Wie man eine Drückjagd plant

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Dieser Faden ergibt sich aus der Diskussion um sinkende Streckenzahlen bei Drückjagden in einem anderen Faden hier. Als Ausgangspunkt möchte ich gerne einen alten Artikel zum Thema aus der DJZ hernehmen:

https://djz.de/saubere-ansitz-drueckjagden-858/

Grundsätzlich würde ich dem so zustimmen wollen, würde aber den Beginn der Vorbereitungen in jedem Fall bereits in den August legen - nämlich dann, wenn es noch Ansitzeinrichtungen zu bauen gilt. Das macht ohne Regen und Kälte deutlich mehr Spaß. Auch finde, ich, dass die Waldgebiete nicht zwangsläufig 500 ha oder mehr aufweisen müssen. Das geht durchaus auch kleiner. Allerdings sollte dann in dem zu drückenden Bereich wenigstens 4 Wochen vorher absolute Jagdruhe herrschen.

Das mal zum Einstieg. Vielleicht kriegen wir aus diesem Faden ja am Ende eine Art To-Do-Liste raus. Aber bitte erzählt mir nicht, dass das hier unnötig ist, weil es ja sowieso jeder weiß und kann. Ich habe Jagden gesehen, da hätts dem Teufel gegraust.
 
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Einladungen verschicken,Hundeführer schon zu Beginn des Jagdjahres, Treiber abklären, Bläsertruppe abklären.
Stände überprüfen, Stände ausschneiden, Böcke,Leitern usw. kontrollieren eventuell in stand setzen.
Ablaufplan mit Jagdleitung und Treiberführern festlegen,
Fahrzeuge für Korona und Treiber klar machen.
Stände an den Schneisen markieren, damit nicht jeder Schütze zum Sitz mitten im Bestand gebracht werden muss,
Aufbrechtruppe klären, WildTaxi klären.
Verpflegung der Corona klären,
Eine Truppe am Sammelplatz, die sich um Schützen und Treiber kümmert Kaffee/Kuchen, Getränke, Feuer zum wärmen usw.
Schüsseltreiben organisieren.

Und bestimmt noch 100 Dinge die ich vergessen habe. Den Aufwand machen wir für eine große Jagd mit ca 60 Schützen, 20 Hundeführern und noch mal so viele Treiber.
Jagden mit 10 bis 20 Mann machen wir spontaner.
 
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Genau!
Hundeführer, wenn gewünscht, so früh wie möglich kontaktieren!
Ich habe zum Beispiel seit 1,5 Monaten schon 4 Termine für 2020! Zusätzlich noch mindestens 4 Niederwildjagden! Also schonmal 8 Samstage verplant!
Da wird es ab August im gleichen Jahr nur was mit Glück, wenn man so spät dran ist!
Und ich bin noch nicht mal sonderlich gefragt als Durchgeher, behaupte ich!
Da gibt es andere...
Und nicht zu knapp planen mit der Anzahl der Hunde, weil hier und da mal einer ausfällt, wenn geschlagen, abgejagt, etc.!
 
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Im Vorfeld klären von wechen Stände Hunde geschnallt werden , und die seperat verteilen. Ganz gut wenn gleich eingezeicht wird wo eventuell Baue sind um dort nicht gerade Terrier zu schnallen.
 

z/7

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Allerdings sollte dann in dem zu drückenden Bereich wenigstens 4 Wochen vorher absolute Jagdruhe herrschen.
Für Sau und Rotwild ja, für Reh egal.

Nehmen wir als Beispiel für richtige Standwahl, zu bejagende Bereiche, Hundeeinsatz mal unsere heutige 0-Runde. Wir hatten nacheinander drei kleinere Bögen gedrückt, in denen öfter mal Sauen liegen, zuletzt vorletzte Woche ein dicker Keiler beim Stampern gesichtet, im anderen laut WK aktuell ne Rotte. So.

Also zwei Handvoll Schützen, zwei Bracken, ein Vorsteher und ein Soda-Hund. Zwei gehen durch, einer mit Bracke, die andere vom Stand. Standbracke gleich mit Reh raus aus dem Treiben, die andere macht dreimal was hoch, davon mindestens einmal ein Reh. Sauen weder gefährtet noch gesichtet, 0 Pirschzeichen. Danach angrenzende Dickung, nochmal ein Reh hochgemacht, beim Überfallen einer Gasse kurz in Anblick.

Fehleranalyse:
1. Sauen nicht daheim. Hm. Im angrenzenden Pirschbezirk wurde vor und nach Sichtung des Keilers mehrfach gestampert (Einjagen Junghund, sonst betreiben wir das nicht so exzessiv), mit Erfolg auf Rehwild, wobei die Hunde mit dem Wild immer auch in den heute gedrückten Bereich laufen. Den Sauen ist sowas evtl. auf Dauer zu ungemütlich, die Rehe halten es aus. Q.e.d.
2. Bezüglich der Stände ist dieser Bereich nicht hinreichend möbliert. Große Naturverjüngungsflächen und ehemalige Dickungen, wo sich innerhalb weniger Jahre sehr viel tut. Gegenwärtig das Jahr über unbejagt, was auch bedeutet, daß sich keiner wirklich gut auskennt, wo das Wild steckt, welche Wege es geht. Wird sich nächstes Jahr ändern.
3. Die Erwartung war, daß es ob der Unbejagtheit seit 2 Jahren hier von Rehen und Sauen nur so wimmelt. Sauen hab ich schon angesprochen, bezüglich der Rehe seh ich die Biotopkapazität nicht. In den ausgehenden Fichten- und Buchendickungen ist es finster, da gibt es großflächig nix zu fressen, und in der Fichten und Buchenvorausverjüngung auch nicht. Vergraste Rückegassen, kaum Brombeer. Deckung ohne Ende, Äsung sparsam, angrenzende Pirschbezirke durchaus attraktivere Äsungsmöglichkeiten und Abschuß dort bereits erfüllt. Wo sollen sie herkommen?

Letztes Treiben, Sauenerwartung groß. Einer geht durch, Hunde vom Stand geschnallt. Beide Bracken sofort unterwegs, zügig aus dem abgestellten Bereich, jeweils andere Ecke natürlich, meiner von vornherein außerhalb. Mein Brackerich bricht bald ab, sucht wieder im Treiben und findet ein Reh, das genau zwischen zwei Schützen die Straße überfällt und aus dem Treiben läuft. Derweil beschäftigt sich der Vorsteher in der Ecke, wo der Brackerich abbrach. Evtl. Fuchs. Sauen nicht gefährtet und auch sonst kein Lebenszeichen.

Fehleranalyse:
1. Die Sauen sind derzeit des nächtens auf der WK, wie sich auf Nachfrage hinterher herausstellte. Schlafzimmer dann wohl woanders. Wann zuletzt wurde nicht erörtert. Könnte auch schon paar Tage her sein, hier ist die Dichte nicht so hoch, die können sich ihr Quartier aussuchen.
2. Der Bereich gehört zumindest in Teilen anders abgestellt, wenn man auf Reh aus ist. Die besetzten Positionen haben sich auf Sau schon bewährt, Rehe regelmäßig zu schnell. Das im Treiben hochgemachte Reh wär evtl. sogar bei mir vorbeigekommen, möglicherweise hat es mich im Laub rascheln gehört und noch in der Dickung abgedreht, Track vom Hund ging keine 50 m am Stand vorbei mit nem rechten Winkel. Hier heut Frost, alles sehr laut. Es geht nix über einen DJ-Bock auch an Stellen wie dieser, wo man aufgrund der Grabenlage in lichter Buchenläuterung eigentlich weder für Kugelfang noch für Überblick einen bräuchte. Aber aus allen anderen Gründen. Genau da ist mir auch schon ein Reh durchgegangen, weil es mich stehen sah. Heut extra in ne tiefbelaubte Randbuche gestellt, war's wieder nix.

Insgesamt zu wenig Hunde, wirksam eigentlich nur die zwei Bracken, das ist für Bereiche, die man mit 10 Schützen abstellen kann, im Wald fast schon zu wenig, wenn man davon ausgeht, daß bejagte Stücke sehr schnell aus dem Treiben sind und der Hund dann u.U. lange gebunden. Sprich, auf der Fläche wenn's blöd läuft gar kein Hund mehr, der weiter nach Wild sucht. Wenn das Stück dann zurückkommt ist es nett, aber häufiger bejagte Rehe tun das eher nicht mehr, und Sauen oder Rotwild von Haus aus nicht. Wobei, einmal hab ich's erlebt, daß der Hund zwei ältere Frilis wieder zurückbegleitet hat. :unsure:
 
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M

Mitglied 21386

Guest
Wie man eine DJ im Wald plant....Meine Erfahrung.

Hunde kann man nie genug haben. Sowohl in der Treiberwehr als auch vom Stand. Das liegt aus meiner Sicht vorallem daran: von 100% der Hunde taugen 30-40% nichts weil entweder schon die ganze Woche gelaufen, generell unbrauchbar oder sonst was, 20-30% stören nicht aber helfen nur marginal und wenn es gut läuft 40-50% machen am Ende den Jagderfolg aus. Das heißt immer min. doppelt so viele Hunde einplanen wie man zu brauchen glaubt.

Das selbe Verhältniss gilt für Schützen wenn es gut läuft. Aber da kann man einfacher aussortieren oder den guten auch die guten Stände geben, dass bessert sich also auf die Dauer.

Das selbe gilt grade am Anfang auch für die Stände, aber auch das kann man nach jeder DJ immer weiter verbessern. DJ-Böcke helfen sehr, grade bei nicht so guten Schützen oder viel Verjüngung.

Außerdem, das ergibt sich über die Jahre, gilt es Abläufe zu standartisieren, der Ansteller stellt immer halbwegs den gleichen Beritt an, die Treiberführer haben ähnliche Treiben usw. Immer ein bisschen verbessern im Laufe der Jahre wenn was nicht gut ist.

Man sollte sicherheitshalber mit einem echten NSF pro ~15 Schützen planen damit erspart man viel Leid.

Wild aufbrechen, kommt auf das Gelände an, wenn sinnvoll möglich dann Zentral, sonst lieber am Stand, unerfahrenen muss geholfen werden vom Ansteller sonst gibt das schnell viel Sauerei.

Gute Treiben gehen normalerweise nicht länger als 2,5h sonst hat man zu wenige HF oder Treiber. Danach brauchen Treiber, Hunde und Schützen eine Pause um wieder zur Konzentration und zu Kräften zu kommen.

Deutlich vor der Jagd sollten die Stände und Schusschneisen überprüft werden, vor der Jagd 4 Wochen Ruhe / nur kirren macht Sinn.

Wege absperren, Straßen abschildern, Hunde versichern, Streckenplatz herrichten und Brüche schneiden an den letzten tagen vor der Jagd.

Verpflegung nach der Jagd organisieren.

Wild versorgung am Streckenplatz organisieren(Wildmarken, Gewichte, Unterschrift Schützen, Trichinenproben usw.)

Tierarzt in der Umgebung organisieren.

Nach der Jagd, Papierkram für UJB fertig machen, Trichinenproben abgeben organisieren, Mit Schützen kommunizieren wie der Stand war und was verbesserungswürdig ist.

Man sollte als Jagdleiter alle fast alle hier gelisteten Aufgaben, grade die am Jagdtag selber an andere abgegeben haben da dann noch genug ungeplantes dazu kommt.

Was sich sehr bewährt hat, eine Whatsapp Gruppe in der nur die Administratoren posten dürfen bis zum jagdtag, dort alles organisatorische reinpacken wie Tierarzt Nummer, Anstelllisten, Zeiten, Revierkarte, Sicherheitsbelehrung, freigabe, Treffpunkt, Folge, Strecke legen usw, usw, damit hat jeder alles am Mann. Wichtig ist das bis zur oder nach der Jagd nur die Admins posten dürfen sonst findet man da zwischen dem ganzen Jäger Whatsapp Bullshit und 300 mal WMH für irgendein zusammenhangloses Stück was einer reinschickt nichts wieder.
 
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Ein NS-Gespann pro 15 Schützen würde ich für zuwenig halten.
Erstens würde ich grundsätzlich mit mehr Nachsuchen rechnen, zweitens würde ich damit rechnen, dass von den erschwerten Nachsuchen pro Gespann nur noch eine an dem Tag abgearbeitet werden kann. Es wird halt schnell dunkel in der DJ-Saison. Treiben 12:00 oder spätestens 13:00 beenden.
D.h. man sollte auch für den Folgetag NS-Gespanne einplanen, die Suchen fortsetzen.
Ansteller oder Schützen sollten Vordrucke für Anschussmeldungen bekommen.
Eine Rolle Fährtenmarkierungsband mit 75m kostet 4 Euro oder so. Jedem Schützen 2m davon mitgeben, falls er einen Anschuss markieren muss.

Ansonsten fällt mir noch das Thema Hundeversicherung ein.
 
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Jedem Schützen 2m davon mitgeben, falls er einen Anschuss markieren muss.

-> bei guten Jagden ist das heute Standard, incl. Standkarte und Bleistift (kenne einen JAB, der gibt sogar noch einen Schoko-Riegel für jeden Schützen aus :giggle:)
wenn nicht der Schütze, dann hat der Ansteller genügend Markierungsband dabei zu haben, bedingt aber, daß der alle Anschüsse selbst sieht.

-> vorbereitete Listen (am besten mit wetterfester Kladde) für die Ansteller zur Doku der Schützen-Ergebnisse/Erlebnisse...incl Übersichtskarte mit allen Ständen !

-> Praxis-Faustregel eines sehr erfahrenen Jagdleiters: 1 NS-Gespann auf 10 Schützen (leider in der Praxis nicht immer durchzuhalten.
 
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z/7

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Ansonsten fällt mir noch das Thema Hundeversicherung ein.

Hat @Argos schon erwähnt. Ergänzend wäre dazu zu sagen, daß man im Vorfeld abfragen sollte, welche der eingesetzten Hunde bereits anderweitig versichert sind. Gruppenversicherung der KJS z.B. Spart bares Geld.

Mit wievielen Nachsuchen man rechnen muß kommt auf die Wildart an. Bei Rehlastigen Jagden sind es meist weniger als auf Sauen. Wichtig ist vorheriges Abklären der Schüsse, damit läßt sich oft schon einiges abhaken. In dem Zusammenhang haben sich Standprotokolle bewährt. DIN A4 oder 5 Zettel mit ein paar Informationen zu Schütze und Ansteller und ner kleinen Tabelle, in die alle Sichtungen von Wild sowie abgegebene Schüsse mit ungefährer Uhrzeit, evtl. Richtungsskizze, beteiligte Hunde, eingetragen werden.
 
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Einladungen verschicken,Hundeführer schon zu Beginn des Jagdjahres, ....

Ganz wichtig!

Die guten Schützen und besten Hunde sind gewöhnlich bereits im März/April für die kommende Saison ausgebucht und wer Wert auf eine optimale Strecke, wenig Nachsuchen und gut verwertbares Wild bei seinen Bewegungsjagden legt, braucht unbedingt die besten Jäger und Hundeführer, die er bekommen kann. Die guten Kumpels kommen auch kurzfristig, sind aber selten der Garant für optimale Leistung auf den heißesten Ständen. ;)
 
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Wir waren Mitte November auf zwei Jagden, da wurde sich im Revier relativ zentral versammelt. Um die 70 Autos, dann großes Palaver, dann Anblasen der Jagd. In der Zeit bis Jagdbeginn hattens die Sauen spitz und sind wahrscheinlich dem Fährtenbild nach die Jäger seitlich umschlagend aus dem Revier gewechselt...
Ich kenne einen, der hält seine Ansprache deshalb immer auf einem Supermarktparkplatz ab und erst das Verblasen der Strecke findet im Revier statt.
Wie haltet ihr das?
 

z/7

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Ähnlich. Also bei Sau und Rotwild. Nur auf Rehwild ist's nicht ganz so kritisch. Und von außen nach innen abstellen, bekannte Fernwechsel zuerst. Und bei der Ansprache nochmal drauf hinweisen, das nicht mehr Krach als unbedingt nötig gemacht wird. Besonders die zuerst abgestellten Schützen sollten achtsam agieren und zügig auf den Stand, weil schon der nächste was lockermachen kann.
 
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Ich habs bis hierher nur überflogen, dennoch einige Anmerkungen:

Die 500ha zusammenhängend halte ich für nicht gerechtfertigt. Wenn innerhalb eines Revieres mehrer kleinere (<500ha) Waldinseln und Heckenkomplexe zu finden sind, spricht auch nichts dagegen, diese auf einmal abzustellen und gleichzeitig zu beunruhigen. I.d.R. wird das Wild den einen Komplex verlassen und den nächsten anlaufen. Zu 95% immer auf den selben bekannten Wechseln.
Unabhängig von den 500ha macht revierübergreifend zu 99% immer Sinn!

Wenn es sich um einen großen Waldbesitzer handelt, würde ich versuchen von diesem eine Farbkopie der Forstbetriebskarte zu bekommen. Diese dient im Maßstab 1: 10.000 als Grundlage. Auf dem Orginal werden die Stände mittels kleiner farbiger Aufkleber (Durchm. 8mm) markiert. Für die Jagd wird diese Karte kopiert (Farbig für Funktioner -Ansteller, Treiberführer, Hundeführer, Nachsuchengespann) Schwarz weiß für die Schützen. Über die Forstbetriebskarte sind i.d.R. die Einstände erkennbar (Nutzungsarten müssen ggf. erklärt werden) Mach allerdings nur Sinn, wenn 80 bis 100% der Waldbestände erfasst sind. Im Kleinprivatwald ist das i.d.R. nicht der Fall, dort würd ich Luftbilder nehmen. Wenn es diese gäbe hielte ich Luftbilder bei SChneelage für top, hab ich aber noch nie gesehen. Wird im laufe der Jahre ein Stand verlegt, oder kommet weg oder dazu sind Änderungen durch Abknibbeln der Aufkleber einfach möglich.

Die Auswahl der Stände erfolgt möglichst an den Fluchtwechseln - Dunkelbrücken, Hangkanten und Zwangswechsel entlang von Kultur oder Wildschutzzäunden. 2. Argument ist Sicherheit, gefolgt von Schussfeld. In meinen Augen bewährt hat sich auch, wenn der Planer bei der Jagd als Treiber/Durchgeher ggf. mit Hund mitläuft. Dabei kommt man meist auch an Plätze an die man garnicht denkt. Ein (andersfarbiges) Markierband und ein Druck auf GPSgerät und ein weiteren oder alternativer Stand ist für die nächste Jagd gefunden! Erfahrene Hundeführer kann man ebenfalls mit dieser aufgabe beauftragen. Auch bei Nachsuchen bietet es sich für den Begleiter (nicht den HF) an neue Stände zu finden - nicht suchen!

Die Zuwege zu den Ständen sollten so markiert werden, dass der Schütze der entsprechenden Markierung folgen kann und der Ansteller nicht von der Forststraße mit auf den Stand laufen muss. Spart Zeit und vermeidet unnötige Unruhe beim Anstellen.

Standschnaller sollten mit dem eigenen Auto fahren dürfen, nichts blöder, als wenn der eigene Hund schnell zum Tierarzt muss, aber kein Auto verfügbar ist.

Freigabe: Ich erleb es leider immernoch, dass nicht alle Wildarten, die Abschussplan und Jagdzeit hergeben auch frei gegeben werden. Wenn wir ein Revier auf den Kopf stellen, dann sollte so viel wie möglich dabei zur Strecke kommen. Wenn keine Rehe oder keine Füchse z.B. frei gegeben werden, dann rennten viele Hunde über längere Zeit hinter einem zu schonenden Stück her und fallen für die Jagd aus. Fällt das Reh oder der Fuchs beim dritten Stand, kann der Hund auch wieder Sauen jagen. Zudem, wenn schon die Reh durch den Wald gescheucht werden, dann sollte man dabei auch den Abschussplan möglichst vollmachen. Wenn der voll ist, ham dann auch die Reh wieder Ruhe. Dient sowohl dem Rehwild und hilft auch Verbissschaäden zu minimieren.

DJ-Böcke: Gerade auf Rehwild führt der Erfolg über den Drückjagdbock. Es sollte eh nur auf stehendes oder langsam ziehendes Wild geschossen werden. Wenn der Schütze auflegen kann, verdoppelt sich die mögliche Schussentfernung (mindestens). Doppelte Schussentfernung bedeutet vierfache zu beschießende Fläche und viermal so viel Beute (etwa). Zudem steigt der Anteil der gut platzierten Schüsse (+Verwertung, - Nachsuchen)

Treibergruppen/Hundeführer: Reicht die Zeit von 2 Stunden nicht aus, damit die Treibergruppe alle Einstände beunruhigt haben, so ist es sinnvoller die Treiber/HF auf mehrere Gruppen aufzuteilen und die zu beunruhigenden Bereiche kleiner zu machen.

Was ich heuer erstmals gesehen hab: Vorm Treiben hat jeder Schütze zwei verschiedenfarbige Bänder bekommen: Eines für Anschüsse in Rot und eines in Gelb, mit dem der Platz markiert wird, wo ein Stück erlegt wurde. Das hilft dem Nachsuchenführer zu erkennen, dass dort ein Stück lag und unaufgebrochen abtransportiert wurde. Find ich ne gute Idee, man könnte es noch es noch ergänzen in dem man auf das Papierband Wildart, Alter, Gewicht (ca.), Geschlecht und evtl. Vorverletzungen (Laufschuß) aufschreibt.
 
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