wo geht es hin mit der Jagd?

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....JEDER von dir abfällig betitelte "Traditionsjäger" beherrscht die Grundsätze der Weidgerechtigkeit in all ihren Facetten.
Du anscheinend nur in dem Teil der dir bequem erscheint.

Zwischen "Beherrschen" und "Anwenden" oder "schön finden" gibt es einen gravierenden Unterschied.
Meine Trennung geht zuerst über Wichtiges (frei von Geschmacksfragen) von Unwichtigem (eine Frage des Geschmacks) zu unterscheiden. Nachsuchen sind kein Brauchtum, sondern gesetzliche und moralische Verpflichtung! Tierschutz und die daraus resultierende Waidgerechtigkeit ebenso.

Ob jemand schön findet, sich "zum dreifach donnernden Horrido von seinem Spiegel zu erheben und mit links auf das edle deutsche Weidwerk" zu prosten, ist eine reine Geschmacksfrage. Mich stößt das ab, wenn ich es z. b. bei einer Reportage über Jagd und Jäger in der Glotze sehe und ich verstehe, warum "Normalbürger" dabei zu der Ansicht kommen, Jäger seien ein merkwürdiger Haufen!
 
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Das denke ich auch bei Bildern vom Oktoberfest, vom Stiefeltrinken nach einem Fußballspiel und beim Anblick sletsam gewandeter Hobbygolfer. Es muß doch nicht "Der Allgemeinheit" gefallen, aber wenn jemand sämtliche Traditionen zuwider sind, warum geht man dann nicht Angeln, oder Pokern?
 
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Die Thesen entstammen einer Umfrage in Österreich:

https://www.jagdverband.de/sites/default/files/jgerstudie_2011__zukunftsvision_0.pdf

Es sind Thesen und mehr nicht. Ob sie übertragbar auf Deutschland sind ist ungewiss. These 5 beispielsweise beißt sich meines Erachtens mit der Entwicklung der Jagdscheinabsolventen in Deutschland. Hinter jedem Prüfling steht immer noch ein Umfeld das ihn unterstützt.

Was ich selbst so erlebe ist der Punkt Professionalität und Wissen. Das kann durchaus stimmen.

Das es Thesen aus 2011 sind habe ich auch geschrieben. Für mich war es aber erstaunlich das die Vorraussagungen für 2030 sind, aber jetzt schon zum Teil zutreffen. Mal kurz zu Traditionen und Moderne.
Zum meiner Zeit, als ich die Prüfung ablegte, gab es schon "Jäger" die nicht in der Lage waren ihren Bock aufzubrechen. Wieviele werden es Heute sein? Früher wurde nur ein relativ kurzer Schnitt gemacht und Heute bis zum Äser. Das hat sich z.b. als vorteilhaft erwiesen und sollte in der "Tradition" aufgenommen werden. Solche Dinge sind es Wert weitergegeben zu werden. Ob wir und Knochen an die Wand hängen oder nicht sollte jeder selbst entscheiden. Ich mache es und will aber niemand dazu zwingen es zu tun. Auch das ist Tradition auf die ich nicht verzichten möchte. Erinnerung und Mahnung das ich den Tod gebracht habe für ein Stück Fleisch. Wenn wir nun raus gehen ins Revier und erlegen ein Stück bringen wir den Tod. Wir wissen das zum Leben der Tod gehört. Wie bringen wir aber das töten der Bevölkerung bei? Jetzt habe wir die beiden Typen von Jägern. Der Moderne, zeitgemäße in Volltrarn und M16 Clon. Basecap, Schalldämpfer und was weis ich noch alles. Auf der anderen Seite der Traditionelle in Loden und Drilling. Wem von Beiden wird in Bezug der Jagd wohl mehr an Gauben geschenkt? Meiner bescheidene Meinung nach sollten wir doch das Traditionelle mehr wahren denn das stellt die Jagd in der Bevölkerung dar. Wenn wir das verpassen werden die Thesen des Prof. schneller wahr als das wir glauben.
 
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Ist sogar ganz modern, moderner jedenfalls, als das Sammeln von Hörnern, Schädeln und Präparaten. Und es stellt sich die Frage, warum bei weiblichem Wild ohne Hörner als "Erinnerung" an das schöne Jagderlebnis ein Foto reicht und bei "Trophäenträgern" nicht! ;)
Warum werden "Hegeschauen" veranstaltet? Also Förster begründen das z.B. in Rotwildhegeringen u.a. damit, dass man daran die Hegebemühungen erkennt, was dann auch der Öffentlichkeit vermittelt werden soll, indem die Öffentlichkeit eingeladen wird.
Man stellt dann auch immer zwei bis drei Beispiele aus, an denen man die Nicht-Hegebemühungen von Jägern sieht und beklagt dann auch immer gleich die so genannten "Kofferraumhirsche". Ich frage mich dann stets, wo denn die Beweise sind.
Übrigens habe ich es noch nicht geschaftt, die Verantwortlichen dazu zu bewegen, gerade bei solchen Veranstaltungen die Gewichte von Kälbern, Schmaltieren und Alttieren zu nennen oder gar zu besprechen.
Kann sein, Stoeberjaeger, dass es Dich nicht interessiert, mich interessiert das aber sehr wohl. Wenigstens tauchen die weiblichen Stücke inzwischen in Grafiken auf, als Linien.
Ich hatte es hier schon mal erwähnt, meine ich, ich bin über 70 und versuche solche Dinge schon seit Jahrzehnten zu erreichen. Ich schmeisse keine Knochen (=Trophäen weg oder verkaufe welche, obwohl ich permanent auch von engen Freunden darumgebeten werde.)
Gruss und Waidmannsheil, DKDK.
 
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Stöberjäger schrieb;
...
"Das hoffe und glaube ich nicht, eher kommt es vermutlich zur Spaltung zwischen professioneller Jagd im Staatswald und Freizeitjagd."
...


Professioneller Jagd in Staatswald, ein echter Gassenhauer!:eek:
Auch im "Staatswald" gibt es exakt dieselbe Bandbreite bezüglich der Qualität der Jagdausübung wie bei der "Freizeitjagd", nämlich von gut und effizient bis hin zu lästig, ineffizient und bis hin zu Auswüchsen bezüglich Rotwilddichten in einigen Forstämtern mit hohem Regiejagdanteil.
Du kennst die entsprechenden Protagonisten doch auch, sie sind jetzt aktuell nur mit angezogener Handbremse unterwegs.
Was du so gerne als "professionelle Jagd" bezeichnest, ist in erster Linie abhängig von den teilnehmenden Protagonisten und Personen und nicht in erster Linie vom Jagdsystem, egal ob Privatjagd oder Regiejagd.
Die handelnden Personen sind entscheidend für die Qualität der Jagdausübung; sonst nichts!
Und da gibt es wie im echten Leben gute und schlechte Vertreter, und das auf beiden Seiten.
Das du dich vom Selbstverständinis her zu den "Überjägern" zählst, erleben wir ja nun hier in regelmäßigen Abständen.
Mein Vorschlag:
Vielleicht sollte man den Forstbeamten z.B. hier in Hessen in den großen Regiejagdforstämtern mal versuchsweise die Jagd komplett aus den Händen nehmen und einmal für 10 Jahren in die Hände von Berufsjägern legen ( über Kosten können wir durchaus auch noch separat diskutieren). Dann könnten wir nach anschließender Betrachtung der jeweiligen Ergebnisse wirklich einmal mit Fakten und Zahlen über die Qualität der "Professionellen Jagd im Staatsforst" diskutieren.
Meines Wissens nach gibt es allerdings aktuell nur einen einzigen Berufsjäger, der in der hessischen Forstverwaltung mit Zeitvertrag beschäftigt ist (FoA Frankenberg); vielleicht ist diese sehr geringe Zahl ja auch mit einer gewissen Angst begründbar vor möglichen Konsequenzen.
So nun genug gezündelt!

Prinzengesicht
 
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Jetzt habe wir die beiden Typen von Jägern. Der Moderne, zeitgemäße in Volltrarn und M16 Clon. Basecap, Schalldämpfer und was weis ich noch alles. Auf der anderen Seite der Traditionelle in Loden und Drilling. Wem von Beiden wird in Bezug der Jagd wohl mehr an Gauben geschenkt?

Gestern war ich mit dem AR, Baschlickmütze, Cordhose und Lodenjacke draußen, letzte Woche mit dem Repetierer - Schalldämpfer + 2bein, Lederhosen und Holzfällerhemd, heute geht's nach Kaffee und Kuchen mit dem dem Drilling in Tarnbekleidung raus. Das interessiert irgendwie niemanden.
 
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Naja, ganz verkehrt liegt er nicht. Welche Kompetenz in Naturfragen will die Jägerschaft noch nachweisen, wenn immer mehr naturfremde und oft naturferne Bürger im Schnellkurs zum Jäger gemacht werden, in dem Naturkompetenz kaum eine Rolle spielt. Natur auf Fuchs, Wabä, Dachs und Marderhund oder Schalenwildarten zu begrenzen funzt nun mal nicht. Da beginnt ja oft schon bei den Hauptbaumarten das Stottern. Und wenn es darum geht die Bekassine von der Waldschnepfe zu unterscheiden ist Ruhe im Schiff.

Ein halbes Jahr nach dem Kurs ist die Hälfte des gepaukten begrenzten Wissens vergessen und zehntausende gehen nur mal sporadisch zur Jagd, bei der es aber nicht um Natur geht, sondern nur darum mal irgendwas zu strecken.

Glaubst du denn die Gesellschaft merkt nicht, wie viele jagd- und naturferne Kompetenzsimulanten jetzt bald wieder zur DJ Saison anreisen? Da muss man gar nicht tief schürfen, es reicht feixende Treiber, genervte Jagdleiter und kopfschüttelnde HF/NSF zu sehen.

Auch die Jägerei gleicht sich immer mehr der Dekadenz in diesem Land an. Man will immer
mehr, höher, schneller, weiter und in sein. Zudem geht Fun (Spaß) über alles. :mad:

Der Jagdschein muss oft als Zugang (Schlüssel) zu bestimmten Gesellschaftkreisen, zur Ego-Befriedigung und Profilierung herhalten. :eek:
 
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Es muss bei den Punkten aber auch starke regionale Unterschiede geben, da ich viele davon so nicht erlebe.
Was ich aber gerade heute wieder erlebt habe, ist der unglaublich schlechte Gesundheitszustand der Jäger. Es ist daher kaum glaubwürdig, wenn mir ein Jäger mit einem BMI von 30+ und Diabetes Typ II versucht zu erklären wie gesund das Fleisch vom Wild ist.
Und wenn man das auf das Natur = Gesund und Interaktion mit der Natur = Gesundheitsfördernd Bewusstsein in Verbindung bringt, ist eine große Zahl der Jäger einfach unglaubwürdig, allein durch ihr Auftreten.
Grob gesagt: dicke Jäger in grünen Lodenjacken auf Hegeschauen sind nicht mehr Zeitgemäß. Die Zukunft wird eher von Menschen wie Jagdmomente und Co. wiedergespiegelt. Denn die finden auch anklang, bei der nicht jagenden Bevölkerung.

p.s. auch meine Sicht auf die Jagd findet Verständnis und Zustimmung bei nicht Jägern und sogar bei Vegetariern und Tierschützern ;)

Bete, dass Du einmal gesund in die "Ewigen Jagdgründe" wechseln darfst. :sleep: Allerdings wirst Du dann ziemlich jung sterben müssen um diese "Gnade" zu erhalten, ausser Dir wurde bei der
Geburt ein genetischer Jungbrunnen zuteil. :eek:
Selten soviel Bxxxxxxx gelesen. :mad:
 
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....Auch im "Staatswald" gibt es exakt dieselbe Bandbreite bezüglich der Qualität der Jagdausübung wie bei der "Freizeitjagd", nämlich von gut und effizient bis hin zu lästig, ineffizient und bis hin zu Auswüchsen bezüglich Rotwilddichten in einigen Forstämtern mit hohem Regiejagdanteil....

Das ist örtlich sicher so, aber Regiejagd im Staatswald hat den großen Vorteil, dass sie "von oben" verordnet und dabei (weitgehend) vereinheitlicht und professionalisiert werden kann!
Wer das als Leiter eines Regiejagdreviers nicht selbst gut hinbekommt, kann ja durch passioniertere Jäger unterstützt werden.

....Die handelnden Personen sind entscheidend für die Qualität der Jagdausübung; sonst nichts!
Und da gibt es wie im echten Leben gute und schlechte Vertreter, und das auf beiden Seiten...

Da stimme ich Dir absolut zu.
Das übliche Jagdpachtsystem hat aber genau an der Stelle erhebliche Schwächen, weil nicht selten der attraktive Pachtpreis die Bewertung der jagdhandwerklichen Fähigkeiten des Bewerbers toppt!
 
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@Stoeberjaeger
Wikipedia
Tradition (von lateinisch tradere „hinüber-geben“ oder traditio „Übergabe, Auslieferung, Überlieferung“) bezeichnet die Weitergabe (das Tradere) von Handlungsmustern, Überzeugungen und Glaubensvorstellungen u. a. oder das Weitergegebene selbst (das Traditum, beispielsweise Gepflogenheiten, Konventionen, Bräuche oder Sitten). Tradition geschieht innerhalb einer Gruppe oder zwischen Generationen und kann mündlich oder schriftlich über Erziehung, Vorbild oder spielerisches Nachahmen erfolgen.
Die soziale Gruppe wird dadurch zur Kultur. Weiterzugeben sind jene Verhaltens- und Handlungsmuster, die im Unterschied zu Instinkten nicht angeboren sind. Dazu gehören einfache Handlungsmuster wie der Gebrauch von Werkzeugen oder komplexe wie die Sprache. Die Fähigkeit zur Tradition und damit die Grundlage für Kulturbildung beginnt bei Tieren, wie beispielsweise Krähen oder Schimpansen, und kann im Bereich der menschlichen Kulturbildung umfangreiche religiös-sittliche, politische, wissenschaftliche oder wirtschaftliche Systeme erreichen, die durch ein kompliziertes Bildungssystem weitergegeben wurden. Tradition kann ein Kulturgut sein.

:cool:
 
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Du Pappnase hast EIN ganzes Jahr den Schein, hast hier idiotischste Fragen gestellt, deine Strecke ist? und du ziehst über dicke oder lodentragende Jäger her, hälst sie für nicht zeitgemäß weil die Bevölkerung den fitten, smarten Youtuberjäger will?

Wenn noch mehr von deiner Sorte kommen muss der Professor nicht bis 2030 warten und die Veganer freuen sich. Dann kannst du ja mit denen auf Tofuscheiben schießen, da freuen sie sich noch mehr.

Richtig, leider laufen immer mehr dieser, mit Jugendwahn beschlagenen Jagdkasperl rum. :eek:
 
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Tradition (von lateinisch tradere „hinüber-geben“ oder traditio „Übergabe, Auslieferung, Überlieferung“)..... Tradition kann ein Kulturgut sein.

Gegen Traditionen spreche ich mich ja nicht grundsätzlich aus, nur gegen solche, die durch Verlust einer Bedeutung für die Gegenwart, durch fragwürdige Herkunft oder durch abstruse Rituale zur reinen Geschmackssache geworden sind und ggf. eine für die eigene Sache abträgliche Außenwirkung haben.
 

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