Wild durch leichtes Gebüsch mit Kugel erlegen?

Registriert
31 Jul 2011
Beiträge
554
Ich hab mich nach stundenlanger Pirsch auf einen Zebra Hengst in Namibia einmal in einen Schuss von meinem Pirschführer reinquatschen lassen. Ich führte meine Doppelbüchse in 30RBlaser Geschoss RWS Evolution 11,9G . Der Wildkörper war halb verdeckt mit einem Dornbusch- aber gut ansprechbar, breit stehend, und das Blatt scheinbar frei... Der Schuss wurde von dem Strauchwerk komplett abgelenkt und traf zum Glück das Stück nicht.... Schussdistanz ca. 100 Meter. Eigentlich wusste ich es selbst besser ... Und für den Schuss ist man als Schütze zu 100% verantwortlich - und nicht der Pirschführer.
Also: so groß der Wunsch auch ist, eine Pirsch zu einem erfolgreichen Ende zu führen, Schussabgabe nur bei wirklich frei stehendem Wild....
So halte ich es persönlich...


Gesendet von iPad mit Tapatalk
 
Registriert
5 Jun 2013
Beiträge
604
Nach meiner Erfahrung muss es noch nicht mal ein Busch sein, der erhebliche Probleme machen kann:

Ich hatte in meinem Jägerleben bislang zwei Situationen, in denen ich auf stehendes Wild (Reh) aus einer sonst optimalen Position und nicht zu große Entfernung komplett gefehlt habe. Das hat mich jedes mal total verunsichert, da Waffe, ZFR und Munition in Ordnung waren. Nach intensiver Kontrolle des Umfelds konnte ich mir die Fehlschüsse nur so erklären: Das eine Mal stand das Stück am Rand eines Maisfeldes, das andere Mal saß ich auf einem hohen Sitz in einer Buche, von der belaubte Äste herunterhingen. In beiden Fällen sorgte m. E. ein Blatt oder Stengel, der im Weg war, für eine Ablenkung des Geschosses.

Durch die Fokussierung auf das Ziel, übersieht man schnell unscharf erscheinende Hindernisse.

Schuss durch einen Busch kommt m. E. deshalb nur in Frage, wenn der Busch nicht in der Nähe des Stückes sondern unmittelbar vor mir selbst steht und ich zuverlässig (mit bloßem Auge) eine Lücke finden kann, durch die ich schießen kann.
 
Registriert
23 Nov 2011
Beiträge
1.153
Ich hatte in diesem Jahr auch zwei mal so eine Situation.

1. War beim Rehansitz.
Schmalreh kam durch den Hochwald und als es breit stand hab ich geschossen. Reh ging ab als wäre nichts gewesen und ich war mir sicher gut drauf gewesen zu sein. Nach ner Zigarette runter und Anschuss suchen. Hab gar nichts gefunden. Nachdem es dann schon dunkel war beschloss ich am nächsten Tag mit dem Hund zu suchen. Im hellen sah ich dann schon das übel als ich von der Leiter zum Anschuss ging. Da hing ein Ästchen herunter an dem man deutlich sah das es irgendwas getroffen hatte. War so ungefähr 10 Meter vor dem Stück. Hab dann mit dem Hund noch ne ganze Zeit gesucht und keine Anzeichen dafür gefunden das ich das Stück getroffen hatte. Geschossen mit der .243

2.

Morgenansitz wechselt mich in der Dämmerung eine Sau an. Angesprochen als Keiler machte ich mich fertig zum Schuss. Ich war mir sicher das die Sau vor dem Zaun zieht. Also geschossen und die Sau zeichnet auch deutlich. Nach ner Zigarette zum Anschuss und schon den Draht vom Zaun gesehen. Die Sau stand hinter dem Zaun. Allerdings direkt dahinter somit war die Ablenkung der Kugel gering und die Sau lag nach ungefähr 80 Meter. Nur der Einschuss war auffällig größer und sie hatte keinen Ausschuss.

Beide Fälle waren für mich eine Lehre. Werde nur schießen wenn das Stück frei steht und nichts in der Flugbahn der Kugel ist.
 
Registriert
23 Okt 2015
Beiträge
357
Gehen wir die Sache mal auf dem umgekehrten Weg an. Habe einmal eine Sau erlegt und hatte auf der nächsten DJ einen Stand direkt unterhalb meinem letzten. Unterhalb der Stelle wo ich die Sau erlegt habe stand eine Fichte mit 20cm Durchmesser mit geradem Durchschuss. Schiesse immer mit beiden Augen geöffnet und habe erst dann geschossen, als ich freie Schussbahn hatte. Sollte das Loch von mir stammen, ging die Kugel durch das Tier und dann durch den Baum.

Habe dann das Gedankenexperiment angestellt was wohl passiert wäre, hätten hinter dem Baum ein Gelatineblock und sowohl vor als auch nach dem Baum ein Geschwindigkeitsmessgerät gestanden. Kann mir gut vorstellen, dass auf DJ die eine oder andere Sau aus Versehen "durch einen Baum" geschossen wurde.

Wenn das Wild im Gebüsch ist, lasse ich den Finger gerade. War früher auch einmal Treiber und gebe keine Schüsse ab, bei denen die Sicherheit nicht gewährleistet ist.
 
Registriert
10 Mrz 2015
Beiträge
306
Was sagt ihr denn zu: Wild durch leichtes Gebüsch mit Schrot erlegen?


Gesendet von meinem GT-I9301I mit Tapatalk
 
Registriert
23 Nov 2011
Beiträge
1.153
Ich gehe auch davon aus das die Energie der Geschosse auf jedenfall reicht um die Äste zu durchschlagen. Das Problem ist eher Ablenkung von der Flugbahn und das eventuelle zerlegen des Geschosses.
 
Registriert
23 Okt 2015
Beiträge
357
Hier findest du bei 1:23 und 1:26 etwas zu deiner Frage.

Eigentlich fängt es bereits damit an, dass du die Frage hier stellst. Wenn du nicht sicher bist das es hinhaut, dann lass den Finger gerade!
 
Registriert
21 Jun 2014
Beiträge
3.850
Und ich dachte die Chuck Norris " Witze" wären 1:1 auf Dude übertragbar.
Wieder eine Illusion zerstört:sad:

Ich denke die Eingangsfrage alleine hätte mich im Kurs schon meinen "billigen" belgischen Jagdschein gekostet.

Ja es geht. Muss aber nicht gut gehen - vor allem nicht mit Jagdgeschossen.
 
Registriert
23 Mai 2013
Beiträge
3.661
In der 9,3*62 18,5g TmR hatte ich in Dj- Situationen
nach passieren von Gebüsch bis 20cm Durchmesser
schon mehrfach Trennungen von Geschoßmantel und
-kern mit entsprechenden Ablenkungen. Maisstoppeln
sind ähnlich übel, da dort auch meist die Entfernungen
höher.

La
 
Registriert
2 Aug 2013
Beiträge
726
Ich habe dieses Jahr einen Fuchs erlegt, welcher im etwa 35cm hohen Gras stand. Im Gras selbst hohe Disteln.

Entfernung 75m, mit Kaliber .308 und Geco Express.

Der Fuchs lag am Platz, hatte jedoch einen ovalen, ca. 7cm breiten und 3cm hohen Einschuss und keinen Ausschuss.
War mir eine Lehre.

Ein Jagdfreund hat vor mehreren Jahren eine Ricke hinter einem Gebüsch beschossen mit Kaliber 30-06.

Das Stück verendete im Knall, hatte keinen Einschuss dafür aber etliche Splitter unter der Decke, gleich einem Schrotschuss.
 
Registriert
30 Jul 2011
Beiträge
2.407
Vor ein paar Jahren (2?) hatte WuH einen gross angelegten Versuch gemacht und einen 2 seitigen Artikel im Heft. Müsste wohl zu finden sein. Ansonsten gilt dünne Zweige und 0 Abstand davon zum Wild, dann gehts. Denn das Geschoss wird mehr oder weniger abgelenkt oder zerlegt sich sogar.
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
129
Zurzeit aktive Gäste
623
Besucher gesamt
752
Oben