Wo sind nur die Jährlingsböcke hin...

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Hallo Allerseits,

ich war die letzten vier Tage morgens, mittags und abends raus.
Habe fleissig geblattet.

13 Böcke haben sich gezeigt (teilweise auch auf der Fahrt durchs Revier zum Ansitz).

Allerdings nur ältere.

Die 3/4 lauscherhohen Spießer, die ich noch frei habe, sind nicht aufgetaucht.

Ich hab vorhin mit einem alten Jäger darüber gesprochen, und er meinte, dass sie sich im Mais verkriechen würden bis zum Ende der Blattzeit (Revier: ca. 30% Mais, 30% Wald, Rest Grünland und Getreide).

Was haltet ihr davon?

Was meint ihr, wo die stecken bzw was sind eure Strategien, um Jährlinge zu erlegen?

Welche Tipps habt ihr für die Jagd auf Jährlinge?
 
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Das geht mir seid Mai so, ich hab nur drei Jahrlinge gesehen bzw. geschossen. Auch Schmalrehe machen sich rar.
 
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Ich hab meinen Jährling genau wie die meisten Kameraden im Mai geschossen, spätestens ab Mitte-Ende Juni werden die hier mehr oder weniger unsichtbar.

Da sind sie aber noch wie die Wildkamera zeigt, sie tauchen halt nur nicht auf, wenn der Chef auf dem Platz ist. Ich hab sie oft Nachts auf der Kamera.
1659886135413.png

Zum bejagen würde ich persönlich den frühen Abend wählen. Dann stromern die oft noch über die Fläche bis der Platzbock auftaucht. Die werden halt hin und her gescheucht.

Es kann auch eine Option sein, sich an die Fläche anzusetzen, wo kurz vorher besagter Platzbock geschossen wurde. Auf der Fläche wo ich meinen 4-6 Jahre alten Bock vor 2 Wochen erlegt habe, tummelten sich in den nächsten Tagen gleich mehrerer Jährlinge bis ein neuer Chef im Ring erschien.

Ist zumindest hier im Feldrevier so.
 
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Die werden denke ich aktuell überall wo sie auftauchen schnell wieder auf die Reise geschickt, kaum ein Bock duldet jetzt einen anderen in seinem Revier 😅

Ich hab die Woche auch bisschen geblattet, ein paar Böcke bekam ich zu Gesicht, aber kein passender dabei, vorgestern kam aber aus dem nichts ein Knöpfler vorbei, den ich sauber erlegen konnte. War der erste in dem Revier seit 3 Jahren, in dem Revier war selten so ein schwacher Bock zu sehen.
 
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Gestern am Abend konnte ein Kamerad den oben abgebildeten Jährling genau an der Fläche strecken, wo ich ihn seit Mitte Juli immer wieder auf der Kamera habe.
Die Jährlinge sind schon da und bleiben auch zumindest hier auch relativ Standorttreu. Sie treten halt nur dann aus wenn der Chef noch nicht da bzw. wieder (weit) weg ist.
Dieser ist gegen 20:00 auf Blatt gesprungen, der Platzbock stand am anderen Ende des Feldes und der Kamerad schwört, dass der Jährling dachte das der andere Bock die schreckende Ricke war. Er zog zumindest schnurgrade auf diesen zu.
1659934208657.png
 
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ja, da haben wir sie wieder, dieses unnötige "noch-frei-haben"... schießen, was da ist und gut wäre es. Jedes Jahr gibt's Ärger wegen dem Rehwildabschussplan. Oder ist das bei Euch anders!?
 
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Jedes Jahr gibt's Ärger wegen dem Rehwildabschussplan. Oder ist das bei Euch anders!?
Ja, denn es gibt keinen Abschlußplan mehr. Ich für mich halte es so, ich schieße 2 Böcke in unserem Revier, davon 1 Mehrjährigen und 1 Jährling. Der Jährling ist seit Mitte Mai in der Truhe und der Mehrjährige macht es mir gerade etwas schwer, aber auch das regel ich noch.
 
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Hier gibt es für Rehwild noch den 3-Jahresplan, da hat unser Revier meine ich so um die 100 Böcke auf der Sollseite.

Wir sind 12 Jäger und die Freigabe ist für alle ein schwacher und ein starker Bock pro Jahr. Macht theoretische 24 Böcke pro Jahr, erlegt werden tatsächlich anhand der Freigabe ca. 16-18, da gerade die Älteren nicht mehr so oft los gehen.

Entsprechend sind auf unseren 3-4 Gemeinschaftsansitzen auf Dammwild ab September Böcke regulär frei. Bis dahin hatte halt jeder die Chance "seine" Böcke zu strecken.
So soll halt Ärger in der Jagdgemeinschaft vermieden werden. 🤷‍♂️

Sollten im letzten Jahr des Abschussplanes noch deutlich mehr Böcke frei sein wird die Freigabe für das Jahr halt noch mal hochgesetzt.

Bin ja noch nicht so lange im Revier aber das läuft wohl so schon seit ner Ewigkeit sehr gut.
 
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Kommt noch Fall(Unfall-)wild und die Gemeinschaftsansitze obendrauf. Im letzten Jahr des Abschussplans wird dann bei Bedarf die Freigabe für alle noch mal Hochgesetzt.

Hat wohl bisher immer geklappt, bin ja noch nicht so lange in dem Revier tätig.
 
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Hallo Allerseits,

ich war die letzten vier Tage morgens, mittags und abends raus.
Habe fleissig geblattet.

13 Böcke haben sich gezeigt (teilweise auch auf der Fahrt durchs Revier zum Ansitz).

Allerdings nur ältere.

Die 3/4 lauscherhohen Spießer, die ich noch frei habe, sind nicht aufgetaucht.

Ich hab vorhin mit einem alten Jäger darüber gesprochen, und er meinte, dass sie sich im Mais verkriechen würden bis zum Ende der Blattzeit (Revier: ca. 30% Mais, 30% Wald, Rest Grünland und Getreide).

Was haltet ihr davon?

Was meint ihr, wo die stecken bzw was sind eure Strategien, um Jährlinge zu erlegen?

Welche Tipps habt ihr für die Jagd auf Jährlinge?
Momentan ist ein schlechter Zeitpunkt. Die alten dulden sie nicht wirklich, außer er ist so schwach, dass er den jungen ignoriert. (eher selten aber kommt vor) entweder warten bis die brunft vorbei ist oder die entlegenen Ecken aufsuchen wo kein mehrjähriger sein Unwesen treibt. Ansonsten spätestens bei der maisernte wenn gedroschen ist.
Beste Grüße
 
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Man darf nicht immer alles so dogmatisch betrachten, bei unseren Wildtieren.

Jährlinge sind überall und nirgends und sie treiben sich zwischen und in den Territorien der standortsfesten Böcke herum, so ists bekannt. Um diese Zeit versuchen sie aber auch an der Brunft teilzunehmen, d.h. wenn man ein brunftiges Stück kennt, bei dem jetzt noch ein dominanter Freier fest steht, heißt es nicht, die Jungen sind vom Erdboden verschluckt bzw. man sähe sie dort nie. Der Vermehrungstrieb treibt auch sie um und in die Nähe der Paare.
Es lohnt sich immer, bei der Jagd auf die weiblichen Stücke zu focussieren , denn dort sind um diese Zeit die Böcke, zumindest für die wichtigen Tage.

Deshalb schildere ich ein Erlebnis aus der diesjährigen Saison, wie es eben auch gehen kann.
Ich bejage seit über einer Woche einen hohen Mehrjährigen, der nacheinander im gleichen Altholz mittlerweile mit zwei verschiedenen weiblichen Stücken brunftete. Abends treibt er ab 20 h sein Stück, zwischendurch geht man ins Bett, zum Verschnaufen. Morgens (die letzten Morgen waren sehr kühl) kommen die Liebenden spät oder gar nicht in Anblick. Vielleicht über Mittag ähnliches Spiel, aber da kann ich zeitlich nicht hin.
Wegen der schwierigen Grenzsituation bekam ich den Bock leider bisher nicht, aber noch wird nicht aufgegeben - immer wars spannend und interessant.

Am vorletzten Freitag bestätigte ich den Bock (mit seinem Stück) zum ersten Mal, Sam morgens versuchte ich trotz schlechter Aussichten, ihn mit dem Blatter herzuholen.
Zuerst der Kitzfiep für die Gaiß - klappte nicht, sie führt scheinbar dies Jahr nicht; der Ältere kam nat. auch nicht, er hatte alles, was er brauchte. Zustehen tat dafür ein lauscherhoher Jüngling, den schonte ich (bis jetzt).

Sonntags abends wollte ich wieder auf den Hohen ansitzen, was sah ich: der Jährling trieb das Stück, immer wieder ins Bett gehend, als wenn er der capo wäre.
Ah, der Nachbar hatte wohl Jagd-Erfolg, dachte ich und schrieb den Bock gedanklich ab - wenn der Jährling jetzt so präsent ist, kann der Mehrjährige wohl nicht mehr leben, so widmete mich ein paar Ansitze und Blattszenen einem anderen Pärchen.
Mitte der letzten Woche eher routinemäßig den Bestand im anderen Revierteil gecheckt, sehe ich wieder Brunfttreiben und erkenne den hohen Bock - ah, er lebt doch noch !
Gestern abend nun, die gleiche Situation und auf einmal ein 3. Stück im Bestand - der Jährling; auch unterwegs und in der Hoffnung, wenigstens ein paar Züge guter Witterung abzubekommen...

Also, der territoriale Bock macht dort gerade anhaltend die Brunft, der Junge schleicht drum herum - aber er ist alles andere als unsichtbar...selbst wenn er dem Paar zu nahe kommt und der Alte ihn mal kurz flott macht, kommt er gleich wieder in die Nähe.

Und während ich dies niederschreibe, fällt mir ein, daß ich an demselben Platz mal eine Bock-Doublette schoß in der Blattzei vor ein paar Jahren. Erst den Sechser, der hinterm weibl. Stück kam und kurz danach den nachfolgenden Jährling.
Der intensive Duft eines hochbrunftigen Stücks macht Böcke eben dickfellig und auch unvorsichtiger.

Es sind die Gesetze des Lebens beim Wild - Äsung und Fortpflanzung - danach verhalten sie sich und das muß der Jäger sich zunutze machen.
Naturgesetze lassen aber immer auch Abweichungen zu, die wir in unserem begrenzten Denken oft nicht verstehen. Es muß nicht immer und überall nur genau so passieren... ;)
20220808_203959.jpg
 
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Bei uns im Revier sowie in den angrenzenden Revieren scheint es zur Zeit genau umgekehrt. Es tauchen ausschließlich Jährlinge auf.
Man hat zwar öfter gute Böcke auf der Wildkamera, die sind aber anscheinend erst ab 2-3 Std nach Sonnenuntergang aktiv
 

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