Stecherwaffenhandhabung ist doch keine Racketenwissenschaft.
Manche Repetierer enstechen von selbst wenn die Waffe geöffnet wird Sauer 90z.b.
Bei Kipplaufwaffen wird gesichert,die Waffe gebrochen,entstochen und dann wieder geschlossen und weggestellt.
Bei Repetieren die nicht selbst entstechen wird gesichert,und entstochen oder falls möglich der Verschluss geöffnet und entstochen.
Hahnwaffen die gestochen sind,Verschluss öffnen Hahn festhalten,entstechen und Hahn nach vorne lassen.
Einzig bei UnterhammerLW/KW weis ich nicht wie das geht.Hatte ich noch nie in der Hand obwohl ich immer eine wolte.
Der Stecher ist bei kombinierten Waffen/Kipplaufwaffen, wo die Schlosskonstruktion ein hohes Abzugsgewicht benötigt, ja kaum wegzudenken.
Aber bei Repetierern halte ich den Stecher für die schlechtere Lösung, gegenüber dem guten Direktabzug, also trocken stehend und im Abzugsgewicht gut einstellbar, der also ein präzises Schießen auf weite Entfernung ermöglicht, ohne Verreißen des Schusses, z.B. der Timney-Abzug im 98er.
Der Stecher ist schlechter, weil es eine weitere technische Funktion ist,
- die zusätzlich bedient werden muss, das ist schon per se schlecht; weniger Arbeitsschritte ist per se positiv;
- die bei Fehlbedienung große Gefahren erzeugen kann: Waffe wird versehentlich nicht entstochen und fällt um oder jemand berührt leicht den Abzug - BUMM.
Ein Repetierer sollte mE auch DJ-tauglich sein. Dazu muss der Abzug mE auch ohne Einstechen "gut schießbar" sein; vom Schießen mit Stecher auf DJ halte ich wenig. Jedoch ist bei Stecherabzügen die Abzugscharakteristik des ungestochenen Abzugs oft mäßig: zu schwer, kriechend, ungleichmäßiger Verlauf des Abzugsgewichts über die Wegstrecke, und mE nicht DJ-tauglich.
Aber selbst wenn der ungestochene Abzug DJ-tauglich ist - dann habe ich bei einer Waffe also zwei Abzugscharakteristiken, eine für DJ und eine für Ansitz? Das sind unnötige Denksportaufgaben, die mich auf der Jagd von der eigentlichen Arbeit ablenken, nämlich das Wild ansprechen, das Schussfeld überwachen, den Anschuss einprägen - damit bin ich ehrlich gesagt vollauf ausgelastet. Wir diskutieren hier ja über die Vermeidung von Jagdunfällen - das macht man mittels routinierter und möglichst simpler Abläufe.
Ich meine, wenn es bereits in der ersten Hälfte des 20. Jh. für Repetierer Feinabzüge/Direktabzüge wie Timney gegeben hätte, dann wären nur sehr wenige Repetierer (zB 98er oder Mannlicher-Schönauer) mit Stecher gebaut worden, nämlich nur für exotische Kundenwünsche. Der Stecher ist bei Repetierern heutzutage die Lösung eines Problems, das es gar nicht mehr gibt/nicht mehr geben muss.