Wisente werden in NRW ausgewildert

G

Gelöschtes Mitglied 6475

Guest
Wieviele Knaller hast Du um drei Uhr nachts schon mal mit einem Hirsch ohne Marke angetroffen???
Ich persönlich noch keinen. Aber ich fragte mich immer, wo die Stück bleiben, die hier zwischen Mitte/Ende Januar bis teilweise in den August umherstreifen. Mir sind da teilweise sehr schöne Aufnahmen gelungen.
Ja und dann hört man zu, wenn das breitbeinige sich gegenseitig Übertrumpfen anfängt und es wird einem so einiges klar, was wann man eigentlich nicht wissen wollte. Dieses hässliche Gesicht der Jagd ist leider verbreiteter, als ich mir das in meinen kühnsten Träumen vorstellen konnte.
 
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Ich persönlich noch keinen. Aber ich fragte mich immer, wo die Stück bleiben, die hier zwischen Mitte/Ende Januar bis teilweise in den August umherstreifen. Mir sind da teilweise sehr schöne Aufnahmen gelungen.
Ja und dann hört man zu, wenn das breitbeinige sich gegenseitig Übertrumpfen anfängt und es wird einem so einiges klar, was wann man eigentlich nicht wissen wollte. Dieses hässliche Gesicht der Jagd ist leider verbreiteter, als ich mir das in meinen kühnsten Träumen vorstellen konnte.
Da hast du richtig was gelernt. Es hilft nur unkontrollierte Ausbreitung wie beim Wolf aber das ist vor allem vom Forst nicht gewünscht. Der Zug ist abgefahren.

Gruß Seppel
 
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TAGESPRESSE:

Siegen (lnw). Für Deutschlands einzige freilebende Wisent-Herde und das europaweit beachtete Artenschutzprojekt sieht es nach Einschätzung der Umweltorganisation WWF nicht gut aus. „Es wäre wichtig, dass es eine Perspektive für diese Tiere in Freiheit gibt, aber ich habe da keine große Hoffnung“, sagte WWF-Wildtierexperte Moritz Klose.

Die einzige Lösung sei, dass das Land NRW die Verantwortung übernehme und das Artenschutzprojekt mit veränderter Struktur und mehreren kompetenten Beteiligten neu aufstelle. Bisherige Gespräche von Umweltverbänden mit NRW-Naturschutzminister Oliver Krischer (Grüne) seien allerdings sehr enttäuschend gewesen. Das Projekt hänge zehn Jahre nach seinem gefeierten Start an einem seidenen Faden. Ein Runder Tisch ringe nach langem Streit derzeit um eine Lösung.

Eine zunächst achtköpfige Herde war im Wittgensteiner Land im Rothaargebirge freigesetzt worden, auf Grundlage eines Vertrags zwischen dem Trägerverein Wisent-Welt-Wittgenstein, dem Kreis Siegen-Wittgenstein und der Bezirksregierung Arnsberg. Die Herde wanderte, verursachte Schäden an Bäumen. Streitigkeiten wurden teilweise auch vor Gericht ausgefochten. Im Herbst 2022 erklärte der Trägerverein die Tiere für „herrenlos“ – und sich selbst für nicht mehr zuständig. Der Kreis verkündete die Abwicklung des Projekts.

„Deutschland hat eine Verantwortung für diese Art, die europaweit streng geschützt ist“, unterstrich Klose. „Sollte das Projekt scheitern, könnte das auch eine fatale Signalwirkung haben“, warnte er mit Blick auf andere europäische Länder. „Die Wisente standen kurz vor dem Aussterben. Ihre Rückkehr ist eine Erfolgsgeschichte“, so Klose. Für ein Fortbestehen der Wisente – auch Europäischer Bison genannt – seien sowohl Tiere in Gefangenschaft als auch in Freiheit wichtig. Die Art habe sich zwar gut erholt, weniger als 10 000 in Freiheit lebende Tieren seien aber „noch nicht ausreichend viele“. Bei dem Projekt habe es Versäumnisse gegeben. So sei anfangs nicht bedacht worden, dass die Herde auch auf privates Areal von Waldbauern gelangen und dort Schäden anrichten könne. „Es fehlte auch an Professionalität im Management des Artenschutzprojekts.“

Sollte das Land sich weigern, die Verantwortung für das Projekt zu übernehmen, kommen nach WWF-Angaben nur zwei weitere Optionen in Betracht: „Die Tiere werden entnommen, das Land lässt sie also einfangen und versucht sie in anderen europäischen Ländern in dortigen Projekten unterzubringen, die aber wohl kaum ‚Juhu‘ schreien werden“, meinte Klose. Oder aber – das sei unwahrscheinlich – die Wisente würden abgeschossen.
 
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"So sei anfangs nicht bedacht worden, dass die Herde auch auf privates Areal von Waldbauern gelangen und dort Schäden anrichten könne." Fachkräftemangel aller Orten! Warum nur fällt
mir gerade wieder das Sprungverhalten von Wölfen ein?
 

z/7

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die aber wohl kaum ‚Juhu‘ schreien werden“
äh, warum nicht? bissl frisches blut schadet nie, auch in einstelligen dosen nicht. Und dort müssen bei insgesamt 10.000 in europa ja wohl deutlich größere Bestände vorhanden sein. Auf eine Handvoll zusätzliche Tiere dürfte es da kaum ankommen.

Nur weil das in Deutschland nicht funktioniert, muß es doch nicht anderswo genauso sein.
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
"So sei anfangs nicht bedacht worden, dass die Herde auch auf privates Areal von Waldbauern gelangen und dort Schäden anrichten könne." Fachkräftemangel aller Orten! Warum nur fällt
mir gerade wieder das Sprungverhalten von Wölfen ein?

Beim Wolf hat man immer noch den einleitenden Satz mit der Intelligenz der Tiere gebracht, denen man dies und das einfach nicht zugetraut hat (womit man die eigene Intelligenz bewiesen hat).
Hier dagegen wird nicht von Intelligenz gesprochen, die dussligen Viecher haben sich einfach nicht an den wohlfeilen Plan gehalten, undankbare Kühe!

äh, warum nicht? bissl frisches blut schadet nie, auch in einstelligen dosen nicht. Und dort müssen bei insgesamt 10.000 in europa ja wohl deutlich größere Bestände vorhanden sein. Auf eine Handvoll zusätzliche Tiere dürfte es da kaum ankommen.

Nur weil das in Deutschland nicht funktioniert, muß es doch nicht anderswo genauso sein.

Ja, aber da sind die Räume gleich in ganz anderen Dimensionen vorhanden und über die Besitzformen und Eigentumsrechte spricht dort niemand. Obwohl es mal recht interessant wäre darüber etwas zu erfahren.



Im Jahre 2019 gab es insgesamt 9112 Wisente, von denen 1792 in Gefangenschaft, 501 halbwild und 6819 in freier Wildbahn lebten.[6]
...
2004 lebten in Polen, Belarus, der Ukraine, Russland, Litauen und der Slowakei 29 freie und zwei halbfreie Populationen.[3] Seit den 1980er Jahren lebt auch im russischen Altaigebirge wieder eine kleine Population des Flachlandwisents, die aber zunehmend an Inzucht leidet.[29]
...



CdB
 
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Könnte man nicht ein Gehege machen und dort Oryxe, Gnus und Kudus halten und das dann nach 1 Jahr aufgeben und die freigelassene Population dann an einen Trägerverein übergeben der dich dann passend auflöst??
 

z/7

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, aber da sind die Räume gleich in ganz anderen Dimensionen vorhanden
Das hätt ich vllt ausführen sollen, warum es in D nicht funktionieren KANN. Mal unabhängig von der Bereitschaft oder Gegnerschaft etwelcher Personen. Große Tierarten haben nun mal Platzbedarf. Mit Handtuchgrundstücken braucht man da nicht anfangen. Das weiß man eigentlich als gstudierter Biologe auch vorher.
 
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Könnte man nicht ein Gehege machen und dort Oryxe, Gnus und Kudus halten und das dann nach 1 Jahr aufgeben und die freigelassene Population dann an einen Trägerverein übergeben der dich dann passend auflöst??
Bei der Experimentierfreude einiger Jagdübungsberechtigter hier würde ich mich nicht wirklich wundern, wenn ich hier eines Tages eine kleine Oryxherde sehen würde. Den Umweg über Gatter und Trägerverein gingen die allerdings nicht, man würde was von Klimawandel und uralten Fernwechseln erzählen...
 
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Das hätt ich vllt ausführen sollen, warum es in D nicht funktionieren KANN. Mal unabhängig von der Bereitschaft oder Gegnerschaft etwelcher Personen. Große Tierarten haben nun mal Platzbedarf. Mit Handtuchgrundstücken braucht man da nicht anfangen. Das weiß man eigentlich als gstudierter Biologe auch vorher.
Dazu braucht man nicht ein "Gstudierter" zu sein um das zu wissen.
 
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Das hätt ich vllt ausführen sollen, warum es in D nicht funktionieren KANN. Mal unabhängig von der Bereitschaft oder Gegnerschaft etwelcher Personen. Große Tierarten haben nun mal Platzbedarf. Mit Handtuchgrundstücken braucht man da nicht anfangen. Das weiß man eigentlich als gstudierter Biologe auch vorher.
Da muss ich widersprechen. Zum Einen sind es selten die Biologen, die in UNB und Co. sitzen, sondern Landschaftspfleger, -planer und -ingenieure, zum Anderen werden diese Entscheidungen zu einem großen Anteil rein von Politikern entschieden und die interessiert nicht wie es umgesetzt wird, sondern nur das es umgesetzt wird. Bis dann die Probleme entstehen ist die Amtszeit um.
Als nicht gstudierter KANN man das wissen. Als gstudierter SOLLTE man es wissen.
Die Realität sieht da anders aus. Auch eine akademische Ausbildung schützt nicht vor Wissenslücken. Meiner Erfahrung nach fehlt es oft am gegenseitigen Verständnis, da ist die Uni schnell ein Elfenbeinturm.
 

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