Was ich schrieb, hat absolut nix mit Patriotismus, politische rechte Ecke usw. zu tun. Man sollte sich einfach schämen wenn man zu einer Nation gehört, bei der alte Menschen, die in Rente sind, Pfandflaschen in Mülleimern suchen um zu ihrer kärglichen Existenz etwas dazu zu verdienen!
Es ist für eine Exportweltmeister Nation die international überall auf dem politischen Parkett mitsprechen will, beschämend wenn ein Teil einer Bevölkerungsgruppe (Rentner) es nötig hat, sich ein Zubrot durch Pfandflaschen aus Mülleimern zu verdienen! Und diese Nation seid ihr Deutschen! Ihr gehört alle dazu, ohne Ausnahme! Natürlich wird jeder sagen, „Die hab ich nicht gewählt!“. Es ist komisch, dass diese Politik (die niemand gewählt hat) soviele Wahlstimmen bekommen hat!
Das war kein Widerspruch gegen das was Du gesagt hattest, es ging mir hierbei um einen Folgebeitrag - ich stimme mit Dir überein, dass die Deutschen als ganzes sich schämen müssen weil es sowas gibt wie das von Dir beschriebene. Ich kenne einige Fälle die sind sogar noch schlimmer.
Wegschauen ist heutzutage sehr einfach geworden. Auch das wegschieben von Verantwortung. Man kann bei den vielen Missständen eigentlich nur noch zum Misanthropen werden, oder versuchen aktiv dagegen anzuarbeiten. Ich bin selber im VdK, und ich habe selber schon die hässliche Fratze Deutschlands kennengelernt. Jeder hat Verantwortung für den anderen, dass ist was eine Solidargemeinschaft ausmacht - aber leider, sieht das nicht jeder so. Das ist unabhängig von der Herkunft oder dem System. Es gibt halt einfach Renten, die gehen gar nicht, und wenn ich höre, dass jemand nach 50 Jahren Arbeit eine Rente von nur knapp 450 Euro einstreicht und den Rest über die Anteile seiner Kinder "erwirtschaften" muss, also die eigene Substanz im Prinzip verbraucht werden muss. Und das eben jenen Leuten auch noch massiv Knüppel zwischen die Beine geprügelt werden, von den Medien, von der Politik oder zugereisten Nachbarn, dann kann einem eigentlich nur noch die Hutschnur hochgehen.
Auf der anderen Seite gibt es Leute deren Arbeitspensum minimal ist, deren nachgelagerte Altersversorgung aber durch den Staat maximiert wird, eigentlich wird da keine Zusatzabsicherung benötigt, da auch über Jahre der Inflationsverlust durch Sonderleistungen abgegolten wird. Abgaben werden keine, oder nur minimal geleistet und solange man nicht den berühmten silbernen Löffel stiehlt... keine Chance auch noch Arbeitslos zu werden. In der Privatwirtschaft hast Du diese Boni nicht, und zumindest bis Ende der 80er Jahre, teilweise bis spät in die 90er Jahre konntest Du bei den meisten Betrieben keine "firmeninterne" Betriebsrente abschließen, dass hatten entweder nur Großbetriebe, oder halbstaatliche Betriebe.
Die Altersarmut ist für viele der ersten Nachkriegsgeneration ein echtes Problem. Als die ganzen "Auffange"-Systeme begründet wurden, waren die meisten schon zu alt damit diese überhaupt faktisch greifen können, dazu zählt auch mein Jahrgang im Übrigen, und noch ein paar Jahrgänge, die nach mir kamen. Die Moral von der Geschichte, man wird mich wohl irgendwann in der horizontalen aus dem Stall tragen müssen - aber wenigstens, lege ich nicht die Hände in den Schoss. Nur nicht jeder kann, oder will das und es soll auch keiner dazu gezwungen werden.
Es gibt vieles vorüber sich wir Deutschen schämen müssen, und damit hast Du vollkommen recht. Da gibt es auch kein Leider in dem Satz, das ist ein Fakt. In Deutschland werden alte Menschen mit Ihren Problemen im Stich gelassen, und es gibt kaum Unterstützung an die sich Menschen mit Problemen (Behinderungen, chronische Erkrankungen, Altersarmut und Einsamkeit) wenden können. Im Gegenteil, die Menschen werden sogar noch tiefer in den Dreck gestoßen, weil die eigentlich zuständigen Behörden einfach nur versuchen ihre eigene Inkompetenz zu verwalten.