unscheinbare Details wie die Thematik 'körperlicher Nachweis'.
Da ist die 'Kreativität' an der Tagesordnung ... .

Summiert - lass einfach stecken :cool:
 
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In Bayern brauchst Du aber beide im Boot, denn es wird Stimmen- und Flächenmehrheit benötigt.

Richtig, und 2 Gruppen zu bilden, um die dann gegeneinander auszuspielen würde ich mich nichtmal im komischen Frankenland trauen.

Als (Nebenerwerbs-)Landwirt (meinetwegen auch Hobbylandwirt) und Jäger kann ich da nur sagen: Es hat schon einen Grund, in welchen Revieren ich Körnermais und Kartoffeln habe...

Spätestens, wenn für den Wildschaden der erste Waldbauer zur Kasse gebeten wird, wird es noch lustig... Wie ausgesucht, so bekommen...
 
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Richtig, und 2 Gruppen zu bilden, um die dann gegeneinander auszuspielen würde ich mich nichtmal im komischen Frankenland trauen.

Als (Nebenerwerbs-)Landwirt (meinetwegen auch Hobbylandwirt) und Jäger kann ich da nur sagen: Es hat schon einen Grund, in welchen Revieren ich Körnermais und Kartoffeln habe...

Spätestens, wenn für den Wildschaden der erste Waldbauer zur Kasse gebeten wird, wird es noch lustig... Wie ausgesucht, so bekommen...

Hoffentlich bist Du ziemlich Schmerzunempfindlich und das in jeder Hinsicht. 😜
 
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Haben selbst ein "Bauernrevier" seit 60 Jahren in FamilienPacht.Ehemals ein Spitzen NW Revier mit über 1000 Stück Hase Fasan Rebhuhn, ist nur noch der Hase übrig geblieben.Aber auch nur so das es für ne kleine Jagd reicht und ein paar Ansitzhasen.Rehwild gut und immer mehr Sauen.Dafür haben wir jetzt ne Biogasanlage im Revier,Mais und Raps Felder bis zum Horizon.Windräder die sich jedes Jahr vermehren.Da eine Autobahn durch einen Revierteil geht kommt jetzt das nächste-ein großer AutobahnParkplatz soll gebaut werden.Von den Pferdekoppeln und dem steigenden Besucherverkehr auch durch Corona gar nicht zu reden.
Bei der letzen Verpachtung haben wir den Wildschaden streichen lassen und pro neuem Windrad Pachtminderung von 300€.Dafür blieb der Pachtpreis gleich.
Jetzt steht wieder Verpachtung an.Sollte der Parkplatz gebaut werden, würde das das Jagdliche Aus für einen ganzen Revierteil bedeuten. In diesem Fall würden wir den Pachtpreis halbieren.
Wolf wurde auch schon im Revier gesehen.
Ist nicht einfach heutzutage zu jagen,obwohl das auf dem Land ist und die nächste größere Stadt 20km weg.
Das wichtigste ist wohl das man sich mit den Jagdgenossen gut versteht und die Verträge und Absprachen trifft so das es für beide Seiten fair ist.Immer schriftlich festhalten,falls die Stimmung/Lage sich verändert.
 
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Ich bräuchte dieses Theater nicht wirklich ... ;)
Selbst so scheinbar unscheinbare Details wie die Thematik 'körperlicher Nachweis'.
Da ist die 'Kreativität' an der Tagesordnung ... .
Haben die bei einem Kumpel bei der Wiederverpachtung auch vorgeschlagen. Hat er nur gesagt kein Problem, aber dann auch direkt nach der Erlegung, ich Klingel Euch bei jedem Abschuss, egal zu welcher Zeit und sei es mitten in der Nacht, aus dem Bett und Ihr schaut Euch das Stück an und trinkt nach der Versorgung mit mir einen auf das Stück. Danach war der körperliche Nachweis vom Tisch.
 
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Einige Anmerkungen:

>Es geht bei der Fragestellung tatsächlich um einen Freund. Ich wäre das Thema grundsätzlich anders angegangen.
>ich habe nur einmal ein Angebot bei einer Verpachtung abgegeben. Ich werde dies auch nur wieder tun, wenn entweder das Revier ein Traum ist, oder die Konditionen sehr sehr ansprechend.

>9 Jahre sind eine lange Zeit, ohne für mich akzeptable Bedingungen muss ich nicht pachten. An Jagdgelegenheiten fehlt es mir nicht…

>Verhältnisse / Positionen innerhalb einer Jagdgenossenschaft können sich über die Laufzeit massiv ändern. Bei einer mir bekannten Jagd wurde dem seit Jahren bekannten (und gut dafür zahlenden) Pächter verlängert. Ein Jahr später wurde er verteufelt, weil er genau das weiter gemacht hat wie zuvor…. Verhältnisse können sich schnell ändern…
>Zoodirektor: Ab einer gewissen Bestandsdichte ist Jagd wirklich Arbeit… Wenn das forstliche Ziel ist Weisstannen ohne Schutz hoch zu bekommen und beim Verbissgutachten jedes Prozent bewertet wir als ob es um den Fortbestand der Erde geht.

Aufgabe Wildhüter = Preis x

Jagdpächter = Preis y

Bei uns steigt die Zahl der Reviere die kostenlos in Regie gejagt werden und bei denen den Jägern sogar das Wildbret gehört. Wie gesagt, irgendwann wird es Arbeit…
 
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Einige Anmerkungen:

>Es geht bei der Fragestellung tatsächlich um einen Freund. Ich wäre das Thema grundsätzlich anders angegangen.
>ich habe nur einmal ein Angebot bei einer Verpachtung abgegeben. Ich werde dies auch nur wieder tun, wenn entweder das Revier ein Traum ist, oder die Konditionen sehr sehr ansprechend.

>9 Jahre sind eine lange Zeit, ohne für mich akzeptable Bedingungen muss ich nicht pachten. An Jagdgelegenheiten fehlt es mir nicht…

>Verhältnisse / Positionen innerhalb einer Jagdgenossenschaft können sich über die Laufzeit massiv ändern. Bei einer mir bekannten Jagd wurde dem seit Jahren bekannten (und gut dafür zahlenden) Pächter verlängert. Ein Jahr später wurde er verteufelt, weil er genau das weiter gemacht hat wie zuvor…. Verhältnisse können sich schnell ändern…
>Zoodirektor: Ab einer gewissen Bestandsdichte ist Jagd wirklich Arbeit… Wenn das forstliche Ziel ist Weisstannen ohne Schutz hoch zu bekommen und beim Verbissgutachten jedes Prozent bewertet wir als ob es um den Fortbestand der Erde geht.

Aufgabe Wildhüter = Preis x

Jagdpächter = Preis y

Bei uns steigt die Zahl der Reviere die kostenlos in Regie gejagt werden und bei denen den Jägern sogar das Wildbret gehört. Wie gesagt, irgendwann wird es Arbeit…

Deshalb meine klare Ansage an einen großmäuligen, diplomierten Jungbauern: Während Du Dir bei Dorfwirt täglich die Birne vollsäufst, verbringe ich meine Zeit bei der Bewachung Deiner Fluren und ruiniere mir oft noch meine Gesundheit. :devilish: :evil:
Ihm wurden anschließend von den "vernünftigen" Jagdgenossen einschließlich seines Vaters die "Hammelbeine" wieder ziemlich gerade gerichtet. :LOL:
 
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Davor eskaliert was anderes ;) Ein Dorf hält da schon zusammen ;)

Du hast meinen Beitrag nicht verstanden und wir reden aneinander vorbei.
Glaube mir, wenns ums Geld geht, geht der Dorfzusammenhalt schnell baden. :ROFLMAO:

Diese Erkenntnis nutzte ein damals 20-jähriger Jungbauer und Neupächter und weiterhin Jagdpächter bereits 1998, indem er die Uraltregel - Wildschaden vertraglich = 100% Jagdpächter - aufbrach und eine Teilung 50% zu 50% durchsetzte.
Seither kein einziger Wildschaden mehr gemeldet, wobei kleinere Schäden gemeinsam ausgebessert wurden bzw. werden.
Seine Aussage: Kennst Du meine Berufskollegen? Wenn "Einer" anteilig für einen gemeldeten Wildschaden mit bezahlen müsste (Jagdpacht wird jährlich bis auf eine Spende an die Landfrauen ausbezahlt), würden ihm "die Anderen" das Kreuz abschlagen. :ROFLMAO:
 

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