Wer führt alles einen Drilling, als Eine für Alles?

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Eigentlich darf ich als Drilling-Neuling nicht mitmachen, aber das Lieblings-Gewehr ist es trotzdem gerade, weil noch „neu“ (bis auf ein paar frische Macken 🥳). Demzufolge bleiben die anderen Büchsen gerade im Schrank. Angeschafft im Februar als reisefreudiges Universaljagdgewehr, bin ich vom Konzept prinzipiell schon überzeugt:
Wer das Glück hat, in verschiedenen Revieren jagen zu dürfen, findet in einem Drilling - so denke ich - so ziemlich die beste Lösung:
man kann die Waffe
1. uneingeschränkt auf Niederwildjagden führen (Nutzung als vollwertige DF)
2. als führiges Gewehr für Reviergänge nutzen (kleines variables Wechsel-Zfr)
3. auf Dj einsetzen (kleines variables Wechsel-Zfr)
4. für die Pirsch amTage oder bei Nacht verwenden
5. als reine Ansitzwaffe einsetzen.
Ich bin noch am Überlegen, einen Krieghoff EL 22 in .22 Win. Mag. als Ergänzung dazu zu holen. Damit wäre auch in Ortsnähe die intensive Jagd auf Raubwild möglich.
Im Unterschied zur Bbf hat man den zweiten Schrotschuss, der auf der Jagd sehr hilfreich sein kann. Die Tatsache, in der bisherigen Variante nur einen (schalenwildtauglichen) Kugelschuss zur Verfügung zu haben, ist zu verschmerzen: das Nachladen ist geräuscharm möglich, so dass sich nicht selten eine zweite Chance ergibt, die genutzt werden kann. Da der Drilling das Kaliber .30-06 hat, geht das Nachladen nicht so einfach wie mit einem R-Kaliber, aber man kann das etwas üben (der Auszieher des rechten Schrotlaufs - das ist gleichzeitig auch der des Kugellaufs - steht etwas weiter heraus als der des linken Schrotlaufs, so dass man jedenfalls mit bloßer Fingerspitze die leere Hülse am Rand greifen und entnehmen kann). Der Vorteil der .30-06 dürfte die sehr breite Verwendungsmöglichkeit sein: von 150grs bis 220grs wählt man je nach Jagdart das passende aus.
Und 12/70 hält auch alle Optionen offen - nur mit den Original Brenneke tritt die Waffe schon ganz ordentlich - über Zfr wird das schon ziemlich knapp. Aber ich lade eigentlich eher die Brenneke zu Nachsuchezwecken als zum normalen Ansitz / und da kommt das Zfr ohnehin runter.
Mit dem Drilling, passendem Zfr bzw. passenden Zfren und einem guten 7x50 Fernglas kannman eigentlich so ziemlich alles abdecken, was sich an Jagdgelegenheiten bieten kann.
Nicht dass ich gerne ein One Rifle Hunter wäre - aber dieses Kozept kommt dieser Idee schon sehr nahe.
Ich kenne einige Jäger, die - obwohl sie bestimmt noch andere, passendere Büchsen hätten - am liebsten mit dem Drilling zur Dj erscheinen. Auf die Frage, warum gerade damit, antworten sie zumeist, weil das ihre eine für alles-Waffe wäre und sie diese am meisten gewohnt sind. Sie sind häufig auch glückliche Erleger und werden bisweilen sogar unversehens „Jagdkönige“ - jedenfalls dort, wo man noch zum Schalenwild Raubwild etc freigibt.
 

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Eigentlich darf ich als Drilling-Neuling nicht mitmachen, ...

Warum? Ich habe meinen jetzt seit knapp 13 Jahren (die wenigen, längeren Mitforisti aus dem W&H-Forum und vom schon lange nicht mehr existenten jagd.de-Forum übergewechselten werden sich noch dran erinnern) und ob ich ihn nur "mal so" aus dem Schrank nehme, ihn zum Stand oder zur Jagd mitnehme, er macht mir noch genausoviel Freude wie am ersten Tag. :D
 
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Auch ich (JS seit Anfang 2019) habe mir als Neuling einen alten Fortuna als universal Ansitzwaffe zugelegt. Ok, habe den Repetierer in 8x57Is aus dem Sportbereich übernommen. Führe den Drilling mit EL in 22Hornet, 7x65R und 12/70 in der Zeit solange alles Wild Jagdzeit hat. Aktuell ist aber nur SW und bald Rehwild zu bejagen. Solange reicht mir der Repetierer. Freue mich aber schon wenn es sich wieder lohnt den Fortuna auszuführen!
 
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Führe einen Merkel DBDr 961 in 8x57 und 20x76. Dreischloss Selbstspanner. Sehr kurz und führig. Eigentlich eine typische Drückjagdwaffe aber ich habe damit über viele Jahre alles im Revier und darüber hinaus (inkl. Zebras, Gnus, Impala, Schakale, Kudus, Elands etc in Afrika) bejagen können, was so anfällt.

Merkel_Mood_Drillinge_01_1200x900.jpg


Im heimischen Revier ist die Waffe auf Norma Alaska eingeschossen, für Afrika RWS Evolution (was bei dem Wild dort sinnvoll ist, mir zuhause beim zarten Reh- und leichtem Damwild jedoch zuviel Wildbret zerklopft. Ein No-go für Küchenjäger wie mich).

Ist zudem eine sehr gute Option fürs Pirschen im Mond - das etwas höhere Gewicht spürt man bei einem guten Riemen gar nicht und die Option blitzschnell zwei Kugelschüsse antragen zu können, haben mir schon so manche Doublette aus einer Rotte beschert.

Auch Fasan, Taube, Hase und Raubzeug liegen Wildbret bzw Balg-schonend mit den entsprechenden Schroten.

Über die aktiven Nachsuchenjahre mit meinem inzwischen alten KLM war der DBDr auch meine Nachsuchenwaffe. Statt Schrot, dann ein 12/70ger Flintenlaufgeschoss. Die Waffe hat dadurch ordentlich was mitgemacht, auch der Busch in Afrika hat dem Drilling Spuren aufgebrannt, aber mit entsprechender Pflege sind solche kleinen Riefen und Kratzer im Holz dann eigentlich nur Deko und lassem mich, ähnlich einer Trophäe an der Wand, an schöne und spannende, anstrengende und auch manchmal sehr fordernde Erlbenisse zurück denken.

Eine ideale Universal-Waffe für Jagd und Hege in jeder Lebenslage.

Ein Rigby Repetierer in 30.06 und eine Mauser M12 Trail in 9,3x62 für die Nachsuchen sowie eine Flinte runden das Ganze in der Zwischenzeit ab, aber für den "normalen Ansitz" ist der Drilling einfach eine ideale Option.
 
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Führe einen Merkel DBDr 961 in 8x57 und 20x76. Dreischloss Selbstspanner. Sehr kurz und führig. Eigentlich eine typische Drückjagdwaffe aber ich habe damit über viele Jahre alles im Revier und darüber hinaus (inkl. Zebras, Gnus, Impala, Schakale, Kudus, Elands etc in Afrika) bejagen können, was so anfällt.

Merkel_Mood_Drillinge_01_1200x900.jpg


Im heimischen Revier ist die Waffe auf Norma Alaska eingeschossen, für Afrika RWS Evolution (was bei dem Wild dort sinnvoll ist, mir zuhause beim zarten Reh- und leichtem Damwild jedoch zuviel Wildbret zerklopft. Ein No-go für Küchenjäger wie mich).

Ist zudem eine sehr gute Option fürs Pirschen im Mond - das etwas höhere Gewicht spürt man bei einem guten Riemen gar nicht und die Option blitzschnell zwei Kugelschüsse antragen zu können, haben mir schon so manche Doublette aus einer Rotte beschert.

Auch Fasan, Taube, Hase und Raubzeug liegen Wildbret bzw Balg-schonend mit den entsprechenden Schroten.

Über die aktiven Nachsuchenjahre mit meinem inzwischen alten KLM war der DBDr auch meine Nachsuchenwaffe. Statt Schrot, dann ein 12/70ger Flintenlaufgeschoss. Die Waffe hat dadurch ordentlich was mitgemacht, auch der Busch in Afrika hat dem Drilling Spuren aufgebrannt, aber mit entsprechender Pflege sind solche kleinen Riefen und Kratzer im Holz dann eigentlich nur Deko und lassem mich, ähnlich einer Trophäe an der Wand, an schöne und spannende, anstrengende und auch manchmal sehr fordernde Erlbenisse zurück denken.

Eine ideale Universal-Waffe für Jagd und Hege in jeder Lebenslage.

Ein Rigby Repetierer in 30.06 und eine Mauser M12 Trail in 9,3x62 für die Nachsuchen sowie eine Flinte runden das Ganze in der Zwischenzeit ab, aber für den "normalen Ansitz" ist der Drilling einfach eine ideale Option.


Was da auf dem Bild geladen wird sieht aber nicht nach einer 8x57 aus;)

9,3x74R?
 
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Was da auf dem Bild geladen wird sieht aber nicht nach einer 8x57 aus;)

9,3x74R?

Ips hat Recht - aber genau diese Ausführung habe ich. Hatte damals kein Geld für lange Seitenplatten und da ich den DBDr leider nicht hier bei der Arbeit in Berlin haben kann :LOL:, musste ich Euch ein "Symbolfoto" der Waffe aus dem Netz suchen. Dort sind meistens die teureren Ausführungen mit langen Seitenplatten abgebildet und ich mußte eine Weile suchen, bis ich dieses Bild hier fand. Dafür habe ich ein sehr schönes Schaftholz. Die Waffe war damals ein Vorführmodell bei Frankonia in Berlin Mitte und ich bekam es nach zähen Verhandlungen zu einem für mich damals verkraftbaren Preis.

Und auch richtig - die Waffe gibt es nur in 20/76. Daher ist das Flintenlaufgeschoss (das es natürlich für den "Dritten Schuss" auch in 20/76 gibt) in 20/70 gemeint. Es ist nur für einen nahen Schuß, wenn ich mir nicht sicher war, ob das im Wundbett liegende Wild mich nahe genug zum Abfangen herankommen lassen würde und ich, mit Rücksicht auf den stellenden Hund, keine 8x57 auf die kurze Reise schicken wollte. Klar kann man auch mit Flintenlaufgeschossen böse Überraschungen erleben, aber bisher hatte ich immer Glück.

Danke fürs Aufpassen, Ips (y)
 
B

baumkoeter

Guest
Für die Ansitzjagd mit 7x65R, Estl in 5,6x52R und 16er Schrot bin ich mit meinem Suhler , Baujahr 1959 von Fuchs bis dicksten Keiler gerüstet . Für Drückjagd und sonst im Wechsel mit dem Drilling nehme ich den Sauer 404er Stutzen in 308 . Für die Niederwildjagd die B25 Baujahr 1972 in 1/4-3/4 .
 
A

anon

Guest
Für den Ansitz: Sauer&Sohn 16/16/70 7x57R für alles, was da kommen könnte und neuerdings auch einen leichteren Suhler 16/16/70 6,5x57R (reicht auch für alles - auch für Panzerrehe und Monstersauen).
 
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B

baumkoeter

Guest
Ein wichtiger Grund warum meiner Meinung nach ein Drilling nicht die Universalwaffe für alle Jagdarten ist , liegt in der Schäftung . Früher als noch viel über kimme und korn geschossen wurde , waren die Drillinge oftmals vom büma dementsprechend gebogen worden . Dies ermöglicht dann ein gutes Anschlagen und sofortiges Erfassen der Visierlinie und des Wildes. Gerade beim Schrotschuss sowie flüchtigem Kugelschuss sehr wichtig . Wurde dann ein 56 er zf montiert , hat man dann sehr wenig " Wangenkontakt " mit dem Schaft da das Zielfernrohr ja einige Zentimeter höher liegt . Dies ist dann für den Kugelschuss nicht so förderlich .
 
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5 Aug 2013
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"Moderne" Jäger lieben Aftermarket-Teile. Gibt´s auch für den Drilling mit klass. Flintenschäftung, wie er bis in die frühen 1960er Jahre hinein gebaut wurde, so daß man auch mit großer Zieloptik bequem schießen kann:

https://www.amazon.de/s?k=schafterhöhung+leder&__mk_de_DE=ÅMÅŽÕÑ&crid=43IX1U7SQ0IG&sprefix=schafterhöhung,aps,324&ref=nb_sb_ss_i_5_14

Wer die Wahl hat, hat die Qual.
Kostet teilweise weniger als eine Ledereinlage für den Success-Lochschaft und mit den Patronenschlaufen steht auch einer "high performance" nichts mehr im Wege. :sneaky:
 
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3 Dez 2017
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Wenn ich Privat auf der Jagd bin hier auf Vancouver Island dann freue ich meinen Sauer 3000 Drilling fuehren zu duerfen. Die 16er fuer das Federvieh, die Hornet im ganzlaenigen EL reicht auch schon auf Schwarzwedel Hirsch und sollte mir ein Schwarzbaer aerger machen dann kriegt er die7*65R Kugel. die auch sehr gut auf Rosevelt Wapiti passen wuerde wenn man das Glueck haette ein Los zu ziehen.

Cheers
 
R

Rübezahl

Guest
Ich führe meinen alten Simson “Franklin“ Baujahr 1921 Kal.8x57IR 16/65 fast zu jeder Gelegenheit. Eine Ausnahme bildet lediglich noch die nächtliche Sauenpirsch. Aber auch da wird er in mittlerer Zukunft dabei sein. Nur beim Durchgehen wird mich mein Mossin Nagant Mod.44 weiterhin begleiten, dafür ist mir der Drilling zu schade.
Mein Streben geht durchaus zu “nur Drilling für Alles“, ob sich das machen lässt, auch im möglicherweise oder besser leider notwendig werdenden Einsatz von Nachtsicht, wird sich zeigen.
Für mich gibts nichts besseres und vielseitigeres als ein Drilling.
 

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