Wisente werden in NRW ausgewildert

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Premium. Gut gebrüllt. Meine Rede seit der Jahrhundertwende. Vllt kapiert er's in Deinen Worten.
Ich will niemand belehren, jeder muss es selbst wissen...wo er sich positioniert, ich bin nie ganz an den Außenseiten.

Als ich vor 25 Jahren die Reste des ersten Wolfrisses am Rotkalb in der Nähe von Niesky im abgelass. Karpfenteich sah (damals groß in der Jagdpresse) und die dicken Tatzen daneben, hätte ich nie gedacht, daß wir mal ca. 1500 Stück haben...

Bekomme grad eben ein aktuelles Wolfs-Bild auf ner Kirrung 15 im von hier... ;)
 
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Na Marke + Strafe, wenn der Hirsch nicht frei etc.! So richtig hart wie bei den Amis: Knast, Auto wird verkloppt und dann 5 Jahre ohne Jagdschein.

So wie es im Moment läuft, ist leider ein Trauerspiel.
Du Traumtänzer.

Wie viele Kofferraumhirschen hast Du schon gesehen?
Das Problem ist doch, dass die nicht gewildert sondern ohne Freigabe im eigenen Revier erlegt und verräumt werden. Im Zweifesfall landen die für 2 bis 5 Jahre auf dem Dachboden (oder im Schlafzimmer) und spätestens wenn der Erleger irgendwo im Urlaub war, dann hat er dort einen Hirsch erlegt und keine Sau wird das Gegenteil behaupten oder beweisen können...

Die Aufhebung der rotwildfreien Gebiete wird an der Situation nichts ändern. Wenn jemandem ein Hirsch vor die Büchse läuft, wo Jahrzehntelang kein Rotwild gesehen wurde, dann stirbt der Hirsch. Vielleicht nicht im 1. Revier, im 2. vllt. auch nicht, aber im 10., 15. oder 35. Revier fällt der irgendwann. Die Mittelalten Hirsche verschwinden ja auch in den Rotwildgebieten zu hauf, also warum sollte das in den rotwildfreien Gebieten funktionieren, dass die dort am Leben bleiben???

Und selbst wenn es ein mittelalter Hirsch ins nächste Rotwildgebiet schaffen sollte - der müsste dann auch noch die Jahre bis zur Dominanz am Brunftplatz überleben, damit er seine Gene in entsprechender Zahl weitergeben könnte.

Ich gehe davon aus, dass das so wie angedacht nicht funktionieren wird.

Wenn dann müsste man gezielt Hirsche aus der einen Population fangen, betäuben, besendern und im nächsten Gebiet auswildern. Durch die Besenderung würde man diesen Genauffrischungstieren auf einen gewissen Schutzstatus angedeihen lassen. Besenderte Tiere lassen sich nicht so einfach verräumen.

An alle, die sich in der Thematik Rotwild - Genaustausch als VORdenker sehen, stellt Euch bitte mal die Frage, ob ihr auch schon mal NACHgedacht, wie das funktionieren soll?
 
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Unterm Strich ist das Wiesentauswilderungsprojekt in Deutschland m.E. kontraproduktiv.
Durch die Ansiedlung wird der Genaustausch bei den Wildrindern wieder eingeschränkt, die Population künstlich verinselt. Da der Genpool eh sehr gering ist, wäre es sinnvoller, wenn man die Haupt-Population in Osteuropa mit nahegelegenen Satelliten Ansiedlungen erweitert, in abständen zueinander, dass einzelne Individuen in die Hauptpopulation ab, bzw. aus dieser Zuwandern können. Dass Wiesente von der Weißrussichen Grenze ins Rothaargebierge zuwandern halte ich auf absehbare Zeit für ausgeschlossen.

Wenn einzelne Tiere aus dem Rothaargebirge abwandern, dann finden die zu Lebzeiten keine andere Population und sind damit mit ihrem Erbgut für die Weltpopulation verloren.
 
G

Gelöschtes Mitglied 6475

Guest
Du Traumtänzer.

Wie viele Kofferraumhirschen hast Du schon gesehen?
Das Problem ist doch, dass die nicht gewildert sondern ohne Freigabe im eigenen Revier erlegt und verräumt werden. Im Zweifesfall landen die für 2 bis 5 Jahre auf dem Dachboden (oder im Schlafzimmer) und spätestens wenn der Erleger irgendwo im Urlaub war, dann hat er dort einen Hirsch erlegt und keine Sau wird das Gegenteil behaupten oder beweisen können...

Die Aufhebung der rotwildfreien Gebiete wird an der Situation nichts ändern. Wenn jemandem ein Hirsch vor die Büchse läuft, wo Jahrzehntelang kein Rotwild gesehen wurde, dann stirbt der Hirsch. Vielleicht nicht im 1. Revier, im 2. vllt. auch nicht, aber im 10., 15. oder 35. Revier fällt der irgendwann. Die Mittelalten Hirsche verschwinden ja auch in den Rotwildgebieten zu hauf, also warum sollte das in den rotwildfreien Gebieten funktionieren, dass die dort am Leben bleiben???

Und selbst wenn es ein mittelalter Hirsch ins nächste Rotwildgebiet schaffen sollte - der müsste dann auch noch die Jahre bis zur Dominanz am Brunftplatz überleben, damit er seine Gene in entsprechender Zahl weitergeben könnte.

Ich gehe davon aus, dass das so wie angedacht nicht funktionieren wird.

Wenn dann müsste man gezielt Hirsche aus der einen Population fangen, betäuben, besendern und im nächsten Gebiet auswildern. Durch die Besenderung würde man diesen Genauffrischungstieren auf einen gewissen Schutzstatus angedeihen lassen. Besenderte Tiere lassen sich nicht so einfach verräumen.

An alle, die sich in der Thematik Rotwild - Genaustausch als VORdenker sehen, stellt Euch bitte mal die Frage, ob ihr auch schon mal NACHgedacht, wie das funktionieren soll?
Du ich hatte nichts von Wilderei geschrieben.
Die "Problemstellung", die Du schilderst, ist genau der Sachverhalt, welcher behoben werden muss bzw. wo das Problem liegt.
Meines Erachtens ist das ganz einfach mit einer Wildmarke zu lösen. Jeder Knaller, der nachts um drei mit einem Hirsch ohne die entsprechende Wildmarke angetroffen wird, bekommt heftigst einen auf den Sack. Und ja da kann auch gerne der Reviernachbar mit aufpassen, dass Jägerlein nicht in Versuchung kommt. Die Polizei bräuchte nur die Wildmarke checken und gut ist es.
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
In Brandenburg gibts seit ewigen Zeiten Marke und Ursprungsschein, selbst damit ist nichts gesichert. Und von Kontrollen sind wir gaaanz weit weg. Wenn die Polizisten nicht selbst zur Jagd gehen, dürfte der Kenntnisstand zur Wildmarkierung um Null bewegen.


CdB
 
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...



Nein. Mein lieber Wortumdreher, schau doch enifach mal in den Duden nach der Bedeutung des Wortes "besonders", dann erkennst Du vielleicht, dass es hier nicht um eine heraushebende Wertung sondern um eine Abgrenzung ging. Aber typisch, dass Du daraus wieder einen ad hominem-Angriff versuchst.
Es ging nicht um eine heraushebende Wertung bei der rein utilitaristischen Ethik? die nicht besonders ist.....oder wie verstanden nicht besonders ethisch ist?

Vielleicht liegt mein "Missverständnis" daran, dass Dir hier 90% der Foristen NICHT abnehmen, dass Deine Ansichten zum Wolf "wissenschaftlich objektiv" sind. Woran das wohl liegen mag?
 
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Schuld haben die Fans von Jurassic Park.

Denen ist bei einem letzten Funken Verstand klar, dass die Saurier überwiegend tot sind und nicht zurück kommen.

Aber Quarternary Parc bietet sich an, der Brontosaurus wird zum Wisent, Der Wolf zum Velociraptor und der Tyrannosaurus ist dann der Bär.

Gruß,

Mbogo
 
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Du ich hatte nichts von Wilderei geschrieben.
Die "Problemstellung", die Du schilderst, ist genau der Sachverhalt, welcher behoben werden muss bzw. wo das Problem liegt.
Meines Erachtens ist das ganz einfach mit einer Wildmarke zu lösen.
Das mit den Wildmarken funktioniert nicht, hat noch nie funktioniert und wird auch nicht funktionieren.
Jeder Knaller, der nachts um drei mit einem Hirsch ohne die entsprechende Wildmarke angetroffen wird, bekommt heftigst einen auf den Sack.
Wieviele Knaller hast Du um drei Uhr nachts schon mal mit einem Hirsch ohne Marke angetroffen???
Und ja da kann auch gerne der Reviernachbar mit aufpassen, dass Jägerlein nicht in Versuchung kommt. Die Polizei bräuchte nur die Wildmarke checken und gut ist es.
Klar, und die cops kommen auch sofort, weil es beim Nachbarn mitten in der Nacht geknallt hat. (Oder willst Du den Nachbarn selbst kontrollieren???)
Wie oft kanllt es? Wie ft treffen die Cops den Reviernachbarn mit nem Jungfuchs oder Üerläufer an? Wie oft müssen die ausrücken und kontrollieren, damit die den Pösen Purschen mit dem gerade erlegten ersten und einzigen Wanderhirsch seit 38Jahren im Landkreis XY in Flagrantie auch antreffen? Und um das Bild abzurunden: Wer soll das bezahlen???

Wenn der Reviernachbar mithelfen soll: Das will ich sehen, wie man dann künftig zusammenarbeiten will, wenn man sich regelmäßig die Polizei zum kontrollieren der vermeintlich erlegten Wanderhirsche auf den Hof schickt...
 
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Die entsprechenden Leute arbeiten eh' nicht zusammen oder man hilft sich heute beim Hirsch, morgen gibts das Alibi fürs Fremdgehen oder irgendeine andere Sauerei.

Das klappt nur, wenn man die Hirsche und das Kahlwild sich ausbreiten lässt, nicht nur wandern. Wenn die flächendeckend vorkommen und jeder mal eine echte, reguläre Chance auf einen "dicken" und ab und an mal einen Spiesser oder so hat, dann läuft das besser. Also für BW sehe ich deshalb schwarz, das wird da erst nach der Apokalypse was mit dem Rotwild.
 
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Als ob der Wald gegenwärtig nicht andere Probleme hätt...

Wenn es dann in den Rotwildgebieten dann wenigstens weniger Probleme gäbe, aber auch das wird nix, sowohl beim Wald(um)bau als auch beim Rotwild selbst. Soweit ich das überblicke, schaffen die es ja nicht mal in den Rotwildgebieten, dass die Hirsche "alt genug" werden, wie sollten ausgerechnet der zugewanderte Hirsch es zur Dominanz am Brunftplatz schaffen, wenn der sich rein optisch nicht wirklich von jedem "heimischen" Hirsch unterscheiden lässt?

Der Wunsch der flächigen Verteilung versteh ich, aber funktionieren wird es nicht, weil es an dem Egoismus einzelner scheitern wird. Da wäre wirklich das Lizenzsystem ein Vorteil.
 
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Du ich hatte nichts von Wilderei geschrieben.
Die "Problemstellung", die Du schilderst, ist genau der Sachverhalt, welcher behoben werden muss bzw. wo das Problem liegt.
Meines Erachtens ist das ganz einfach mit einer Wildmarke zu lösen. Jeder Knaller, der nachts um drei mit einem Hirsch ohne die entsprechende Wildmarke angetroffen wird, bekommt heftigst einen auf den Sack. Und ja da kann auch gerne der Reviernachbar mit aufpassen, dass Jägerlein nicht in Versuchung kommt. Die Polizei bräuchte nur die Wildmarke checken und gut ist es.
Wir haben ja das selbe Verfahren in CZ. Jeder von uns mach nichs ohne Wildmarke, denn die Polizei hat dort in Sachen Wild eine bessere Allgemeinbildung als unsere. Auhc dort bist Deinen ganzen Spaß los, wie beim Alk.

Trotzdem wird auch dort gewildert. Durch die gestiegenen Lebenshaltungskosten (Essen, Miete) geht die Schere zum Verdienst immer weiter auseiander. Vor ein paar Wochen wurde von der Forststraße aus auf einer Kirrung rotzfrech ein Alttier angeschweisst und sogar noch ein Stück nachgesucht..wir waren zu dieser Zeit sogar im Revier
 
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Wenn es dann in den Rotwildgebieten dann wenigstens weniger Probleme gäbe, aber auch das wird nix, sowohl beim Wald(um)bau als auch beim Rotwild selbst.

Hängt vom Gebiet ab - in den kleinen, verinselten, mit 200ha-Mini-Pachtrevieren zersetzten wird das nix. In den großen, wirklich großen mit auch eher großen einheitlichen Besitz- und Jagdverhältnissen beobachte ich das anders. Deshalb ja: wenn die überall wären und nicht mehr "was besonderes", dann ändert sich der Umgang damit.

Soweit ich das überblicke, schaffen die es ja nicht mal in den Rotwildgebieten, dass die Hirsche "alt genug" werden, wie sollten ausgerechnet der zugewanderte Hirsch es zur Dominanz am Brunftplatz schaffen, wenn der sich rein optisch nicht wirklich von jedem "heimischen" Hirsch unterscheiden lässt?

Deshalb ja: Ausbreitung, nicht nur Wanderung.
 

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