Und dann rechne weiter wie das mit Rotwild aussieht.
Ich denke dass ich nach 43 Jahren im Rotwildkerngebiet schon ein bisschen Einblick habe. Ein Großteil unseres Rotwildes wird an drei freien Fütterungen überwintert. Dort haben wir so gut wie keine Schälschäden. Insgesamt liegt der Anteil frischer Schälschäden bei vorherrschend Fichte bei etwas über 1 % im Jahr.
Es wird nach einem Rotwildkonzept gejagt, mit Kernzone, da liegt auch eine Ruhezone drin, dann schließt sich ein sommerliches Streifgebiet an und in einem Wanderkorridor zu anderen Vorkommen unterbleibt der Abschuss männlichen Wildes.
Kernpunkt sind u. a. keine Drückjagden im Januar, bis Weihnachten soll der Abschuss erfüllt sein. Wir haben festgestellt dass Wild in den Fütterungseinständen eben k e i n e n Schaden macht. Die Schäden entstehen in einigen Revieren am Rande wo jeder durch Kirrung bis zum 31.1. ein Stück vom Knochen abhaben möchte.
Eine tragbare Wilddichte ist ja hier im Forum durchaus ein Thema, meist kommt es zum "Schlagabtausch". Angeblich gibt es überall nur überhöhte Bestände und um einigermaßen trockene Füße zu bekommen, bedarf es einer "Ökojagd".
Hier ein paar Bilder aus den Revieren wo ich jagen darf:
Privatrevier mit Rehwild, ein kleiner Tannenzaun, weil es eben Zuschuss gab. Einige Tannen stehen außerhalb des Zaunes ohne Verbiss, im Hintergrund ist die Fütterung zu sehen...
Hätte noch mehr Bilder der Örtlichkeit. Eine andere Fütterung. Ein Bergahorn hat doch der Waldbesitzer übersehen. Der einzige weit und breit. Neben der Fütterung samt sich der Ahorn im Straßengraben an. Und hier stehen Rehe!
Trotz reiner Fichte und vergleichsweise gut Rehwild kommt überall die Vogelbeere als ökologische Beimischung
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Ein paar Bilder aus meinem ehemaligen Pirschbezirk (BAYSF) Blick vom Hochsitz nach unten...
Im letzten Jahr wurden auf 180 ha 12 Stück Rotwild erlegt, nur so als Anhaltswert
Tannennaturverjüngung im Rotwildkerngebiet..
Ein Schäfer hat jahrelang beim Durchtrieb entlang der Straße alles "vom Laubholz gesäubert". Nicht das Wild! Seitdem er nicht mehr durchtreibt schaut es so aus:
Heuer auf der Drückjagd, ca. 500 m von einer freien Fütterung entfernt: Zaun, aber den hätte es nicht gebraucht, trotz Kanaleffekt...
Um zum Schluss noch ein Waldbild eines Großprivatwaldes wo der Satz "Wald und Wild" Teil des Firmenlogos ist.
Solten diese Bilder nicht in das eine oder andere Weltbild passen, ich fühle mich wohl dort und habe meine Hochachtung vor Förstern, die Waldbau nicht nur mit der Kugel betreiben.