Wieviele ha deckt eine Rehüftterung ab?

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23 Feb 2015
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Hallo,

bin seit kurzer Zeit in einem Genossenschaftsrevier dabei und würde ganz gerne in meinem Revierteil in dem ich für die Fütterungen zuständig bin die Rehfütterungen erneuern. Jetzt habe ich mir aber die Frage gestellt für wieviel Fläche reicht so eine Rehfütterung? Habe mal in Google nach wissenschaftlichen Artikeln gesucht bin aber leider nicht fündig geworden.

Bin die Strecke mit dem Auto abgefahren und unter der Annahme das mein Revierteil rechteckig ist ergibt die Rechnung 260 ha. Zwei Fütterungen mache ich auf jeden Fall da ich die Rehe nicht über die Straße locken möchte, die zwar nicht stark aber dennoch befahren ist.
Was denkt ihr? Reichen zwei Fütterungen?

Danke schon mal für euer Feedback!
 
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8 Dez 2004
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@Mantelträger: siehe Bayerisches Jagdgesetz!
Bekanntlich sucht hungerndes Wild Flächen nach Nahrung ab, hat damit erhöhten Energiebedarf und verursacht und macht Verbiß.
Gefüttertes Wild tut sich zum Wiederkäuen in Fütterungsnähe nieder, zieht nicht umher, verbraucht damit weniger Energie und verursacht weniger Verbiß.
Selbstverständlich Fütterung mit artgerechtem Futter.
 
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@Mantelträger: siehe Bayerisches Jagdgesetz!
Bekanntlich sucht hungerndes Wild Flächen nach Nahrung ab, hat damit erhöhten Energiebedarf und verursacht und macht Verbiß.
Gefüttertes Wild tut sich zum Wiederkäuen in Fütterungsnähe nieder, zieht nicht umher, verbraucht damit weniger Energie und verursacht weniger Verbiß.
Selbstverständlich Fütterung mit artgerechtem Futter.
https://forum.wildundhund.de/showthread.php?90118-Futter-für-Rehwild 15.10.2013, 14:29 #13

Die beste und gesündeste Winteräsung für Rehwild sind Gehölzknospen, Bombeeren, Himbeeren etc., wobei sich das Wild die Mischung selbst aussuchen können sollte.
Künstliche Winterfütterung ist letztlich nur eine Verhausschweinung von Wildtieren und fördert die Ausbreitung von Parasiten und Krankheiten.
Am besten überwintert Rehwild mit einer den Habitatverhältnissen angepassten Bestandsdichte gut verteilt im Gebiet bei möglichst geringer Beunruhigung durch "Naturfreunde etc.", das entspricht dem natürlichen Verhalten als nur bedingt soziale Art am besten, und so wird auch der Äsungsdruck verteilt.
Bei uns wird in einer Höhenlage von 800 m und darüber sowie um die 2000 mm Jahresniederschlag überhaupt nicht künstlich gefüttert, und wir haben trotzdem so gut wie kein Fallwild im Winter.
Phrasen wie Notzeit etc. sind auch Quatsch, denn gerade bei hoher Schneelage können und werden Rehe nicht weit bis zu irgend einer künstlichen Fütterung ziehen, wenn sie dort nicht schon vorher hingelockt und damit unnatürlich konzentriert worden sind.

Wem die Äsungssituation im Winter ein Anliegen ist, der sorgt das GANZE Jahr dafür, dass die Waldbestände so bewirtschaftet werden, dass auf möglichst grosser Fläche Licht zum Boden gelangt und damit dort Naturverjüngung sowie andere Bodenvegetation hochkommen können, die im Winter natürliche Äsung bieten.
Auch bei höherer Schneelage ragt in solchen Naturverjüngungsflächen Äsung über die Schneedecke hinaus.

Ergänzend kann man mit den Landwirten vereinbaren, im Herbst nicht alles mit Gülle vollzusauen, damit z.B. entlang von Waldrändern auf den angrenzenden Wiesen ein 10 oder 20 m breiter Äsungsstreifen für Rehe, Hasen, etc. erhalten bleibt - immer wieder eine Freude, anzusehen, wie das Wild dort die Vegetation unter dem Schnee freischlägt.
 
A

anonym

Guest
:lol::lol: das wäre die Antwort unserer Landwirte. Obwohl ich viele Wiesen habe, es gibt nicht eine, die nicht kurz vor Winter dicker als dick mit Gülle zugeteert wurde. Bis zu jedem Waldrand, bis zum Bachrand.

Die "möglichst geringe Beunruhigung" durch Naturfreunde ist ein frommer Wunsch. Erste LL-Möglichkeit seit Jahren, neue Radwege, die auch im Winter mit MTB befahren werden, zeigen, was unter "geringer Beunruhigung" verstanden wird.

Und Du als Jägerlein sorgst im Sinne von Waldbewirtschaftung für überhaupt nichts, weil`s Dich nichts angeht. War letzte Woche mit meinem Förster wegen Borkenkäfer unterwegs. Er begrüßte es, dass ich gleich mit dem Prozessor abschlagen lasse, denn die Masse, so er, schnippelt mal wieder diesen und jenen Baum raus, forciert dadurch Windwurf. Und Jahr für Jahr wird der Anflug zerstört. Nicht mal er kann hier einwirken. Und nun erzählst Du, wie der Jäger einwirken soll.... .

Alles von Dir Geschriebene wäre wünschenswert - doch die Realität sieht anders aus.
 
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25 Dez 2008
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Was denkt ihr? Reichen zwei Fütterungen?

Erste Frage wäre, Feld oder Wald? Genossenschaft tipp ich mal auf mehr Feld.
Zweite Frage, wie ist das Revier beschaffen. Einstände? Dickungen? Äsungsflächen mit Raps? Senfäcker?
Erst dann kann man vielleicht eine vernünftige Antwort geben. ;-)
 
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16 Mrz 2011
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Wie hoch liegt bei Dir der Schnee.:help:

Bei mir geht kein Reh an irgend eine Fütterung,Schneehöhe 10 -15 cm Beerenblatt und Raps oder
Gerstefeld reichen voll und ganz.

Gruß Seppel
 
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30 Aug 2015
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Wir haben 10 Futterstellen auf 700 Ha. Jetzt haben wir strengen Frost und Schnee, da füttere ich jeden 2-3 ten Tag.
 
G

Gelöschtes Mitglied 17197

Guest
Hallo,
...
Bin die Strecke mit dem Auto abgefahren und unter der Annahme das mein Revierteil rechteckig ist ergibt die Rechnung 260 ha. Zwei Fütterungen mache ich auf jeden Fall da ich die Rehe nicht über die Straße locken möchte, die zwar nicht stark aber dennoch befahren ist.
Was denkt ihr? Reichen zwei Fütterungen?

Danke schon mal für euer Feedback!

Du bist um ca. 80 Jahre zu spät dran.
 
G

Gelöschtes Mitglied 3257

Guest
Kommt ganz auf die Revierverhältnisse an und vor allem auf den Waldanteil und wie dieser strukturiert ist. Wie sieht es denn an sich mit dem Rehbestand aus? Ich habe 3 Fütterungen oder besser gesagt 3 Stellen auf grob 100 Hektar Waldfläche. Allerdings ist an den jeweiligen Stellen nicht nur eine Fütterung an sich, sondern das Futter wird an mehren Plätzen ausgebracht. Soll es jeder machen wir er für richtig hält, mir wurscht. Ich mache damit gute Erfahrungen, Verbiss und Konstitution des Wildes geben mir für mein Revier recht.
 
A

anonym

Guest
Forest... Du hast das aber auch vorbildlich gelöst! Muss ich schon mal öffentlich so anbringen.

Ich denke, man kann es pauschal nur schwer angeben, wenn man die Revierstruktur nicht kennt. Wenn ich jetzt in den Gäuboden sehe, und ich fahre jeden Tag durch, dann liegen große Sprünge beisammen. Also reichen sehr wenig Fütterungsplätze, dort aber mehrere Tröge.

Nimmt man ein Waldrevier, gehen die Angaben auseinander. Viele gehen von 1 Futterstelle auf 50 ha aus, wenn diese zentral liegt.
 

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