Wie man (k)einen Rehbock abfängt

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Genau das gleiche hat sich unweit von meinem Haus Ende der achtziger zugetragen. Damals allerdings mit einer gekrellten Sau. Ergebnis war gleich. Nur das die Sau noch gelebt hat.
 
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Der Ausgang ist irgendwas zwischen skurril und makaber.




Einen annähernd gleichen Unfall erlebte ich vor ca. 48 Jahren.

Auf Einladung eines Kollegen nahm ich als Treiber an einer Treibjagd am letzten Oktober-wochenende in einem ca. 850 ha NW-Revier teil. Während einer Neuausrichtung zum zweiten Trieb musste ich mit einem weiteren Treiber aus ca. 10 - 12 Metern Entfernung den schrecklichen, vom Opfer selbst verschuldeten Unfall mit ansehen.
Der etwas über 40-jährige Jäger war Mitpächter des Reviers und wohnte in einer ca. 100 km entfernten Stadt. Er war leitender Oberarzt einer Klinik.
Seine Bockflinte in 12/70 lehnte neben ihm an einem einzelnen Obstbaum. Als seine beiden frei laufenden DD-Rüden plötzlich vor ihm eine extreme Rauferei begannen, schlug er mit dem Fuß dazwischen. Dabei hat er anscheinend einen schmerzhaften Biss durch den Gummistiefel erhalten. Er ergriff die Bockflinte an der Laufmündung und schlug auf die Hunde ein. Beim Auftreffen machte es "rrrruummms", ein Schuß brach und ich sah, was eine 3mm 32g-Vorlage Bleischrot aus ca. 60 cm Entfernung im Körper eines Menschen anrichtete.
Der Mann brach unmittelbar zusammen und war kurz darauf tot.
 
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Danke für den lehrreichen Artikel. Mein Beileid, ihm und den Angehörigen!

Bei uns in den Alpen dominieren die Abstürze wobei es früher gefühlt mehr Schussverletzungen pro Jahr gab. Da greifen wohl die vorsichtigeren Regel und die relative Zunahme der Ansitzjagd.
 
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Jeder Jagdunfall dürfte sich vermeiden lassen, der hier besonders.
Beileid für die Angehörigen und die Hoffnung es könnten einige was daraus lernen und es werden Unfälle vermieden.
 
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Gerade heute Morgen diskutiert.
Imho von der Situation völlig überfordert und so falsch wie es geht reagiert.
 
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(Fast) jeder Jagdunfall ließe sich vermeiden, ich persönlich hoffe immer gerade bei solchen Sachen was zu lernen. Habe auch schon sehr Erfahrene Dummes machen sehen. Selber ist wohl schon jedem passiert, dass der Lauf nicht immer in die richtige Richtung schaute.

Seit dem Gewehrrucksack kaum mehr und im alpinen Gelände gehe und klettere ich freier...
 
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Imho von der Situation völlig überfordert...

Nicht wirklich. @rune wies bereits darauf hin. Der Mann scheint seine Waffe regelmäßig so missbraucht zu haben:

"...Polizeiliche Umfeldbefragungen ergaben, dass vom nunmehr Verstorbenen die Praxis des Erschlagens der getroffenen Tiere bereits in der Vergangenheit angewendet worden wäre: „Das hat er schon immer so gemacht.“..."

Seite 64, 2. Spalte, vorletzter Absatz
 
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Nicht wirklich. @rune wies bereits darauf hin. Der Mann scheint seine Waffe regelmäßig so missbraucht zu haben:

"...Polizeiliche Umfeldbefragungen ergaben, dass vom nunmehr Verstorbenen die Praxis des Erschlagens der getroffenen Tiere bereits in der Vergangenheit angewendet worden wäre: „Das hat er schon immer so gemacht.“..."

Seite 64, 2. Spalte, vorletzter Absatz
Bei so viel Waidungerechtigkeit war das wohl eine geeechte Strafe. Kein Mitleid mit dem Opfer, einzig die Hinrerbliebenen tun mir leid.
 
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Die Hände gehören überhaupt nicht vorne an den Lauf zum Halten der Waffe.

Dieser Mann hat „nur“ sich selbst gefährdet und getötet. Wenns das nur wäre. Leider gefährden solche Leute oft auch andere. Genau deshalb ist es ein Muss, den Mund aufzumachen, wenn entsprechende Situationen auftreten.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Da sind ja so viele Dinge nacheinander verkehrt gelaufen.... Ist das ein Unfall?

Ich gehe nun schon seit 27 Jahren zur Jagd. Und ich kann Dir bestätigen, dass die Dummheit vieler Mitjäger im Umgang mit "der Sicherheit" bodenlos ist, und das nicht nur bei den Waffenbedienern. Ich war vor einigen Jahren z. B. mal auf einer großen Drückjagd, bei der auch ordentlich Schwarzwild vorkam. Völlig ebenes Terrain, dafür unübersichtlich und viel Sumpf und Schilf. Keine Drückjagdböcke, man stand auf dem Boden. Da nahm so ein Zahnarzt teil, der schoss an einem Tag sieben Sauen. Dies nur, indem er sofort schoss, wenn er eine sah. Ohne anzusprechen, ohne Rücksicht darauf, ob sie eigentlich dem übernächsten Nachbarn kam und ohne Rücksicht darauf, wo der Nachbar stand. Mindestens drei Schüsse von ihm habe ich selbst gesehen, die nicht nur unwaidmännisch, sondern für Nachbarschützen und/oder Treiber gefährlich waren. Der Beständer hat dies mitbekommen, ihn aber trotzdem immer wieder eingeladen, denn er wurde von dem Zahnarzt im Gegenzug auf Rotwild eingeladen. Dazu fehlen mir auch bis heute die Worte. Vor allen Dingen verstehe ich nicht, dass da überhaupt noch Leute hin fahren. Ich bin ja nicht der einzige, der das mitbekommen hat.

Dass auch bei grobem Fehlverhalten meist nichts passiert, liegt nur daran, dass verdammt viel "Luft" neben und über den Personen ist, die sich im Gefahrenbereich befinden.
 

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