Meine Ausführung hier soll bitte nicht als allgemeingültig angesehen werden. Ich möchte damit nur wiedergeben wie mir das mal auf Nachfrage vermittelt wurde und es so auch selbst mal ausgeführt habe.
Den Vorderfuß kauft man als Gesteck zu. Platte und Fuß trennen. Die sitzen sehr stramm zusammen.
Hakeneintritt rundherum entgraten/anfasen. Haken ebenfalls entgraten/anfasen und alle Hakenflächen polieren. Wirklich nur polieren, damit die Flächen sauber sind und praktisch kein Material abgetragen wird. Vorderplatte in den Schwalbenschwanz anpassen (wir gehen davon aus der Sockel ist bereits vorhanden und der Schwalbenschwanz mit Vorneigung gefräst).
Vorderfuß mit ZF verbinden, Tröpfchen Öl an die Haken und einsetzen. Wenn die rundherum kein Lichtspalt zusehen ist alles gut. Wenn vorne einer ist, dann ist das schlecht. Wenn hinten einer ist, dann geht der Fuß noch nicht weit genug hinein. Entweder ist irgendwo noch ein Grat oder man muss den vordern Radius minimal nachpolieren und das ist kniffelig. Die Auflagefläche lässt sich mit Ruß oder Tuschierpaste prüfen.
Höhe des Hinterfußes ausmessen. Am besten mit verschiedenen Kanteln oder irgendwelchen Lehren. Den Lauf auf etwas entferntes richten, durchschauen und das Absehen mit der Laufseele vermitteln und Höhe messen. Es sollte geringfügig (wenige 1/10) Spannung zu spüren sein.
Schlösschen zerlegen und vermessen. Tiefe, Breite, Länge, Keileintritt. Hinterfuß ausfräsen. Die gibt es in 0,5mm Abstufungen und sind (für Standartschlösschen) etwas übermaßig an den Haken oder man fräst aus dem Vollen.
Haken ins Schlösschen einpassen. Feilen und polieren (wenn man sauber gefräst hat dann nur polieren), langsam und sorgfältig. Die Haken müssen außen und innen Kontakt mit dem Schlösschen haben, aber in der Länge nicht. Oberseite des Schlösschens mit Ruß oder Tuschierpaste sehr dünn versehen. Mit Hinterfuß am ZF so lange runterpassen bis die Auflageflächen außenrum aufliegen. Danach den Keileintritt konisch einfeilen (oder Schlitzfräser, habe ich auch schon mal gesehen) und anpassen.
Form an Vorderplatte und Hinterfuß nach belieben feilen, polieren, Vorderplatte gravieren und alles brünieren. Sowohl vordere als auch hintere Haken werden ganz am Ende noch einmal vorsichtig, nur blank, poliert, damit alles sauber läuft und mit etwas fett eingesetzt.
Beim Öffnen soll der Hinterfuß 0,1-0,2mm auffedern, der Schieber soll nicht bis nach vorne in Endposition rutschen. Am Anfang ist der "Suhler Klapps" noch in Ordnung, aber dauerhaft ist das sowas wie den Verschluss von Kipplaufwaffen zuzudonnern.
Wichtig ist außerdem, dass beim Einpassen die Flächen immer sauber sind, weil die sonst fressen bzw sich Riefen an den Flächen bilden können. Und Späne in den Ecken das Einpassen behindern können. Es läuft zu stramm und die Flächen liegen nicht sauber an. Man wundert sich wieso, stellt die Passung noch mehr frei und am Ende hat man Luft. Oder man presst die Haken in die Schlitze und drücken einen Grat hoch. Schon sind die Flächen doof.