Welches Geschoss auf Rotwild?

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.., die sogenannte "Hochwildtauglichkeit" sollte eigentlich weniger an der Patrone, sondern besser am Jäger selbst festgemacht werden. So etwas darf einmal "passieren" (warum auch immer) dann nie wieder im Jägerleben.(Nachsuche kein Thema, kommt vor)
 
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Gelöschtes Mitglied 23774

Guest
Ich habe still mitgelesen, möchte mich an dieser Stelle aber doch äußern. Gibt es wirklich einige unter uns, bei denen es nie einen Fehlschuss oder Krankschuss gibt? Oder fehlt es - geschützt durch die Anonymität des Internets - an Ehrlichkeit dies zuzugeben?
Es hängt halt viel mit den Umständen ab unter denen man jagt und die Wesensfestigkeit des Schützen selbst, ich schieße nur auf breitstehendes Wild, treffe sehr konstant und zuverlässig bis 300m bin oft am Schießstand, beschränke mich aber auf der Jagd auf max. 150m. Ich pfeif auf ein paar dag Fleisch und halte aufs Blatt, wenn ich das Gefühl habe nicht ruhig genug abzukommen schieß ich einfach nicht (ja auch ich hab hin und wieder ein Zipperlein) morgen ist auch noch ein Tag. Gier oder Neid habe ich erfolgreich aus meinem Leben gehalten.
Ich muss allerdings nicht 3-stellige Abschusszahlen im Jahr bringen.
 
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Für einen Schuß der so weit vom der wirksamen Trefferfläche weg ist, hab ich kein Verständnis. Einzige Entschuldigung wäre für mich, wenn einer in eingestochenen Zustand in das Ziel geht und der Schuß bricht.
In meinem Revier schießen wir 120 Stk. Schalenwild pro Jahr. Zwar fast nur Rehwild, einige Gams und 3-4 Rotwild (Wechselwild). Trotz aller Umsicht benötigen wir im Schnitt etwa 3x einen Hund zur Nachsuche.
Aber an einen Schuß ins kleine Gescheide kann ich mich nicht zurück erinnern

Robert
 
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Für einen Schuß der so weit vom der wirksamen Trefferfläche weg ist, hab ich kein Verständnis. Einzige Entschuldigung wäre für mich, wenn einer in eingestochenen Zustand in das Ziel geht und der Schuß bricht.
In meinem Revier schießen wir 120 Stk. Schalenwild pro Jahr. Zwar fast nur Rehwild, einige Gams und 3-4 Rotwild (Wechselwild). Trotz aller Umsicht benötigen wir im Schnitt etwa 3x einen Hund zur Nachsuche.
Aber an einen Schuß ins kleine Gescheide kann ich mich nicht zurück erinnern

Robert

Man sollte nie nie sagen!

Ich dachte auch mal, dass ich nur „Freikugeln“ verschießen würde, bis ich dann innerhalb von 10 min 2 Schmaltiere laufkrank geschossen habe - wohlgemerkt beim Ansitz!
 
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....I h habe schon diverse Hirsche mit Lungentreffer weit hetzen müssen!.....

Wenn man viele Jahrzehnte intensiv jagt und jährlich für hohe Abschusszahlen verantwortlich ist (oder viele Nachsuchen macht), sammeln sich einige kuriose Erfahrungen an.

Mit den ersten Versionen bleifreier Solids, die bei manchen Herstellern noch nicht gut wirkten und für den früheren schlechten Ruf mit verantwortlich waren, hatte ich sogar zwei Fälle mit Lungentreffern bei Rehen, incl. unverwechselbaren Lungenschweiß am Anschuss, die trotz gut hetzender Hunde nicht zur Strecke kamen. Von Hirschen kenne ich einige Fälle, die u. a. mit 7x65R TMR und 9,3x62 Vulkan trotz dokumentierter Lungenschüsse erst mehrere Tage später durch Zähigkeit der Nachsuchenmannschaft und mit etwas Glück noch zur Strecke kamen.

Deshalb ist es nicht verkehrt, das Herz zu treffen. Das überlebt kein Tier mehr als einige Sekunden. Auch Schüsse auf den Blattknochen sind hilfreich, wenn man keine böse Überraschung erleben möchte. Zum Glück passiert das so selten, dass es i.d.R. über tausend Abschüsse/Nachsuchen braucht, um einmal so eine Ausnahme zu erleben.
 
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.....2 Schmaltiere laufkrank geschossen habe - wohlgemerkt beim Ansitz!

Zwischen laufkrank und weidwund gibt es einen gewaltigen Unterschied:

drei Zentimeter können einen Blattschuss vom Laufschuss trennen, aber zwischen Blattschuss und kleinem Gescheide beim Hirsch liegt mehr als ein halber Meter!

Das ist schon eine traurige Trefferleistung ´bei der Einzeljagd, die ich mir nur durch eine defekte Waffe, unerkannten Ast mitten in der Geschossflugbahn oder gewaltiges Unvermögen des Jägers erklären kann.
 
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Gelöschtes Mitglied 8792

Guest
Ich habe still mitgelesen, möchte mich an dieser Stelle aber doch äußern. Gibt es wirklich einige unter uns, bei denen es nie einen Fehlschuss oder Krankschuss gibt? Oder fehlt es - geschützt durch die Anonymität des Internets - an Ehrlichkeit dies zuzugeben?

Ich jage seit über 20 Jahren, 15 Jahre davon im eigenen Revier, einigen jährlichen Jagdreisen und komme im Jahr auf eine durchaus wahrnehmbare Anzahl Schalenwilderlegungen.

Ich habe von Kindesbeinen an viel sportlich geschossen, später einige Jahre jagdlich und bin jährlich 'öfter" (könnte mehr sein) auf Schießständen. Ich führe eigentlich immer den gleichen Waffen- und Optiktyp / kenne meine Waffen, ihre Ballistik, sowie ihre und meine (!) Grenzen. Die Waffen die ich im Jagdjahr zu führen beabsichtige, sind jährlich zum Check beim Büchsenmacher - über Sinn und Zweck möchte ich nicht streiten, gibt mir ein gutes Gefühl.

Im Moment der Schussabgabe auf Wild bin ich konzentriert, mir ist bewusst 'was' ich da gerade zu tun beabsichtige und kenne die Anatomie des Wildes.

Trotzdem kommt es bei mir von Zeit zu Zeit vor, dass "irgendwas" nicht gepasst hat und eine Nachsuche (damit meine ich keine Totsuche) ist erforderlich. Das passiert nicht oft, aber es passiert. So ehrlich kann und möchte ich sein und ich habe an einem solchen Ereignis lange "zu knabbern". Ich jedenfalls bin sehr dankbar, dass es Schweißhundeführer gibt, die meine Fehler ausbügeln, wenn mein Hund an seine Grenzen gestoßen ist.

Achso: nein, ich persönlich würde nicht mit einem einfachen TM auf Rotwild waidwerken....

Das kann nicht passieren. Hast du hier doch jetzt wiederholt gehört.
Hier tummelt sich doch auch das geballte Fachwissen ......
Es wird aber auch nirgens mehr Jägerlatein verzapft als hier 😂
 
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Gelöschtes Mitglied 10195

Guest
In jungen Jahren hab ich auch mal einen Jährling weich geschossen. Er kam uns auf der Abendpirsch auf ca. 80 m.
Ringsum nur ein alter, wackeliger Weidenpfosten. An diesem angestrichen nahm ich Maß.
Ging aber nicht zufrieden stellend.
Ich höre noch heute den Juniorpächter mir fast ins Ohr schreien : schieß doch. Schieß doch endlich!!

Ich hatte nicht den Mut NEIN zu sagen.

Deswegen musste diese Kreatur über 2 Stunden leiden.

Seit dieser Zeit sagt mir niemand mehr wann ich zu schießen hab!!

Wenn ich vor diesem Bock an der Wand stehe wird mir heute noch mulmig...
 
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Wenn der Hirsch leicht schräg stand - ich weiss es nicht - passiert so ein schlechter Schuss schon eher, dann ist die Abweichung längst nicht so gross!
 
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Wenn du meinst Herr Longrangeexperte
Ich "meine" nicht. Ich weiß. Großer Unterschied!

Aber Du zeigst uns sicher noch Deine 1000m Überschalladung für die 308 mit Geco TM170gr! :cool:

Zu Deiner Eingangsfrage....(und auch hier hab ich mehr "WISSEN UND ERFAHRUNG"als Du :sneaky:) nein mit einer Geco TM 170gr würde ICH nicht auf RW jagen. Warum haben die Leute die Erfahrung mit stärkerem RW haben hier auch schon lage genug breitgeklopft. Wenn Du ne Empfehlung (aus der Praxis und ned Katalogglauben und Hörensagen) willst nimm ein gebondetes Geschoss.
 
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Gelöschtes Mitglied 9162

Guest
Auch Schüsse auf den Blattknochen sind hilfreich, wenn man keine böse Überraschung erleben möchte. Zum Glück passiert das so selten, dass es i.d.R. über tausend Abschüsse/Nachsuchen braucht, um einmal so eine Ausnahme zu erleben.


Das kann nicht oft genug betont werden.
 

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