Wieviel Schärfe braucht ein Hund ?

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18 Dez 2000
Beiträge
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Hallo Waidkameraden,
wie ich aus anderen Beiträgen im Forum festgestellt habe, gibt es unter uns Jägern doch recht viele Führer von Retrievern.
Ich selbst führe einen Flatcoted Retriever.
Mein Rüde ist 18 Monate alt und HZP geprüft.

Er ist sicher im Apport und hat mit lebenden Enten und anderem Flugwild keine Probleme.
Stets fast er beherzt zu und bringt das kranke Wild lebend.

Beim Hasen hat er allerdings noch seine Probleme: Neulich auf einer Treibjagd schoß mein Nachbarschütze einen Hasen krank. Ich schnallte meinen Hund, welcher auch sofort den Hasen hetzte und griff. Als der Hase aber laut zu Klagen und zu Strampeln begann, ließ er den Hasen los. Er versuchte zwar den Hasen zu greifen und zu bringen, war aber anscheinend so beeindruckt, daß er ihn immer wieder los lies und ich den Hasen letztlich selber holte. Abends wurde mir vorgehalten, daß mein Hund keine Wilderfahrung hätte und mit dem Wild spielen würde.

Für meinen Rüden war es die erste Erfahrung mit einem lebenden kranken Hasen. Meine Frage: Meint Ihr, daß der Hund mit steigendem Alter und Jagderfahrung die Hasen abtut oder wenigstens lebend bringt ?

Mfg Balou
 
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18 Dez 2000
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Hallo Rüdemänner und Frauen !

Ich habe im obigen Artikel mein Problem dargestellt: Will oder kann mir keiner helfen?

Liegt es vielleicht daran, daß die "richtigen Rüdemänner" noch nicht online sind ? Selbstverständlich dürft Ihr mir auch helfen, wenn Ihr keinen Retriever führt.

Bitte gebt Laut

Balou
 
Registriert
25 Dez 2000
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1.332
Hallo Balou,

>> Liegt es vielleicht daran, daß die "richtigen Rüdemänner" noch nicht online sind ?

Der ist gut (voraus gesetzt, ich habe ihn richtig verstanden
wink.gif


wenn dein Hund geflügeltes Wasserwild apportiert, hat er Wildschärfe! Das Retriever Wild lebend zu Führer bringen scheint die Regel zu sein (gab gerade ein Thread zum Thema in der Retriever Mailing Liste http://sol.virologie.med.uni-giessen.de/drc/.fadr/index.html )Wenn dein Hund mit dem Hasen Probleme hat, muß er es halt lernen. "Richtige" Rüdemänner mit "richtigen" Jagdhunden müssen das natürlich nicht
wink.gif


Vielleicht solltest du auch ein Foto von deinem Hund an die WuH Online-Redaktion schicken, damit die Leute wissen, wie so'n Hund überhaupt aussieht.

Waidmannsheil!


------------------
Alexander Krause
labradors@asgameas.de www.asgameas.de

[Dieser Beitrag wurde von Alexander am 07. Januar 2001 editiert.]
 
K

Köster

Guest
Hallo Balou,

ich hoffe man darf auch als "nicht-Retriever-Führer" in diesem Forum Laut geben.Du brauchst Dir jedenfalls wegen des Verhaltens Deines Hunden an seinem ersten lebenden Hasen keine Sorgen zu machen.
Meine beiden Deutsch Kurzhaar Hündinnen haben sich ähnlich verhalten.Der Hase stellt für den jungen Hund ein schwer zu apportierendes Wild dar.Erstens,ist der Hase weitaus schwerer als das Wild,welches der HZP geprüfte Hund normalerweise kennt.
Zweitens,sitzt der Hasenbalg sehr locker über den Muskelfaszien.Es fällt dem unerfahrenen Hund deshalb schwer seinen Griff entsprechend einzurichten.Drittens,kann der lebende Hase sich sehr effektiv wehren.Auch dies ist für den jungen Hund,der bisher nur Enten und Kaninchen apportiert hat,eine völlig neue und zum Teil auch schmerzhafte Erfahrung.Er muß lernen den Hasen mit einem Drosselgriff abzutun und ihn erst dann über den Rücken zu fassen und zu apportieren.
Ich gehe davon aus,daß Dein Hund im Apport "durch" ist.Nun heißt es zunächst mit dem kalten Hasen zu üben,dann mit dem warmen Wild und anschließend muß der Hund im praktischen Jagdbetrieb lernen auch mit lebendem Wild zurecht zu kommen.Zum Schluß noch eine Anmerkung zu dem Kommentaren der Mitjäger.Es ist erschreckend wieviel Unkenntnis und Unverstand unter Jägern über die Ausbildung und Führung von Jagdhunden herrscht.Lass Dich durch unqualifizierte Bemerkungen von Mitjägern nicht beeindrucken.Sollen die ihr krank geschossnes Wild doch selber nachsuchen.
Ich wünsch Dir weiter viel Erfolg und Freude mit Deinem Hund.

[Dieser Beitrag wurde von Köster am 07. Januar 2001 editiert.]
 
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18 Dez 2000
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22
Hallo Waidkameraden,
da sich der Kreis dieses Forums seit der Erstellung meines o.g. Artikels stark erweitert hat, möchte ich mal sehen, ob es noch mehr Tipps und Meinungen zu meinem oben geschilderten Problem gibt.

Mfg
Balou
 
Registriert
30 Jan 2001
Beiträge
547
Hallo balou

Das Thema ist nicht ganz neu.Zumindest bei
Retriever-Rassen.Die Hunde wurden in ihren
Ursprungsländern nicht auf Wildschärfe gezüchtet.Ausgeprägt wildscharfe Hunde tun Wild meist kompromißlos ab,neigen aber auch zu stärkerem Knautschen.Also ist Güterabwägung gefragt.
Und dumme Sprüche,meist von Jägern die keinen Hund führen oder besser führen sollten,hörst Du noch genug.



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HvT
 
Registriert
14 Feb 2001
Beiträge
410
Hallo Balou,

das Problem ist, dass man nach einem einmaligen Erlebnis gerade bei einem derart jungen Hund wie Deinem Flat sich kaum ein Urteil bilden kann. Erst recht nicht, wenn man es nicht mit eigenen Augen gesehen hat.

Daher von mir nur dies: Vermutlich würde ich Deinen Hund verstärkt mit Hase arbeiten lassen und ihn dabei besonders ermutigen. Das heißt: drauf achten, dass er dabei immer wieder Erfolg hat und positive Erlebnisse verbucht. Ansonsten rate ich Dir, Dich beim Züchter Deines Flats zu erkundigen, wie es mit der Wildschärfe und der Beeindruckbarkeit in den Linien aussieht. Vielleicht kann er Dir ja einen Rat geben.

Viel Spass und Erfolg mit Deinem Hund!
WMH
 

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