Also ich hatte den Ruf, ein besonderes Händchen beim Aussuchen von Welpen zu haben. In Serie vier Spitzenhunde. Es war wieder mal soweit. Klar dass ich die erste Wahl hatte. Zwei Rüden waren in der engeren Wahl. Einen jungen sehr passionierten Förster hatte ich durch meine Beziehungen an der Welpenwarteliste vorbeigeschleust. Wir waren in denselben Rüden regelrecht verschossen. Er wusste ich habe die erste Wahl. Ich wusste da ist ein Erstlingsführer, aus dem noch was werden kann. Bauchgefühle sind nicht diskutierbar. Ich dachte mir, naja Du wirst auch aus der Nr. 2 was machen. Für den jungen Förster ein glücklicher Tag im Leben. Und er hatte mit Abstand den besten Hund vom Wurf ausgesucht. Ich will jetzt nicht auf Einzelheiten meiner Kritierien eingehen.
Auf dem Heimweg der ca. 3 Stunden dauerte, fuhr ich an meiner Saukirrung vorbei. Es lag Schnee. Der Welpe mit 8 Wochen machte sich sofort auf dem Weg in die Dickung, dem Sauwechsel entlang. Durch Ausgehen der Spur fand ich ihn wieder.
Mit 12 Wochen jagte der 15 Minuten spurlaut am Hasen und es wurde immer schlimmer: Er jagte, jagte, jagte.
Die Anlagenprüfung bestand er nicht, da er sich der Prüfung durch eigenständiges Jagen entzog. Um 9 Uhr schnallte ich ihn, dazwischen wurde er 7 km weiter entfernt bestätigt. Irgendso eine Döhle fand keine Hasen, war einfach zu dumm. Angeblich gab es dort keine Hasen. Um 14.30 dann guter Spurlaut: Auf dem Rückweg hatte mein Rüde noch mal die bereits abgesuchte Dickung des anderen Hundes "aufgemischt" und fand einen Hasen. Alle freuten sich, aber es war der falsche Hund.
Der Rüde war die ersten vier Jahre wildscheu. Der Kleemannsieger fand die geflügelte Ente nicht, Filou (der Ausreiser) schon. Mit Standlaut 400 m weiter im hohen Gras, ich musste die Ente fangen. Er wollte sie nicht greifen. Standlaut wie bei Paffy dem Hauptschwein.....
Jagen wurde erst nach völliger körperlicher Erschöpfung beendet. Riemenarbeit kein Interesse, aber eine Nase, sagenhaft. Er fand Enten in Bisambauen, zeigte Katzen auf 80 m an, wo der zweite Hund noch keine Witterung hatte.
Dann mir vier Jahren ging der Knoten auf, er würgte von einem Tag auf den anderne rabiat und gekonnt das Raubwild. Er bauchte keine Hilfe von mir im Fuchsbau.
Schwamm auf Gänse mehrere Hundert Meter auf den See hinaus, wo Donar vom Donnerkeil längst wieder umgedreht hatte.
Keiner wollte so einen Hund. Stundenlanges Warten und der ganze Zirkus. Nie mehr fragte mich einer meiner Bekannten, ob ich mit zum Hundaussuchen gehen würde.
Er jagte zu seinem eigenen Vergnügen. Seine Bilder stehen hier irgendwo im Forum.
Vier Jahre wildscheu und dann ein bedingungsloser Würger am Raubwild, zog einen gesunden Waschbären aus der Baumhöhle, mein und sein Erster....