Jetzt bin ich baff!
1.700 bis 2.000 Dinger für einen Welpen? Nur weil die Rasse "In" ist, oder weil es diese soooo selten ist?. Da muß ich mich schon fragen, warum der sog. Züchter (Vermehrer???!) dann diese Zucht betreibt: Aus Interesse an der Rasse oder aus Fürsorge für die eigene Geldbörse.
Sicher, wenn man die "Kosten" eines Welpen betriebswirtschaftlich herleitet kommt schon einiges zusammen:
Beispiel für Teckel aus Liebhaberzucht mit folgenden Annahmen:
Lebensalter (incl. "Gnadenbrot") 14 Jahre = "Abschreibungszeitraum", erste Zucht nach 3 Jahren, 4 Würfe á 5 Welpen = 20 Welpen (Bezugsbasis)
Aufwand:
Hundehütte, Zwinger, Welpenstube, div. Ausrüstung = 1.000 DM
Mutterhündin (als Welpe gekauft) = 800 DM
Futter Hündin: (2,50DM/d) 14a x 365d/a x 2,50DM/d = 12.775 DM
Futter Welpen: (2 DM/d) 20 (Welpen) x 8 Wochen (die Mutter frist am Anfang und wandelt in Milch um
) x 2 DM/d = 320 DM
Prüfungen: Anlagenp., Verbandsp., Gebr.p, Zuchtprüfung (Nenngeld, Anreise, ...) 300 x 4 = 1.200 DM
Deckgeld (bester Rüde = 600 DM/Schuß
): 4 x 600 = 2.400 DM
"Papierkrieg" (Zwingereintrageung, Ahnentafeln, div. Bescheinigungen, Welpeneintragung, Tatoo und Welpenbesichtigung duch Zuchtwart.... ) 2.000 DM
Hundgesundheit (Impfung, Entwurmung, HD, Augenuntersuchung und Bescheinigung) 1.000 DM
Gesamt: 19.695 DM geteilt durch 20 Welpen = 984,75 DM/Welpe.
Irgendwelche Zeit die bei der ganzen Sache draufgeht natürlich NICHT gerechnet, ob ich alles erfaßt habe weiß ich auch nicht, und wenn man zwei Hündinnen hat gibt es eine Kostendegression und wenn ich am Futter spare auch, und wenn ich meine Zuchthündin nach 8 Jahren erschieße spare ich das Geld für das Gnadenbrot, oder, da ich die Hündin als Jagdhund nutze ist sie "eh da" und ihre Futterkosten sind garnicht in Ansatz zu bringen, ... und größere Hunde fressen halt mehr...
Na und, nehmen wir einfach mal an meine Rechnung stimmt!
D.h. man bekommt gerade mal seine Kosten wieder rein, wenn überhaupt. Dann stelle ich dabei einfach folgende Überlegung an: Wenn jemand (der Züchter) bereit ist Hunde zu züchten, obwohl er dabei KEIN Geld verdienen kann, dann muß er dies wohl aus Interesse an der Rasse (den Hunden selbst) tun (der kritische Leser mag hier einwenden er kenne genügend selbstherrliche Menschen aus seinem Zuchtverein, die wegen .... oder .... züchten, mag sein).
Wenn aber der Welpenpreis derart aufgeblasen wird, brauch ich mich nicht wundern, wenn die Rasse verkommt, oder noch schlimmer, der "Vermehrer" darauf aufmerksam wird und eine Massenproduktion in Gang setzt.
Letztlich muß der Käufer sich natürlich entscheiden wieviel er investieren will/kann.
Persönlich würde ich immer die Welpen bei dem Züchter kaufen, bei dem man sich den Wurf lange Zeit vor Abgabe schon anschauen (vormerken lassen) kann. Wenn dann die Anzahl der (Zucht-) Hunde entsprechend niedrig ist, und man den Eindruck gewinnt, daß die Hunde (und nicht nur die Welpen) gut sozialisiert sind, der Züchter eine (schriftliche) Garantie für den Welpen abgibt und sich nach der Unterbringung der Welpen erkundigt, vielleicht sogar vom Käufer fordert (schriftlich fixiert), daß er sich mit dem Welpen wieder vorstellen muß / ihn auf einer Jugendprüfung führen muß, hat man einen am Hund interessierten Züchter vor sich.
Das der erworbene Welpe ein guter Jagdhund / Familienbeglieter wird, ist damit noch immer nicht sicher gestellt, hier beginnt das nächste Kapitel!
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Horrido und allzeit Weidmannsheil
Thoralf