Wie robust ist Titan im Hinblick auf Pulverrückstände?

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Wie im Threadtitel schon geschrieben, ich würde gerne wissen ob und wie stark die Rückstände von Pulver Titan angreifen können.
Leider hab ich diesbezüglich keine Ahnung und auch keine Erfahrungswerte.

Ich überlege derzeit ob ich mir nicht einen neuen SD zulege. Und bin vom Alu-Innenleben nicht mehr so überzeugt, weshalb Titan jetzt bei mir etwas in den Focus gerückt ist.

Wäre schön wenn sich ein paar kundige Foristen finden würden, die diesbezüglich meinen Horizont etwas erweitern könnten. (y)
 

FTB

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Interessante Frage auf jeden Fall, das würde ich auch gern wissen. Ich habe einen Dämpfer von Jaki aus Aluminium. Ich reinige das Ding zwar manchmal und trockne ihn nach der Jagd, kann aber leider nicht in das Innenleben gucken, da er nicht demontiert werden kann.
Ich habe gelegentlich Bedenken, dass der innen doch irgendwie "vergammelt" und die Dämpfleistung dann nicht mehr gegeben ist.
 

Wheelgunner_45ACP

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Würde mich auch interessieren. Hab auch schon festgestellt, dass ich immer wieder Ausblühungen habe. Bisher helfe ich mir damit, dass ich nach der Entnahme aus dem Tresor mit einer Bürste die Durchgangsbohrung mechanisch reinige.
 
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Generell ist Titan chemisch resistenter als Edelstahl und Aluminium, allerdings kommt es natürlich immer auf die verwendete Legierung an.
Ich selbst konnte zwar noch keine Langzeit-Erfahrungen mit Schalldämpfern sammeln (meinen Roedale Ti48 bekomme ich erst zusammen mit meiner neuen Büchse), aber ich konnte mir ein paar Titan-Schalldämpfer bei erklärten Putz-Muffeln anschauen - z.T. hatten die vorher Aluminium-Dämpfer hatten und diese sahen echt nicht mehr gut aus, andere haben sich in weiser Voraussicht direkt einen aus Titan zugelegt.
Die Titan-Dämpfer sahen allesamt noch super aus, keine Spur von irgendwelchen angegriffenen Stellen. Nach einer gründlichen Reinigung konnte man sich da ein gutes Bild machen. Ein paar Dämpfer waren zerlegbar, da konnte man es natürlich besser sehen, aber auch bei den Roedale-Dämpfern haben wir mal mit einem Endoskop reingeschaut und dort war auch nichts angegriffenes erkennbar.
Ich habe im Bekanntenkreis aber auch genug Jäger, die mit Alu- oder Edelstahl-Dämpfern super fahren. Da sind aber wiederum auch ein paar Putz-Fanatiker dabei - so einer bin ich auch, aber aus div. Gründen werde ich dennoch zu Titan greifen.
Bei den einzelnen Dämpfern kann ich natürlich nicht mit 100%iger Sicherheit sagen wie die im Einzelfall behandelt wurden.
 
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Ja, es geht um Titan.
Und auch nicht um die Schusszahl, das ist keine relevante Größe im Sinne der Threadfrage. Dem Material setzen die Rückstände über den Faktor Zeit auch dann zu wenn Du nur ein paar Schuss pro Jahr machst.
 
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Die Frage ist um welches Titan es sich bei den Herstellern handelt.
Reintitan grade 2 oder Titan grade 5 oder 7 ?
Je höher bestimmte Beimischungen wie bspw Aluminium, Vanadium usw. Um so korrosionsbeständiger wird Titan gegen Säuren.
Mit den Beimischungen verändert sich auch Stabilität und Hitzebeständigkrit.
 

doa

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Ich kann Titan nur im medizinischem Bereich beurteilen, dankst es extrem Korrisionsresistent weil sich innerhalb kürzester Zeit eine Passivierungsschicht an der Oberfläche bildet. Was 30 Jahre im Mundraum überlebt kann schon was an!
Außerdem ist der Schmelzpunkt ziemlich hoch, so dass wohl eher der Lauf durchhängt als dass die Oberfläche mechanisch leidet.
 
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Mir fehlen zum Thema praktische Erfahrungswerte, habe aber etwas Industrie-Erfahrung mit beiden Materialien: Pauschal gelten technische Titan-Legierungen auch ohne Eloxalschicht als cheimisch deutlich inerter als Alu und auch einige Chrom-Stähle oder Chrom-Nickel-Stähle. Daher auch der Einsatz als Implantat-Metall Nr. 1.
Bei den Alulegierungen spielt die Eloxierung eine enorm wichtige Rolle. Wählt man hier "die richtige Legierung" mit der "richtigen Eloxalschicht", so kann das in der spezifischen Anwedung sehr gut funktionieren, solange die Eloxalschicht nicht durch Fremdeinwirkung harter Materialien zerstört wird. Die Eloxalschicht ist sehr hart, aber auch spröde. Das darunter liegende Aluminium ist weich. Kommten nun harte, kantige Gegenstände (Stahl, etc...) verformen sie das weiche Aluminium und die Eloxalschicht platzt ab. Dort hat man dann nur noch die - meist schlechtere - Korrosionsbeständigkeit des Grundmaterials. Was durch die Schussbelastung mit der Eloxalschicht passiert würde mich auch interessieren: Hält sie das aus oder nicht? Ich vermute ja, aber hier kann spezifische Erfahrung&Beobachtung Theorie und allgemeine Erfahrung nicht ersetzen.
Mein Bauch sagt mir: Ohne Pflege nur Stahl oder Titan. Mit 20-Sekunden-Pflege durch Ballistol & Pressluft würde ich Alu riskieren.
 
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Danke!

Ich hab auch schon, wie @Wheelgunner_45ACP , Ausblühungen gehabt. Definitiv ohne die Eloxalschicht mechanisch zuvor zu bearbeiten.
Von daher würde ich sagen eine solche Schicht hält nicht für die Ewigkeit.

Weil ich gut auf sowas verzichten kann hab ich mich eben gefragt, ob das bei Titan wieder Thema werden könnte.
Scheint aber wohl eher weniger kritisch zu sein, den bisherigen Antworten nach. Das würde ich dann auf jeden Fall in die Auswahl mit einfließen lassen.
 

Wheelgunner_45ACP

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Habe 3 SD aus Alu, Stalon WM110 und A-Tec, CMM6 & Hertz 2, alle 3 mit eutlich unter 1000Schuß Belastung. Für Trainig am Stand hab ich ein eigenes Setup ohne SD. Und alle SD zeigten irgendwann Ausblühungen. Einmal hab ich in den Stalon WD40 rein gesprüht und trotz längerer Trocknung eine undurchsichtige Wolke beim Schuss gehabt.
 
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Ti6Al4V wird man mit Verbrennungsrückständen und Feuchtigkeit kaum klein bekommen.
Das zeigt meine Erfahrung auch. Die übliche bi-modale TiAl6V4 Legierung wird auch im „heißen“ Verdichterbereich von Strahltriebwerken verwendet - da ist ganz schön „Musik drin“;) Ich kenne ungepflegte Ti Dämpfer die auch nach zwei Jahren innen top aussehen.

Gruß
Jan
 

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