wer musste schon mal aus der Wildnis notfallmäßig ausgeflogen werden

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Zu @ Dietram #14

Waidgenosse ORYXHUNTER hat darüber mal berichtet.
Hier seine Beiträge # 221 und # 222 vom 9.11.2016:
https://forum.wildundhund.de/showthr...-Afrika/page15
6-mal kam der Rettungsflug aus Deutschland nach Zentral-Africa.

Diese Story spielt in 1985 und war umrahmt von einem starken wirtschaftlichen Engagement deutscher Firmen vor Ort - ist also in Deinem Afrika -Album der "guten Alten Zeit" bestens aufgehoben, neben dem Kapitel Tropenhelm. Vergiss es für den heute in die wirkliche Wildnis reisenden.
Der "Flying Doctor Service" ist auch gut für die alten Stories.

@ Fadenstarter #1:
Entweder hat man einen zuverlässigen Outfitter, die die lokalen Gegebenheiten kennt - und wenn Du besorgt bist, frage ihn VOR Deiner Reise danach - sei aber nicht enttäuscht, wenn er außer einem First-Aid-Kit inkl. Schlangengiftabpumpgedöns nicht viel mehr zu bieten hat.
Pkw-Transport über Stunden bis zu einer "Klinik (??)" oder zum nächsten Airstrip, dann Weitertransport zu einer Klinik (?) in einer größeren Stadt.
Und wenn Du noch weiter weg bist oder alleine im Busch: leih Dir ein Satellitentelefon und organisiere VOR Deiner Reise mögliche "Fluchtwege": Ansprechpartner im Land? Organisationen, die man im Notfall anrufen kann? Gibt es Hubschrauber in der Region?? Ein Feld voller Überraschungen in einem Kontinent, in dem heute nichts mehr ist wie vor 14 Tagen und umgekehrt. Und rechne damit, daß auch im Notfall von den "Samaritern" zuerst geklärt wird, wer vorab für die Kosten aufkommt. Auch dort gilt: "Umsonst ist nur der Tod"
Und wem das zu unsicher ist: eine gute Farmjagd in Namibia - nicht im Gatter - hat auch ihren Reiz.

Wandersmann,
der nie unvorbereitet und ohne Ausrüstung loszog - um dann für sich selbst nie was zu gebrauchen.
Aber wehe, man hätte nichts dabei gehabt!
"Nec timor - nec temeritas" mein Lebensspruch;-)
 
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Ich hatte vor ca. 6-7 Jahren einen Typen zu Gast in den Bergen, Freund vom Geschäftspartner/Auftraggeber. Er wollte mit auf eine Jagd und ich durfte wieder Outfitter spielen.

Alles ganz nett zunächst. Nach ungefähr einer Woche und mässigem Jagderfolg fings an zu regnen, mehrere Tage hintereinander. Ab dem 1. Regentag war der Mann extrem schlecht gelaunt, depressiv. Am 3. fing er an komisch zu reden. Dann gabs nachts einen Suizidversuch. Alles glimpflich verlaufen, aber gleich morgens per Thuraya den Helicopter geholt und ihn ausfliegen lassen. Mein Kollege hat ihn ab Ankunft in Almaty übernommen.
danach habe ich mit keinem Besucher aus dem Ausland je wieder eine ausgedehnte Jagd in den Bergen oder im Altai gemacht.

Und ich habe sehr grossen Respekt vor den Outfittern, die wochenlang mit fremden unbekannten Menschen in tiefster Wildnis in Zelten oder kleinen Hütten hausen...
 
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Als Privat Mann wäre ich auch sehr vorsichtig was das führen eines fremden Gastes angeht.

Ein Outfitter dagegen muss mit diesem Problem umgehen können. Es gehört zu seinem Geschäft. Man kann vor einer Jagd auf die Stapatzen hinweisen , aber danach muss der zahlende Gast verwaltet werden und gegebenenfalls die Jagd angepasst werden. Wenn man nur Spitzensportler erwartet kann das Geschäft bald geschlossen werden. Viele Gäste sind auch nicht die Jüngsten so das mit medizinischen Problemen gerechnet werden muss. Unfälle gibt es ausserdem in jeder Altersgruppe , auch bei den Jüngsten und Fittesten.
 
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Ein bekannter lokaler Jagdaufseher im kasachischen Altai war dabei als zwei ehemalige Astro- bzw. Kosmonauten auf der Maraljagd waren. Der sowjetische hat den Amifreund zur jagd eingeladen. Weil dir Hirsche wegen des heissen Wetters und der Insekten weit oben standen, sind die nach einem Ritt noch hinaufgepirscht. Beide bekamen beträchtliche Herzprobleme. Der Guide hat dann ueber funknotkanaele einen Hubschrauber auf den Gipfel bestellt, ging gut aus.

Generell fuer die die in Kasachstan jagen wollen:
Die Not-Evakuierung klappt landesweit recht gut. Alle Regionen haben eine Flugbereitschaft, meist alte, aber einigermaßen gewartete MI Hubschrauber und auch Flugzeuge. Vorgesehen fuer Katastrophenschutz und Medizinische Versorgung. Die lokalen Akims/ Guverneure nutzen sie auch in Notfällen. Eine Sanitäter Brigade gibts meist auch, oder eben Notaerzte aus den Landkreis-Krankenhäusern, welche mitfliegen. Die fliegen in weit entlegene Dörfer und auch in die Wildnis, Mitteilung der GPS Koordinate vorausgesetzt.
Die vorherige Absprache des outfitters mit diesem Dienst sollte aber sein.
Ich habe es so gemacht, dass ich immer vorher deren Notrufnummer eingeholt habe und ungefähres Jagdgebiet angegeben hab. Die konnten dann anhand der Reichweite der Tanks und der jeweiligen Landschaft schon etwas fuer den Fall der Fälle einplanen.
Ein Thuraya Satelliten telefon sollte es dann aber auch sein, guter Empfang landesweit, günstiger als Konkurrenz und die Geräte haben gps eingebaut.

Alternativ liegen die Funk Notkanäle nah an den Frequenzen des Flugbetriebs und werden meist landesweit mit verstärkt. Aber Satellite phone ist einfacher und zuverlässiger.

Flugwetter sollte lassen. Und ausserdem fliegen die zivilen Hubschrauber nie nachts raus, haben dann Flugverbot.

Ich wünsche aber allen ohne Vorkommnisse zu jagen und diesen Service nie zu brauchen.
 
D

doghunter

Guest
Vor ein paar Jahren mit einem Kumpel in Alaska auf Bär & Elch im Camp, weit weg von jeglicher Ansiedlung! Mein Kumpel tritt zwischen 2 Felsbrocken und hat einen offenen Beinbruch! Guide und ich haben ihn dann 3 km durch die Wildniss zum Camp geschleppt. Er schrie wie am Spieß und nach 1km wollte ich ihm den "Gnadenschuss" geben :cool:
Dann per Satellitentelefon einen Heli gerufen und ihn weit weg ins Hospital geflogen....der Pilot wollte 1.500 $ cash im voraus haben und im Hospital hat man erstmal die goldene CC eingelesen, bevor auch nur ein Doktor gerufen wurde. Wurde dann operiert und per ADAC ausgeflogen nach D. Er musste die 1,5 k + 12k $ (Hospital) im voraus zahlen. Hat er später alles wieder bekommen...ich bin dann am nächsten Tag wieder reingeflogen und hab den Bären meines Lebens erlegt

Also neben einer guten Versicherung sollte man immer genug Geld auf der CC haben
 
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ganz schönes Theater ,wie auf dem Amtsschimmel rumgeritten wird.
Beinah hätte ich gesagt typisch Deutsch
;-)

So dumm sind selbst die Deutschen nicht...
Mal im ernst: es hat jemand Herzprobleme und da soll man eine ministerielle Genehmigung holen!?
Und im Nachhinein gibt’s auch noch Theater.
Schöner Schatten die Behörden da.
 

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