Wisente werden in NRW ausgewildert

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M.W. ging es um junge Buchen im Stangenholzalter, also jene, die über den Verbiss hinaus im Bestandesschluß die Zukunft zur Nutzholzproduktion darstellen.

Mit Sicherheit nehmen W. auch junge Triebe in der Verjüngung, ob das gravierend ist, hängt sicher auch davon ab, ob sie ungestört auf Freiflächen Gräser usw zur Verfügung haben.

Trittschäden solch herdenlebender schwerer Wildtiere sind nicht zu unterschätzen, auch in lawi Flächen.
 
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Mitglied 11964

Guest
Wer von euch hat wirklich Wisent gesehen in Sauerland?
Nicht im Wildpark sondern frei im Natur.
 
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Moin!


Wisent-Konflikt - Bürgermeister Bernd Fuhrmann soll zurücktreten

(Siegener Zeitung, 2022-10-04, Archiv-Verweis)

Zitat (Auszug):
(...)
Aber mit der einseitigen Kündigung des öffentlich-rechtlichen Vertrages, der Aufgabe des Wisent-Managements und der fehlenden Vorabinformation der Steuerungsgruppe, der Kreisverwaltung sowie der Landesbehörden bei gleichzeitiger Inanspruchnahme von öffentlichen Geldern in Höhe von über
3 Millionen Euro und 1 Million Euro privaten Sponsorengeldern habe er eine Grenze überschritten, die nicht hinnehmbar sei. "Hiermit fordere ich Bernd Fuhrmann als Bürgermeister von Bad Berleburg zum Rücktritt auf."
(...)
Und weiter: Der Vorstand des Wisent-Trägervereines sollte persönlich für die unglaublichen Fehler, die ohne Not begangen worden seien, haftbar gemacht werden. Eine nicht gemanagte Herde von derzeit 25 Tieren werde innerhalb von zehn Jahren auf einen Bestand von ungefähr 80 bis 100 Tieren anwachsen, fürchtet Achim Wickel. Dementsprechend würden auch die Schälschäden und die Abwanderungstendenzen stark zunehmen.
(...)
Das vom Trägerverein beworbene "einmalige Projekt in Westeuropa" stehe vermutlich unaufhaltsam vor dem Aus. Und weiter: "Es ist einfach zu spät, und daran wird auch der verzweifelte Versuch von Bernd Fuhrmann, den öffentlich-rechtlichen Vertrag einseitig zu kündigen und die Tiere aus seiner Sicht für herrenlos zu erklären, nichts ändern. Was für eine Dreistigkeit, die Last seines eigenen Versagens auf die öffentlichen Schultern übertragen zu wollen und dies auch noch als letzte Chance zur Rettung des Artenschutzprojektes darzustellen." Er hoffe, so Lindner, dass die entsprechenden Institutionen den Vorsitzenden für sein Handeln und die Verschwendung von Steuergeldern und privaten Sponsorengeldern zur Verantwortung zögen. Die anderen Vorstandsmitglieder des Trägervereins sollte man dabei nicht vergessen.


Cheers,
Schnepfenschreck.
 
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Moin!

Deutschland sollte 25 Wisente in freier Wildbahn ertragen
(Siegener Zeitung, 2022-10-06, Archiv-Verweis)

Zitat (Auszug):
Der Wisent-Verein bekräftigt in einer aktuellen Pressemitteilung die Rechtmäßigkeit der Kündigung des „Öffentlich-rechtlichen Vertrags für die Freisetzungsphase ,Wisente im Rothaargebirge‘“ und der Aufgabe des Eigentums an den aktuell etwa 25 frei im Rothaargebirge lebenden Wisenten. Der Wisent-Verein hatte den Vertrag Anfang vergangener Woche gekündigt, weil mit einigen Vertragspartnern, insbesondere dem Kreis Siegen-Wittgenstein und der Bezirksregierung Arnsberg, "kein Einvernehmen über die Zukunft des in Westeuropa einzigartigen Artenschutzprojekts zur Wiederansiedlung der gefährdeten Tierart erzielt werden konnte", heißt es weiter.
(...)
(Es folgt dann im Artikel das Interview mit dem Anwalt des Trägervereins.)


Cheers,
Schnepfenschreck.
 
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M.W. ging es um junge Buchen im Stangenholzalter, also jene, die über den Verbiss hinaus im Bestandesschluß die Zukunft zur Nutzholzproduktion darstellen.
Also die geschälten Buchen, die ich in Berichten und Filmbeiträgen gesehen hab, wren dem Stangeholzalter deutlich entwachsen. Ich denke, die waren 60 bis 80 Jahre alt und da war nimmer viel mit ausweichen auf andere Bestandesmitglieder. Die Buchen waren kurz davor ins Geld zu wachsen. Da tränen jedem Forstmann die Augen, wenn Du dass siehst...
Mit Sicherheit nehmen W. auch junge Triebe in der Verjüngung, ob das gravierend ist, hängt sicher auch davon ab, ob sie ungestört auf Freiflächen Gräser usw zur Verfügung haben.

Trittschäden solch herdenlebender schwerer Wildtiere sind nicht zu unterschätzen, auch in lawi Flächen.
Verbissmäßig sind die wohl stark auf Laubhölzer geprägt, insbesondere auch Weichlaubhölzer. Wenn ich mich richtig erinnere, standen im Freigehege im NP Bayerischer Wald damals Hüfthohe Weißtannen und Fichten im Wiesentgatter, aber keinerlei Laubholz
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
standen im Freigehege im NP Bayerischer Wald damals Hüfthohe Weißtannen und Fichten im Wiesentgatter


Dann ist es wohl ein großes Gatter oder die Tannen haben noch keinen spürbaren Widerstand geleistet. Normal werden in den Gattern alle Bäume kaputt gemacht.


CdB
 
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Wieso müssen Nutztierhalter Schäden durch den Wolf hinnehmen bzw. sich dafür entschädigen lassen, aber Waldbesitzer dürfen die Entfernung der Wisente verlangen ?

Weltweit gibt es nur 8.500 Wisente, also wesentlich weniger als Wölfe, der einzelne Wisent ist also für die Erhaltung der Artenvielfalt viel wichtiger als der eine oder andere Grauhund.

Eventuell kann man ja gezielt ein Monitoring (über 3-5 Jahre) machen, ob jeder Wisent wertvolle Buchen schält oder nur ausgewählte Schadwisente. Letztere könnte man dann - wie beim Wolf - durch einen professionellen Wisentjäger (denke da an Häuptling "Stinkender Büffel" aus Montana) entnehmen lassen bzw. zumindest über mehrere Monate den Versuch der Entnahme machen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Wieso müssen Nutztierhalter Schäden durch den Wolf hinnehmen bzw. sich dafür entschädigen lassen, aber Waldbesitzer dürfen die Entfernung der Wisente verlangen ?

Die Frage ist "krumm".

Wenn der Hund von deinem Nachbarn sich täglich auf deiner Fußmatte löst, kannst du ebenfalls auf "Entfernung" und Unterlassung dringen.

Wenn der Hund von Nachbar a deine Hühner killt, brauchst du Nachbar b nicht um Entschädigung angehen.

Hoffentlich der Frage entsprechend krumm geantwortet.


CdB
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Eventuell kann man ja gezielt ein Monitoring (über 3-5 Jahre) machen,

Und wer bezahlt den Spaß? Der Trägerverein hat sich gerade aus der Verantwortung gestohlen und somit alle Managementaufgaben eingestellt.
Die Waldbauern, die bisher den Schaden hatten wurden nur nach zähesten Verhandlungen durch die Instanzen entschädigt, wenn überhaupt.

Also wer soll es bezahlen? Die Frage ist der Dreh- und Angelpunkt.


CdB
 
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Wer bezahlt denn das beim Wolf ? Ja richtig, Du und ich.

Der Wolf ist ja (angeblich) von selbst gekommen. Der Luchs wurde aber gezielt angesiedelt. Da wurde auch nicht gefragt, ob das jedem in den Kram passt. Warum darf man Luchse ansiedeln, aber Wisente nicht ?
 
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Weil in einem entsprechenden Genehmigungsverfahren die Erlaubnis erteilt wurde. Und weil Luchse selbst im Vergleich zum Wolf völlig unbedeutende "Schäden" anrichten.
 
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Weil in einem entsprechenden Genehmigungsverfahren die Erlaubnis erteilt wurde. Und weil Luchse selbst im Vergleich zum Wolf völlig unbedeutende "Schäden" anrichten.

Ich hab´ das Thema ja nicht so ganz auf dem Schirm, aber dass die Wisente ohne von allerhöchsten Seite positiv beschiedenes Genehmigungsverfahren in die freie Landschaft entlassen wurde, glaubst Du ja wohl selbst nicht...
 

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