Wert eines Steyr-Mannlicher-Stutzens

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Moin allerseits,

mir wird morgen ein Stutzen aus dem Bekanntenkreis angeboten. Da mir die Waffe grob bekannt ist, erhalte ich eine Vorkaufsmöglichkeit bevor sie zu Egun geht. Zwar sind mir Details unbekannt, für einige Interessierte hier ist eine grobe Werteinschätzung dennoch sicher möglich.

Es handelt sich um einen Steyr-Mannlicher-Stutzen, Baujahr Anfang der 1970er, Standardaustattung, Kaliber 7x64, Zeiss 6x42, Makrolonmagazin, alles gepflegter Originalzustand.

Die Waffe hat von 1983 bis 2007 im Schrank gestanden, davor und danach wurde sie wenig geführt. Seit 1987 kann ich den Gebrauch beurteilen, in diesem Zeitraum sind ca. 20-30 Schuß damit gemacht worden. Insgesamt dürften mit der Waffe weniger als 100 Schuß gemacht worden sein.

Die Waffe ist aus Verbundenheit zu dem bisherigen Führer interessant für mich, obwohl sie meinen Büchsenbestand nicht optimal ergänzt. Da ich den Markt bei Egun nicht verfolge und derzeit kein entsprechendes Angebot vorhanden ist, wäre ich für Einschätzungen sehr dankbar. Gibt es Schwachstellen auf die ich achten sollte?

Allen ein frohes Weihnachtsfest und weiterhin kräftiges Weidmannsheil!

borbecker
 
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Moin,
ich habe vor 10 Jahren einen solche Stutzen in .308 für 750,-- gekauft. Ich vermute, dass die Montage eine SEM ist?
Habe das 6x42 für kleines Geld verkauft, eine SM montieren lassen und kann jetzt zwischen großem Glas für Ansitz und Drückjagdglas wechseln. Ausserdem habe ich das System in Kunststoff betten lassen
Ist inzwischen meine Lieblingswaffe, da kurz, leicht und sehr gut schiessend. Würd ich immer wieder kaufen!
 
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.., Makrolonmagazin, alles gepflegter Originalzustand.
Das klingt nach einem frühen Modell. Bei denen waren die Abzüge grottenschlecht: Selbst eingestochen ein Kriechweg. Sollte man ausprobieren ...
Wenn der Makralonunterteil noch nicht gewechselt wurde, sollte eine gründliche Inspektion auf Risse erfolgen. Schussleistungsprüfung kann auch
über Materialermüdung Aufschluss geben. Bei Rissen in dem Teil streuen die Büchsen gewaltig ...
Funktionsfähigkeit des Magazins unbedingt testen - mehrmals laden - entladen, aber in der Waffe ! Bei Mängeln - entweder bei der Befestigung im System
oder Herausspringen der Patronen sind Teile des Makralons weggebrochen. Der Ersatz dieser Teile wird auf Grund des Alters empfohlen, Ersatzteile gibt es.
Die zu erwartenden Kosten würde ich aber vom Kaufpreis abziehen.

WTO
 
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Nochmal mein Senf,
ausser mir führen noch 2 Freunde ebensolche Stutzen aus den 70ern.
Zum Thema Abzug: Ja, keine gute Charakteristik! Hat ein erfahrener Büchsenmacher für einen Fünfziger so gut hinbekommen, dass ich meistens ohne Stecher schiesse.
Zum Thema Makrolon: Keine der 3 Waffen hat jemals Probleme gemacht, lediglich einer von uns hat sein Magazin zerstört, weil es aufmunitioniert auf eine Betonstrasse gefallen ist.
 
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Ich weis nicht wieviele Steyr Mannlicher mit Makralon in meinem Bekanntenkreis sind, aber sicher mehr als 30.
Und bei keinem einzigen ist jemals eines gebrochen. Auch kenne ich niemanden der das bis jetzt von solch einem Fall gehört hätte.... Ausser hier im Forum....
 
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So unterschiedlich kann das Leben sein - Ich kenne wiederum auch eine Anzahl von Leuten, die diese Waffenserie führen
und alle hatte bereits die beschriebenen Probleme. Alles eine Frage der Zeit. Meine erste Büchse war ein Modell M 7x64,
allerdings Halbschaft, aus dem Jahr 1969. Natürlich kann ein Büchsenmacher die Abzugsrasten nacharbeiten, hatte ich auch
machen lassen. Der Versschluss in der Hülsenbrücke hatte auch so seine Probleme, wenn die H-Mantel - Patrone von RWS
verschossen wurde ( jedenfalls meiner). Da half nichts, außer zu warten, bis sich der Verschluss wieder öffnen ließ ....

WTO
 
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Gut das mit dem Verschluß hat ein 243 er aus den späten 60 er vom Jagdleiter auch. 2-3 Sekunden später lässt er sich ganz leicht öffnen.
Aber wie gesagt das Makralon es hält (Holzklopf;-))
 
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Ja, es handelt sich um eine SEM.

Die Magazinproblematik ist mir grundsätzlich bekannt. Darauf werde ich achten. Die Waffe ist meiner Erinnerung nach nur mit RWS-TIG oder TM geschossen worden. Klagen über das Repetieren sind mir nicht erinnerlich.

Ließe sich grds. ein anderer Abzug einbauen?
 
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Ja, es handelt sich um eine SEM.

Die Magazinproblematik ist mir grundsätzlich bekannt. Darauf werde ich achten. Die Waffe ist meiner Erinnerung nach nur mit RWS-TIG oder TM geschossen worden. Klagen über das Repetieren sind mir nicht erinnerlich.

Ließe sich grds. ein anderer Abzug einbauen?


Ich habe bei meiner Steyr Mannlicher M in 7x64 die Abzugseinheit mit dem deutschen Stechter gegen einen Kombiabzug tauschen lassen.
Die Probleme mit dem Makrolonmagazinschacht hatte ich auch - der vordere Teil der Befestigung war gebrochen - merkt man wenn die Schußleistung stark nachläßt. Es gibt jetzt bessere Makrolonschächte und auch ein Inlay. Ich war immer zufrieden mit dieser Büchse, da sie verschiedene Laborierungen ohne großartige Treffpunktveränderungen verdaut hat. Ich habe die Waffe aber trotz aller Zufriedenheit verkauft und bin wieder bei Mauser 98 gelandet. :biggrin:


WH CA
 
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Ließe sich grds. ein anderer Abzug einbauen?

Hab ich auch mal drüber nachgedacht, war mir aber von Steyr zu teuer, sollte irgendwas zwischen drei und vierhundert kosten, ohne Einbau!
Wie gesagt, macht ein ordentlicher BüMa für kleines Geld schick. Ob da jetzt noch ein Stecherzüngel dran ist, oder nicht stört mich nicht.
Der Abzug meiner Büchse ist nach der Überarbeitung top, leichter Vorweg, dann trocken ohne Kratzen, so kann ich bei schnellen Schüssen den Finger gefahrlos am Abzug lassen.
 
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In AT hat der Einbau des Kombiabzuges vor einigen Jahren etwas mehr als 200€ gekostet.
War ein Gesamtpreis im Mannlicher-Schießzentrum Wr. Neustadt.

WTO
 
A

anonym

Guest
TOBISCH -

hattest Du nicht auch - an anderer Stelle - berichtet, dass es bei diesem Modell zu Schaftbrüchen an einer Schwachstelle unterm Verschluß, kommt ? Habe ich das richtig verstanden ?

Habe-di-Ehre
und
Waidmannsheil

D.
 
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Moin

Also ich habe selbst einmal einen Styr Stutzen in .243 Win günstig bekommen.

Da ich zu Beginn nicht ganz von dem Kaliber überzeigt war, wollte ich ihn erst verkaufen und habe den Markt bei Egun länger beobachtet. Meistenns gehen die für 850-1300 € weg, je nach Glas.

Mein Stutzen ist aus den 60er Jahren und Tadellos. Mit dem deutsche Stecher komme ich ganz gut klar, Schloßgang ist genial.
Einzige Kleinigkeit ist, das der Schaft etwas anlag, da konnte ich aber selbst etwas wegschleifen.

Alles zusammen schöne Tolle Waffe.
 
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Hallo borbecker,

ich habe mir 2011 eben solch einen Stutzen gekauft:

Steyr-Mannlicher
Baujahr 1971
Steyr-Schwenkmontage
Zeiss Diatal 6x42/Abs.4
Zustand 1-2

nur meiner hat das Kaliber 5,6x57. War halt in den 70ern, wie die 7x64, Schlaghosen, progressive Rockmusik und Pril-Blumen sehr beliebt. :biggrin:
Den Stutzen hatte ich knapp 2 Jahre auf der Internetseite eines Bümas in Hautzenberg (Bayrischer Wald) beobachtet. Dort hat er für 800€ gestanden und gekauft habe ich ihn dann Anfang August 2011 für 720€.
Im Jahr drauf habe ich dann das 6x42 Diatal (das nur Höhenverstellung hatte) gegen ein universelleres Swarowski Habicht 2,2-9x42 Nova getauscht, was durch die vorhandene Schwenkmontage und 70° Montageschinen gut und günstig ging.
Die Waffe ist kurz, leicht und ungemein führig (nicht immer ist kurz dasselbe wie führig!!!). ;-)
Einziges Manko ist der §19 BJG, der die 5,6x57 in der BRD leider zur reinen Reh- und Raubwildpatrone "kastriert".
Die Waffe hat mir so gut gefallen, daß anderhalb Jahre später noch ihre "große Schwester" Steyr Mannlicher S in 9,3x64 bei mir Einzug hielt. :-D
Gut gefällt mir der durch das schönauer´sche Trommelmagazin sehr breit geratenen Mittelschaft, der ungefähr so breit wie hoch ist ( quasi: quadratisch, praktisch, gut) und unten recht flach gehalten. Dadurch liegt die Waffe sauber und der mündungslange Vorderschaft ist sehr schlank gehalten.
Am Hinterschaft wurde in der Breite nicht am Holz gespart und so liegt die Waffe sehr gut im Anschlag und ist dank des Montecarloschaftes, sehr gut für das Schießen übers ZF geschäftete. Der alte Steyr Mannlicher Schaft in Monte-Carlo-Form ist so gut geformt (wie auch der der Mauser 66), daß sich sogar bequem über Kimme und Korn schießen läßt.
Die alte Mär, daß vollgeschäftetet Waffe unpräzise schießen hat mein Steyr Mannlicher Stutzen mit reproduzierbaren Streukreisen von 9-12mm/100m ad absurdum geführt. :cool:

Zwar ist der Steyr Mannlicher auch ein CNC-Produkt und hat nicht den Charme der alten Mannlicher-Schönauer Modelle 1903-1910, ist aber auf alle Fälle (neben solchen Konstruktionen der 60er/70er Jahre, wie Mauser 66, Sauer 80 oder Blaser SR830) m.M. nach weitaus wertiger und zweckmäßiger als diese neuen "overengeneered" Dinger des heutigen Jagdwaffenprogramms.


Grüße
Sirius
 
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