Wildabsatz(verschleuderungs) politik des Landesforstes in Corona

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Das ist , bei mir, keine Frage des Alters und momentan bei Home Office wäre es auch zeitlich drin. Ich habe hier einen jungen Fleischermeister, der eine Hausschlachterei betreibt, er hat einen Verkaufswagen und produziert für andere Kollegen, hat Schlachthaus, Kühlhaus und Wurstküche, da alle Veranstaltungen wie Schützenfeste etc abgesagt wurden, kommt Er momentan nicht vor Arbeit um. Andererseits habe ich wohl ein Kühlhaus, aber keine Wildkammer und der Bau einer solchen rechnet sich für mich auch nicht, zur Wurstherstellung brauche ich Ihn sowieso, also gönne ich Ihm jetzt auch ein paar Euro für Zerwirken und eintüten, das hat weniger mit blöd als mit Kalkulation zu tun...
 
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@DKDK das mache ich derzeit wenn es um die "Wurst" (Salamie, Pfefderbeißer, Grillwurst) geht genauso. Aber nur weil ich das derzeit a) (noch) nicht so gut kann wie ich möchte und b) ein geeigneter Raum noch nicht in gänze fertig ist und c) ich die Wurst Verkaufen darf, da ja vom Schlachter veredelt.

Der Unterschied und den sprichst Du ja an, ist KÖNNEN ! Es zu MÜSSEN ist doch nach wie vor das Problem.

Ich hatte am Anfang auch einen, der fürn 10er alles klein gehauen hat! Wortwörtlich ! Das konnte man jedoch nicht wirklich verkaufen. Nix "geputzt" oder dergleichen. Im Akkord "aus dem Anzug gekloppt" grob zerwirkt, vakumiert fertig! Das will keiner meiner Kunden ...
 
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Bei einem befreundeten Jäger und Metzger mit angemeldeter Wildkammer zahle ich

Reh, ca 16 kg, aus der Decke schlagen, küchenfertig verwirkt, vakuumiert und beschriftet, 30 Euro

Sau, ca 40 kg wie vor 40 Euro, Braten und Gulasch

Sau, ca 50 kg komplett Wurst, Salami, Bratwurst, Schinken, ca. 120 Euro incl Zutaten

Für mich bleibt jeweils ein ordentlicher Preis für das Wild in der Decke bzw Schwarte
 
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Wenn man keine anderen Möglichkeiten hat, dann muss man halt eine Faust in der Tasche machen und zähneknirschend nen Wildhändler anrufen. Ich habe den Eindruck, dass es grad viele Firmen wie Lenz gibt.
Im Laufe der Jahre habe ich mir einen recht zuverlässigen "Kundenstamm erarbeitet, den ich mir glücklicherweise erhalten kann, trotz meiner durchaus happigen Preise, dafür stimmen die Produkte, Zweifler versuche ich mit kostenlosen Chargen zu überzeugen.
Ich habe aber auch kein Problem, einem Interessenten den Gang zum Discounter zu empfehlen, wenn er bei Preisnennung sichtbar schluckt oder zögert, da bin ich schmerzfrei.
Ich lade den Kunden- Freundeskreis auch schon mal zum Grillen ein, oder es gibt Gegrilltes vom Wild anlässlich einer Kunstausstellung, ist Werbung. Ob sich das alles in Gänze rechnet, weiss ich nicht, ich lebe nicht vom Wildfleischverkauf.
Als ich mich seinerzeit beim Veterinäramt angemeldet habe, weil ich ja Fleisch in geringen Mengen verkaufe,musste ich die geradezu nötigen, meine Anmeldung entgegen zu nehmen.

Insgesamt wundere ich mich grad schon über die Meldungen der Wildhändler, dass sich Wildfleisch wegen der Coronabeschränkungen nicht verkaufen lässt. Unverständlich erscheint mir das, weil doch viele familien zuhause sind, keine Kantinen oder gaststätten geöffnet haben, sie also selber kochen. Da kann ich mir doch vorstellen, dass der häusliche Fleischverbrauch zunimmt. Und im Zweifel, jedenfalls wenn man weiss, dass es hier oder da gerade eng ist, reagiert man halt, um die Kundschaft zu halten bzw. neue Kundschaft hinzu zu gewinnen.

Gruss und Waidmannsheil, DKDK.
 
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... Ich habe hier einen jungen Fleischermeister...
Uuund nochmal: Schön für DICH!

Ich weiss ja nicht, wie jung oder alt oder beschäftigt Ihr seid, Äsungsfläche und Du, ...

Na klar ist man irgendwann für irgendwas zu alt.
Aber die Reserven sind offensichtlich: Da arbeitet der 1,95m große Lulatsch am Tisch des Großvaters, der grad mal 1,56m groß war. Wat soll der Blödsinn(n)
Ich bekomme heute eine 80kg-Sau wesentlich leichter vom Acker in die Tüte, als vor 10 Jahren. Alles teil-mechanisiert und an meine 1,90m angepasst.
Drei oder vier/Tag davon klein zu machen läuft bei mir noch unter Hobby.
Wenn ich das mal nicht mehr kann, fahre ich den ganzen Laden runter. Für mich ist Jagd in erster Line Spaß am Selbermachen. Fängt beim Schuhe fetten und Laden von Patronen an und hört erst auf, wenn das erlegte Stück gegessen is.
Gruß-Spitz
 
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Wenn Du Spaß am Schuhe putzen und Wildschweine verwursten hast, ist doch alles im grünen Bereich, um bei Deinen Worten zu bleiben
Schön für Dich(y)
In der Zeit die Du in einer Wildkammer/Wurstküche verbringst, lege ich Blühstreifen, Hecken und Remisen an, oder jage. Jeder wie Er möchte.
 
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Wenn Du Spaß am Schuhe putzen und Wildschweine verwursten hast, ist doch alles im grünen Bereich, um bei Deinen Worten zu bleiben
Schön für Dich(y)
In der Zeit die Du in einer Wildkammer/Wurstküche verbringst, lege ich Blühstreifen, Hecken und Remisen an, oder jage. Jeder wie Er möchte.
Das mache ich alles zusätzlich auch noch. Aber da bin ich zugegeben besser dran: habe 24h Zeit dafür :giggle::giggle::giggle:
Gruß-Spitz
 
G

Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
Wenn man keine anderen Möglichkeiten hat, dann muss man halt eine Faust in der Tasche machen und zähneknirschend nen Wildhändler anrufen. Ich habe den Eindruck, dass es grad viele Firmen wie Lenz gibt.


Nein, die meisten Händler kaufen aktuell gar nicht an und wer Jagd nicht nur als gelegentliches Wochenendvergnügen mit Kleinmengen betreibt hat so viel Strecke, daß sich das Wildpret stapelt. Er steht vor der Wahl im Wald eine Grube zu buddeln oder den Abschuss massiv herunter zu fahren. Letzteres passiert gerade zumindest regional ganz deutlich.

In einem Jagdblättchen war mal ein Artikel, daß 70% der deutschen Strecke an Wildhändler und Gastronomie geht. Da läuft im Moment nichts oder nicht viel und die Internetgeschichten, daß man diese 70% „Gewerbe“ ja prima durch Privatverkauf kompensieren könnte, kann glauben wer will.
 
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Nein, die meisten Händler kaufen aktuell gar nicht an und wer Jagd nicht nur als gelegentliches Wochenendvergnügen mit Kleinmengen betreibt hat so viel Strecke, daß sich das Wildpret stapelt. Er steht vor der Wahl im Wald eine Grube zu buddeln oder den Abschuss massiv herunter zu fahren. Letzteres passiert gerade zumindest regional ganz deutlich.

In einem Jagdblättchen war mal ein Artikel, daß 70% der deutschen Strecke an Wildhändler und Gastronomie geht. Da läuft im Moment nichts oder nicht viel und die Internetgeschichten, daß man diese 70% „Gewerbe“ ja prima durch Privatverkauf kompensieren könnte, kann glauben wer will.
Naja,
Wir sind auch eine Region wo traditionell viel beim Händler landet ( wenig Bevölkerung wenig Gastro viel Wild)
Trotzdem kann man einiges privat vermarkten. Nur wer jetzt erst anfängt, der hat es sehr schwer.

Als Problem sehe ich besonders Erntejagd und DJ. Die dortigen Strecken kann ich auch nicht 100% vermarkten. Das ist zu viel in zu kurzer Zeit.
 
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diese 70% „Gewerbe“ ja prima durch Privatverkauf kompensieren
Das klappt nicht, Du hast Recht und das ist auch klar, denn von jetzt auf gleich kommt man nicht an die Kundschaft.

Ich muss nicht gleich am ersten Tag oder in den ersten Wochen den wesentlichen Teil der Jahresstrecke erreichen.
Meine Konzentration gilt grad immer noch dem Schwarzwild, bis 30 kg. Dafür habe ich mehrere Gründe.
Gruss und Waidmannsheil, DKDK.
 

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