Welcher ist der richtige Hund?

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Gelöschtes Mitglied 26188

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Gibt es bei den heutigen jagdlichen Verhältnissen überhaupt noch "den" vollwertigen, richtigen "Jagdgebrauchshund"?
Wer kann einen vollwertigen Jagdgebrauchshund überhaupt auslasten, wenn Reviere kleiner werden oder Arten schwinden?
Letzlich entscheidet wohl eher die persönliche Vorliebe für Vorsteher, Wachtel, Bracke, Bauhund, Schweißhund, etc. oder eine bestimmte Jagdart .....
 
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Merkst Du jetzt, dass der BGS bei Dir nie ausgelastet sein wird?
Du bist doch das beste Beispiel dafür, dass es zu oft um persönliche Vorlieben geht!
 
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Habe den Vorteil im Niederwild- und im Hochwildrevier jagen zu dürfen. Da ist mein DK schon vielseitig einsetzbar, aber nicht immer der Spezialist. Gerade in Sachen Nachsuche (Hochw.) steckt viel Arbeit und da macht spezialisieren schon Sinn wenn es an schwierige Aufgaben geht.
 
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der richtige Jagdhund ist der der einem am ehesten zusteht. Neben der Jagd auch das Private umfeld mitlebt usw.

Ich habe mich vor Jahren für einen Jackrussell entschieden, jungjäger der noch etwas zu lernen hatte und ein Hund der in die Familie passt und jagdlich einsetzbar ist. Einsatzgebiet: stöbern, rotfährte und apport aus dem Wasser.

Nach gewisser zeit kam ein DJT dazu da diese Rasse für mich als Vollgebrauchshund zählt. Steht noch in Ausbildung soll aber so gut es geht in allen situatonen einsetztbar sein ;)
 
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oh männo, nicht schon wieder son Hunde-Faden...:ROFLMAO:
 
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Mitglied 21386

Guest
Am Ende muss das jeder selber entscheiden. Wenn man mich fragt ist es für mich der spurlaute Terrier. Vorallem weil ich diesen mehr oder weniger das ganze Jahr jagdlich auslasten kann wenn er gut eingearbeitet ist.

Das Kalenderjahr fängt an mit den ausklingenden Drückjagden. Die meisten anderen Hunde haben danach Sendepause....für den Erdhund stehen dann nochmal knappe 3 Monate Baujagd an. Dann eine kurze Pause und es geht wieder weiter mit der Baujagd dann auf Jungfüchse, eigentlich das ganze Jahr so es dann erlaubt ist. Ab Mai kommt ihm wieder seine Größe zugute weil er einfach mit auf den Hochsitz kann. Da fällt dann auch mal, auch wenn ich es eigentlich ungern mache, die ein oder andere kurze Suche an, dann geht es ab Ende Juli weiter mit Mais und Sauen. Und dann startet schon wieder mehr oder weniger die Drückjagd/Treibjagd Saison. Zwischendurch das übliche, mal hier ein paar Krähen und Tauben oder Enten apportieren, Gänse immerhin anlanden, Bei der Treibjagd kann der Terrier auch mal einen Haasen oder ein Kanin holen und vorallem die Kunstbauten an denen man vorbeikommt mit leer machen, ist dort also auch nicht nur nutzloser Gast und bei den DJ natürlich wieder stöbern und dann falls notwenig (auch wenn ich das ungern mache um es zu wiederholen) die ein oder andere Kontrollsuche den NSF abnehmen, wenn dann doch Schweiß da ist und das Stück nach 150m nicht liegt hole ich den Profi.

So ist das ganze Jahr was los wenn man will, den Hund gut ausbildet und Zeit hat. Ähnlich viel (bzw. meistens mehr) Arbeit auf das ganze Jahr hat sonst denke ich nur der Schweißhund.

Wenn man allerdings wirklich nur in einem einzigen Revier jagd, womöglich noch Waldrevier mit Felsbauten, ja dann ist es wirklich recht egal.

Die meisten anderen Hunde sind eben, grade wenn Sie nicht wirklich auf Schweiß geführt sind, ein Großteil des Jahres arbeitslos. Der Terrier, selbst wenn nicht auf Schweiß geführt, praktisch nicht.
 
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Gelöschtes Mitglied 12266

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Gibt es bei den heutigen jagdlichen Verhältnissen überhaupt noch "den" vollwertigen, richtigen "Jagdgebrauchshund"?
Wer kann einen vollwertigen Jagdgebrauchshund überhaupt auslasten, wenn Reviere kleiner werden oder Arten schwinden?
Letzlich entscheidet wohl eher die persönliche Vorliebe für Vorsteher, Wachtel, Bracke, Bauhund, Schweißhund, etc. oder eine bestimmte Jagdart .....


Den gab es noch nie und wird es auch nicht geben.
Je nach Revier und Jagdmöglichkeiten werden sich Vorlieben/Stärken heraus kristallisieren...
 
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Den gab es noch nie und wird es auch nicht geben.
Je nach Revier und Jagdmöglichkeiten werden sich Vorlieben/Stärken heraus kristallisieren...

Nein, ich denke grade das diese Überlegung dem Realitätsabgleich nicht standhalten würde.

"HABEN WOLLEN" regiert das Hundegeschäft und das oft genug jenseits aller rationalen Argumente, wie den Revier und Jagdmöglichkeiten, den häuslichen und familiären Gegebenheiten, den falsch eingeschätzten individuellen jagdlichen Fähgkeiten und zeitlichen Möglichkeiten.

Und da für viele Protagonisten der modernen Jagdscheinbesitzer Generation, dann "neben der Jagd" ja noch viel Zeit für Fernreisen (ohne Hund), Skiurlaub (ohne Hund), Tennis/Golf (Hund muss irgendwo bleiben), Dienstreisen (jagdfernes Frauchen muss übernehmen), Freundschaften (jenseits des Jägerstammtisches) und diverse weitere soziale und kulturelle Aktivitäten bleiben "muss", ist dann das tragische Spannungsfeld aus "Haben wollen" aber "nicht nutzen können", "wissen das man dem Hund zuliebe eigentlich was ändern sollte" aber "das nicht ändern kann/will/darf" vorprogrammiert.

Das gilt nicht nur für Jagdhundrassen, sondern auch für andere, leistungsstarke Arbeitshundlinien, so wie diese ironische Abhandlung (Link siehe unten) zum Thema "was kostet ein Schlittenhund" zeigt.
http://www.lappland-huskyranch.de/m...hmunzeln-teil-1-was-kostet-ein-schlittenhund/

7709558887795849


Nur leider ist nicht jeder so konsequent, wie es der "Wunschhund" eigentlich verdient hätte...
 
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Gelöschtes Mitglied 12266

Guest
Nein, ich denke grade das diese Überlegung dem Realitätsabgleich nicht standhalten würde.
...

Es ging mir hier ja nicht um einen Realitätsabgleich sondern um die Ausgangsfrage des Ts. Und meiner Meinung nach gibt und gab es diesen angesprochenen Universalhund nie. Der Hund wird sich je nach Revier und Arbeit spezialisieren. Daher gibt und gab es Hunde, die viel können, viel davon aber nicht richtig. Ist halt wie immer, ohne regelmäßiges Training, kann die Leistung auch nicht sehr gut sein...
Was sich der heutige viel beschäftigte/interessierte Jäger so wünscht/vorstellt steht auf einem anderen Blatt.
 

z/7

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Das gilt nicht nur für Jagdhundrassen, sondern auch für andere, leistungsstarke Arbeitshundlinien, so wie diese ironische Abhandlung (Link siehe unten) zum Thema "was kostet ein Schlittenhund" zeigt.
http://www.lappland-huskyranch.de/m...hmunzeln-teil-1-was-kostet-ein-schlittenhund/
Genau so. Erst kommt der Hund für die Jagd, dann geht man Jagen, damit der Hund beschäftigt ist, dann wollen andere auch so einen Hund und man macht nen Wurf, dann wird der Hund alt und man braucht nen zweiten also behält man einen aus dem letzten Wurf und stellt fest, daß man mit zwei Hunden noch ganz anders jagen kann und daß noch mehr Hunde noch besser wären und behält beim nächsten Wurf einen dritten und wenn sie nicht gestorben sind dann jagen sie noch heute...

Zwischendrin Haus und Zwinger und kaputte 1000€-Accessoires und Anwälte etc.

Runtergerissen.
 
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Genau so. Erst kommt der Hund für die Jagd, dann geht man Jagen, damit der Hund beschäftigt ist, dann wollen andere auch so einen Hund und man macht nen Wurf, dann wird der Hund alt und man braucht nen zweiten also behält man einen aus dem letzten Wurf und stellt fest, daß man mit zwei Hunden noch ganz anders jagen kann und daß noch mehr Hunde noch besser wären und behält beim nächsten Wurf einen dritten und wenn sie nicht gestorben sind dann jagen sie noch heute...

Zwischendrin Haus und Zwinger und kaputte 1000€-Accessoires und Anwälte etc.

Runtergerissen.

:LOL: ich darf ergänzen:

Der eine Hund frisst durch das Absperrgitter des Kofferraums erst die Kopfstützen und dann die erreichbaren Teile der Leder-bezogenen Rücksitze an.

Man kauft sich einen Wohnwagen, weil die Ferienhäuser bei denen drei Hunde erlabut sind einfach grottig sind.

Man muss permanent Klamotten waschen (an dieser Stelle einen Dank an meine genauso hundeverrückte Frau) weil sie so fröhlich sabbern. Mittelfristig werden nur noch leicht rustikal wirkende Kleidungsstücke gekauft, Cord verdrängt Tuch, Tweed und Loden breiten sich aus. Was bei mir nicht schlimm ist - mochte ich eh immer gerne.

Man mietet für die Praxisimmobilie zu "Berlin-Mitte" Preisen einen extra großen und noblen Besprechungsraum an, in dem die Hunde den Arbeitstag verbringen können/ten und der für jegliche kommerzielle oder strategische Nutzung daher ausfällt.

Man fährt zu Nachsuchen in der Region, zu Niederwild Jagden, nimmt Urlaubstage um bei Wind und Wetter draußen im Busch zu hängen, sagt im Herbst generell Vorträge, Beratungsverträge und andere Engagements ab, weil es jetzt "wichtigeres gibt". Und wenn es doch mal so sein muss, dass ein Tage Jagd und Hund UND Arbeit/Dienstreise umfassen muss, dann sammelt man sich mit einem versonnenen Lächeln noch am Flughafen vorm Boarden die letzten kringeligen weißen Haare eines alten KLM oder pieksige, kurze rote Haare der liebevollen HS Dame vom Jacket ab....

Der Freundeskreis mag sich verändern, wer hat schon Verständis für solche freiwillig sozial deprivierte Hundenarren wie meine Frau und mich....

ABER:

Man gewinnt mit etwas Glück, geduldiger, engagierter Ausbildung und konsequenter Führung die besten Jagdkameraden der Welt, zumindest für ein jeweils kurzes und umso intensiver gelebtes Hundeleben.

Und man lernt Menschen kennen, auf diesem Weg, die auf wunderbare Weise genauso verrückt und passioniert sind, wie man selbt.

Und auf die nicht selten zumindest einige der guten Eigenschaften unserer treuen und kompromisslos kooperationsbereiten Vierläufer abgefärbt haben...

Oder ist es umgekehrt ? ;)
 

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