Wie werde ich Bauer

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Die Umsetzung des Volksbegehrens in Bayern ist ein Skandal, genauso wie das was an ÖVF anerkannt wird. Es geht darum eine Agrarlobby zufrieden zu stellen. Man dichtet dem KULAP etc. einen Nutzen an, den es in der Praxis nicht erfüllt (Beispiel Heckenpflege ist eigentlich Heckenvernichtung).
Die größten Verfechter des KULAP in NRW sind die biologischen Stationen. Deren Leitungspersonal ist meistens ehrenamtlich bei den Avifaunisten oder /und beim NABU tätig. Wer sehen will, was mit ÖVF, AUKMs und Vertragsnaturschutz geht, sollte mal in die Zülpicher Börde fahren, da ist über ein Beratungsprojekt gewaltig was passiert.
 
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Interessant wer hier mit welchen Begründungen meint seine Erkenntnisse als allgemeingültig für hiesige Anwender hin zu stellen
"Winzer in Südfrankreich"
"Krebs fällt nicht vom Himmel"
"Südtirol ....mit rotgrünblauemgelben Überzug"
aber dann:
aber hauptsache, "Patienten, die zu mir kommen", ja, das verleiht Autorität, Kompetenz...
auf solche Schwätzer und "Selbst gesehen" fällt natürlich Lieschen Müller und deren Kinder Lehrer gern rein..
Bitte Belege für die gegen These. Denn Studien lesen kann ich. Einfach behaupten, dass dem so nicht ist kann jeder.
Und man muss nicht vom Fach sein, um zu wissen das Tönies, Monsanto und Co. nicht die Umwelt, die Gesundheit oder sonst was positives im Sinn haben. Oder werden die auch nur missverstanden??? :rolleyes:
 
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Lung cancer risk is causally associated with exposure to arsenical compounds (3), and an excess risk of lung cancer was observed among vineyard workers exposed to arsenic-based pesticides (4) and among arsenical pesticide manufacturers (5, 6).

https://academic.oup.com/aje/article/160/9/876/86424

Hast Du die Studie auch gelesen?

„Trends in lung cancer risk with exposure to any of these pesticides did not differ significantly by histologic type reported by either state cancer registry or by state of residence, but the number of exposed cases for any single histologic type or state of residence was small and these analyses will have to be repeated when additional cases are available. Trends in lung cancer risk with exposure to these pesticides were observed among both smokers and former smokers, but there were too few never-smoker cases to analyze.

For the four pesticides consistently associated with lung cancer risk among applicators in our analysis, intensity-weighted days of pesticide exposure generally produced lower estimates of lung cancer risk compared with lifetime exposure days. Metolachlor and pendimethalin (for highest vs. nonexposed groups: OR = 2.3, 95 percent CI: 0.9, 5.5, ptrend = 0.67; and OR = 4.4, 95 percent CI: 1.1, 17.6, ptrend = 0.95, respectively) and chlorpyrifos and diazinon (for highest vs. nonexposed groups: OR = 1.8, 95 percent CI: 1.0, 3.2, ptrend = 0.04; and OR = 1.4, 95 percent CI: 0.6, 3.8, ptrend = 0.21, respectively) showed an increase in lung cancer risk with increasing use of the pesticides, but the trend was significant only for chlorpyrifos.“

Welche dieser Pestizide sind in Europa zugelassen?

Die nicht gute Datenlage und parallele Exposition zu anderen Risikoquellen (Rauchen, Asbest) machen pauschale Aussagen schwierig, wie die Autoren korrekterweise einräumen.

Gruß,

Mbogo
 
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Bitte Belege für die gegen These. Denn Studien lesen kann ich. Einfach behaupten, dass dem so nicht ist kann jeder.
Und man muss nicht vom Fach sein, um zu wissen das Tönies, Monsanto und Co. nicht die Umwelt, die Gesundheit oder sonst was positives im Sinn haben. Oder werden die auch nur missverstanden??? :rolleyes:

Nein,

die haben ihren Profit im Sinn, ausschließlich oder fast ausschließlich. Da müssen staatliche Regularien greifen. Warum darf in der Zerlegeindustrie legal der Mindestlohn ausgehebelt werden? Warum darf ein Herbizid verkauft werden, das so offensichtlich zum großflächigen Mißbrauch einlädt? Usw., usf. ...

Trotzdem ist nicht jedes Herbi- oder Pestizid von Übel.

Gruß,

Mbogo
 

z/7

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Die größten Verfechter des KULAP in NRW sind die biologischen Stationen. Deren Leitungspersonal ist meistens ehrenamtlich bei den Avifaunisten oder /und beim NABU tätig. Wer sehen will, was mit ÖVF, AUKMs und Vertragsnaturschutz geht, sollte mal in die Zülpicher Börde fahren, da ist über ein Beratungsprojekt gewaltig was passiert.
Das untermauert dann in meinen Augen vor allem @colchicus These bzw. den in seinem Wirkungskreis ebenfalls nachgewiesenen Umstand, daß die Wirksamkeit der umgesetzten Fördermaßnahmen mit den ausführenden bzw. beratenden Personen und deren Wissen steht und fällt. Der in den Vorschriften spezifizierte Rahmen scheint es jedenfalls nicht zu sein, sonst würden die Maßnahmen ja überall wirken.

Damit erhebt sich die Frage, was wäre notwendig, damit es überall funktioniert?
 
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Die größten Verfechter des KULAP in NRW sind die biologischen Stationen. Deren Leitungspersonal ist meistens ehrenamtlich bei den Avifaunisten oder /und beim NABU tätig. Wer sehen will, was mit ÖVF, AUKMs und Vertragsnaturschutz geht, sollte mal in die Zülpicher Börde fahren, da ist über ein Beratungsprojekt gewaltig was passiert.
Für den Nanu kann ich nicht sprechen, Gott sei Dank müssen wir uns über die nur aus der Ferne ärgern. Aber der LBV hat schon vor ein paar Jahren die für den Artenschutz so hoch gepriesenen Zwischenfruchtbestände mal genauer untersucht und auf den Landesjägertag Klartext geredet. Ich hab nix gegen Zwischenfrucht und sehe auch den Nutzen für die Landwirtschaft aber man muss ehrlich bleiben wenn es um das Ziel des Artenschutzes im Offenland geht. Das davon ein paar jagdbare Arten Herbst- und Winterdeckung haben ist unbestritten. Aber nur das braucht diese Deckung was beim Einarbeiten dieser Bestände nicht schon vorher vernichtet wurde. Wenn die Gesellschaft will, dass die Landwirtschaft Artenschutz betreibt, dann bitte zielführend und nicht dieses Pillepalle. Der Landwirt soll dafür gutes Geld bekommen, sprich eine andere Gewichtung der ÖVF bezüglich Anrechnungsfaktor oder zusätzliche Zuwendung. Warum soll das Betriebsziel auf einer Fläche nicht Artenschutz heißen? Aber dann bitte auf die Arten ausgerichtet und nicht was sich Bürokraten als Begleittexte ausdenken. Bisher sollen sie Arten nach irgendwelche Weltanschauungen (vielleicht zu viel falsch studiert) richten und das funktioniert nicht.
 
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Hast Du die Studie auch gelesen?

„Trends in lung cancer risk with exposure to any of these pesticides did not differ significantly by histologic type reported by either state cancer registry or by state of residence, but the number of exposed cases for any single histologic type or state of residence was small and these analyses will have to be repeated when additional cases are available. Trends in lung cancer risk with exposure to these pesticides were observed among both smokers and former smokers, but there were too few never-smoker cases to analyze.

For the four pesticides consistently associated with lung cancer risk among applicators in our analysis, intensity-weighted days of pesticide exposure generally produced lower estimates of lung cancer risk compared with lifetime exposure days. Metolachlor and pendimethalin (for highest vs. nonexposed groups: OR = 2.3, 95 percent CI: 0.9, 5.5, ptrend = 0.67; and OR = 4.4, 95 percent CI: 1.1, 17.6, ptrend = 0.95, respectively) and chlorpyrifos and diazinon (for highest vs. nonexposed groups: OR = 1.8, 95 percent CI: 1.0, 3.2, ptrend = 0.04; and OR = 1.4, 95 percent CI: 0.6, 3.8, ptrend = 0.21, respectively) showed an increase in lung cancer risk with increasing use of the pesticides, but the trend was significant only for chlorpyrifos.“

Welche dieser Pestizide sind in Europa zugelassen?

Die nicht gute Datenlage und parallele Exposition zu anderen Risikoquellen (Rauchen, Asbest) machen pauschale Aussagen schwierig, wie die Autoren korrekterweise einräumen.

Gruß,

Mbogo
Es ging da konkret um Winzer. Nicht um Landwirte im allgemeinen!
 
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Das untermauert dann in meinen Augen vor allem @colchicus These bzw. den in seinem Wirkungskreis ebenfalls nachgewiesenen Umstand, daß die Wirksamkeit der umgesetzten Fördermaßnahmen mit den ausführenden bzw. beratenden Personen und deren Wissen steht und fällt. Der in den Vorschriften spezifizierte Rahmen scheint es jedenfalls nicht zu sein, sonst würden die Maßnahmen ja überall wirken.

Damit erhebt sich die Frage, was wäre notwendig, damit es überall funktioniert?
Eine Biodiversitätsberatung durch die Landwirtschaftskammer.
 
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Für den Nanu kann ich nicht sprechen, Gott sei Dank müssen wir uns über die nur aus der Ferne ärgern. Aber der LBV hat schon vor ein paar Jahren die für den Artenschutz so hoch gepriesenen Zwischenfruchtbestände mal genauer untersucht und auf den Landesjägertag Klartext geredet. Ich hab nix gegen Zwischenfrucht und sehe auch den Nutzen für die Landwirtschaft aber man muss ehrlich bleiben wenn es um das Ziel des Artenschutzes im Offenland geht. Das davon ein paar jagdbare Arten Herbst- und Winterdeckung haben ist unbestritten. Aber nur das braucht diese Deckung was beim Einarbeiten dieser Bestände nicht schon vorher vernichtet wurde. Wenn die Gesellschaft will, dass die Landwirtschaft Artenschutz betreibt, dann bitte zielführend und nicht dieses Pillepalle. Der Landwirt soll dafür gutes Geld bekommen, sprich eine andere Gewichtung der ÖVF bezüglich Anrechnungsfaktor oder zusätzliche Zuwendung. Warum soll das Betriebsziel auf einer Fläche nicht Artenschutz heißen? Aber dann bitte auf die Arten ausgerichtet und nicht was sich Bürokraten als Begleittexte ausdenken. Bisher sollen sie Arten nach irgendwelche Weltanschauungen (vielleicht zu viel falsch studiert) richten und das funktioniert nicht.
Zwischenfrucht bringt nur wenig bis gar nichts für Offenlandarten. Zwischenfrucht macht als ÖVF aber dennoch Sinn. Sie dient aber in erster Linie dem Grundwasserschutz. Da brauchen wir aber nicht mehr groß drüber debattieren. Zwischenfruchtanbau vor Sommerungen wird über die DüVo geregelt und wird bei der GAP dann wohl obsolet sein. Der Gewichtungsfaktor war allerdings auch zu freundlich. das ging auf Kosten der doch sehr brauchbaren Streifen. Wir machen rund 2/3 der ÖVF über Streifen und 1/3 über Zwischenfrucht.
 
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Hier mal zusammen gefasst, was wir in NRW für Möglichkeiten zur Förderung der Biodiversität haben.
Richtig eingesetzt lässt sich damit schon etwas machen. Die Landwirte scheuen mögliche Anlastungsrisiken. Daher hilft da nur Hilfe durch eine Biodiversitätsberatung. Ach übrigens sind Jäger ein Problem bei den Anlastungsrisiken. Blühstreifen darf man in keinem Fall befahren, sonst wird der aberkannt. Jäger fahren aus Unwissenheit aber gerne darein, um Wild zu bergen oder Hochsitze aufzustellen. Spaziergänger sind allerdings auch nicht besser, die trampeln da Pfade rein, und der Bauer hat den Ärger.
 
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Um mal wieder zur Thread-Starterin zurück zu kommen, irgendein Management-Berater (ich glaube, es war Peter F. Drucker) hat mal folgendes formuliert:

"Wenn Sie nicht schon in diesem Wirtschaftszweig investiert wären, würden Sie da freiwillig 1 Million Dollar reinstecken? Und wenn die Antwort auf diese Frage NEIN ist, dann muss doch die nächste Frage sein: Wie kommen Sie am schnellsten da raus ?"

Ich weiß, ganz viele Landwirte hängen sehr an ihrem Hof, an der Familientradition, an den Tieren, usw., und dann wird eben immer weiter gemacht (bis es nicht mehr geht oder kein Nachfolger da ist).

Wenn man aber ganz neutral fragt, ob man 1 Million Euro (oder Dollar) investieren würde, um zu den heutigen Bedingungen Landwirt zu werden, wie wäre dann wohl die Antwort?

Wenn der Kapitalbedarf (wie weiter oben von fachlich besser informierten Mitforisti ausgeführt) für einen mittleren Hof im Bereich von 3-5 Millionen Euro liegt (Land+Gebäude+Maschinen+Vieh+etc.), dann muss die jährliche Rendite bei mindestens 100-200 TEuro liegen, um das unternehmerische Risiko auch nur annähernd abzudecken. Die eigene Arbeitskraft muss zusätzlich vergütet werden. Für einen gut ausgebildeten Landwirt mit viel Erfahrung und zusätzlichen technischen Fähigkeiten (Schlosser, Schweißer, Mechaniker, etc.) sollten das nicht unter 40-50 TEuro/Jahr sein. Von Überstunden rede ich gar nicht.

Mitarbeit der Familie muss natürlich entsprechend vergütet werden.

Tja, welcher Hof verdient das heute?

Wer mit kühlem Kopf und nicht mit dem Herzen entscheidet, wird wohl den Weg gehen, den viele Landwirte bei uns gegangen sind. Hof aufgeben, Land zu guten Konditionen verpachten und sich einen gemütlichen 8-Stunden-Job suchen.
 
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Um mal wieder zur Thread-Starterin zurück zu kommen, irgendein Management-Berater (ich glaube, es war Peter F. Drucker) hat mal folgendes formuliert:

"Wenn Sie nicht schon in diesem Wirtschaftszweig investiert wären, würden Sie da freiwillig 1 Million Dollar reinstecken? Und wenn die Antwort auf diese Frage NEIN ist, dann muss doch die nächste Frage sein: Wie kommen Sie am schnellsten da raus ?"

Ich weiß, ganz viele Landwirte hängen sehr an ihrem Hof, an der Familientradition, an den Tieren, usw., und dann wird eben immer weiter gemacht (bis es nicht mehr geht oder kein Nachfolger da ist).

Wenn man aber ganz neutral fragt, ob man 1 Million Euro (oder Dollar) investieren würde, um zu den heutigen Bedingungen Landwirt zu werden, wie wäre dann wohl die Antwort?

Wenn der Kapitalbedarf (wie weiter oben von fachlich besser informierten Mitforisti ausgeführt) für einen mittleren Hof im Bereich von 3-5 Millionen Euro liegt (Land+Gebäude+Maschinen+Vieh+etc.), dann muss die jährliche Rendite bei mindestens 100-200 TEuro liegen, um das unternehmerische Risiko auch nur annähernd abzudecken. Die eigene Arbeitskraft muss zusätzlich vergütet werden. Für einen gut ausgebildeten Landwirt mit viel Erfahrung und zusätzlichen technischen Fähigkeiten (Schlosser, Schweißer, Mechaniker, etc.) sollten das nicht unter 40-50 TEuro/Jahr sein. Von Überstunden rede ich gar nicht.

Mitarbeit der Familie muss natürlich entsprechend vergütet werden.

Tja, welcher Hof verdient das heute?

Wer mit kühlem Kopf und nicht mit dem Herzen entscheidet, wird wohl den Weg gehen, den viele Landwirte bei uns gegangen sind. Hof aufgeben, Land zu guten Konditionen verpachten und sich einen gemütlichen 8-Stunden-Job suchen.
Das würde man als vernünftiger Mensch tun, wir machen sowas nicht.
 

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