- Registriert
- 15 Mrz 2005
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Ich stimme dir in fast allen Punkten zu!Vielen Dank für deine inhaltsreiche und äußerst differenzierte Antwort, bei welcher mir deucht, dass uns in der Tat gedanklich eigentlich annähernd gar nichts wirklich trennt.
Die erste Reaktion der versammelten Forumsgemeinde auf meinen letzten Beitrag bestand in der Aufforderung, den von mir in die Debatte eingebrachten Begriff des „Idioten“ genauer zu spezifizieren, ja ihn sogar zu definieren. Nun ist es nicht nur so, dass ich nicht die Absicht hege, über jedes am Wegesrand hingehaltene Stöckchen zu springen, weswegen ich dieser Aufforderung nicht folgte, ich halte es auch schlicht für müßig.
Jeder mag eine andere Vorstellung davon haben, welches Verhalten als akzeptabel, und welches als inakzeptabel anzusehen ist. Davon hängt jeweils im Einzelfall ab, ob jemand im Anschluss an den zunächst stets freundlichen Empfang in einer präexistenten Gruppe auch zum Bleiben und später zur Integration aufgefordert wird (jaaaa, ich weiß auch, dass sich „im Großen“ hiervon abweichende Verfahrensweisen eingebürgert haben, „im Kleinen“ gehen zumindest wir in meinem jagdlichen Freundeskreis allerdings nach wie vor nach dieser etwas altmodischen, aber bewährten Art und Weise vor).
Wenngleich für mich die schmerzhaftesten Druckpunkte in den etwas abstrakten Bereichen „Zuverlässigkeit“, „Ehrlichkeit“, „Ehrbarkeit“ (ich hoffe, dass ich bezüglich des letzten Begriffs nicht wieder nach einer Definition gefragt werde; ich habe Vorstellungen von diesem, die mir bei der Beurteilung der Welt und ihrer Menschen durchaus hilfreich sind) liegen, gehört aber auch so etwas handfestes dazu, wie die Bereitschaft, sich an die Regeln der UVV zu halten.
Das von dir geschilderte Verhalten würde auch bei mir mit den Erwartungen an einen in meinem jagdlichen Umfeld willkommenen Mitjäger kollidieren, passte also mithin durchaus die die Rumpelkiste mit „Idioten“.
Dass ich mir unter der beschriebenen Spezies nicht allzuviel vorstellen kann, mag auch daran liegen, dass ich die sogenannten „sozialen Medien“ mit Ausnahme dieses Forums hier vollständig meide. Meiner Beobachtung nach lässt das Auftreten zahlreicher Protagonisten hinter der Zorromaske der Internetanonymität derart zu wünschen übrig, dass ich keinen Drang zur Beschäftigung damit verspüre.
Off Topic: Meine eigene Meinung dazu ist, dass die Welt mit allem Realen und Virtuellen darin eins ist, und dass somit zumindest alle geschriebenen (am besten auch die ungeschriebenen, aber das wäre wohl tatsächlich völlig überkandidelt) Gesetze aus der Realwelt auch in der virtuellen Welt des Internets gelten sollten. Beleidigungen und Verleumdungen sollten für die Justiz genauso verfolgbar sein, wie wenn sie öffentlich auf dem Marktplatz getätigt werden.
Nun ist die Realität nicht so, wie ich sie mir wünsche und wird in dieser Sache vermutlich auch niemals so werden.
Also habe ich mich entschieden, den (a)sozialen Medien nicht freiwillig meine Lebenszeit zu widmen und habe mich bei Facebook etc. schon vor Jahren wieder vollständig abgemeldet.
Back on Track: Um‘s kurz zu machen: du beschreibst Leute, die sich (aus deiner Sicht) auf jagdassoziiertem Terrain idiotisch benehmen. Also behandele sie doch als Idioten. Erspare dir ihre Gegenwart, entferne sie aus deinem Leben, soweit dies möglich ist, und meide sie im jagdlichen Bereich.
Sofern sie die Kategorie „Idioten“ verlassen und in die parallele Gruppe der „Gegner“ eintreten, bedürfen sie u. U. sogar der argumentativen Bekämpfung.
Und keine Sorge, der alleinige Umstand, dass du jemanden, seine Verhaltens- und Denkweisen nicht magst, bedeutet ja keinesfalls, dass dieser jemand nicht andernorts begeisterte Aufnahme finden wird! För jen‘ Topp sin Deckel!
Wir sollten aber nicht unterschätzen, welche Bedeutung die sozialen Medien zwischenzeitlich haben. Es hilft wenig, zu statuieren, man würde/ sollte diese einfach ignorieren und weitermachen, wie gehabt. Der Rest der (jüngeren) Welt hat sich entschieden, die sozialen Medien als meinungsbildenden Kosmos anzuerkennen und bewegt sich eben auch da.
Der auf mich zufahrende Güterzug verschwindet nicht, nur weil ich die Augen schließe (und nicht auf Facebook oder Instagram aktiv bin). Ich halte das für eine durchaus gefährliche Haltung.
Uns, den Hundeführern, sind beispielhaft schon sehr gute Ausrüstungstools der Hundeausbildung (in ausreichend kompetenter Hand) abhanden gekommen, weil sich genau die Fraktion der kompetenzbefreiten 'Social Media Artisten' darüber ausgelassen und eine gültige (juristische) Meinung/ Bewertung etabliert haben.
All das heißt ja aber nicht, dass man den zu uns stoßenden Frischlingen nicht erst einmal freundlich und mit offenen Armen entgegenkommen sollte! Es gibt ja nicht umsonst das (beidseitig funktionierende) Sprichwort: „Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus!“
M.
Du hast Recht, ganz im Gegenteil heißt es ganz sicher, jeden Neuen vorab vorbehaltlos freundlich und offen zu empfangen, da bin ich ganz deiner Meinung.
grosso