Mit Sicherheit ist jedes überfahrene Lebewesen unnötig, wenn auch unvermeidbar. Aber es gibt doch deutlich weniger Wölfe als Ricken, Sauen oder Alttiere und somit ist der Verlust eines solchen Tieres insgesamt meiner Ansicht nach weniger einfach zu verschmerzen.
Vielleicht sollten wir uns zumindest darauf verständigen können, dass es sehr gut ist, dass es in absoluten Zahlen weniger Wölfe als Ricken, Sauen und Alttiere gibt aber Wölfe weltweit in keiner Weise in ihrem Bestand gefährdet sind. Weiterhin sollten wir Konsens erreichen können, dass die vorgenannten Schalenwildarten - in einer dicht besiedelten Kulturlandschaft - weit weniger Konfliktpotenzial haben als der flächendeckend (!) verbreiteter Großpredator Wolf. Entsprechend sollte hier ein Dissens möglich sein.
Ich greife mal einen Scherz auf, der hier irgendwann mal kommuniziert wurde und verwende den. Wer ins vegane Mütterforum kommt und erklärt, er reibe seinen Säugling jetzt täglich mit Schweineschmalz ein, der sollte sich über eine entsprechende konträre Reaktion nicht wundern. Ich habe sehr konkrete Interessen, die gegen die flächige Ausbreitung des Wolfes sprechen und gedenke nicht, meinen Mund zu halten und mich einer imaginären 'politischen Konformitätserklärung' anzuschließen.
Wären wir in der Lage, das Thema zu versachlichen und würden uns in Deutschland die Arten anschauen, die tatsächlich in ihrer Existenz gefährdet sind und darum einen entsprechenden Hype aufbauen, wäre das für mich inhaltlich nachvollziehbar. Der Wolf wird aber von entsprechenden Gruppen nahezu ausschließlich positioniert und instrumentalisiert um andere - in letzter Konsequenz monetäre - Ziele zu verfolgen. Sorry, die wirklichen Idealisten sind doch nur die über die Propaganda gewonnen Deppen, die brav den ökonomisch aufgestellten Naturschutz-Ayatollahs nachlaufen und ihnen, vergleichsweise unreflektiert, die jeweils modifizierten Botschaften von den Lippen ablesen und, im Falle der Gegenrede, tatsächlich aus allen Wolken fallen. Das hatten wir in der Vergangenheit aber auch schon mal.
Wer also die verbale und vielleicht auch mal sarkastische Auseinandersetzung zu dem Thema Wolf scheut, der möge sich nicht in einem Jagdforum anmelden und da seine pro Wolf geprägte ideologische Weltanschauung kommunizieren. Da sollte man auch die sarkastische Gegenrede schon aushalten.
grosso