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Als Vorbereitung auf unsere Jagdsaison (9. September bis und mit 30. September 2003) habe ich eine Frage an die Experten:
Wie alt kann ein männlicher Hirsch in frei lebender Wildbahn werden? In unseren Jagd-Betriebsvorschriften wird der beidseitige Kronenhirsch geschützt.
„…Im Anschluss an die letztjährige Jagd hat das Amt für Jagd und Fischerei mit der Zahnanschliffmethode Untersuchungen an zahlreichen älteren Hirschen durchgeführt. Diese Untersuchungen haben gezeigt, dass in Graubünden Hirsche älter werden als gemeinhin angenommen. Hirsche können durchaus 15 Jahre und in Ausnahmefällen bis 20 Jahre alt werden. Aufgrund der seit Jahren genau verfolgten Fallwildsituation besteht denn kein zwingender Bedarf, die Jagd auf den beidseitigen Kronenhirsch bereits im kommenden Herbst aufzunehmen…”
Wie sieht es in Deutschland oder in Österreich aus? Werden bei Euch die Kronenhirsche auch 15 bis 20 Jahre alt?
Bei uns kommen immer einige ältere Hirsche im Jahr zur Strecke. Mit älter meine ich ca. 12+ Jahre. Ob Hirsche regelmäßig ein Alter von 20 Jahren in freier Wildbahn erreichen, möchte ich mal bezweifeln. Die Regel wird´s nicht sein. Bei Alttieren kommen bei uns des öfteren Stücke jenseits der 15 Jahre vor. Für Hirsche würde ich die Lebenserwartung aber auch ohne Jagd tiefer ansetzen als für Kahlwild (Brunft, Winter).
Wir schonen die Mittelklasse also Hirsche von 4 bis 10 Jahre. In der Jugendklasse wird stark eingegriffen, durch hohe Abschusspreise liegt der Abschuss in der Klasse der alten Hirsche immer hinter dem Soll. Vielleicht kommen dadurch mehr ältere Hirsche bei uns vor. Außerdem grenzt das Revier an einen Nationalpark, in dem keine alten Hirsche erlegt werden.
Wird das Rotwild bei euch im Winter gefüttert? Das könnte die hohe Lebenserwartung von 20 Jahren erklären. Ich könnte mir vorstellen, dass in den Alpen der Winter ältere Stücke härter trifft und früh selektiert.
Also 20 dürfte das Höchste der Gefühle sein, selbst 15 ist schon eine Rarität. Das Problem ist, dass sie mangels Zähnen die Nahrung nicht mehr zermalmen können, auch dann, wenn sie sich das Essen nochmal durch den Kopf gehen lassen. Sie verhungern dann letztlich.
Meistens haben sie vorher einen unerwarteten Zusammenprall mit Blei und Tombak in beschleunigter Form und dieses grausame Los bleibt ihnen erspart.
Mike B. hat halt recht: Jäger sind die besseren Grünen!
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Moorerpel: Wird das Rotwild bei euch im Winter gefüttert? Das könnte die hohe Lebenserwartung von 20 Jahren erklären. Ich könnte mir vorstellen, dass in den Alpen der Winter ältere Stücke härter trifft und früh selektiert.
Moorerpel<HR></BLOCKQUOTE>
... nein - bei uns in den Graubündner Alpen wird nicht gefüttert... Sobald ein sehr harter Winter einsetzt und bis in den April hinzieht, haben wir grosse natürliche Abgänge (Fallwild). Die genaue Statistik habe ich im Moment noch nicht griffbereit, aber das kommt dann gleich.
Unsere Jägerschaft drängt die Regierung seit längerem, die Jagd auf den beidseitigen Kronenhirsch zu öffnen. Momentan ist der beidseitige Kronenhirsch geschützt
Die Regierung hat demzufolge im letzten Jagdjahr mittels Zahnanschliff diese Untersuchungen und die Altersbestimmung durchgeführt. Was ich daraus folgere ist - die Regierung will sich um die Problematik "Kronenhirsch" drücken...
bis vor der Wende -89 gab es in unseren Revieren regelmäßig Abschüsse von überalteten Hirschen, die nach der Begutachtung der "Hirschgötter" (Eberswalde)
bis etwa 16 Jahre alt waren. Wenige waren noch Kronenhirsche. Ist wahrscheinlich biotobsabhängig. Wir hatten damals absolut überhöhte Rotwildbestände.Das hat sich schlagartig geändert. Radikalkur- in unserem Kreis wurden im Wendejahr 800 Geweihte gestreckt. Alte Hirsche über 10 Jahre kann man jetzt an einer Hand abzählen. Deshalb kann ich jetzt keine Aussage weiter dazu machen. WeiHeil !
