Wildbret bei Drückjagden

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Davon abgesehen auch nachweislich pauschal unsinnig. Bei der Drückjagd kommt es auf einige Faktoren an.
Die meisten würden "Drückjagdfleisch" nicht von "Hochsitzfleisch" unterscheiden können.
Wenn ich mich recht entsinne, gab es vor Jahren mal einen Verkostungstest in einer Jagdzeitschrift.
Es geht nicht darum, was "die Meisten" unterscheiden können und was nicht. "Die Meisten" würden, richtig geformt und gewürzt, auch Sch... fressen. Auch Jäger. Unser Anspruch sollte aber ein in jeder Hinsicht hochwertiges Produkt sein. Dazu zählt Wildbret von den üblichen Gesellschaftsjagden auf Schalenwild nicht!
Die eigentliche Drückjagd (man lese den alten Blase) mit wenigen, ortskundigen Treibern, vor denen sich das Wild "verdrückt", mal ausgenommen.
Heute werden häufig Treibjagden auf Schalenwild veranstaltet und für die meisten "Plastikbüchsenjäger" ist das ein auf Neudeutsch "Event". Was wann und wie mit den dabei zu Tode gekommenen Tieren geschieht, ist sekundär. Der Wildhändler zahlt eh schlecht. Vermutlich weiß er, warum. Positive Ausnahmen gibt's immer. Und genau zu diesen Jagden geht man! Bei anderen hat man halt leider schon woanders zugesagt.
 
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Gelöschtes Mitglied 25014

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Dazu zählt Wildbret von den üblichen Gesellschaftsjagden auf Schalenwild nicht!

Der Wildhändler zahlt eh schlecht. Vermutlich weiß er, warum.

Das ist pauschal einfach falsch. Entscheidend ist nicht das das Tier unter Stress stand sondern wie stark und wie lange. Entscheidend ist das noch genug Glykogen zur Milchsäurebildung vorhanden ist.
Hier sind Wildtiere aber wesentlich besser konditioniert als Haustiere. Sie sind durch das ständige Vorhandensein von Gefahren und Umwelteinflüssen an Stresssituationen angepasst, und sie haben nach normalem Fluchtverhalten in der Regel noch einen ausreichend hohen Glykogenvorrat.

Das wurde auch schon untersucht mit mit den entsprechenden pH-Wert Messungen belegt.

Hier also pauschal von "adrenalinversifft" zu sprechen zeugt von Unkenntnis.
 
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@Knalltrauma : Du musst die Aussagen von pudlich und tommy im Zusammenhang mit anderen aus dieser Woche sehen.

Nichts für ungut, aber zB pudlich ist mir (nur) in dieser Woche ganz besonderers als Vertreter der reinen, konservativen Lehre aufgefallen. Stichwort Bracken und Brackade, Ablehnung von DJ usw.
Wird am Wetter liegen. ;-)

Aber jedem seine Meinung.
 
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Moooment.
Ich habe nix gegen DJ, ich habe nur etwas gegen schlecht organisierte DJ. Un m.E. sind die in den letzten Jahren deutlich die Mehrzahl.
Und ich habe auch nichts gegen Bracken auf DJ, ich habe allerdings vehement etwas dagegen, wenn man sie pauschal zu Stöberhunden deklariert und/oder sogar die ganze Zucht entsprechend umstellt und die Zuchtziele tlw. neu definiert.
Was meine Formulierung "adrenalinversifft" angeht:
Bekanntlich stellt sich Wild auf die Wintermonate ein, unrter anderem durch Veränderungen des Stoffwechsels, durch frühzeitigeres Reagieren auf Störungen usw. Dummerweise finden die meisten DJ schon in dem Zeitrahmen statt, in dem Wild schon (fast) "Winter" hat. Das hat bei Störungen einen vergleichsweise höheren Adrenalinausstoss zur Folge. Und darunter leidet nun mal die Fleischqualität.
Übrigens und nur am Rande: Stellt sich Schalenwild durch Stress usw. vorzeitig von Winter wieder auf Sommer um, dann bleibt dieser Zustand mit allen negativen Folgen wie zunehmender Kalorienbedarf usw. Wäre ich bösartig, so könnte ich daraus ableiten, dass DJ im späten Jahr u.U. den Verbiss massiv fördern.
Ausserdem: wir wissen, dass bereits nach ca. 20 bis 30 Minuten aufgebrochen sein sollte, was auf den meisten DJ nicht gewährleistet ist, weil die Schützen die Stände nicht verlassen dürfen.
 
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Das ist pauschal einfach falsch. Entscheidend ist nicht das das Tier unter Stress stand sondern wie stark und wie lange. Entscheidend ist das noch genug Glykogen zur Milchsäurebildung vorhanden ist.
Hier sind Wildtiere aber wesentlich besser konditioniert als Haustiere. Sie sind durch das ständige Vorhandensein von Gefahren und Umwelteinflüssen an Stresssituationen angepasst, und sie haben nach normalem Fluchtverhalten in der Regel noch einen ausreichend hohen Glykogenvorrat.

Das wurde auch schon untersucht mit mit den entsprechenden pH-Wert Messungen belegt.

Hier also pauschal von "adrenalinversifft" zu sprechen zeugt von Unkenntnis.
Ja klar,DJ-Wildbret ist um Längen qualitativ besser als bei der Einzeljagd erlegtes. Das las ich vor 666 Tagen in einer Jagdzeitung aus Kirgisistan. Bezog sich auf Untersuchungen von den Fitschiinseln.
 
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Ich meide Drückjagden.
Zu viele Leute, die zu schlau sind. Zu viele Schüsse, die nix treffen. Zu viele "Traditionen" die gar keine sind, sondern nur Gemache von Leuten, die sonst nix drauf haben.
Was ich an Fleisch brauche(Plus für die Kameraden) erlege und zerwirke ich selber.
Und wenn ich hier immer Aufwand gegen Nutzen sehe bei den DJden, dann kann man das auch locker anderweitig strecken, in höherer Qualität. WENN man denn dazu gewillt ist.
Bestes Beispiel vor 2 Jahren der angeflickte 12er, der dann nen Tag später im Nachbarrevier verludert aufgefunden wurde. Weich getroffen mit der 9,3x74R. Na danke.
Ärgerlich: hätten wir länger abgesessen, hätt den einer von uns noch zur Strecke bringen können. So wollten aber alle zum Streckenplatz, glotzen, was da nach ü50 Schüssen alles lag.
Es war ERBÄRMLICH.
Hab das Jahr drauf dankend abgelehnt, dazu ist meine Zeit zu kostbar.

Gut die 20...30min nachm Schuß aufbrechen schaffe ich auch nicht immer, aber unsere Wildkammer liegt im Revier, da sind die Weg kurz, draußen aufgebrochen wird nicht.
 
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gismo888

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Oh je, dann ist ja so manches Stück vom Ansitz auch „Abfall“….
Es gibt gute organisiere DJ und es gibt schlechte.
Aber vielleicht einfach mal bei einem NSF mitgehen. Mit dem angeblich gut geschossenen Ansitzwild.
Schlecht geschossen mit anschließender notwendiger Hetze- Top Wildbret
 
G

Gelöschtes Mitglied 25014

Guest
Bekanntlich stellt sich Wild auf die Wintermonate ein, unrter anderem durch Veränderungen des Stoffwechsels, durch frühzeitigeres Reagieren auf Störungen usw. Dummerweise finden die meisten DJ schon in dem Zeitrahmen statt, in dem Wild schon (fast) "Winter" hat. Das hat bei Störungen einen vergleichsweise höheren Adrenalinausstoss zur Folge. Und darunter leidet nun mal die Fleischqualität.

Untersuchungen bestätigen das Gegenteil.
In folgendem Bericht sind die Quellenangaben ebenfalls interessant :

Zwischenbericht zum Projekt: Bewertung der Wildbretqualität bei Bewegungsjagden durch Messung des pH. Werts
 
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Bei uns geht alles zum Händler, Eigenverbrauch oder Abgabe an Privatpersonen extrem selten, es gibt null Nachfrage. In 20 Jagdjahren hab ich 3 Stück verwertet, eines verkauft an privat. Meine ykollegen genau null Stück. Wenn du bei uns in der Region aufbrichst, bekommst du das Stück gerne verschenkt. Es landet immer wieder was unaufgebrochen auch in der Tonne, weil es vielen zu umständlich ist die rote Arbeit. Bei vielen ist das Wildbret ein lästiges Abfallprodukt der Jagd.
 
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Bei uns geht alles zum Händler, Eigenverbrauch oder Abgabe an Privatpersonen extrem selten, es gibt null Nachfrage. In 20 Jagdjahren hab ich 3 Stück verwertet, eines verkauft an privat. Meine ykollegen genau null Stück. Wenn du bei uns in der Region aufbrichst, bekommst du das Stück gerne verschenkt. Es landet immer wieder was unaufgebrochen auch in der Tonne, weil es vielen zu umständlich ist die rote Arbeit. Bei vielen ist das Wildbret ein lästiges Abfallprodukt der Jagd.
Du und deine Kollegen sollten sich dringendst einen anderen Zeitvertreib suchen ...
 
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Untersuchungen bestätigen das Gegenteil.
In folgendem Bericht sind die Quellenangaben ebenfalls interessant :

Zwischenbericht zum Projekt: Bewertung der Wildbretqualität bei Bewegungsjagden durch Messung des pH. Werts
Lies mal den ersten Satz des Untersuchungsberichtes.
Und was mir auffiel: Kein, aber auch kein einziges Erlegungsdatum!

Lies mal den letzten Absatz der von dir angeführten Veröffentlichung.

Ergänzend zum Thema:
www.wildkammer-fiefharrie.de/images/HygieneHinweise.pdf

Die Veröffentlichungen zum Stoffwechsel erspare ich mir und empfehle Recherche über die TiHo Hannover und die Wildtierstiftung.
 
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Bei uns geht alles zum Händler, Eigenverbrauch oder Abgabe an Privatpersonen extrem selten, es gibt null Nachfrage. In 20 Jagdjahren hab ich 3 Stück verwertet, eines verkauft an privat. Meine ykollegen genau null Stück. Wenn du bei uns in der Region aufbrichst, bekommst du das Stück gerne verschenkt. Es landet immer wieder was unaufgebrochen auch in der Tonne, weil es vielen zu umständlich ist die rote Arbeit. Bei vielen ist das Wildbret ein lästiges Abfallprodukt der Jagd.
Respektlos und schändlich.
In welcher Ecke Europas jagst du?
 
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Nur zur Erklärung!
bei mir wird alles sauber aufgebrochen und beim Wildbrethändler verkauft.

in Österreich geht so gut wie alles zum Wildbrethändler. Selbstvermarktung ist rechtlich nicht ganz einfach und die wenigsten Jäger essen Wildbret.
 

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