Wild für alle

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Ja, Werbung ist gut.

Der Text des ÖJV´lers ist mäßig, teilt gegenüber dem Vorpächter (als Fütterer) aus und gibt ein schwarz/weißes Bild der Wildvermarktung ab.



Und ökonomisch ist es erst Recht nicht, wenn die erlegte Sau ins Gebüsch geworfen wird, denn dann steht den erbrachten Kosten (für Munition, Trichinenuntersuchung, Zeit, Revierkosten etc.) keine Leistung mehr gegenüber.

Ich habe am Wochenende aus lauter Neugierde das ÖJV Blättchen gekauft. Mannomann, die Schreiberlinge haben schon enge Scheuklappen an. Aber gut, manchmal ist es ja spannend, deren Informationsbasis zu kennen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
internalisere mal die externen Kosten, dann wird es spannend ...

Da ist ja der Umstand, der solche Pauschalbehauptungen nicht zulässt. Du kannst in diesem Land für 1€/ha pachten oder für 30€/ha, man kann Rehrücken für 70€/kg oder 20€/kg verkaufen, Wildpret selber verarbeiten, es verarbeiten lassen oder es an Wildhändler verramschen. Bestände als generell überhöht oder als Einnahmequelle für Ansitzwochenenden oder Verkaufsjagden betrachten. Man kann um jeden einzelnen Erlös kämpfen oder alles als Nebenschauplatz abtun.

Nicht jeder kann das, nicht jeder kann das alles, aber es generell auszuschließen ist einfach Quatsch.
 
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Sorry, da ist vielleicht manches der verkürzten Ausdrucksweise zum Opfer gefallen, magst Du Deine Sicht vielleicht nochmals etwas breiter ausführen?

(was ich anmerken wollte: ein totes Tier ins Gebüsch zu entsorgen ist nicht "kostenfrei", also nur dann eine ökonomische Alternative, wenn .... eben die externen Kosten ausser Acht gelassen werden).
 
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Da ist ja der Umstand, der solche Pauschalbehauptungen nicht zulässt. Du kannst in diesem Land für 1€/ha pachten oder für 30€/ha, man kann Rehrücken für 70€/kg oder 20€/kg verkaufen, Wildpret selber verarbeiten, es verarbeiten lassen oder es an Wildhändler verramschen. Bestände als generell überhöht oder als Einnahmequelle für Ansitzwochenenden oder Verkaufsjagden betrachten. Man kann um jeden einzelnen Erlös kämpfen oder alles als Nebenschauplatz abtun.

Nicht jeder kann das, nicht jeder kann das alles, aber es generell auszuschließen ist einfach Quatsch.

Und trotzdem meinen einzelne aufgrund ihrer Kosten- und Leistungssituation von sich aus allgemeinernd auf andere schließen zu können.

Das ist das Problem.

Ich selbst kenne einen Jäger, der im Osten Deutschlands zu 1 Eur je Hektar pachtet, aber auch andere zwischen 10 und 20 Eur, weshalb solche Behauptungen müßig sind.

Ein anderer Bekannter hat sich einen klasse Kreis an Abnehmern über die Jahre aufgebaut.

Es ist nicht schwarz/weiß.
 
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Mit der Jagd Geld verdienen? Schwierig, ist aber auch nicht mein Ziel. Ich kenne einige Reviere, die ihre Pacht durch Wildpretverkauf wieder drin haben. Das ist doch schon mal was. Wenn ich meinen Stundensatz ansetzen würde dürfte ich nur kapitale Hirsche zu Abschuss verkaufen, um eine passende Rechnung aufzumachen. Ich jage um Beute zu machen und nicht um Geld zu verdienen. Das führt doch zu nichts, sich darüber die Köpfe heiß zu reden.
 

z/7

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Wenn ich meinen Stundensatz ansetzen würde
Eben. Allein damit hat sich jegliche weitere Rechnerei erübrigt. Das hat nichts mit pauschalen Aussagen zu tun, sondern damit, das man bereits mit diesem einen Kostenfaktor aus der Wirtschaftlichkeit draußen ist.
 
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Wie ist denn beispielsweise der Stundensatz bei einem Dipl.-Ing. MaschBau so, wenn er au dem Sofa rumsitzt und TV schaut?
 
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Eben. Allein damit hat sich jegliche weitere Rechnerei erübrigt. Das hat nichts mit pauschalen Aussagen zu tun, sondern damit, das man bereits mit diesem einen Kostenfaktor aus der Wirtschaftlichkeit draußen ist.

Wer sein Hobby unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet:unsure:
Frag doch mal was Motorrad, Tennis, Golf, Reitsport oder ständiges Fremdgehen kostet. Wenn man eine Jagd quasi vor der Haustür hat, rausgehen kann (ja, manchmal auch muß!!!) wann man möchte. Das schießt was einem gefällt, Spaß auch an der Revierarbeit hat und dabei, genau wie bei der Jagd, Jagdhornblasen, Hundeführen etc. einen Ausgleich zum Stress im Job hat. Ferner nicht mehrmals im Jahr weit fahren, oder viel Geld bezahlen muß, damit man jagen darf... Dann hat man alles richtig gemacht;)
 

z/7

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Ich rede nicht von Hobbies. Die Frage war, ob man wildes Wildpret wirtschaftlich nutzen kann. Meine Antwort ist Nein.

Alles andere sind andere Formen von Wildbewirtschaftung, die allerdings auch vor allem darauf basieren, daß jemand bereit ist, für ideelle Werte (Trophäen, Jagderlebnisse) irre Summen hinzulegen.
 
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und trotzdem ist die Aussage so nicht richtig.
Wir hatten mal vor Jahren einige große Senfschläge im Revier, hier konnten wir, an einem Nachmittag beim Mulchen mit 4 Schützen mal richtig "zufassen" am Ende lagen 14 Sauen innerhalb 3 Stunden, die damals noch mit kg 3,50 zu verkaufen waren, da hatten wir die Pacht von einigen Jahren an einem Nachmittag auf dem Pickup. Ferner spielen die Reviereinrichtungen eine große Rolle, muß alles gekauft werden, hab ich Scherenleitern, oder Schlafkanzeln, habe ich Holz und Maschinen usw...
 
M

marder14

Guest
Ich finde den Artikel in der Zeit gut geschrieben. Es wird darauf eingegangen, dass im Gegensatz zu Fleisch von Tieren aus Massentierhaltung Wildbret tierschutzgerecht "erzeugt" wird, dass es sehr lecker schmecken kann (wenn man den Mut hat, von den althergebrachten Rezepten Abstand zu nehmen) und dass es in einigen Ländern mit guter Küche sehr hoch geschätzt wird.
Der Unterschied zwischen Wild und Gattertieren aus Neuseeland ist deutlich herausgearbeitet.
Wild braucht keine Beize, dafür ist es für sehr viele unterschiedliche Gerichte (auch auf dem Grill) verwendbar. Und es wird erklärt, dass die Zeiten von Hautgout vorbei sind.
Wenn nun ein paar Unschärfen in dem Artikel sind, finde ich es unwichtig. Das Wort Öko überdeckt da viel und die Städter wissen, dass sie es mit gutem Gewissen essen können und sogar den Wald schützen.
Ich habe einige Kunden aus Ökö-Hochburgen die mein Wildbret sehr schätzen. Gerade weil sie es mit gutem Gewissen essen können und weil sie wissen, dass es von verantwortungsvollen Jägern erlegt wird. Die Leserschaft der Zeit verfügt außerdem in der Regel über genug finanziellen Freiraum, damit ist der Preis eher von untergeordneter Bedeutung.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
Ich rede nicht von Hobbies. Die Frage war, ob man wildes Wildpret wirtschaftlich nutzen kann. Meine Antwort ist Nein.

Alles andere sind andere Formen von Wildbewirtschaftung, die allerdings auch vor allem darauf basieren, daß jemand bereit ist, für ideelle Werte (Trophäen, Jagderlebnisse) irre Summen hinzulegen.

Von wilden Wildpret hast du doch gar nichts geschrieben, sondern behauptet, daß sich Wild nicht wirtschaftlich nutzen lässt. Und jetzt schliesst du Wildbewirtschaftung aus und verengst auf Wildpret.

Natürlich gibt es so einige Jägerhöfe, Jägergüter die ihr Geld ausschließlich mit und um das Wild verdienen. Gewerblich natürlich und vielleicht auch ohne den Gehaltsanspruch von Beamten und Ingenieuren. Sie müssen ja von ihrem Einkommen dann keine Jagd bezahlen :p
 
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Mann kann sich den Bedarf an Fleisch und Wurst rel. problemlos mit Wild decken und dabei eine größere Vielfalt genießen als ohne Wild mit Huhn, Hausschwein und Hausrind. Stattdessen Wildtaubensuppe, Bibertopf mit Wurzelgemüse, knusprige Krähen in süßsaurem Honig-Knoblauchmantel, Jagdburger vom Reh,...
Finanziell müsste man Wild zu den üblichen Einzelhandelspreisen ansetzen... oder jene Preise von Biofleisch.
Die Revierarbeit erstetzt das Fitnesstraining.
Die Reviergänge und Ansitze ersetzen das trendige Waldbaden.
Die Feld- und Waldpirsch ersetzt den Walkingkurs.
 
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Sorry,
also für mich liest sich der Zeit Artikel in etwa so, als ob jemand aus der alten, klassischen "Toscana Fraktion" beim letzten Bildungsurlaub in eben jener Toskana das erste mal entdeckt hätte, das es Wildschweine auf diesem Planeten gibt und das man diese sogar essen kann!
Anschließend hat er nach etwas nach Google Suche seine "Recherche" noch etwas ausgebaut und den Rest zusammengeschustert.
Und das ganze, nachdem er im letzten Jahr im Bildungsurlaub dieses Angebot wahrgenommen hat:
http://www.bildungsurlaub.de/semina...amkeit-und-emotionale-balance_192-101562.html


Ist aber nur mein persönlicher Eindruck, und ja, die "Zeit" ist nicht unbedingt meine Lieblingslektüre!;)

Das mit dem kollektiven Wildschweinessen in der Toskana muss ich natürlich auch noch mal ausprobieren; wenigstens etwas, das ich ich mitgenommen habe aus diesem Artikel!

Gruß

Prinzengesicht
 
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Gelöschtes Mitglied 24216

Guest
Meiner Meinung nach geht der Appetit auf Wild mit dem massenhaften Billigimporten von wilden Gamnelfleisch aus USA u.a. massiv den Bach runter. Die Wenigsten schauen auf den kleinen Aufdruck auf der Rückseite "Aus USA".

Ich finde es zeitgemäß unausgewogen, daß Farmwild und Feral hogs hier mit dem Segen der Politik in klingende Münze als billigster Wildbraten umgesetzt werden, während die einheimischen Fleischer und Jäger mit einer Auflage und Vorschrift nach der anderen konfrontiert werden und die Zukunft der industriellen Verarbeitung und Vermarktung gehört.
 
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