Kann es sein, dass das einfach der Auftrag der Förster ist?
Den Wald so zu bewirtschaften, dass die steuerzahlende Gemeinschaft einen Gewinn hat und nicht der Jäger möglichst viele Trophäenträger vor der Büchse.
Als Jäger kann ich Dich natürlich verstehen. Ich hätte auch gerne mindestens 4 Sechserböcke am Abend vor meiner Kanzel. Aber als steuerzahlender Bürger habe ich Verständnis für die Wald vor Wild Politik.
Alles richtig, aber es gibt noch ein paar Fragen Kienzle:
Eigentlich war das mit dem Gemeineigentum schon immer so.
Wald vor Wild ist aber eine recht neue Erscheinung.
Könnte das mit den niedrigen Holzpreisen der Vergangenheit zu tun haben ?
Und falls ja ist das kein Zeichen von sinnvollem nachhaltigen wirtschaften.
Es scheint auch, daß das Interesse des Stadtkämmerers am Gemeindewald deutlich gestiegen ist, seit er das Wasserwerk 2008 an einen Geierfonds verkauft hat und nun zurück least.
Wald ( wie jedes Eigentum ) hat nicht nur den Zweck der Gewinnmaximierung.
Erhohl-, Filter-, Schutzfunktionen, aber letzlich auch Lebensraum für möglichst heimische Fauna.
Man kann und soll Rehwild stramm bejagen, alles ok, aber man kann es auch übertreiben.
Ich war auf mehr als einer DJ, da lagen bei ca. 60 Schützen auf 400 ha , 6 Rehlein. Ich selbst hatte keinen Anblick.
Das heißt für mich, die Zitrone ist ausgequescht.
Im Übrigen kann ich als Immobilienbesitzer auch nur sehr beschränkt über mein Eigentum verfügen.
Hausschwalben kacken die Fassade voll ?
Zuschauen, bis sie nach Süden ziehen.
Mitnomaden ( für die Hausschwalben habe ich ja noch Sympathien...)
, anscheinend auch eine geschützte Spezies, wird man gar nicht los.
Bzw. für Mietausfällen ( 3 Jahre ) Gerichtsvollzieher ( auf den Kosten bleibt man auch sitzen ) und nötige Renonvierung hätte ich mir einen neuen 5er bestellen können.
Aber als Vermieter habe ich ja einen "gesamtgesellschaftlichen Auftrag."
Deshalb hält sich mein Mitleid über Gejammer anderer Eigentümer ( inkl. Bauern ) bei Kollateralschäden beim Wirtschaften in Grenzen.
Ich glaube aber auch, daß dieser Graben zwischen Rehzüchter und "Bringt mir seinen Skalp"-Förster eigentlich gar nicht sein muß.
Ein gesunder Mittelweg, wo sich alle Seiten auf einander zubewegen, würde ja auch schon helfen.