Wie Pulvermodell anpassen in QL/ GRT?

Registriert
23 Jul 2016
Beiträge
1.351
Habe mir jetzt einen Magnetospeed zum Messen der V zugelegt - und dann postwendend festgestellt, dass die Simulationen für meine Ladungen mit RS60 viel zu optimistisch sind (was aber schon zu erwarten war, denn dieses Pulver rechnete sich schon immer viel zu gut im Vergleich zu anderen. Kann ja nicht sein, dass die Mitbewerber nur zu doof sind, gutes Pulver zu backen;))

Nun würde ich gerne das Pulvermodell entsprechend abändern, damit dann die Simulationen besser passen (und ich dann auch mit OBT arbeiten kann).
Reicht da die reine V-Messung? An welchen Parametern muss ich dann in welchem Maß etwas tun, um dann passendere Werte zu bekommen?
(die Messungen liegen etwa 30-40m/s unter den simulierten Ergebnissen)

... was eventuelle Bedenken angeht: mir ist klar, dass dies Simulationen sind und insbesondere Richtung PMax Vorsicht angesagt ist - und bei Drehen nochmals verstärkt; bzw. das trotz niedrigerer V der Druck trotzdem grenzwertig sein könnte. Ich schaue mir immer auch verschiedene Ladedaten (und insbesondere solche mit gemessenen V- und Druckwerten) an und beziehe das beim Entwickeln einer Ladung in meine Überlegungen mit ein.
 
Registriert
23 Jul 2016
Beiträge
1.351
gerade gemacht, danke!

Sind aber immer noch 20m/s Unterschied in QL. Besser, aber reicht das als Annäherung oder kann man da was machen?
 
Registriert
23 Sep 2007
Beiträge
10.136
Eine Berechnung die auf 20 m/s hinhaut würde ich als gut bezeichnen. Das RS 60 lässt sich schlecht anpassen, bzw. ich bin wohl zu doof dazu . Mit RS 40 und RS 52 geht das problemlos . Ich habe aber anhand von Messprotokollen der Beschussämter Suhl und München festgestellt das es am einfachsten ist das Pulvermodell zu belassen und einfach 200 bar mehr anzunehmen . Die Geschwindigkeiten stimmen verblüffend genau . Ich hab mal ein Los N-550 das erheblich heißer war als QL rechnet (hatte auch eines das genau passte) anhand von Messungen mit einer Ladung die auf Pmax abgestellt war ans Beschussamt geschickt . Die war genau 80bar und ca. 10 m/s daneben .
Selbes Spiel mit RS 40 .
Das mag aber auch daran liegen das der Lauf und das Patronenlager der Waffe mit der ich das gemacht habe wohl recht genau dem eines Beschußlaufes entsprechen .
 
Registriert
25 Feb 2018
Beiträge
340
20 m/s sind im Rahmen. Ich würde auch erst mal mit dem Anfangsdruck spielen. Gerade bei Messinggeschossen kann der schon stark schwanken.
Und Änderung des Abstands zum Übergangskonus, Crimp, ... können schon alleine die 20 m/s Unterschied machen.

Der v0 Fuchs
 
Registriert
25 Feb 2018
Beiträge
340
Lauflänge, Hülsenvolumen, Geschossgewicht, Geschosslänge richtig angegeben?
 
Registriert
15 Nov 2003
Beiträge
3.062
OBT starten, in der entsprechenden Zeile die tatsächlich gemessene Geschwindigkeit eingeben,
die Berechnung starten.
Das Programm passt dann die Werte K und Ba im OBT-Fenster so an dass (annähernd) die die gemessene Geschwindigkeit als Ergebnis herauskommt.
Ändert man K und Ba im Hauptfenster auf diese Werte, dann sollte auch dort (annähernd) die richtige v0 herauskommen.
Laborierung speichern und künftige Berechnungen mit diesem Pulverlos von dieser gespeicherten Labo ausgehend starten.

GR lässt dieses Prozedere allerdings nur in gewissem Rahmen zu, ist die Abweichung zu groß kommt die Meldung dass eine Kalibrierung auf die gemessene v0 nicht möglich ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
25 Dez 2018
Beiträge
13.918
OBT steht für "Optimal Barrel Time" und ist eine Berechnung, die davon ausgeht, dass es die Laufschwingungen sind, die zu Präzision oder deren Fehlen führen.
Die errechnete Zeit, die das Geschoss bei seinem Weg durch den Lauf braucht, wird mit Tabellen aus Erfahrungswerten über günstige Laufdurchgangszeiten abgeglichen.

Der Theorie nach (die ich seit Jahren als "eher zutreffend" in der Praxis erlebe) fängt der Lauf bereits an zu schwingen wenn das Pulver im Patronenlager gezündet wird und das Geschoss noch nicht aus dem Lauf ist.
Kommt der Lauf gerade wieder an seiner "Mittellage" vorbei wenn das Geschoss aus der Mündung tritt sollte man eine eher präzise Laborierung haben als wenn der Lauf gerade an anderer Stelle seiner Schwingung ist.

GRT hat dazu eine Funktion eingepflegt bekommen um die gerade gerechnete Laborierung dahingehend überprüfen und anpassen zu können. (Ich bin daran vielleicht nicht ganz unschuldig.)
Du solltest eigentlich in Deinem Menü von GRT einen Button dazu haben um das zu starten.
 
Registriert
25 Dez 2018
Beiträge
13.918
Quickload hat das leider nicht. :rolleyes:
Bei Quickload kannst nur die errechnete Durchgangszeit ansehen und diese dann mit den OBT-Tabellen selbst abgleichen.
Insofern wird der von @Hirschberg vorgeschlagene Weg Dir da nicht helfen. Außer Du holst Dir das GRT, das es ja gratis als Download gibt, noch dazu um Dein Problem so anzugehen.

Mal ein Link zum OBT allgemein für Dich:
http://www.the-long-family.com/optimal barrel time.htm
Nur damit Du etwas mehr Hintergrund bekommst um was es bei OBT geht - und auch wie Du das abgesehen von Deinem Problem mit Quickload nutzen kannst um eventuell den Weg zur präzisen Laborierung etwas abzukürzen.

Gordons Reloading Tool findest Du im Netz auf der entsprechenden Webseite.
 
Registriert
15 Nov 2003
Beiträge
3.062
QuickLoad

In > Extras > Referenzdruckkurve zeigen – einstellen

Dann > Bearbeite Daten > Pulver > Datensätze bearbeiten

Lebhaftigkeitskurve mit der linken und rechten Maustaste anpassen bis die v0 im Ergebnisfenster mit der gemessenen übereinstimmt.

Laborierung speichern und künftig Berechnungen für dieses Pulverlos von dieser gespeicherten Labo aus starten.

Ganz wichtig: Hausverstand benutzen (Plausibilität der Ergebnisse vernünftig einschätzen)!!!
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
25 Feb 2018
Beiträge
340
@Löffelmann

danke für die Info, da ich Quickload nutze, wo findet man dort die OBT Funktion oder brauche ich ein separates Programm dafür?

Die Nodes sind vereinfacht nur abhängig von der Lauflänge.
Die angehängte Excel rechnet nur Full Modes.

Gruß der Excel-Fuchs
Edit: für Richtigkeit keine Gewähr
 

Anhänge

  • OBT.ods.zip
    95,9 KB · Aufrufe: 16
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
15 Nov 2003
Beiträge
3.062
Diese Anpassungen aber bitte nur in Maßen anwenden, verbiegt man die Werte zu sehr muss die Exaktheit der Simulation leiden.

Besser als nur die gemessene v0 sind zur Anpassung natürlich die Ergebnisse einer Beschussamtmessung geeignet...
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
127
Zurzeit aktive Gäste
476
Besucher gesamt
603
Oben