Wildfütterung noch zeitgemäß?

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Das hier sind für mich der Kernsätze: Es sei wisschenschaftlich erwiesen, dass ein ruhiger, hoher Wildbestand für den Wald weniger schädlich sei als ein niedriger, beunruhigter Wildstand, so der Landesjägermeister. Anton Larcher: „Man kann ein multifaktorielles Problem nicht monokausal lösen.“

Es gibt Gegenden in denen man sich entscheiden muss, lässt man das Wild, das im Tal aufgrund der Zersiedlung und des Freizeitstresses keine Nahrung mehr findet ein paar Jahre enlends verhungern oder entnimmt man viele Stücke oder gibt man dem Wild zurück was man ihm genommen hat, nämlich ausreichend Nahrung im Winter und Ruheplätze, dann muss man entweder Verbiss tolerieren oder "zufüttern". Bevor es hier losgeht, das gilt natürlich nicht für norddeutsche/mitteldeutsche Gegenden ohne Not im Winter.

Sauenglück
 
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Du hast vollkommen recht. Ich fürchte aber, dass es in den kommenden Jahren nur noch darum gehen wird tausende Ha vom Käfer aufgefressener Wälder, ohne Zäune, wieder zu bepflanzen und die Pflanzungen hoch zu bringen. Da wird der Begriff "angepasste Schalenwildbestände" wohl gaaaanz anders ausgelegt werden, als wir uns das vorstellen können...:unsure:
 
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Bei uns steht keine einzige lebende Fichte mehr im Revier (okay, so ein wenig Anflug für einen Weihnachtsbaum gibts noch) und der Forst lässt die toten, vom Käfer gefressenen Bäume stehen.
Viele waren es sowieso nicht mehr.
Gatter gibts schon lange keine mehr. Der Rehwildbestand ist, sagen wir mal moderat, ohne ständig was zu schiessen. Verbißprozente nicht der Rede wert.'
Es sei denn man pflanzt einzelne, 20cm hohe Douglasien ohne Einzelschutz mal hier und da in Lücken. Solche Pralinen findet das Rehwild toll.
Der (staatliche) Förster bekam einen Einlauf von der Gemeinde, mit freudiger Unterstützung des Pächters.
 
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Wir brauchen hier nicht füttern, das Thema ist halt moralisch schwierig. Man kann natürlich sagen, die Natur regelt das allein. Wenn man in Notzeiten füttert, dankt es das Wild einem mit gutem Besatz, den man dann wieder durch Bejagung reduziert, ich finde das ist ein sehr komplexes Thema. Ich bin froh keine Gebirgsjagd zu haben, aber selbst ich würde wahrscheinlich nicht mit zusehen wie das Wild verreckt.
 
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Wir reden aber in Norddeutschland nicht von Lücken sondern von komplett leeren Abteilungen. Fahr mal in den Harz, da weinst Du. Ich wette, dass wir die kommenden Jahre Abschußpläne vorgesetzt bekommen, die uns nicht schmecken werden. Man wird sehen.
 
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Gelöschtes Mitglied 23774

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Wir brauchen hier nicht füttern, das Thema ist halt moralisch schwierig. Man kann natürlich sagen, die Natur regelt das allein.
Vermutlich würde sie das in weiten Bereichen bei der Wiederbewaldung auch tun
Wenn man in Notzeiten füttert, dankt es das Wild einem mit gutem Besatz, den man dann wieder durch Bejagung reduziert, ich finde das ist ein sehr komplexes Thema. Ich bin froh keine Gebirgsjagd zu haben, aber selbst ich würde wahrscheinlich nicht mit zusehen wie das Wild verreckt.
Ich denke den Besatz schon vor dem Winter reduzieren und die übrigen dann durch die Fütterung gezielt von Problemflächen weglenken ist ein guter Weg. Durch dieses Zusätzliche Nahrungsangebot muss dann auch weniger von der Naturverjüngung dran glauben.
 
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Das "Schlimme und Traurige" an diesem Thema ist, dass es sich viele zu leicht machen die Komplexität zu sehen oder zu akzeptieren. Auch ein höherer Wildbestand muss bei richtiger Lenkung nicht mehr Schaden verursachen als ein niedriger.
Es kommt ja auch keiner auf die Idee beim Wolf zu argumentieren: Der Wolf frisst Schafe, daher gibt es zuviele Wölfe für die "natürlichen Nahrungsresourcen" wie Reh und Sau - Conclusion: Reduktion des Wolfbestandes.
 
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Du wirst ja sehen was kommt. Bei den Sauenbeständen kommt ja auch niemand mit dem Vorschlag Mais, ab Aussaat, durch den Anbauer mit Strom zäunen zu lassen:unsure:
 
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Naja, EIGENTLICH ist Wildschaden Sache der Jagdgenossen, ergo des Landwirts der betroffen ist.
 
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Gelöschtes Mitglied 16028

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Wir reden aber in Norddeutschland nicht von Lücken sondern von komplett leeren Abteilungen. Fahr mal in den Harz, da weinst Du. Ich wette, dass wir die kommenden Jahre Abschußpläne vorgesetzt bekommen, die uns nicht schmecken werden. Man wird sehen.
Aber mal Hand aufs Herz (und ich bin definitive kein Öko)aber auch meinen Grundeigentümern Verpflichtet.
Die Schalenwildbestände kennen nur eine Richtung NACH OBEN Wenn wir die Bestände Temporär für 10 Jahre mal auf den Bestand von vor 30 Jahren zurückführen währe allen geholfen und es tut niemanden weh
 
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Bei uns ist das nicht so. Rotwild ist deutlich weniger und Rehwild wird gut abgeschöpft, Sauen sind überwiegend im Feld und auch im Winter nicht mehr so große Rotten im Wald wir noch vor 10 Jahren, einzig Damwild kommt etwas häufiger vor, hat sich ausgebreitet.
 
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Gelöschtes Mitglied 16028

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Bei uns ist das nicht so. Rotwild ist deutlich weniger und Rehwild wird gut abgeschöpft, Sauen sind überwiegend im Feld und auch im Winter nicht mehr so große Rotten im Wald wir noch vor 10 Jahren, einzig Damwild kommt etwas häufiger vor, hat sich ausgebreitet.
dann seit ihr fleißig(y) aber die Bundeszahlen sagen nun mal was anderes
 
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Wild steigt im Winter aus den Höhen ins Tal. Da der Mensch den Tieren diese Möglichkeit in Größenordnungen genommen hat, kann man ja wohl nicht behaupten, da gäbe es jetzt gar nichts zu tun. :unsure:
 

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