Wie alt ist / war dieser Bock

G

Gelöschtes Mitglied 21531

Guest
Tja... soweit Kuno schrieb... einverstanden...
ein vom Körperbau kräftiger mittelalter...3-(4);
Nur:
... der Abschliff ist stärker, als wir das hier kennen bei solchen Böcken, danach wär er in dieser Gegend mind. 5....;) , aber bei solchen Schädelnähten kanns nicht sein....kaute wohl hartes Futter bzw schlechte Zahnpflege...
Also für mich passen Zähne und Schädel nicht recht zusammen... aber das solls ja auch geben...:p

Am besten nach Bonn schicken zwecks Zementzonenschnitt...! :giggle:

Was meint der Erleger selbst ?
 
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Abschliff, Dentinfarbe, Stirnnaht, Masseverteilung Gehörn - nicht mehr als vier, eher drei.

Das Dentin täuscht, wahrscheinlich aufgrund der Lichtverhältnisse beim Foto. Die Dentinfarbe ist schon deutlich heller, als bei jungen Böcken.
 
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Tja... soweit Kuno schrieb... einverstanden...
ein vom Körperbau kräftiger mittelalter...3-(4);
Nur:
... der Abschliff ist stärker, als wir das hier kennen bei solchen Böcken, danach wär er in dieser Gegend mind. 5....;) , aber bei solchen Schädelnähten kanns nicht sein....kaute wohl hartes Futter bzw schlechte Zahnpflege...
Also für mich passen Zähne und Schädel nicht recht zusammen... aber das solls ja auch geben...:p

Am besten nach Bonn schicken zwecks Zementzonenschnitt...! :giggle:

Was meint der Erleger selbst ?


Genau weiß ich es natürlich auch nicht. Insbesondere, da ich erst seit diesem Jahr in dem Revier mitjage.
Unser Jagdaufseher hat den Bock aber genau so geschätzt. Zunächst auf 3 Jahre, dann unter Berücksichtigung der helleren Dentinfarbe auf 4 Jahre.
Ich habe ihn für älter gehalten. Erstens aufgrund des Erscheinungsbildes und zweitens, weil der Bock seit 2 Jahren bekannt war und schon vor 2 Jahren sehr stark gewesen sein soll.
 
G

Gelöschtes Mitglied 21531

Guest
Wir sehen doch wieder, es gibt bei der Altersbestimmung von Schalenwild selten Eindeutigkeiten auf 1 Jahr genau.
Wichtig ist, alle möglichen Merkmale zu einem Gesamtbild zu verdichten und dann auch eine Alters-Spanne zu zulassen. Wie ich schon bemerkte, jung - mittelalt - alt, diese Zuordnung sollte immer noch stimmen.

Nun zu meinen Bockbildern auch Schädel und Beißerchen, dies ist aber ein vergleichsweise einfacher Fall und ich lege mich hierbei auch fest; auch auf Basis der Erfahrung von 10 Jahren im gleichen Jagdgebiet mit vielen erlegten Böcken.

Als ich ihn brunften sah (Vergleich zum Schmalreh) und ihm auf den Kopp fasste nach der Erlegung, war ich dann platt, wie sich die Zähne anfühlten.
Ich greife meist nur kurz hinein, wenn man scharfe Säge fühlt und keine flachen Kunden, lohnt sich kaum das Äser-Aufschärfen. Das Abschlagen und Abkochen brachte dann aber Gewißheit für mich. Das Gehörn ist für unsere Gegend absolut untypsch - aber so ist halt Mutter Natur !

IMG_2023.JPG
IMG_2024.JPG
 
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Genau weiß ich es natürlich auch nicht. Insbesondere, da ich erst seit diesem Jahr in dem Revier mitjage.
Unser Jagdaufseher hat den Bock aber genau so geschätzt. Zunächst auf 3 Jahre, dann unter Berücksichtigung der helleren Dentinfarbe auf 4 Jahre.
Ich habe ihn für älter gehalten. Erstens aufgrund des Erscheinungsbildes und zweitens, weil der Bock seit 2 Jahren bekannt war und schon vor 2 Jahren sehr stark gewesen sein soll.

Gemeinhin spricht man den Zähnen mit der dunklen Dentinfarbe das höhere Alter zu.
Je heller je jünger. Dein Bock hat demnach drei Sommer auf dem Buckel.
Euer Jagdaufseher sollte sich mal entsprechende Literatur zulegen und verinnerlichen.
Das aber nur am Rande.
 
G

Gelöschtes Mitglied 21531

Guest
Ich wills kurz machen, der von mir gezeigte Bock ist 2jährig !
Die Rosen kaum ausgebildet, die einen an einen Jährling denken lassen, aber eher kurze Rosenstöcke, die vergleichsweise dünn sind. In der Decke (s. Erlegungsbild) wirkten die Rosen wie dicht auf dem Haupt, daher dachte ich erst "alt " - ein Griff in die Zähne und alles klar...doch jung !
Nach dem Abkochen: rel. kleiner Schädel und ganz offene Stirnnaht, also 2 Jahre , denn mit über 18 kg kanns bei uns niemals ein Jährling sein....Solche seltsamen Böcke läßt der liebe Gott wachsen …..:) Der zweijährige Bock ist hier i.d.R. ein ordentlicher, dünnstangiger Sechser mit "schönen" Kranzrosen.

Das Wichtigste ist, die Jagd auf ihn war spannend und hat mir Freude bereitet, sogar sicherlich gesunden Nachwuchs produziert hat er noch... Seine "Gene" sind mir völlig egal dabei.
Für "Klassiker der Rehwildhege" unter uns ist es ein typischer Abschußbock, der ja eh nix mehr wird...:LOL:

Zum Vergleich hier ein 5-6jähriger Bock mit deutlich verwachsener, wulstiger Stirnnaht und dicken Rosenstöcken. Er stammt aus meiner "Jugend" im väterlichen Revier im Bergischen Land (hohe Gründlandanteile), wo die Böcke mit 4Jahren meist als starke Sechser schon auf Ihrer Höhe waren. Erinnere mich noch dunkel dran, daß er ein echter "Kawemmsmann" im Wildpret war...

DSC_0153.JPG
 
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@ Brex2017:

(y)Für den ausführlichen und prima bebilderten Bericht und den Überlegungen zum Alter.
Bei dem Foto des (noch) lebenden Bockes und selbst noch nach der "Ernte" Anfang Mai schätzte ich ihn von Erscheinungsbild eher auf 3 - kann aber auch bei Deinen "2" nicht ernsthaft widersprechen, wobei alle sichtbaren Merkmale am präparierten Schädel beide Optionen offen lassen - und beim Setzen der Frau Mama waren wir beide nicht dabei.
Wandersmann.
P.S.: Ansonsten habe ich mir die "exakte" Altersbestimmung am lebenden Tier längst abgewöhnt.
Ich halte es auch mit Deiner 3-Teilung "Jung (1-2) - Mittel (3-5) - Alt (>5-6)" mit der Erfahrung, dass man umso mehr neben der Realität liegt, je länger man "draufrum" guckt.
Und den Versuch, in offener Landschaft auf 100m mit einem Hilfsmittel (Gewehr) auf ein Merkmal (Gehörnentwicklung), welches sowieso weitaus überwiegend nicht genetisch determiniert ist, "züchten" zu wollen, habe ich spätestens nach dem 5. JJSchein beendet - und das ist auch schon über 35 Jahre her.
Weiterhin viel WMH & Spaß an der Freud!
 
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Gelöschtes Mitglied 21531

Guest
@Wandersmann:
Freue mich über Deine Antwort (y) und es zeigt mir, daß hier auch noch über Ausrüstungsfragen der Jagd hinaus kompetente Foristen unterwegs sind, die sich mit dem Wild selbst auskennen und vor allem dazu die richtige Einstellung entwickelt haben. Für mich ist das eine Kerndisziplin als grün gewandeter Büchsenträger !
Wir bejagen Wildtiere und sind keine Tierzüchter !

Anm: "geerntet"/ beim Liebesspiel erwischt hatte ich ihn an meinem Geb. 19.07...:giggle: und da durfte er drauf haben, was er wollte...

Leider gibt's auch im Bereich Ansprechen nicht genügend Ehrlichkeit in der Jägerei, ich kenne Gestalten, die niemals einen Bock unter 5 jährig schießen wollen und allen ihren Begehern dies strengstens verbieten. An jedem kleinen Zacken jeden Jährlingsgehörns wird herumgedeutet und letztlich nicht andeutungsweise überhaupt genug Rehwild erlegt.
An der Wand dort hängen natürlich alles nur 5+-Jährige...:LOL:.

Wünsche stets guten Anlauf und eine sichere Hand...!
 
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Das Gewicht von 18kg kann darin liegen liegen, das es genug Ähsung gibt. Und das in der Mastzeit.

Richtig. Auch wenn es noch nicht überallhin vorgedrungen ist. Das Äsungsangebot entscheidet hauptsächlich über das Gewicht, das Gehörn und die Verfassung von Rehen. Die Anlagen sind dagegen nicht von so entscheidender Bedeutung.
 
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@ iKorbinian:

betone es bitte etwas anders:
die Anlagen (Genetik) ist das entscheidende "Potential" - ob sich die Möglichkeiten, die die Anlagen (die Genetik) eröffnen, auch am lebenden Organismus ausbilden, hängt halt von äußeren Faktoren ab: Äsung (Energiegehalt rund ums Jahr und Mineraliengehalt als wichtige Faktoren), Deckungs- und Ruhezonen, Rehdichte und dominante (unterdrückende) Böcke, Klima (Lichteinwirkung mit Vitamin-D-Bildung in der Haut in der Zeit der Gehörn-Mineralisation ) mal so als wichtige Bausteine...
Merke: Die Anlagen sind nicht alles - aber ohne sie ist alles nix.

@ Terzel:

Die Rosen sind untypisch ausgebildet, aber durchaus vorhanden; die Zahnabnutzung entspricht derjenigen von 2 - 3-Jährigen Böcken, die Dentinfärbung wäre bei einem sicher als 3 bekannten etwas intensiver zu erwarten.
Jährlingszahnleisten: schau bitte mal in die gängigen Bücher zur Zahnentwicklung im 1. und 2. Lebensjahr - eröffnet interessante Perspektiven. Bestimmt.
Und einen Jährling, der aufgebrochen 18 Kg an die Waage bringt, entspricht in etwa einem Lotto-Sechser.
 
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Knut

Guest
Merke: Die Anlagen sind nicht alles - aber ohne sie ist alles nix
Aber in einem gemischten Genpool mit nicht eingeschränktem Gentransfer entsprechen -besonders beim Rehwild- die Chancen, dass die Anlagen der begrenzende Faktor bei sonst mindestens durchschnittlichen Umweltfaktoren sind, in etwa einem Sechser im Lotto.

In aller Regel ist der ausschlaggebende Faktor in der Rehwilddichte und dem Artinternen Druck zu suchen -sekundär potenziert durch die daraus folgenden Umweltbedingungen (schlechterer Einstand, höherer Stress etc.)
 
K

Knut

Guest
Dass die genetischen Anlagen des Gehörns eben bei weitem nicht so entscheidend sind, wie Dein Post es erscheinen lâsst.

Für jemanden, der sich gerne komplex ausdrückt, sollte ein komplexer Text von jemand anderem doch kein Problem sein...
 

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