Wildpflanzenkulturen zur Biogasproduktion

Registriert
14 Feb 2006
Beiträge
15.243
Im Jahr 2013 habe ich eine Fläche im Nachbarrevier mit dem Vorgänger der Biogasmischung - damals Deckungsmischung Firma Zeller - angesät. Die Fläche ist jetzt Teil des Betriebsgeländes.
So sah die Fläche im letzten Jahr aus, nach 7 Jahren ohne die Drecksmulcherei. Ackerstatus natürlich dahin, spielt aber da keine Rolle.
IMG_4951.JPG
Immer noch keine Gräser, diese werden durch die Mulcherei gefördert. Der bedeckte Boden bekommt Licht und das Gras wächst noch während die krautigen Pflanzen mal Pause haben. Daher schneidet man die Biogas so früh dass noch ein Austrieb möglich ist.

Wie sieht es bei Wildpflanzen mit der Entmischung bei mehrjähriger Standzeit aus? Bei den Wildackermischungen hast ab dem 3. Jahr überwiegend Gräser.
Manche Samenmischer und Händler haben es bis heute nicht begriffen :mad:: In eine Buntbrache sähe ich nicht gleich schon Gräser mit ein, Beispiel KULAP-Mischung Bayern. Da reden Blinde von der Farbe. Gräser wandern von außen her von selbst ein und dann ist es vorbei mit dem Zweck der Blühbrache. Also mit sauberen Feld ins Rennen gehen, keinesfalls Gräser mitsähen.
Wenn dann wie von einigen außerbayerischen Berufsjägern irgendwelche Mischungen als mehrjährige Wildäcker (Wort im Widerspruch an sich - Acker heißt halt regelmäßiger Umbruch) empfohlen werden, entstehen daraus die von Dir angesprochenen Graswüsten. Das "Arbeiten" mit Wildpflanzen haben sie noch nicht auf dem Radar. Da werden landwirtschaftliche Nutzpflanzen munter gemischt, bekommen jedes Jahr einen neuen Namen und es ändert sich nix. Wenn ich Futter für Wiederkäuer produzieren will, dann spielt man da in einer ganz anderen Liga. Das habe ich auf einer Fläche von 20 ha im Rahmen eines Programmes zur Äsungsverbesserung jahrelang mit selbst gemischten Nutzpflanzen gemacht. Es ist nicht getan einfach nach dem Bilderbuch zu mischen. Jede Pflanze hat andere Geschwindigkeit in der Jugendentwicklung und der Kampfkraft im Gemenge. War für mich als 100%iger Autodidakt eine reizvolle Tätigkeit, die sich die Förster gerne abnehmen ließen. Für jeden Boden, jeden Standort gab es oft andere leicht veränderte Mischungen. Denn darauf wurde auch im früheren Studium wenig Wert gelegt.
So 20 Jahre werde ich das wohl gemacht haben.
Nachdem wie auch auf Deinen Fotos zu sehen nicht alle oberirdische Biomasse genutzt wird, würd ich davon ausgehen, daß sich der Humusgehalt eher sogar verbessert. Erosion auf jeden Fall geringer als bei jährlichem Umbruch. Oder?
Erosion fällt aus, das ist richtig. Wir hatten eine normale Buntbrache LR 1 im Quellschutzbereich. Der Landwirt bekam immer sogar noch einen Sonderbonus wegen der günstigen Nitratwerte. Da wurde natürlich weder gedüngt noch umgebrochen.
 
Registriert
7 Jul 2019
Beiträge
4.390
Ab nächste Woche ist unser Betrieb wieder mit der "Blühstreifen"-Aussaat im Landkreis beschäftigt.

Mein Kollege freut sich schon tierisch auf die teilweise sehr engen "Einfahrten" :whistle:

Wir hatten letztens bei uns das Thema "Hanf" und "Knöterich" als Energiepflanzen anstelle von Mais, da wir aber Futterbau betreiben kommt das für uns eh nicht in Frage.
 
Registriert
14 Feb 2006
Beiträge
15.243
Kann ich mir vorstellen, zwei Meter die die Welt retten. Aber nur zum Nachdenken: Man sagt 1. Mai - erstes Ei. Wann kommen die ersten Küken? Was sollen die fressen? Wann legen diese mit einjährigen meist Kulturarten bestockten Flächen mit der Insektenproduktion los? Wo sollen sie überhaupt brüten?
Augenauswischerei, Eycatcher, sonst nix...
Aber bestimmt koa schlechter Job..... (y)
 
Registriert
7 Jul 2019
Beiträge
4.390
Kann ich mir vorstellen, zwei Meter die die Welt retten. Aber nur zum Nachdenken: Man sagt 1. Mai - erstes Ei. Wann kommen die ersten Küken? Was sollen die fressen? Wann legen diese mit einjährigen meist Kulturarten bestockten Flächen mit der Insektenproduktion los? Wo sollen sie überhaupt brüten?
Augenauswischerei, Eycatcher, sonst nix...
Aber bestimmt koa schlechter Job..... (y)
Naja,

mein Kollege muss das von Morgenanbruch bis Abenddämmerung machen, dann noch danach Reinigung Schlepper, geht ja am nächsten Tag weiter - ist halt die drei Wochen sein Wohnzimmer.

Kann in Stress ausarten, vor allem wenn Du Kunden mit "Extrawünschen" dazwischen hast.
 
Registriert
27 Nov 2016
Beiträge
16.943
Wir werden die Wildackerstreifen, die neu angelegt werden müssen, in der kommenden Woche drillen, es ist kalt, wir hatten heute morgen auch nur 3 Grad, aber wir befürchten, dass sonst noch weniger Erdfeuchte zur Verfügung steht und dann kein gutes Auflaufergebnis zu erwarten ist.
 
Registriert
14 Feb 2006
Beiträge
15.243
Glaub ich Dir! (y)
War auch schon oft einer dieser Sorte :(
z.B. Mais oder Sonnenblumen als Braunkehlchenanwarten fürs nächste Jahr tiefer legen, dann die Wlldpflanzen obenauf...
 
Registriert
14 Feb 2006
Beiträge
15.243
Wir hatten letztens bei uns das Thema "Hanf" und "Knöterich" als Energiepflanzen anstelle von Mais, da wir aber Futterbau betreiben kommt das für uns eh nicht in Frage.
Also ich haben noch nicht gehört dass Hanf sich für die Biogasanlage eignet. @Teufelsmoorer weißt Du da was davon? 🤔
Hab nur gehört bei der Ernte ist das ein Teufelszeug, wenn sich irgendwo was dreht, wickelt sich das Erntegut rum. Ich hatte ja einmal mit Sondergenehmigung Hanf einer Buntbrache beigemischt. Für Vögel ein El Dorado, für die Kifferszene auch, die wussten ja nicht das der THC-frei ist. Abends saßen die Fotografen dort und fotografierten die Vogelschwärme. Ich sage Schwärme!028_13A.JPG
Mit Knöterich meist Du den Hybriden „RUMEX Schavnat“? Wurde nach der Züchtung über den grünen Klee gelobt, aber der Ertrag blieb aus, zumindest bei uns.

Versuche gab es auch mit Igniscum ist eine Züchtung des Sachalin-Staudenknöterichs (Fallopia sachalinensis). Aber diese Pflanze geht auf Wanderschaft genau wie die Mutterform und ist daher mit allergrößter Vorsicht zu genießen. Das Dreckszeug haben ja manche Gartenbesitzer. Die Ausläufer brechen dort die Bitumendecke des Gehsteiges auf.
 
Registriert
27 Nov 2016
Beiträge
16.943
gestern haben die Sheriffs, im Nachbarort, eine Hanfplantage aus einem leerstehenden Haus abtransportiert ein Hochladeranhänger mit ca. 5m länge der Ladefläche, war dicht an dicht mit Pflanzenkübeln beladen :unsure:
 
Registriert
7 Jul 2019
Beiträge
4.390
Jo,

gab mit Hanf Experimente - war allerdings Hanf ohne den "berauschenden" Wirkstoff THC.



Hanf hat noch einen Zusatznutzen über die Ölsaat, der sogenannte Nutzhanf hat wie schon erwähnt keine berauschenden Wirkstoffe - und ist daher auch legal.
 
Registriert
27 Nov 2016
Beiträge
16.943
in meiner Nähe ist ein großes Saatzuchtunternehmen, die u.a. Weizen und Zuckerrüben züchten, zwischen Zuchtgärten steht Hanf, weil der wohl verhindert, dass Blütenstaub auf eine andere Fläche gelangt, kurz vor der Ernte des Hanfes, stehen hier immer viele Autos mit Wiesbadener Kennzeichen.
 

Neueste Beiträge

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
76
Zurzeit aktive Gäste
569
Besucher gesamt
645
Oben