Wisente werden in NRW ausgewildert

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Wenn Wisente nicht mehr dem Jagdrecht unterliegen, dann gibt's auch keinen Wildschadensersatz mehr.

Damit hast Du ja jetzt einen Anhaltspunkt, warum die Wisente bei der letzten Änderung des Landesjagdgesetzes plötzlich "entfallen" sein könnten.

War denn schon abschließend entschieden, ob es sich bei diesen Wisenten auch um WIld im Sinne des Jagdrechts handelt?
 
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Das WARUM ist mir schon lange klar.

Möglicherweise ist die Sache für Grundeigentümer an der Stelle auch nicht so ganz unproblematisch. Schließlich war da auch irgendetwas mit "Hege" im Jagdrecht oder so. Das könnte z.B. bedeuten, daß ein "angemessener" Verbiss-/Schälschaden auch durch den Jagdrechtsinhaber zu dulden ist, wenn er durch Wild i.S.d. Gesetzes verursacht wird. Blöd ist auch, wenn Jagdrechtsinhaber und Jagdausübungsberechtigter identisch ist, oder vertraglich der Wildschadenersatz nur auf bestimmte Wildarten beschränkt ist. Oder, oder.

Juristisch einfacher ist es doch, wenn es irgendwelche "privaten" Rinder sind, die zu Schaden gehen. Dann ist der Eigentümer nach BGB zum Ersatz verpflichtet. Darum dreht sich doch die ganze rechtliche Auseinandersetzung bislang.

Meine Frage nach den Interessierten war daher schon nicht ganz unberechtigt.

Waidmannsheil,
Schnepfenschreck.
 
Zuletzt bearbeitet:

JMB

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Schließlich war da auch irgendetwas mit "Hege" im Jagdrecht oder so. Das könnte z.B. bedeuten, daß ein "angemessener" Verbiss-/Schälschaden auch durch den Jagdrechtsinhaber zu dulden ist, wenn er durch Wild i.S.d. Gesetzes verursacht wird.
Das erzähle ich demnächst den Bauern, wenn sie Ersatz für Schwarzwildschäden an Grünland anmelden. :devilish: :evil:


Blöd ist auch, wenn Jagdrechtsinhaber und Jagdausübungsberechtigter identisch ist,
DAS ist ja wohl der einfachste Fall, jedenfalls solange nicht irgendwelche ausgesetzten "Großvieheinheiten" vom Grundbesitzer ungewollt "einfallen".
Wenn also der "lokale Fürst" (der mit "Wenn die Bauern nicht ihren Widerstand aufgeben, dann kann es sein, dass ihnen ihre Höfe über ihren Köpfen abbrennen ...") sie im eigenen (m.W. gar nicht so kleinen) Wald hält. Er wollte sie zwar, aber offensichtlich nicht im eigenen Wald ...
Warum nur? :rolleyes:


... oder vertraglich der Wildschadenersatz nur auf bestimmte Wildarten beschränkt ist.
Das hilft zwar ggf. dem Jagdpächter, gegenüber dem Grundeigentümer ist das aber m.W. nicht möglich (solange er dem als Jagdgenosse nicht selbst zugestimmt (genauer: dem nicht widersprochen) hat).


Juristisch einfacher ist es doch, wenn es irgendwelche "privaten" Rinder sind, die zu Schaden gehen. Dann ist der Eigentümer nach BGB zum Ersatz verpflichtet.
Genau DAS wollten die Befürworter des Projekts ja eben NICHT.
Die wollten ihre "Spielwiese" und den Schaden sollten andere bezahlen.

Solange die "Wild" (im Sinne des BJG), also "widlebende Tiere, die dem Jagdrecht unterliegen" sind gilt die Schadensersatzpflicht, sind es "wildlebende Tiere, die NICHT dem Jagdrecht unterliegen", dann entfällt die Ersatzpflicht.
Dann sie die sozusagen "große Schwarzspechte" (die ja auch Löcher in die Bäume machen).
Genau DAS wollen ja die Befürworter.


WaiHei
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
...

War denn schon abschließend entschieden, ob es sich bei diesen Wisenten auch um WIld im Sinne des Jagdrechts handelt?

Nein, dieser Punkt und der von mir angesprochene Passus Vertrag zulasten Dritter sind mW die Knackpunkte in den gerichtlichen Auseinandersetzungen.


CdB
 

JMB

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Gerade nur kurz 'reingeschaut ...
Schon der Name "Wisent-WELT" zeugt doch vom Größenwahn der Initiatoren - wie groß ist das Streifgebiet und wie groß "die Welt"?
"Wisent-Projekt Rothaargebirge" wäre da wohl angemessener.


WaiHei
 
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Moin!

Waldbesitzer werden entschädigt Rotwild und Wildschweine richten mehr Schäden als Wisente an
(Siegener Zeitung, 2021-02-27)

(...) Und die Schälschäden in den Wäldern? Anders als in einem Naturwald könnten in einem Wirtschaftswald „monetäre Schäden“ entstehen. Ein dafür eingerichteter Schadensfonds werde jährlich mit 50.000 Euro gespeist und ausgeschöpft. Heißt: Die Sauerländer Waldbauern werden definitiv für die angerichteten Schälungen entschädigt. (...)

Cheers,
Schnepfenschreck.
 

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