Welches Brauchtum lebt ihr?

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30 Okt 2001
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Madmatthes:
Servus,
Das war kein Fake. Ich meine es wirklich ernst und so wie ich es geschrieben habe.
Mir geht es ausschließlich um den Wald, ...
<HR></BLOCKQUOTE>

Ja, prima, dann such´ Dir doch ein entsprechendes Forum. Hier geht es nämlich nicht "ausschließlich um den Wald".

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Madmatthes:
Mein Ziel ist es einen Wildbestand wie zu Zeiten der Revolution 1848, oder danach. Da konnten unsere Wälder noch wachsen und gedeihen.<HR></BLOCKQUOTE>

Also, die letztere Aussage läßt ernsteste Zweifel aufkommen, ob Du wirklich Forsting. bist. Dem war nämlich eben nicht so!

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Madmatthes:
Was glaubt Ihr denn, was für Brauchtum die Leute damals hatten. Den ging es allein nur ums Fleisch, denen waren die Trophäen egal. Lest mal nach in alten Aufzeichnungen, von vor und nach der Jahrhundertwende oder aus anderen Jahrhunderten. <HR></BLOCKQUOTE>

Die Leutchen hatten in vielen Fällen auch schlichtweg Schmacht (berg. für Hunger). Falls es Dir entgangen ist, auch wir jagen wegen des Wildpretes. Aber nicht mehr ausschließlich: Es geht auch um Regulation und Hege, sic. gesunde Bestände. Da wird nicht wahllos alles weggeknallt, weil zu Hause 11 hungernde Rangen sitzen.

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Madmatthes:
Jagd ist Arbeit,Handwerk, Bodennutzung und für Leute die in Ihrer freien Zeit sich auf einen Hochsitz setzen, einfach nur "Hobby".<HR></BLOCKQUOTE>

Wenn Du wüßtest, wieviel Brauchtum, Rituale und Umgangsformen z.B. mit dem "Handwerk" der Zünfte und Gilden verbunden ist. Das findet sich übrigens bei allen Tätigkeiten des Menschen, die er nicht nur aus purer Existenznotwenigkeit betreibt, sondern auch mit Liebe und Hingabe.

Aber, das sind meist auch Menschen, die sich als Neulinge in einem Forum nicht wie die "Axt im Walde" aufführen! Mann nennt das K u l t u r.

Prima Metapher, das mit der Axt, oder?
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Viele Grüße
Reineke
 
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Jagd ist Arbeit,Handwerk, Bodennutzung

So weit so gut, aber muss man sich deshalb unbedingt so ausdrücken und benehmen wie Du madmatthes? Auch Handwerk hat Traditionen, Zunftsprachen und Benimm. Übrigens, der Wald wächst bei mir auch, obwohl ich mich nicht benehme wie die Axt im Schlauchboot, oder wie das heißt. Unsere Förster würden Dir bei solchen Äußerungen und Benehmen vermutlich einen Satz heiße Ohren anbieten.
Madmatthes, mir graust vor Dir und deinesgleichen.

mit gesträubtem Gefieder
Hawk
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Jagd ist Arbeit,Handwerk, Bodennutzung und für Leute die in Ihrer freien Zeit sich auf einen Hochsitz setzen, einfach nur "Hobby".

...so wie für Dich -laut Profil- der Wald ein Hobby ist?
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Die Ansichten, den Wald vor alles, die sind ja sehr löblich. Ich erfreue mich auch an einem schönen, gesunden Wald. Das aber ist eine Sache, die keinesfalls zu Lasten der Einstellung dem Wilde gegenüber gehen darf. Ein Waidgerechter Jäger setzt Wahl vor Zahl!! Wer anders handelt ist ein verantwortungsloser Schießer &#8211; ein Gedanke mit dem ich mich nicht anfreunden kann. Es lassen sich sicherlich Ablenkmaßnahmen treffen, wie beispielsweise Verbissgärten, Wildwiesen&#8230;
Ist nicht eine Artenvielfalt das, was wir uns wünschen. Ein Tierbestand/Besatz, der den Gegebenheiten angepasst ist. Ich persönlich möchte einen sterilen Wald, ohne jegliche Kreatur insbesondere dem wiederkauendem Schalenwild nicht missen.

Wer aber mit Deiner Einstellung durch Feld und Flur zieht, der ist mir zuwider.
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Madmatthes:
Servus,
Das war kein Fake. Ich meine es wirklich ernst und so wie ich es geschrieben habe.
Mir geht es ausschließlich um den Wald, natürliche Neuwaldbildung, mit allen Laub-und Nadelbaumarten. Mein Ziel ist es einen Wildbestand wie zu Zeiten der Revolution 1848, oder danach. Da konnten unsere Wälder noch wachsen und gedeihen. Was meint Ihr denn, wo all unsere guten Eichen- und Buchenwälder herkommen.
Was glaubt Ihr denn, was für Brauchtum die Leute damals hatten. Den ging es allein nur ums Fleisch, denen waren die Trophäen egal. Lest mal nach in alten Aufzeichnungen, von vor und nach der Jahrhundertwende oder aus anderen Jahrhunderten. Da wurde zu Ostern das Reh mit Schrot totgeschossen, ohne irgendwelche Brüche oder sonstigen Zinnober.
Jagd ist Arbeit,Handwerk, Bodennutzung und für Leute die in Ihrer freien Zeit sich auf einen Hochsitz setzen, einfach nur "Hobby".

Madmatthes
<HR></BLOCKQUOTE>

Servus Mad,

wenn du kein fake bist ( was ich nicht glaube ) muss dir dein Dipl.Ing. forest wohl h.c. verliehen worden sein, wobei ich mir bei dir irgendwelche Verdienste nicht vorstellen kann. Es ist alles falsch, was du da oben so geschrieben hast.

Historisch gesehen zeichnen sich die mitteleuropäischen Forste von einer im Mittelalter geringen Nutzung (und daher grossen Nutzlosigkeit bis auf die Jagd) eine ansteigende forstliche und landwirtschaftliche Nutzung bis zu massiven Raubbau weit ins 19 Jhd. aus. Dramatisch für den Wald ist nicht der heutige Verbiss durchs Rehwild, sondern war die frühere massive Nutzung z.B. als Waldweide vor allem durch Schafe und Ziegen.

Deine "natürliche Neuwaldbildung mit ALLEN Nadel- und Laubholzarten" ist botanischer Schwachsinn, da in der Lärchen-, Bergahorn- Zirbenzone keine Eichen wachsen werden wie es in jeder Zone autothone Hauptbaumarten immer schon gegeben hat.

Die Jagd wird in unseren Breiten seit weit mehr als 1000 Jahren ausschliesslich aus Passion betrieben und dies sogar in den für die Jagd so schwarzen und von dir angehimmelten Jahren nach 1848. Aber unsere bäuerlichen und bürgerlichen Vorfahren brauchten eben einige Jahrzehnte um sich nach Jahren hemmungsloser Schiesserei an die ewigen Grundprinzipien des Weidwerks zu gewöhnen.

An sich bist du aber genauso antiquiert wie die 1848 Schiesser, da "Wald vor Wild"-Fetischisten in der modernen Forstwirtschaft des 21. Jhd. keinen Platz mehr haben. Der moderne Forstwirt wird "Wald und Wild" kombinieren und in vielen Fällen auch "Wild und Wald". Wenn einer entweder nur das eine oder nur das andere kann, so soll er in Frührente gehen und Platz für die machen, dies es besser können - und soche gibt es zuhauf.

H.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Reineke:
Woher weiß man das alles so kategorisch? Warum ist das Verblasen der Strecke und der Erlegerbruch für Dich Brauchtum der Jagdkönig aber nicht?
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Die Frage ist ernstgemeint!
Brauchtum sind doch wohl alle tradierten jagdlichen Rituale, die zur eigentlichen Jagdausübung nicht notwendig sind, aber dennoch gepflegt werden, oder?
<HR></BLOCKQUOTE>

Sorry, wenn ich mich erst jetzt melde, hatte dein Posting schlichtweg übersehen.

Warum der Jagdkönig für mich kein Brachtum ist?? Weil er eben kein traditionelles jagdliches Ritual ist.

Im Übrigen sehe ich die ganze Königsgeschichte nicht so dramatisch. Es kommt immer ganz auf die Gesellschaft an: bei den grossen, anonymen Jagden gibt es eine Treiberrunde, denn schliesslich haben die es sich verdient.
Bei den kleinen Jagden, bei denen man die meisten kennt, habe ich kein Problem, wenn ich eine Runde schmeissen muss. Kommt ja nicht so häufig vor.
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Hürsch:
Wenn einer entweder nur das eine oder nur das andere kann, so soll er in Frührente gehen und Platz für die machen, dies es besser können - und solche gibt es zuhauf.
<HR></BLOCKQUOTE>


@Hürsch

Könntest Du der Bayerischen Staatsforstverwaltung ein paar davon schicken?!

Die haben alle nur die Devise "Wald vor Wild" (manche sogar "Wald ohne Wild") im Kopf. Die Tatsache, daß mit Beginn der Jagdzeit von diesen Experten Geiß vor Kitz geschossen wird, spricht doch Bände.
Vielleicht glauben sie dir; meine Äußerungen werden nur mitleidig belächelt.

mittrotzdemnichtresignierenden Grüßen

Lindy
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Madmatthes:
Servus,
ich find den Kult um das Brauchtum und diese Jägersprache nicht mehr zeitgemäß. Bei mir gibt es das nicht mehr.
...
Sowas darf es nicht geben, dafür ist das Handwerk und dieser Job zu ernst.
Lang lebe der Wald!
<HR></BLOCKQUOTE>

Zu jagdlichem Brauchtum kann jeder stehen wie er will!
Nur eines glaubst du ja wohl selbst nicht: Ohne vernünftige und nachhaltige Einstellung zu Jagd wie Wild hat der Wald keine Chance!
Jagd als Schädlingsbekämpfung führt auch eine noch so ernst betriebene Forstwirtschaft ad absurdum - diese Erkenntnis kannst du auch aus der Geschichte ziehen, nicht nur die Wildbestände anno 1848!

Nomen est omen!
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Waidmannsheil
Njl.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von blaserr93:
@Reineke

Wenn bei uns Drückjagden stattfinden, sitzen da zwischen 40 und 50 durstige Personen. Was kostet heute ein durchschnittliches Getränk? Bitburger 0,3 Liter so 1,80 &#8364;, macht 60 - 75 &#8364;. ...[ 23. Oktober 2002: Beitrag editiert von: blaserr93 ]
<HR></BLOCKQUOTE>


noch mal zurück zum wesentlichem ...

ich war als Gast auf einer Drückjagd;
abends durfte ich dann mit einem Glas in der Hand den Revierinhaber für die Einladung; den Revierbetreuern; Treibern und Hundeführern sowie allen anderen hilfreichen guten Geistern für diesen Jagdtag stellvertretend für alle anderen Gäste danken...

und die Runde hab ich gerne bezahlt; die Jagd war profezionell Organisiert und die Strecke sehendswert !

Und von den Revierinhabern gabs als andenken für diesen Tag das:

Weboenig1.jpg

.
.
.
ich bin immer noch Platt; und diese Kleinigkeit wird bei mir einen Ehrenplatz einnehmen...

Andreas

[ 05. November 2002: Beitrag editiert von: Rugen ]
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Lindy2:



@Hürsch

Könntest Du der Bayerischen Staatsforstverwaltung ein paar davon schicken?!

Die haben alle nur die Devise "Wald vor Wild" (manche sogar "Wald ohne Wild") im Kopf. Die Tatsache, daß mit Beginn der Jagdzeit von diesen Experten Geiß vor Kitz geschossen wird, spricht doch Bände.
Vielleicht glauben sie dir; meine Äußerungen werden nur mitleidig belächelt.

mittrotzdemnichtresignierenden Grüßen

Lindy
<HR></BLOCKQUOTE>

Servus Lindy,

im Grunde sind ja die Förster nur zum Teil selbst schuld daran. Auch die bayrischen Forste haben ja einen Eigentümer ( du bist einer davon ), der durch die hohe Politik d.h. eure Staatsregierung vertreten wird.

Da muss dann die Politik eben díe entsprechenden Vorgaben machen. Die meisten Förster als treue Beamte werden dann alles mitmachen, die paar renitenten werden dann halt gefeuert wie überall.

Wie müsste eine Reform ausschauen?

1. Trennung von Hoheits- und Privatwirtschaftsverwaltung bei den Staatsforsten

2. Ausgliederung des operativen Geschäfts der Staatsforste in privatwirtschaftliche Organisationsformen mit klar definierten Zielen ( Gewinn, nachhaltige Bewirtschaftung punkto Forst und Jagd etc.)

3. Damit wird auch die Jagd zum klar definierten Wirtschaftsfaktor werden, i.e.durch Verpachtung ( in flexibler Form ) der gesamten Staatsforste an "Privatjäger", der Staat behält sich nur mehr rudimentäre und 2. und 3. klassige Regiejagden zurück. Ein Teil der Staatsförster wird zu part time Jagdmanagern, die den Jagdbetrieb der Geschäftspartner =Pächter ( natürlich ohne Büchse ) begleiten.

Damit ist kein Förster mehr "gezwungen" wegen 5 angeblich verbissen Fichten das Rehwild mit Schrot zu beharken.

Gruss

H.
 
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Starkes Teil! Weidmannsheil Andreas!
Und das ist doch für alle gut, darum geht´s.
Wenn sich alle etwas Gedanken machen, Brauchtum pflegen usw. dann wird´s auch ein Erlebnis für alle Teilnehmer.
 
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Wenn dir persönlich die Sache eine Runde wert war, bitte sehr, ich freue mich mit dir, aber, und da wiederhole ich mich, ich bin dagegen, den Jagdkönig von vorneherein zu einer Runde zu "verdonnern", nur weil es angeblich Brauch ist. Das sollte im Ermessensspielraum jedes einzelnen bleiben.

Dein Ehrenteller, ist der selbstgefertigt oder wurde der käuflich erworben, was meinst du? Er basiert auf einem Klavinius-Cartoon, soviel steht fest. Wenn man ihn falsch interpretiert, könnte man meinen, ihr hättet keine Jagd, sondern ein Rodeo veranstaltet.
 
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Hallo,
will auch kurz meinen Senf zum Brauchtum geben.Die Weidsprache sehe ich als Fachsprache der Jäger an.Diese sollte schon gepflegt werden, aber immer so das uns bei gegebenen Anlass auch Aussenstehende verstehen können.
Was den Brauchtum im Bezug auf das erlegte Wild betrifft ist es m.M.das wir den Schöpfer im Geschöpf danken.
Wie das jeder einzelne macht ist doch nebensächlich.Nur sollte man es nicht als selbstverständlich betrachten das wir Jagderfolg hatten.
Das wir das erlegte Wild anschließend versorgen und dann als Nahrungsmittel betrachten ist doch normal.
Was das Tottrinken betrifft bleibt es meistens bei 1-2 Bier beim Cheffe.(bei dem immer irgend welche Hunde- und Jägersleut anwesend sind)
soweit mein bescheidene Meinung.
Gruß der Mitgeher
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von blaserr93:
.

Dein Ehrenteller, ist der selbstgefertigt oder wurde der käuflich erworben, was meinst du? Er basiert auf einem Klavinius-Cartoon, soviel steht fest. Wenn man ihn falsch interpretiert, könnte man meinen, ihr hättet keine Jagd, sondern ein Rodeo veranstaltet.
<HR></BLOCKQUOTE>


Nun; was meinst du;
wie müßte der Teller in diesem Falle
sein um den Tag gebührend zu
würdigen ?

( Kleine Hilfe : meine Strecke war ein Fuchs und ein Rotspießer....
schau mal rechts neben meinen " Nick")

Zur Runde bin ich nicht " Verdonnert" worden; sonder es war mir freigetsellt...

Andreas
 

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