Die Jagdzeit für Gänse in NRW beginnt am 16 Juli. In diesem Jahr sind die Bestände an Nilgänsen eher gering. Wir hatten in den vergangenen Jahren wesentlich mehr sichtbaren Nachwuchs.
Aber eigentlich interessiere ich mich wesentlich mehr für die anderen Gänsearten. Insbesondere die Kanadagans fasziniert mich seit der Jugend. Geschossen habe ich bisher noch keine. Gegessen habe ich ebenfalls noch keine.
Vor fünf Jahren habe ich einem älteren Jäger seine zwei geschossenen Kanadagänse gerupft, in der Erwartung eine als Lohn fürs Rupfen selbst essen zu dürfen. Aber er sagte, nix da, du kannst eine von den zähen Nilgänsen haben!
In diesem Jahr haben zwei Kanadaganspärchen am Revierrand gebrütet und ihre Jungen erfolgreich aufgezogen. Heute Abend saßen sie auf einem Gerstenstoppelacker und ästen vertraut, so daß ich recht nahe an sie heran kam. Die Hornet hatte ich extra für diesen Zweck mitgeführt. Als ich jedoch sah, wie vertraut die Gänse noch sind, hatte ich keine rechte Jagdlust mehr und verschob den ersten Gänseabschuß in die nächste Woche, wenn ich einem Freund mit der gemeinsamen Jagd eine Freude bereiten kann.
Dann werden wir eine Doublette versuchen 3,2,1, bum.
Hoffentlich geht der Plan auf!!
Nachdem ich weiter ins Revier fuhr, überholten mich die Gänse, die sich anscheinend satt gefressen von den Stoppeln erhoben hatten und fogen auf ein nahes Regenrückhaltebecken. Dort ästen sie Unterwasserkraut und schöpften.
Etwa gegen halb zehn sah ich den Schoof dann nochmal auf einem anderen Gerstenstoppelacker. Nächste Woche werden dann die Weizenfelder, mit deren Drusch heute begonnen wurde, von den Strohreien befreit sein. Mal sehen, ob die Gänse dann noch da sind???