Ich lasse mal meinen Krünitz zu Wort kommen. Der Buchstabe W wurde so um 1820 behandelt:
Wildpret, das Fleisch von eßbarem Wild, besonders vom Hirsch und Reh. Man theilt es in Brat=Wildpret (der Bug, die Keulen und der Ziemer, so wie der Rücken) und Koch=Wild<239, 207>pret, wozu alles Uebrige gehört. Auch Wildpret=Pasteten hat man Vergl. den Art.
Fleisch. -- Einige Aufbewahrungsmethoden des Wildprets sind:
a) Man löse das Fleisch von den Knochen ab, weil das Mark in diesen zuerst in Fäulniß übergeht, koche es demnächst in Bieressig auf und bewahre es nach dem Erkalten im Keller, wohl zugedeckt, in Steingut. So hält sich Kochfleisch einige Wochen lang sehr gut.
b) Man lege das Fleisch in einen Topf, gieße ungesalzenen guten Weinessig darüber, beschwere es mit einem Gewichte, und stelle es so, wohl zugedeckt, in einen Keller.
c) Ist das Fleisch zum Braten bestimmt, so bestreue man es mit Salz, ringe eine Serviette mit Essig aus, schlage sie so dicht um das Wild, daß keine Luft dazu kommen kann, hänge es frei an einem luftigen Orte auf. Vor dem Braten wässere man es dann.
d) Man wasche das Fleisch in Wasser, koche es in halb Wein, halb Wasser, mit Salz, Nelken, Muskatblumen u. dgl., die man, in ein lockeres Tuch gebunden, in den Topf legt, ein wenig auf, schäume es ab, lasse es auf einem Brette abkühlen und trocknen, lege es mit Rosmatin und Lorbeerblättern in ein Fäßchen, und übergieße es mit Essig.