Wer braucht eigentlich das ganze Soja - die Veganer oder die Fleischindustrie?

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... ich wundere mich mal


Ich habe mich gefragt, wer das viele Soja eigentlich verbraucht?

Und nun bin ich verwundert: https://www.nzz.ch/panorama/montags...echlich-fuer-tierfutter-produziert-1.18335485

Es wird für die Fleischproduktion verwendet.
Verrückte Welt.

Peter
 
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So sehr ich die NZZ schätze, aber hier schreiben sie Mist!

Der Sojaschrot für das Tierfutter ist das Nebenprodukt für das wertvolle Sojaöl, welches in Kosmetik, Lebensmittel, chemischer Industrie usw. wandert.
Nicht umsonst zählt die Sojabohne zu den Ölfrüchten!

Und das rein mengenmäßig mehr Sojaschrot als Sojaöl produziert wird, liegt in der Natur der Sache! Wäre das Gleiche, wenn man die Ursache der Goldförderung für die Gewinnung von Schutt und Abraum sehen würde...

Und der weltweite Verbrauch von Sojaöl ist in den letzte Jahren sehr stark gestiegen:
 
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Und ein beträchtlicher Teil

des gewonnenen Pflanzenöls geht in die Biodiesel Erzeugung und ins E 10. Nicht alles gewonnene Pflanzenöl ist qualitativ gut genug für Nahrungsmittel und Kosmetika. Deshalb werden Sorten angebaut und an Orten Anbau betrieben, bei denen von vornherein klar ist, dass nichts Anderes geht.

Solche journalistischen Qualitätsrecherchen haben von vornherein nur die Absicht, gegen Fleischessen Stimmung zu machen.

Mbogo
 
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Der Sojaschrot für das Tierfutter ist das Nebenprodukt für das wertvolle Sojaöl, welches in Kosmetik, Lebensmittel, chemischer Industrie usw. wandert.
Nicht umsonst zählt die Sojabohne zu den Ölfrüchten!
Wir bekommen ca 12 ha Soja ins Revier.
Angeblich als Tierfutter. Ich frag aber mal nach ob vorher Öl gewonnen wird.

Ist das erste mal das wir Soja bekommen. Haben keine Erfahrung damit.

Gruß Weichei
 
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Wir bekommen ca 12 ha Soja ins Revier.
Angeblich als Tierfutter. Ich frag aber mal nach ob vorher Öl gewonnen wird.

Ist das erste mal das wir Soja bekommen. Haben keine Erfahrung damit.

Gruß Weichei

Freu Dich!
Ist eine interessante Frucht im Revier, welche ich am Betrieb schon seit 2007 habe.
Kiebitze sind gerne drin und Rehe gehen gerne naschen an den Kanten Mais (Deckung) und Soja - die beide bis in den Herbst stehen.

Hier versucht ein Landwirt Importsoja durch einheimisches Eiweiß zu ersetzen - da gibt es zwei Möglichkeiten für ihn:

1. Er verkauft das Soja an eine Ölmühle und vom Erlös kann er Sojaschrot kaufen
oder
2. Er verfüttert tatsächlich die eigene (!) Vollbohne, was allerdings (eingeschränkt) nur in der Rinderhaltung ohne Behandlung funktioniert.

In der Schweinemast bringt die Vollbohne zu viel Energie durch das enthaltene Öl, das funktioniert nur bei kleinen Ferkeln bis max. 50 Kilo - die großen Tiere verfetten. Und hier muss die Bohne zwingend vorher erhitzt werden, wegen der oben genannten Trypsin-Inhibitoren.

Und genau das ist auch der Grund, warum weltweit praktisch der ganze Soja erst entfettet wird und anschließend getoastet. Man gewinnt ein wertvolles Öl (unabhängig davon, wo die Bohne angebaut wurde) und kann dann noch ein hochwertiges Eiweißfutter am Markt platzieren mit den "Resten". Im Übrigen ist die Sojavollbohne nur sehr eingeschränkt lagerfähig wegen des hohen Anteils an kurzkettigen Ölsäuren, d.h. sie werden schnell ranzig - gerade bei höheren Temperaturen.

Im eigenen Betrieb in Mitteleuropa ist das relativ unproblematisch, weil es nach der Ernte der eigenen Sojabohnen im Sep/Okt. ohnehin kalt ist und bis Juni i.d.R. alles wieder verfüttert ist.
 
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Habe mal gehört, dass Rinder mit ihren Wiederkäuermagen reinen Soja gar nicht verdauen können, daher nur das Nebenprodukt Sojaschrot
 
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Die Sojaflächen, die weltweit genutzt werden um in die EU zu exportieren sind seit Jahrzehnten in etwa gleich. Wachstum wird vor allem durch einen höheren Verbrauch in Asien, va. China generiert.

Die EU ist allerdings großer Abnehmer des Sojaschrots, also des Abfallprodukts aus der Ölproduktion. Da der Abfall aber in der Summe viel mehr ist als das hochwertige Öl, sind die Umsätze tatsächlich bei Schrot höher als beim Öl. Andersrum dürfte es mit dem Deckungsbeitrag aussehen, sprich: Mit Öl verdient man pro kg. mehr als beim Schrot.

Die Frage ist: Würde Soja noch angebaut, wenn das Öl nicht verkauft würde? Wahrscheinlich nicht. Würde er angebaut, wenn das Schrot keine Abnehmer mehr fände? Wahrscheinlich schon.
 
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Das meiste Soja endet als Tierfutter

70 bis 75 % der weltweiten Sojaernte dienen in der Form von Schrot (auch Sojamehl oder Sojaextraktionsschrot genannt) als Tierfutter der industriellen »Tierproduktion«. Das Schrot war ursprünglich ein Nebenprodukt der Sojaöl-Herstellung. Inzwischen ist es jedoch das lukrativere Produkt des Sojaanbaus, zumal rund 80 % von einer Tonne Soja zu Schrot verarbeitet werden und nur 18 % zu Öl. Das Öl findet in Lebensmitteln wie Margarine und immer mehr als Agrotreibstoff Verwendung. Nur ein Bruchteil der Sojaernte steckt also in offensichtlichen Sojaprodukten wie Tofu und Pflanzenmilch.

 
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Also ich arbeite im Futtermittelbereich und an unserem Standort wird natürlich auch Soja verwendet.
Der größte Abnehmer in Österreich für diesen Überseesoja ist die Schweineproduktion, da hier der Großteil der Schweine mit GVO-Soja gefüttert wird (deswegen kostet ein Schnitzel auch € 7,99 in Aktion).
Die Bereich Rinder und Geflügel wird in Österreich zu ca. 95% mit GVO-freien Soja gefüttert. Davon wird zum größten Teil auf Donausoja zurückgegriffen, der aus europäischen Anbau stammt.
Bei mir im Werk bereiten wir die Sojabohne selber auf, sprich wir behandeln sie thermisch und erhalten so Sojaöl, Sojakuchen oder Vollfette Sojabohne. Diese drei Produkte werden bei uns ausschließlich als hochwertige und heimische Rohstoffe im Tierfutter eingesetzt.
Unbehandelte Sojabohne einzusetzen bring nichts, wie die Vorposter schon geschrieben haben.

Wmh
 
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Nö, deine Kenntnisse sind veraltet.

Und Du schreibst wie üblich über Dinge, von denen Du während Deiner Arbeitszeit mal im Internet was auf YouTube gesehen hast - gelesen setzt einen eigenständigen Denkvorgang voraus...

Ein Beispiel extra nochmal für Dich:
Wieviel Tonnen Gestein werden umgedreht um ein Kilo Gold zu gewinnen?
Ist jetzt der Abraum das Hauptprodukt, schließlich ist es ja viel mehr?

Die Erkenntnis, daß bei max. 20% Ölgehalt in einer Frucht ca. 80% Schrot übrig bleiben sollte selbst Dir einleuchten!
Die Tonne Sojaöl kostet im Terminmarkt ca. 1000,- $
Die Tonne Sojamehl nicht mal die Hälfte

D.h. es wird offensichtlich das wertvolle Öl nicht weg gekippt, sondern tatsächlich verwertet. Nur den schwarzen Peter bekommt wieder die Landwirtschaft zugeschoben, weil die Bauern schuld sind am Abholzen von Regenwald. Die Politik mit Biodiesel, die Kosmetikindustrie, die Chemieindustrie, die Lebensmittelriesen wie Nestle u. Co. sind natürlich völlig unschuldig. Ist ja praktisch, wenn man einen anderen Prügelknaben präsentieren kann!

Manchmal kann ich gar nicht soviel essen wie ich kot..n könnte...
 
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