Wie kommt man eigentlich zu einer Drückjagd-Einladung?

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In welchem Bundesland bist du unterwegs? Hessenforst z.B bietet bei sehr vielen Jagden eine begrenzte Anzahl von Zahlgastständen an. Man muss nur früh genug anfragen.
Niedersachsen, zumindest hier in der Gegend kommt man auf die Drückjagden des Bundesforstes nur über Einladung.
Ich habe das Glück da eine gute Bekanntschaft zu haben, welche mich auf die entsprechenden Listen setzt.
 

Westwood

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Ich bin zu Anfang mit meinem Beständer mitgelaufen wenn der mit seinen Hunden unterwegs war, so habe ich viele Leute kennengelernt und bin in der Regel auf kurz oder lang auch als Schütze eingeladen worden.
Später mit den Hunden kamen dann auch plötzlich Einladungen von Leuten die mir vollkommen unbekannt waren, wobei ich da heute vermutlich sehr viel vorsichtiger wäre wie damals. Bei der ein oder anderen dieser Jagden bin ich aber auch heute noch als Schütze unterwegs.
Dazu bin ich in der Regel durch sauberes Schießen aufgefallen, vor allem beim Forst wurde das gesehen wenn man den Anlauf den man hat gut verwertet und die Stücke danach ordentlich aussehen und gut zu verkaufen sind.

Sonst halt die Standart Sachen die schon genannt wurden.
Aufm Schießstand eingeladen worden weil man gut geschossen hat.
Über den Hegering eingeladen worden weil man Aktiv ist.
Eingeladen worden weil man Jagdhorn spielen kann.
Eingeladen worden als Dankeschön für Hilfe die man angeboten oder geleistet hat.
 
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Meinst du mich? Ich habe da nicht wirklich was verändert bei der Anmeldung. Aber jetzt kannst du auch sehen, wie Alt ich bin, wenn das einen Unterschied macht. :)
Ich geh jetzt mal von mir aus, wenn ich drüber nachdenke jemanden einzuladen den ich eigentlich nicht kenn, will ich zumindest ein klein wenig was über den in Erfahrung bringen, und wenn der Betreffende alles blockiert macht das zumindest auf mich keinen vertrauenswürdigen Eindruck
 
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Eins ist gaaaaaanz wichtig, man/frau muss bekannt sein, dass man bei dem abschließenden Schüsseltreiben den oftmals wiederholt vorgetragenen Jagdgeschichten mit interessierten Gesicht und wiederholtem "Weidmannheil" andächtig lauscht und selber durch eher wenig Redebeitrag den wortgewaltigenen Äußerungen der wohlbetuchten Redner nicht unterbricht.

OT: Ich habe so einen Job bekommen, nachdem im Interview , in einer mir eher nicht geläufigen Spache, ich außer "guten Tag, vielen Dank und auf Wiedersehen" nichts beitragen konnte.
Später meinen Chef gefragt , warum ich denn den Jb bekommen habe, sagte er : "Sie sind einer der Zuhören kann und mich offensichtlich verstand"
 
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Ohne jetzt den gesamten Faden gelesen zu haben:
Fühlst Du Dich im Stande, nach Praxis von einem erlegten Reh an einer Drückjagd teilnehmen zu können? Was Ansprechen und schnelle Schussabgabe angeht?
Naja, wenn's nicht passt bleibt die Kugel halt im Lauf.
Alleine die Erfahrung einer Drückjagd/Beunruhigungsjagd ist schon was spannendes, auch ohne Beute zu machen.

Meine ersten Stücke als Jäger hab ich auf solchen Jagden erlegt da meine Aufnahme ins Revier erst zum 1. April anstand aber es hält einige Einladungen über den Winter gab.

Hab mir einfach klare Grenzen gesetzt wann ich schieße. Entfernung mußte passen, alle 4 Läufe auf dem Boden und klar angesprochen.
Hätte wahrscheinlich Glück aber in den ersten drei Jagden konnte ich 6 Kreaturen strecken. Alle passten und waren sauber erlegt.

Dümmer wird man durch eine DJ Teilnahme nicht, man muss sich aber seiner eigenen Limitierung bewusst sein.
 
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Wenn man das Ganze mal von der anderen Seite betrachtet klären sich vielleicht auch ein paar Fragen.

Bei uns sind 40 Schützen eingeladen. Aufgeteilt in 25 Hundeführer mit solojagenden Stöberhunden, 2 Schweißhundeführer, 1 Tierarzt und 12 Standschützen. Neben dem persönlichen hat jede einzelne Funktionen der Eingeladenen natürlich auch einen Zweck der mir und allen meiner Gäste einen Vorteil bietet. Bei den 12 Standschützen (Familie, Freunde, ehemaliger Jagdherr, Gegeneinladung, 1 Jungjäger) weiß ich wen ich und was ich an den Leuten habe.

Sicheres ansprechen und erlegen von Wild, es halten sich alle an die Vorgaben und Freigabe (Jugend vor Gewicht), hohe Chancenausbeute etc.
Kein Mensch will nach der Jagd etliche verwaiste Kitze, Kälber und Frischlinge im Revier führungslos laufen haben.

Was sollte also einen Beständer der sich über einen langen Zeitraum viel Arbeit und Mühe macht das alles vorzubereiten dazu bewegen jemanden einzuladen der nicht in die oben genannten Profile passt oder nichtmal persönlich bekannt ist?

Mir fällt ehrlich gesagt nur ein, dass jemand der eingeladenen Gäste die Person empfiehlt - a la "Ich habe einen neuen Begeher..." oder "Meine Tochter hat dieses Jahr auch den Schein gemacht, hast du einen Stand mit viel Übersicht am Rande frei", ein Begleiter der SHF, etc.
 
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Wenn man das Ganze mal von der anderen Seite betrachtet klären sich vielleicht auch ein paar Fragen.

Bei uns sind 40 Schützen eingeladen. Aufgeteilt in 25 Hundeführer mit solojagenden Stöberhunden, 2 Schweißhundeführer, 1 Tierarzt und 12 Standschützen. Neben dem persönlichen hat jede einzelne Funktionen der Eingeladenen natürlich auch einen Zweck der mir und allen meiner Gäste einen Vorteil bietet. Bei den 12 Standschützen (Familie, Freunde, ehemaliger Jagdherr, Gegeneinladung, 1 Jungjäger) weiß ich wen ich und was ich an den Leuten habe.

Sicheres ansprechen und erlegen von Wild, es halten sich alle an die Vorgaben und Freigabe (Jugend vor Gewicht), hohe Chancenausbeute etc.
Kein Mensch will nach der Jagd etliche verwaiste Kitze, Kälber und Frischlinge im Revier führungslos laufen haben.

Was sollte also einen Beständer der sich über einen langen Zeitraum viel Arbeit und Mühe macht das alles vorzubereiten dazu bewegen jemanden einzuladen der nicht in die oben genannten Profile passt oder nichtmal persönlich bekannt ist?

Mir fällt ehrlich gesagt nur ein, dass jemand der eingeladenen Gäste die Person empfiehlt - a la "Ich habe einen neuen Begeher..." oder "Meine Tochter hat dieses Jahr auch den Schein gemacht, hast du einen Stand mit viel Übersicht am Rande frei", ein Begleiter der SHF, etc.

Du redest jetzt aber nicht von einer K&K Exklusivdrückjagd? Könnt man meinen, wenn man das so liest.

Wenn nicht der falsche Jagdschein im Wege stehen würde, dann wäre der junge Mann im Dezember auf seiner ersten Drückjagd.
Was will er denn bei einer Jagd, bei der nur Rehwild und gelegentlich Schwarzwild vorkommt viel falsch machen? Geis vor Kitz - im Dezember kein großes Problem! Eher vielleicht eine vor kurzem gefrischte Bache. Unwahrscheinlich aber auch nicht unmöglich. Aber das Problem haben die ach so sicher ansprechen könnenden auch - vor allem, wenn es mal ein bisserl schneller geht und der Zeigefinger juckt.
Irgendwann war jeder mal auf seiner ersten Drückjagd und meistens auch mehr oder weniger unbekannt. Zur zweiten kommt man, wenn man angenehm auf gefallen ist (das darf jeder nach seiner Fasson interpretieren) - oder andersrum eben auch nicht.
Ich jedenfalls hätt ihn mitgenommen.
 
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Du redest jetzt aber nicht von einer K&K Exklusivdrückjagd? Könnt man meinen, wenn man das so liest.

Wenn nicht der falsche Jagdschein im Wege stehen würde, dann wäre der junge Mann im Dezember auf seiner ersten Drückjagd.
Was will er denn bei einer Jagd, bei der nur Rehwild und gelegentlich Schwarzwild vorkommt viel falsch machen? Geis vor Kitz - im Dezember kein großes Problem! Eher vielleicht eine vor kurzem gefrischte Bache. Unwahrscheinlich aber auch nicht unmöglich. Aber das Problem haben die ach so sicher ansprechen könnenden auch - vor allem, wenn es mal ein bisserl schneller geht und der Zeigefinger juckt.
Irgendwann war jeder mal auf seiner ersten Drückjagd und meistens auch mehr oder weniger unbekannt. Zur zweiten kommt man, wenn man angenehm auf gefallen ist (das darf jeder nach seiner Fasson interpretieren) - oder andersrum eben auch nicht.
Ich jedenfalls hätt ihn mitgenommen.

Hat man als Deutscher in Ausland lebend mit bestandenem ausländischen Jagdschein keine Chance auf eine kurzzeitige Ausländerjagderlaubnis hier in D oder ist nur der Aufwand zu hoch?
 
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16 Mai 2018
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Du redest jetzt aber nicht von einer K&K Exklusivdrückjagd? Könnt man meinen, wenn man das so liest.
Ich rede von einer privat organisierten Jagd. Ja, ich gebe mir Mühe das so zu machen wie es bei anderen eventuellen Zahljagden der Fall ist. Keiner der Gäste zahlt auch nur einen Cent. Nachdem die Strecke verblasen wurde gibt es noch Bratwurst im Brötchen, selbstgebackenen Kuchen, Kaffee und Kaltgetränke und das so lange bis der letzte Hund wieder bei seinem Führer ist und die letzte Nachsuche erledigt ist.

Ich mache mir die Mühe nicht um anderen ein Drückjagd Erlebnis zu garantieren, ich will effektiv sein und das in alle Richtungen.
Das System hat sich in dem Revier nicht geändert, nur dieses Jahr erstmals unter anderer "Flagge".
Was will er denn bei einer Jagd, bei der nur Rehwild und gelegentlich Schwarzwild vorkommt viel falsch machen?
Wenn es nur ein paar Rehlein wären, höchste erzielte Strecke nach diesem Prinzip waren 54 Sauen, 37 Rehe und 2 Stück Damwild. Natürlich ist das eine Ausnahmestrecke gewesen i.d.R. bei ca 40 bis 50 Stück Schalenwild.
Aber das Problem haben die ach so sicher ansprechen könnenden auch - vor allem, wenn es mal ein bisserl schneller geht und der Zeigefinger juckt.
Wenn der Zeigefinger juckt kann man in der Nase bohren oder sonst was machen aber nicht schießen. Geschossen wird bei Reh und Dam wenn alle 4 Läufe am Boden sind und das Stück frei steht, ansonsten kommt es halt dem Nachbarn besser oder es wird garnicht beschossen. Wer meint beim Schwarzwild FAÖS zu imitieren darf das gerne im Schießkino machen. Genau dieses "Fingerjucken" macht für mich den Unterschied wen ich einlade und wen nicht. Ich kann leider nicht in die Köpfe der Leute gucken, aber aus Erfahrung heraus kann ich zumindest sagen, dass es bei den Eingeladenen bisher passte.

Will jetzt aber nicht weiter den Thread voll müllen.

Ich wollte einfach nur aufzeigen, dass es bei den privaten Jagden sehr schwer ist auf einen Stand zu kommen wenn man niemanden kennt. "Vitamin B" schadet nur denen die keines haben.
 
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Ich rede von einer privat organisierten Jagd. Ja, ich gebe mir Mühe das so zu machen wie es bei anderen eventuellen Zahljagden der Fall ist. Keiner der Gäste zahlt auch nur einen Cent. Nachdem die Strecke verblasen wurde gibt es noch Bratwurst im Brötchen, selbstgebackenen Kuchen, Kaffee und Kaltgetränke und das so lange bis der letzte Hund wieder bei seinem Führer ist und die letzte Nachsuche erledigt ist.

Ich mache mir die Mühe nicht um anderen ein Drückjagd Erlebnis zu garantieren, ich will effektiv sein und das in alle Richtungen.
Das System hat sich in dem Revier nicht geändert, nur dieses Jahr erstmals unter anderer "Flagge".

Wenn es nur ein paar Rehlein wären, höchste erzielte Strecke nach diesem Prinzip waren 54 Sauen, 37 Rehe und 2 Stück Damwild. Natürlich ist das eine Ausnahmestrecke gewesen i.d.R. bei ca 40 bis 50 Stück Schalenwild.

Wenn der Zeigefinger juckt kann man in der Nase bohren oder sonst was machen aber nicht schießen. Geschossen wird bei Reh und Dam wenn alle 4 Läufe am Boden sind und das Stück frei steht, ansonsten kommt es halt dem Nachbarn besser oder es wird garnicht beschossen. Wer meint beim Schwarzwild FAÖS zu imitieren darf das gerne im Schießkino machen. Genau dieses "Fingerjucken" macht für mich den Unterschied wen ich einlade und wen nicht. Ich kann leider nicht in die Köpfe der Leute gucken, aber aus Erfahrung heraus kann ich zumindest sagen, dass es bei den Eingeladenen bisher passte.

Will jetzt aber nicht weiter den Thread voll müllen.

Ich wollte einfach nur aufzeigen, dass es bei den privaten Jagden sehr schwer ist auf einen Stand zu kommen wenn man niemanden kennt. "Vitamin B" schadet nur denen die keines haben.
Vorbildlich, professionell...!
Dir gute laufende Jagden dies Jahr und viel Wmh !
 
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7 Jan 2020
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Vielen Dank für die ganzen Antworten und Ausführungen. Ich habe verstanden, dass es sehr viel Aufwand ist, eine solche Jagd zu organisieren und das vor allem Hunde(führer) und erfahrene Schützen gesucht werden. Kann ich sehr gut nachvollziehen.

Ich habe hier in der Zwischenzeit Kontakt bekommen zu einigen sehr netten Foristen und eine Menge Tipps und Vorschläge erhalten, für die ich sehr dankbar bin. Scheinbar steht mir hier meine Nationalität im Wege (bin Deutscher, lebe aber in Italien seit 13 Jahren). Vielleicht gibt es trotzdem einen Weg, vielleicht kann ich auch einfach mal als Helfer mitkommen und meinen Teil zu einer gelungen DJ beitragen. Als Erlebnis wäre es mir das auf jeden Fall absolut wert.
 

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