Wie führt ihr eure Kurzwaffen ?

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Auf die Gefahr hin, dass ich gleich virtuell gesteinigt werde, möchte ich mich trotzdem einmal zum Thema Kurzwaffe und Jagd äussern.

Ich arbeite im Sicherheitsbereich, trage täglich eine KW und übe die Jagd hauptsächlich im bergigen Gelände aus.

Anfangs war ich der Meinung, ohne KW aus dem Haus zu gehen sei fasst lebensgefährlich. Ich trug sie immer bei mir. Da eine Tragweise am Gurt in den Bergen zum Pirschen eher hinderlich ist, trug ich sie meist im Rucksack mit. Gebraucht hab ich sie nie. Den Fangschuss kann ich auch mit der Büchse antragen ohne der Gefahr eines Querschlägers in den Steinen ausgesetzt zu sein. Mittlerweile bleibt die KW meistens zu Hause.

Wenn ich bei Trainingssequenzen im Dienst unter sportlichen, geübten Herren die Fehlschussquote sehe, die im Schiesskino auf den annehmenden Hund auftritt... Dann frage ich mich wie der durchschnittliche Jäger seine KW ziehen und den angeflickten Lebenskeiler auf die Schwarte legen will???

Ich bekomme Alpträume wenn ich daran denke, dass auch nur die „besseren“ 50% der Jäger unseres Vereins mit geladener KW am Gürtel durch den Wald füsiliert...

Mir stellt sich auch die Frage, wenn in den Waffentreads möglichst schwache Mittelkaliber und leichte Waffen propagiert werden, aber dann jeder mit geladener KW mit mindestens 15 Schuss Magazin umherläuft...

Grundsätzlich mag ich es jedem gönnen, die Waffen zu tragen und zu führen, die das Gesetz gestattet. Wenn einer zb eine .500 S&W durch den Wald tragen will weil es ihn beruhigt oder er einfach Freude daran hat, soll er. Aber bitte hört auf unter fadenscheinigen Ausreden Propaganda zu machen. Trainiert viel und tragt die KW so wie zb Sir Henry, verdeckt und verantwortungsvoll!

Wmh Stefu
 
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Echt tolle Antwort - whow

ja, nicht wahr?!

Zu was hast du denn dann eine KW?
Könntest dir glatt ein B-Fach sparen.

Primär wohl deshalb, weil er´s DARF, weil es sein gutes Recht ist, das er als solches wahrnimmt (insbesondere deswegen, damit´s nicht verloren geht).
Die Frage, ob jemand die KW tatsächlich bei der täglichen Jagdausübung benötigt, darf ja glücklicherweise jede/r für sich noch selbst beantworten. Und dabei ist es ebenso legitim, sich über die eine Seite "lustig" zu machen, wie über die andere - v.a. dann, wenn´s allzu hypothetisch wird...
 
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Wie gut dass das hier noch ein freies Land ist und man solche Entscheidungen ganz für sich alleine treffen kann :p

Abgesehen vom Holster oder der Trageweise, gibt es noch einen anderen wichtigen Punkt.
In welchem Zustand führt man die KW, ich für meinen Teil bei der Pistole maximal unterladen.
Und nüchtern sein, nicht zu vergessen.
Nur mal so - wie führst du deine Langwaffen???
 
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Und nüchtern sein, nicht zu vergessen.
Nur mal so - wie führst du deine Langwaffen???

Ich hatte ein paar Seiten zuvor was von "durchgeladen im Holster gelesen", daher meine Erweiterung.

Meine Blaser R8 wird nach dem verlassen des Fahrzeugs im Revier geladen, Patrone in die Kammer. Natürlich wird vor dem überwinden aller Hindernisse und besteigen aller Ansitzeinrichtungen komplett entladen, ganz wie es die UVV fordert :cool:
 
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Naja, das kommt schon auf die Umstände an.
Von zwei ins Auto gelaufenen Katzen, kroch eine in einen Durchlass,
die andere lag am Straßenrand im Dorf.
In beiden Fällen mit der Langwaffe wie auch mit dem "kalten Stahl" hoch problematisch bzw. unmöglich.
Also, wer angefahrene Katzen abfängt und glaubt dass das durch das Jagdrecht abgedeckt ist ... smilie_sh_002.gif
 
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Auch wenns jagdlich nicht ganz relevant ist, ich hab in einer Personenschutz Schulung mal gelernt, wie man mit der nicht die KW bedienenden Hand, die Oberbekleidung(Jacke/Sakko, Weste, etc.) zur Seite zieht um mit der Bedienhand an die Waffe zu kommen(vier Uhr rechts) -Linke Hand greift am Rücken einen Jackenteil und ziehts nach links, so wird rechts die Jacke frei. Funktioniert halt nur mit geöffneter Jacke, vl tragen darum alle Personenschützer ihre Sakkos offen….. Somit hab ich damit kein Problem, kann sie verdeckt führen, und komme im Bedarfsfall schnell ran. Und ja, die Glock ist geladen geholstert.
 
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Gehe auch nicht mehr ohne raus. Hatte auf Nachsuche schon mehrfach Stücke, die sich ihr Wundbett so doof gewählt hatten, dass die x1000 J aus der Langwaffe auf Nahdistanz kollateralschadensverdächtig waren. Meist zwischen gestapelten Baumstämmen und ähnlichem. Bis dahin liegt sie mit dem anderen NaSu Zubehör im Rucksack.
 
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Ich habe die KW

im Rucksach-Innenfach, das Magazin außerhalb der Waffe auch.

Wenn eine Nachsuche anfällt (und ich die KW dabei habe), kommt sie unterladen ins Gürtelholster "Glock", weil da der Abzug verdeckt ist. Im Holster wird sie mit der Überwurflasche festgemacht.

In bald 30 Jahren Jagd habe ich die Wirkung 2 mal an erlegten Überläufern ausprobiert (Schädel und Kammer), zu meiner Zufriedenheit. Ein paar angetragene Fangschüsse auf angefahrenes Rehwild, das war's dann. Wenn mein Hund am Wild ist, schieße ich nicht, sondern fange kalt ab. Er befindet sich nämlich im Knallkegel, und das feine Gehör muss ich nicht schädigen.

Gruß,

Mbogo
 
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#116
Wie muss man das verstehen?
Nachsuche mit Rucksack und wenn das Stück zwischen Holzstapeln liegt, Rucksack runter und das alles schon mehrfach.
Vielleicht doch mal den Haltepunkt ändern oder an ein anderes Kaliber oder Geschoss denke


#115
nachdem alles mit allem zusammenhängt, ist das meiste nicht OT
Daher mit aufgewendeten Posts eben was sinnvolles beitragen und schon dreht sich der Wind.
 
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1 Feb 2017
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Gehe auch nicht mehr ohne raus. [...] Bis dahin liegt sie mit dem anderen NaSu Zubehör im Rucksack.
Sorry, zur Frage des TEs noch:
Zur Nachsuche die Automatik durchgeladen, entspannt, entsichert auf 3 Uhr im Gürtelholster mit verdecktem Abzug.
Beim Durchgehen den munitionierten 6"-686 im CD auf 10 Uhr. Kam bisher nur einmal vor, dass ich in die Verlegenheit gekommen bin, FS geben zu müssen, ohne dass schon ein Hund dran war, aber da war mir Abstand halten lieber als die Klinge zu ziehen.
 
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Vielleicht doch mal den Haltepunkt ändern oder an ein anderes Kaliber oder Geschoss denke
Ich glaube nicht, das das hier eine Geschoss- oder Kaliberdiskussion ist.

Bei der letzten diesbezüglichen Situation hatte der Rehbock mit Lebertreffer noch ne Fluchtstrecke von knapp 20m und lag dann in der Lücke zwischen zwei gefällten Baumstämmen, so dass der FS in relativ steilem Winkel nach unten zu setzen war. Bei unklarer Bodenbeschaffenheit unter dem Stück war mir da die .30-06 schlichtweg zu energiereich.:cautious:
 

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