Wie sehr mich die Jagd erfüllt

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 18289
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H A M M E R !!

Das kommt fast an mein Lieblingsgedicht ran - von Dicki - dankenswerterweise überliefert von Loriot:

"Zickezacke
Hühnerkacke
"

Ja, es ist ein kurzes Gedicht, aber gerade das macht es so genial, in diesen zwei Worten das ganze Drama der Menschheitsgeschichte so erfüllend abzubilden! :giggle:
Wer eine derart inhaltleere Floskel als "Drama der Menschheitsgeschichte" definiert, zeigt echt das ganze Drama auf.

Ergänzend dazu:
"Etikette
Fahrradkette"
oder
"Unterm Bauch
Fahrradschlauch"
oder
"Große Birn
ohne Hirn"

Eines hätte ich noch zum Thema:
 

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    Gedicht Rehjäger (2).JPG
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Wenn man aber Deine Beiträge liest, hat man das Gefühl, Du wärst mind. 40 Jahre älter als ich. :D

Da hast du nicht ganz unrecht. 45 "astronomische" Lebensjahre sind nur selten 45 "gelebte/erlebte" Lebensjahre. :cautious:

Unser Leben währet siebzig Jahr, und wenn´s hochkommt so sind´s achtzig Jahre, und wenn´s köstlich gewesen ist, dann ist es Mühe und Arbeit gewesen; denn es fährt schnell dahin als flögen wir davon.
 
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Klingt traurig ...

Aber es gibt tausende Arten der Jagd und die ist immer wieder neu und frisch, so wie die Natur im Jahresverlauf sich permanent verändert, stirbt und neu wird, mit jedem Revier, mit einem anderen Land, mit jeder Sonne die unter geht und jedem neuen Mond hast Du eine andere Jagd ! Sie kommt Dir bekannt vor - und ist doch stets eine andere.

Die Drossel singt, es ruft der Tauber.
Ich höre ihren Liedern zu.
Die Dämmerung kommt wie ein Zauber,
die letzte Amsel gibt nun Ruh’.

Im Zwielicht fliegen lautlos Eulen.
Sie halten Ausschau nach der Maus.
Vom Dorf her hör ich Hunde heulen.
Am Waldrand tritt ein Reh heraus.

Im dunklen Wald das leise Weben,
man hört’s, es raschelt allerlei.
Ja, das ist wahres Jägerleben!
Nur gar zu gern bin ich dabei.

Zufrieden fahre ich nach Hause.

Das Licht ist nur noch Lug und Trug.
Der Wald, der hat nun von mir Pause,
für heut war’s Weidmannsheil genug.



Warten.jpg
(y)(y)(y) ergänzend dazu: Nix geschossen ist auch gejagd;)
MfG.
 
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Vor 16 Jahren machte mein Vater den Jagdschein im bescheidenen Alter von 41 Jahren . Ich erlebte dies mehr neben bei mit, da ich ihn nur jedes zweite Wochenende sah .
Meine Eltern trennten sich, als ich 10 Jahre jung war . Dann wurde ich langsam halbstark und machte bis 21 eigentlich mehr mein eigenes Ding .

Irgendwann mit 22 fragte mich mein alter Herr ob ich nicht mal Lust hätte für ein Wochenende mit in die Schorfheide zu kommen , jagen ?
Na klar dachte ich mir , warum nicht . Lange nichts unternommen zusammen . Habe ich doch trotz allem schon immer den in die Wiege gelegten Beutetrieb gespürt. Vor allem durchs Angeln , was mir mein Vater bereits mit 4 Jahren beigebracht hatte . Bis zum Leeren des Fischers Reusen mit 16 Jahren .

Naja und dann kam der Tag, als wir zusammen in der wunderschönen Schorfheide zusammen saßen und morgens um 6 zwei Stück Rehwild über eine Gasse zogen . Ein Jährling dabei und ich dem alten den Ellenbogen in die Seite, da , ein Bock , nun schieß doch endlich .

Mein Jagdfieber wahrscheinlich viel höher als das seine , grummelte er nur : Ganz schön weit, ziemlich weit . Doch er schoss . Der Bock ging nur 5 Schritt . Da wars um mich geschehen ... Das wollte ich auch .

Und so ist es gekommen . Für mich ist es bis heute das größte Highlight im Jahr, wenn wir zusammen auf Drückjagd sind , es hat uns neu zusammen geschweißt , hatten wir doch in meiner Jugend nicht viel Kontakt zueinander .

Meine alle erste Drückjagd vor 3 Jahren mit Ihm zusammen : ich konnte zwei Frischlinge und er einen Rotspießer erlegen , werd ich nie vergessen . Seit dem hat mich die Jagd voll in Ihren Bann gezogen . So jage ich mittlerweile im Wohnort, habe meinen Pirschbezirk auf der anderen Straßenseite und verbringe jede freie Minute mit meinem Sproß im Revier .

So hoffe ich , vielleicht irgendwann mal noch mit allen 3 Generationen zusammen zu jagen .
 
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Heute sitzen wir mit unseren jagenden Söhnen beim Schüsseltrieb. Unsere Väter haben wir lange begraben, aber der Schwiegervater meines Mitpächters, der uns vor vielen Jahrzehnten die Prüfung abgenommen hat, sitzt mir gegenüber... Das gefällt mir;)
Ich merke ja auch an meinem alten Herrn, dass es ihn freut . Gerade , da wir über Jahre nicht auf einen Nenner gekommen sind .
Und ich bin froh darüber . Froh darüber über eine Passion wieder enger zueinander gefunden zu haben .

Zumal er mir jagdlich gesehen die beste Unterstützung zu kommen ließ . Bis heute ein spitzwindiger Preuße , der sich nie die Butter vom Brot nehmen ließ . Ein geprägter Mann durch staatliche Sanktionierung durch die DDR und trotzdem immer einen Weg wusste .
Ich hoffe wir können noch viele viele Jahre zusammen Jagen . Und so meine Hoffnung in 10 Jahren mit meinem Sohn und seinem Enkel zusammen .
 
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Mein Vater ist auch seit März tot.
Für mich war das Schönste, daß ich im Gegenzug zu den Praxis-Erfahrungen, die er mir als jungem Kerlchen weitergab, ich dann ihn in seinen letzten aktiven Jagdjahren mitnahm und in meinen jagdlichen Gefilde einführte.
Unsere jagdlichen Wege hatten sich irgendwann getrennt, weil er seinem Revier fast 50 Jahre verbunden blieb und ich beruflich bedingt in mehreren Regionen aktiv unterwegs war.
Stets anteilnehmend, wo und mit wem ich unterwegs war, konnte ich im Rahmen der Möglichkeiten bescheidener Waldreviere dem "alten Herrn" auch etwas Zuwendung angedeihen lassen. Von einigen gemeinsamen Erlebnissen habe ich viele Fotos als schöne Erinnerung.

Alternde Jäger darf man nicht sofort abschieben, sondern es gebührt ihnen die Unterstützung der Jüngeren, so lange es von der Sicherheit noch vertretbar ist.
Mit seiner alten M66 schoß mein Vater 2012 einen von mir angeblatteten, seinen letzten Bock, mit der Waffe schoß ich Anfang der 80er meinen ersten. Nun führe ich sie grad wieder öfter, damit mal wieder damit ein Stück gestreckt wird.
 
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Ein Stück selbst zu "erjagen" ist immer etwas anderes, als es serviert zu bekommen.
Insofern war Afrika und Schottland nicht das, was ich unter "erjagen" verstehe.
Da war für mich Wyo doch etwas ganz anderes, wo ich 5x von 11x ganz für mich alleine gejagt habe.
Andererseits habe ich für den Waidmeister 5 Gäste geführt, denen nach geführter Jagd die Freude über die Jagd auf MuleDeer und Pronghorn anzusehen war.
Aber das war für diese Jäger die Jagd auf ein unbekanntes Wild, wie es das auch für mich die ersten Male war.
 
D

doghunter

Guest
Keine Vorbelastung, dazu im "ummauerten" West Berlin aufgewachsen...mit 15 / 16 ein Auslandsjahr in USA gemacht. Vater der Familie dort , war Jäger und alter Vietnam Veteran, hatte 3 Mädels und war froh endlich einen Bub zu haben.
Mein schießen bis dahin war ein wenig Luftgewehr auf dem Rummel! Also bekam ich eine 22´er und übte Anschläge, abziehen und schießen auf Dosen, Flaschen usw. Als ich, nach gefühlten 10.000 Schuss das Ass aus der Spielkarte schießen konnte durfte ich auf Ratten, Kaninchen, Vögel schießen...und wehe ich traf nicht!
Dann ging es mit der .223 und später mit etwas größerem weiter, auch auf größere Entfernung! Nach 6 Monaten durfte ich dann mit auf die Jagd und erlegt einiges. Zurück in Deutschland trat ich in einen Schützenverein ein, bekam eine WBK und flog dann in den 80´ern immer wieder nach USA / Kanada zur Jagd mit der eigenen Waffe.
Nach der Wende dann den Jagdschein gemacht, auf allen Kontinenten gejagt und seit dem dabei...inzwischen schon lange Pächter...

Erfüllt es mich noch?? Ich denke ja, sonst würde ich es nicht machen
 
G

Gelöschtes Mitglied 10195

Guest
@Kaltmacher da weiß man was wirklicher Reichtum ist, was wirklich wichtig ist, wofür es sich zu Leben lohnt! Sei froh und genieße es...
Mein Vater ist im März verstorben, er war kein Jäger, hat mich aber bei meinem Weg immer unterstützt und ich merke gerade in letzter Zeit wie sehr er fehlt.
Genießt die zeit, Stunden die vergangen sind kommen nicht wieder...

Mein Vater ist schon 11 Jahre tot.
Vermisse ihn noch wie damals...

Er war kein Jäger, hatte aber großes Verständnis. Hat mich jeden Freitag zum Jungjägerlehrgang gebracht. Und zum Schießen kutschiert. Und zum Jagdhorn blasen. Und, und...

Ich war damals 16 Jahre und hatte natürlich keinen Führerschein.

Mit 10 Jahren bin ich als Treiber zu den großen Jagden mit tlw. Über 200 Hasen und Fasanen. Damals war Samstags noch Schule.
Gefiebert hab ich schon Wochen vorher.
Damit ich mit konnte hat mein Vater 2 mal im Jahr eine Entschuldigung für die Schule geschrieben.
Abends saß ich dann mit rotem Kopf beim Schüsseltreiben mit den Jägern.
 

steve

Moderator
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Da der Thread wieder hochgeholt worden ist, habe ich mir auch mein eigenes Posting noch einmal durchgelesen und mir bei diesem Satz gedacht, dass ich doch gar nicht mehr so jung bin:

Für Ferngläser, Spektive, Kleidung usw. lag daheim der Frankonia-Katalog, welchen ich als Kind auswendig konnte.

In meiner Kindheit gabs noch Kataloge. :eek: Als Kind war der Tag an dem der dicke Frankonia-Katalog im Briefkasten ein ziemlicher Feiertag. Dazu noch zwei Mal im Jahr ein saisonaler Katalog...man hatte durchaus was zum auswendig lernen und Wunschzettel (fester Bestandteil seit meinem sechsten Lebensjahr bis heute war/ist/bleibt eine Merkel 447S) zu erstellen.

Warum schreibe ich das? Weil doch heute tatsächlich - m.E. zum ersten Mal seit Jahren - ein Frankonia-Katalog bei uns im Briefkasten steckte. Gar nicht mal so schmal; ging früher mit Luxuswaffen los, heute mit Schalldämpfern, aber hey...ich bin ganz aus dem Häuschen. Ein gedruckter Katalog in 2020; so alt biste doch nicht Junge! :D
 
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Ich wüsste gar nicht was ich sonst machen sollte, wenn ich nicht ins Revier könnte.
Das erste Mal 1986 und seitdem Teil des Lebens.
Manchmal mehr und manchmal weniger. Je nach Lebensphase.
 
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@steve:

So geht´s mir auch, nur das ich heute auch nix mehr auswendig lerne, das überlasse ich gerne anderen, die sich auch im fortgeschrittenen Alter noch dran ergötzen können.
Der Kettner-Katalog ist ja leider Geschichte und wird wohl auch nicht mehr kommen.
Mein erster Blick in jeden neuen F.-Katalog (noch in der Haustüre):

- S&B Jagd "rot/schwarz" in 16/65
- S&B Boxer-Hülsen 9,3x72R
- S&B 9,3mm/12,5g TMF

der Rest ist eher "schmückendes Beiwerk". :D

Nur ich finde, im Vergleich zu früher, wird der Katalog schon seit einigen Jahren sehr unübersichtlich gegliedert, v.a. im Munitions- und Optikbereich. :unsure:

Hatte die Tage wieder einen alten Frankonia von Anfang der 1990er in der Hand.
Doppelseite alle fixen Marken-ZFs, Doppelseite alle variablen Marken-ZFs.
Da ging untereinander vergleichen viel schneller, ohne dauerndes hin- und herblättern.:confused:
Munition in übersichtl. Ballistiktabellen (ob die jetzt stimmten oder nicht, sei mal dahingestellt ;)) von der .22WMR an bis zur .470N.E. durchgehend nach Kaliberdurchmesser und Hülsenlänge sortiert. Alle Hersteller eines Kalibers zusammengefaßt, ließ auch besser miteinander vergleichen.
 
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