Wild durch leichtes Gebüsch mit Kugel erlegen?

Registriert
9 Jan 2010
Beiträge
8.161
Bleihaltige jagdliche Teilmantelgeschosse (auch teure von Markenherstellen) zerlegen schon bei kleinen Hindernissen in der Flugbahn (z.B. Brennesselstengel) und kommen dann bestenfalls als Splitterwolke im Ziel an.
Gilt auch für Mittelkaliber (z.B. .30-06), für Kleinkaliber wie .222 Rem sowieso.

Mit Solids (z.B. TTSX) kann man mit normalen Kalibern (ab 6,5 mm aufwärts) durch Laub, Zweige etc. schiessen und hat trotzdem eine gute Zielwirkung.

Wichtig ist nur, dass das beschossene Stück nicht zu weit hinter dem Hindernis steht (bis zu ca. 10 Meter), weil sonst die Ablenkung der Flugbahn durch das Hindernis den Auftreffpunkt zu weit verändert.

Je geringer das Geschossgewicht und je massiver das Hindernis, desto grösser die mögliche Ablenkung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
21 Mrz 2007
Beiträge
5.668
Bleihaltige jagdliche Teilmantelgeschosse (auch teure von Markenherstellen) zerlegen schon bei kleinen Hindernissen in der Flugbahn (z.B. Brennesselstengel) und kommen dann bestenfalls als Splitterwolke im Ziel an.
Gilt auch für Mittelkaliber (z.B. .30-06), für Kleinkaliber wie .222 Rem sowieso.

Mit Solids (z.B. TTSX) kann man mit normalen Kalibern (ab 6,5 mm aufwärts) durch Laub, Zweige etc. schiessen und hat trotzdem eine gute Zielwirkung.

Wichtig ist nur, dass das beschossene Stück nicht zu weit hinter dem Hindernis steht (bis zu ca. 10 Meter), weil sonst die Ablenkung der Flugbahn durch das Hindernis den Auftreffpunkt zu weit verändert.
Je geringer das Geschossgewicht, desto grösser die mögliche Ablenkung.

kann ich 100% zustimmen

mit meiner 5,6x50R sind schon einzelne Grasstengel ein Problem. Das Geschoss macht auf und viel Reserve bleibt da nicht mehr übrig.

Mit meiner 308 schieße ich ohne Probleme durch lichtes Strauchwerk durch, wenn das Stück nicht weit vom Hindernis entfernt steht. Ich könnte jedoch jetzt nicht eine bestimmte Regel aufstellen. Ich schau halt und entscheide dann von Fall zu Fall, ob ich schieße oder nicht. Würd jedoch sagen, so bis 5m Differenz zwischen Wild und Hindernis, würden mich nicht von einem Schuß abhalten.


Robert
 
Registriert
2 Jun 2012
Beiträge
4.798
Wie bereits schon geschrieben, möglichst wenig Abstand zwischen Wild und Hindernis, jedoch sollte der Strauch/Busch o.ä. nicht zu dicht oder dick sein.

Habe schon eine 30.06 (DK) bei einem kleinen Dornenbusch pfeifen hören, das Projektil wurde so stark abgelenkt, dass der Fangschuss den 2m dahinter stehenden Orxy nicht getroffen hat.
 
Registriert
26 Aug 2008
Beiträge
3.463
In den späten 70ern oder in den 80ern gabs mal eine Publikation von Norma (A4 Format), in der bebildert für verschiedene Kaliber und Geschosse die Streif- und Durchschüsse sowie die auftretende Ablenkung/Zerlegung in Splitter auf verschiedene Entfernungen - nach m.E. bis 100m - veröffentlicht wurden. Leider hab ich das Ding nicht mehr.
Vielleicht ist dazu noch was von Norma zu erfahren.

Die Ergebniss waren nicht ermutigend - wie zu erwarten stand.


Teddy
 
Registriert
4 Aug 2014
Beiträge
9
Vielen Dank für die vielseitigen Antworten und sehr detailierten Erörterungen. Werde vllt. mal selber einen Feld- bzw. Waldversuch starten. ;) Wenn man nur selber einen Stand sein zu Hause nennen könnte...
 
Registriert
3 Jan 2006
Beiträge
7.065
Bleihaltige jagdliche Teilmantelgeschosse (auch teure von Markenherstellen) zerlegen schon bei kleinen Hindernissen in der Flugbahn (z.B. Brennesselstengel) und kommen dann bestenfalls als Splitterwolke im Ziel an.
Gilt auch für Mittelkaliber (z.B. .30-06), für Kleinkaliber wie .222 Rem sowieso.

Mit Solids (z.B. TTSX) kann man mit normalen Kalibern (ab 6,5 mm aufwärts) durch Laub, Zweige etc. schiessen und hat trotzdem eine gute Zielwirkung.

Wichtig ist nur, dass das beschossene Stück nicht zu weit hinter dem Hindernis steht (bis zu ca. 10 Meter), weil sonst die Ablenkung der Flugbahn durch das Hindernis den Auftreffpunkt zu weit verändert.

Je geringer das Geschossgewicht und je massiver das Hindernis, desto grösser die mögliche Ablenkung.

Lediglich die fettgemachten Passagen deiner Ausführung kann man uneingeschränkt stehen lassen. Der Rest ist schlicht falsch.
 
Registriert
9 Jan 2010
Beiträge
8.161
Lediglich die fettgemachten Passagen deiner Ausführung kann man uneingeschränkt stehen lassen. Der Rest ist schlicht falsch.
Dann gelten in deinem Mikrokosmos eben andere physikalische Gesetze.
Da ich nicht darauf angewiesen bin, im Internet abzuschreiben, beruht alles ausschliesslich auf eigenen praktischen Erfahrungen und Beobachtungen.

UIOLI ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
3 Jan 2006
Beiträge
7.065
Dann gelten in deinem Mikrokosmos eben andere physikalische Gesetze.
Da ich nicht darauf angewiesen bin, im Internet abzuschreiben, beruht alles ausschliesslich auf eigenen praktischen Erfahrungen und Beobachtungen.

UIOLI ;-)

Eben genau deswegen hab ich das so geschrieben - wegen meiner praktischen Erfahrungen diesbezüglich.
Und die sagen genau das Gegenteil von deinen "Erfahrungen".
 
Registriert
21 Jan 2002
Beiträge
75.418
Die Ergebniss waren nicht ermutigend - wie zu erwarten stand.


Das stimmt nur bedingt.

Es kommt drauf an wie dicht das beschossene Wild hinter dem Hindernis steht.

siehe Beitrag #7
 
Registriert
9 Jan 2010
Beiträge
8.161
Weil wir´s vor kurzem davon hatten :

Vorgestern morgen um 8:45 Uhr :
Ein weibliches Stück Rehwild (Schürze gut erkennbar) quert oben an der Hangkante in 140 Meter Entfernung von links nach rechts, mit Zweigen im Mittelgrund.
Auf den Schuss hin fällt das Stück um und bleibt liegen (roter Kreis).
Gleichzeitig flüchtet ein zweites Stück nach rechts in eine Fichtendickung. Da es sich höchstwahrscheinlich um das zugehörige Kitz gehandelt hat, wird gewartet und nach ca. 30 Minuten erscheint das Bockkitz vorsichtig zwischen der Fichtenverjüngung leicht oberhalb (grüner Kreis).
Als es nach ca. weiteren 5 Minuten so weit frei und breit steht, dass ein sicherer Schuss angetragen werden kann, wird es ebenfalls erlegt und bleibt an der Stelle des grünen Kreises zwischen den Fichten liegen.
Fluchtstrecken beider Stücke jeweils 0 Meter.
Wie man sehen kann, sind die Palmkätzchen (Weiden, Salix spec.) schon wieder am austreiben.

http://fs5.directupload.net/images/151223/gksr6do8.jpg
gksr6do8.jpg



Gestern morgen um 8 Uhr :
Ein weibliches Stück Rehwild (Schürze gut erkennbar) quert auf dem Wechsel in einer relativ dichten Buchen-Naturverjüngung in ca. 40 Meter Entfernung von links nach rechts. (Standort beim roten Kreis )

http://fs5.directupload.net/images/151223/axshseod.jpg
axshseod.jpg


Mangels guter Auflage wird schnell freihändig geschossen und das Stück flüchtet nach rechts.

Die Kontrolle nach ca. 25 Minuten (es kam sonst nichts mehr) ergibt einen deutlich erkennbaren Anschuss (Lungenschweiss am Boden und an den Zweigen bzw. Stämmchen)

http://fs5.directupload.net/images/151223/y4zk54s2.jpg
y4zk54s2.jpg



und nach einer Fluchtstrecke von ca. 25 Metern liegt die Geiss (das zugehörige Kitz wurde schon vor ungefähr 6 Wochen erlegt)

http://fs5.directupload.net/images/151223/xsyy5pr4.jpg
xsyy5pr4.jpg


Wildbretgewichte (aufgebrochen mit Haupt) :

21.12.2015 : Geiss 18,2 kg, Bockkitz 12,8 kg
22.12.2015 : Geiss 19,4 kg (vor dem Aufbrechen Gesamtgewicht 26,0 kg)

Alle Stücke mit sehr viel Feist, die Wildbretqualität ist momentan die beste des ganzen Jahres.
Ich habe übrigens das Gefühl, dass Geissen um die Jahreszeit nochmal etwas mehr zulegen, wenn eines oder beide Kitze zuvor erlegt wurden.

Büchse : Mauser 98, System Argentino 1909 mit 65 cm langem Lothar Walther Lauf (Kontur #724), Kaliber 7x64, ZFR Zeiss 8x56 ohne LP, Patrone Barnes VOR-TX mit 140 grs. TTSX-Geschoss.

Alle Stücke wurden mit Kammerdurchschüssen (jeweils doppelter Lungentreffer) erlegt.

Angesichts der Zweige im Bereich der Flugbahn würde ich solche Schüsse mit bleihaltigen Teilmantelgeschossen keinesfalls riskieren, aber Soldids wie das TTSX sind ab Mediumkalibern dafür optimal.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
9 Jan 2010
Beiträge
8.161
Ja, das Stück wurde als das Schmalreh angesprochen, das da auch noch rum ist.
Das Kitz war nicht zu erkennen, bis es nach dem Schuss geflüchtet ist.
Da muss man dann eben die Nerven behalten und noch etwas warten ...

Das ist einer der Vorteile beim Morgenansitz, am Abends könnte das gerade zur Zeit schwierig werden.
 
Zuletzt bearbeitet:

Neueste Beiträge

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
97
Zurzeit aktive Gäste
519
Besucher gesamt
616
Oben