Wildsauenvergrämung mit Flüssigkeit oder Granulat

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Hallo, wir gehören zu den "Glücklichen" die sich riesig gefreut haben, dass sie die Pacht für ein Traumrevier (mit Wildschaden :lol:) bekommen haben.
Hier gibt es Wildschaden seit einigen Jahren - und wissen, was auf uns zukommt. Aber so schlimm wie im letzten Jahr war es bisher nicht.
Wald - Feld (1zu2), Nachbar hat viele Jahre Sauen für Exclusivjagd gezüchtet, und gefühlt alle Bauern bauen Mais bis an die Waldwurzeln an.

Nun haben wir einen Landwirt, der sich so richtig aufregt, tobt, nicht gegen uns, aber gegen die Sauen. Ihm graben sie eine Lichtungswiese regelmäßig komplett um, mit Erde im Futter verkalben die Kühe usw.

Welche Erfahrung habt Ihr mit Vergrämungsgranulat gemacht? Ist das für Tiere giftig?
Ich habe mit Lappen vergrämt, Blinklichter stehen, hilft alles nicht - außer bejagen (was ich reichlich tue), sie wühlen sogar in der frisch gejauchten Wiese, an der das Ansitzen wirklich nicht mehr lustig ist.
Für Eure Erfahrungen und Tipps bin ich dankbar, bitte ernsthafte Beiträge - das bringt mich wirklich weiter.



Wegwarte
 
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Hallo, wir haben bei uns sehr gut erfahrungen mit Wildgranix gemacht. Auf den gestreuten Flächen (lose mit kleiner schaufel ausgestreut) gab es für ca. 3-4 Wochen keine Schäden. Verwenden wir zur Maissaat.

Kann ich uneingeschränkt empfehlen.

http://www.wildgranix.de/
 
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Hallo, wir haben bei uns sehr gut erfahrungen mit Wildgranix gemacht. Auf den gestreuten Flächen (lose mit kleiner schaufel ausgestreut) gab es für ca. 3-4 Wochen keine Schäden. Verwenden wir zur Maissaat.

Kann ich uneingeschränkt empfehlen.

http://www.wildgranix.de/

Moin,
Vorsicht, der TS spricht von Grünland, was ist wenn die Rinder das Gras, oder die Silage nachher auch nicht fressen?
 
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Bei Grünland soll er sobald die Befahrbarkeit gegeben ist 1 to Kalk-Mergel / ha mit dem Großflächenstreuer ausbringen.

Biete ihm an das das du bei Nicht-Wirken 1/2 vom Kalk zahlst... ( to liegt bei 26 €)

( Durch Kalk greift man in den PH-Wert des Bodens ein; und bei Grünland gibt es einen Kausalzusammenhang zwischen PH-Wert und Insektenlarven im Wurzelbereich..

und die Sauen sind hinter den Insekten-Larven her )


-----


Wen er Mais anbaut : sofort ( und Sofort bedeutet auch Sofort !) nach dem Maislegen 150 l AHL / ha mit der Pflanzenschutzspritze ausbringen; AHL ist ein Flüssiger Stickstoffdünger.

In den AHL pro 10 HA (!) 1/2-3/4 l Haarwasser ( 0,5 l ca 2 €) ausbringen.

Wirkung :

die Sauen hohlen sich den gelegten Mais aus dem Boden nicht weil sie die Körner sehen können; sondern weil sie die Maiskörner im Boden riechen.

Haarwasser ist einer den Intensivsten; Künstlichen Duftstoffträger die es gibt; und sehr Kostengünstig. Der Geruch Überdeckt den Geruch vom Mais im Boden; die Sauen können es mit Ihren Nasen nicht mehr wahr nehmen. Allerdings hat Haarwasser einen Nachteil : damit wir Menschen das Überhaupt Vernehmen können; ist der Duftstoff an Alkohol gebunden; der Alkohol ( niedrige Verdunstungstemperatur) verdunstet und nimmt die Duftmarken mit... da wir 3/4 l auf 10 Ha verteilen wollen; brauchen wir eine Verdünnung und
eine Exakte Technik zur Dosierung : dafür sind Pflanzenschutzspritzen gebaut...

Als Trägermittel kein Wasser nehmen ! Die Wirkung wäre höchsten 1 Stunde... wir brauchen das AHL als Netzmittel um den Duftstoff im Boden zu halten.

Die Wirkung hält bis zum Auflaufen des Mais an; dann ist das größte Risiko durch Sauen erst mal gebannt.

Wird hier mit Erfolg seit 2003 gemacht....

Vorteil für den Landwirt : mit dem AHL werden Winderosionen vermindert; der Mais kann das Überhaupt nicht gut ab wen der Boden durch Verwehungen entmischt wird.

2. Vorteil : ich habe für die eigentlichen Anschlusarbeitren die Fahrgassen markiert; wo muss ich mit der Spritze fahren um einen sauberen Anschluss zu haben... das auszählen der Maisreihen ist mühselig und oft schwierig wen die Maispflanzen durch Kraut verdeckt werden; das eigentliche Zeitfenster um Mais erfolgreich mit verminderten Herbeziedmengen zu Behandeln ( weniger Chemie und weniger Geld auf dem Acker)ist sehr kurz... da spielt die Schlagkraft ( möglichst viel Ha in kurzer Zeit) eine Rolle : durch anlegen von Fahrgassen werden ca 20 % Arbeitszeit gespart. Das ist jedoch Fachspezifisches Wissen welches dein Landwirt kennen sollte.





TM
 
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Vielen Dank für Eure Tipps, war beruflich unterwegs und kann erst jetzt antworten-
Das mit dem Kalk-Mergel werde ich weiter geben, allerdings will der Bauer diese große Wiese unbedingt intensiv bebauen - sprich, er düngt viel.
Danke auch für den Tipp mit dem Granulat zur Maissaat - vielleicht hilft es am Rand, dass sie nicht rein wollen. Und was heißt AHL? Ich denke, dazu brauche ich eine landwirtschaftliche Ausrüstung. Ist dieses Mittel den Landwirten bekannt? Und was hat es mit Haarwasser zu tun?
Hat jemand wirklilch Erfahrung mit Granulat auf einer Futterwiese?
Danke vielmals!!!
Waidmannsheil
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AHL ist flüssiger Stickstoffdünger, dafür brauchst Du keine landw. Ausrüstung, sondern den könnten die Landwirte ausbringen.
Haarwasser zum verstänkern. Ich würde keine Granulate in Flächen eintragen, wo Futter gewonnen wird.

HuJ
 
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Hallo, wir haben bei uns sehr gut erfahrungen mit Wildgranix gemacht. Auf den gestreuten Flächen (lose mit kleiner schaufel ausgestreut) gab es für ca. 3-4 Wochen keine Schäden. Verwenden wir zur Maissaat.

Kann ich uneingeschränkt empfehlen.

http://www.wildgranix.de/

Basiert diese Aussage auf einer einmaligen Erfahrung, oder habt ihr das Granulat schon öfter mit Erfolg angewendet?
 
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Vielen Dank für Eure Tipps, war beruflich unterwegs und kann erst jetzt antworten-
Das mit dem Kalk-Mergel werde ich weiter geben, allerdings will der Bauer diese große Wiese unbedingt intensiv bebauen - sprich, er düngt viel.
Danke auch für den Tipp mit dem Granulat zur Maissaat - vielleicht hilft es am Rand, dass sie nicht rein wollen. Und was heißt AHL? Ich denke, dazu brauche ich eine landwirtschaftliche Ausrüstung. Ist dieses Mittel den Landwirten bekannt? Und was hat es mit Haarwasser zu tun?
Hat jemand wirklilch Erfahrung mit Granulat auf einer Futterwiese?
Danke vielmals!!!
Waidmannsheil
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AHL = Ammoniumnitrat-Harnstoff-Lösung
Ist wie bereits geschrieben, ein gängiges, flüssiges N-Düngemittel. Sollte der Landwirt kennen....Ansonsten ist er vermutlich auch keiner ;)
Ob er sich auf die Kosten einlässt, steht auf nem anderen Blatt Papier.
Nur mal so grob überschlagen:
Ahl: ~36 €/100 l = 54 €/ha
Ausbringung inkl. Fahrer und Diesel: ~ 18€/ha
Haarwasser: ?
Macht in Summe schonmal 72 €/ha extrakosten.
Klar - das ist günstiger als Mais neu zu legen (Saatgut je nach Aussaatmenge und Sorte ~ 150-200 €/ha plus ~ 60 €/ha Saatkosten)
Allerdings bringt der Landwirt 54 kg N/ha aus, die der Mais zu diesem Zeitpunkt absolut nicht braucht und rechtlich gesehen, müsste er diese N-Menge in seiner Düngebilanz berücksichtigen.

Gruß Hannes

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AHL = Ammoniumnitrat-Harnstoff-Lösung
Ist wie bereits geschrieben, ein gängiges, flüssiges N-Düngemittel. Sollte der Landwirt kennen....Ansonsten ist er vermutlich auch keiner ;)
Ob er sich auf die Kosten einlässt, steht auf nem anderen Blatt Papier.
Nur mal so grob überschlagen:
Ahl: ~36 €/100 l = 54 €/ha
Ausbringung inkl. Fahrer und Diesel: ~ 18€/ha
Haarwasser: ?
Macht in Summe schonmal 72 €/ha extrakosten.
Klar - das ist günstiger als Mais neu zu legen (Saatgut je nach Aussaatmenge und Sorte ~ 150-200 €/ha plus ~ 60 €/ha Saatkosten)
Allerdings bringt der Landwirt 54 kg N/ha aus, die der Mais zu diesem Zeitpunkt absolut nicht braucht und rechtlich gesehen, müsste er diese N-Menge in seiner Düngebilanz berücksichtigen.

Gruß Hannes

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Die 54 Kg/N/ ha werden bei der Unterfußdüngung zum Mais berücksichtigt

Statt 4 dt 20/20 dann nur 1,5 dt 18/46... und schon sind 53 kg N Kompensiert...
die 150 l AHL helfen um die Winderosionen nach dem Maislegen zu Minimieren ( kennt man auch aus dem Zuckerrübenanbau );

AHL bindet den Feinerdanteil im Oberbodenbereich. Winderosionen führen bei Mais auch vor dem Auflaufen zu drastischen Ertragsdepressionen durch Verlust der Krümelstruktur ( Verminderung der Oberfläche = schlechtere Erwärmung; verlust der Bodenkapilarienen = schlechterer Wasseraufnahme; schlechterer Gasaustausch im Würzelhorizont);
durch das Markieren der Fahrgassen sind folgearbeiten ( Kali-Ausgleichsdüngung z.B.) und Pflanzenschutz effektiver zu gestalten; gerade Pflanzenschutz im Mais ist immer mehr ein Stundengeschäft geworden.. um Mittel einsparen zu können muss ich die Mittel exakt auf den Punkt bringen ( Entwicklung von Mais; Keimendwicklung der Ungräuter; zunehmende Windbelastung und damit Vermeidung von Abdrift beim Ausbringen); da ist dann Schlagkraft gefragt. Bei Fahrgassen erhöhe ich die Ha-Leistung bei Pflanzenschutz um fast 25 %
zu der Variante wo ich Aufwendig die Saatreihen abzählen muss....

Die Landwirte die das hier machen; stellen die AHL.Maßnahme nicht in Rechnung; da die Vorteile den Aufwand überwiegen. Haarwasser wird z.T von uns Pächteren gestellt
( ca 2 € für 0,5 l .. macht 3 € pro ha ), wobei die Landwirte sich das zum Teil auch schon selber besorgen : die wollen auch lieber keinen Wildschaden statt sich mit den Jagdpächteren und JG wegen Schäden streiten...


TM
 
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Ich sag ja gar nicht, dass das keinen Sinn macht, aber je nach Region - gerade wenn dem Betrieb die Gülle schon bis in Schlafzimmer läuft - können sich (vor allem in Hinblick auf die neue Düngeverordnung) keine zusätzlichen 50 kg N/ha leisten.
Abgesehen kann ich einen Unterfußdüngung nicht durch eine Breitflächige Applikation substituieren...Die Nährstoffkonzentration im Wurzelbereich der jungen Maispflanzen ist dann ja grundverschieden!
Wenn deine Methode funktioniert, ist das sicherlich eine gute und relativ günstige Vergrämungsmethode - aber je nach Region bzw. Gesinnung des Landwirts, schwer durchzusetzen.

Mal ne andere Frage: Wie sieht es mit der Vergrämung von anderem Schalenwild aus (insbesondere Rot- und rehwild) - das ist ein Grund, weshalb wir auf Mittel wie Hukinol etc. verzichten.

Gruß Hannes

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...Mal ne andere Frage: Wie sieht es mit der Vergrämung von anderem Schalenwild aus (insbesondere Rot- und rehwild) - das ist ein Grund, weshalb wir auf Mittel wie Hukinol etc. verzichten.

Gruß Hannes

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Mir ist ein Fall bekannt wo ein Landwirt im Raum Uelzen Hukenol mit AHL mit der Pflanzenschutzspritze ausgebracht hat.....

Müßte so ca 6-8 Jahre her sein.

Nach meinen Informationen fährt er immer noch nur Nachts und Verkleidet wie " ZORO" im Dunkeln durch den Ort ( bei Licht traut er sich immer noch nicht) und seine Frau stellt ihm immer noch Frische Unterwäsche und sein Essen in die Scheune... er darf immer noch nicht ins Haus.

Sein Hund macht´nach wie vor einen großen Bogen um ihn.


Die Sauen waren vermutlich die einziegen Lebewesen in dieser Galaxie die vom Hukenol Unbeeindruckt waren.


TM
 
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Mal noch ne andere Frage:
Welches Haarwasser sollte man benutzen, gibt es da Unterschiede?
Muss es ein spezielles sein?
Danke schon mal für eure Antworten.
 
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Mal noch ne andere Frage:
Welches Haarwasser sollte man benutzen, gibt es da Unterschiede?
Muss es ein spezielles sein?
Danke schon mal für eure Antworten.


Birkin vom Aldi tuts bei uns.

Und wen da eine Sau kommt... mit Locken... is es vermutlich ein *Schwuler* Keiler :cool:


TM
 

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