Wölfe in Thüringen?

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Ich denke wir versuchen es ab hier nochmal auf ein Neues diesmal vielleicht ohne Kleinkriege und Beleidigungen.

Gutes gelingen

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bezieht sich jetzt zwar nicht auf thüringen, sondern auf sachsen, aber da der thread gleich offen ist, poste ichs doch mal hier

http://www.dresden-fernsehen.de/default ... ews=650831

da sind einige interessante zahlen genannt im artikel, gerade zur schafhaltung. im sächsischen wolfsgebiet werden 20'000 schafe gehalten, davon wurden letztes jahr ganze 22 stück gerissen... existenzbedrohend sieht das für mich nicht gerade aus.

zudem erwirtschaften von 16'800 schafhaltern in sachsen nur 250 ihr haupteinkommen mit den schafen. gut, ist aber nicht überraschend, bei uns in der schweiz sehen die zahlen ähnlich aus (wir haben in der ganzens chweiz wohl keine 250 haupterwerbs schafhalter mehr, wofür der wolf aber nichts kann).
 
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Es ist offensichtlich, dass sich der Wolf (wie auch der Luchs) mittelfristig wieder in allen geeigneten Gebieten in Deutschland (und ganz Mittel-, West- und Südeuropa) ansiedeln wird.
Nur die Geschwindigkeit, mit der sich diese Ansiedelung vollzieht, hängt auch davon ab, ob wir Jäger uns an die rechtlichen Rahmenbedingungen halten und keine illegalen Abschüsse vornehmen.
Schon im Zuge der Ausbreitung und dann natürlich auch bei flächendeckender Präsenz wird es auch immer wieder Konflikte geben und dann werden die Jäger als die wichtigste in Frage kommende Gruppe gefordert sein, bis hin zur Erlegung von "Problemwölfen".
Mittel- bis langfristig wird auch kein Weg daran vorbei führen, Wölfe de facto wildbiologisch RICHTIG zu bejagen (sei es nun über das Jagdrecht oder juristische Umwege wie z.B. beim Kormoran).
Dabei scheint mir die grundsätzliche Forderung des Jagdgesetzes nach einem ARTENREICHEN (das heisst nicht zwingend individuenreichen) und gesunden Wildbestand die korrekte Leitlinie.
Und eines sollten wir nie vergessen : Alle unsere Schalenwildarten sind nur durch die Co-Evolution mit den Grossraubtieren das geworden was sie heute sind und werden auch nur bei der Präsenz von Grossraubtieren auf Dauer das bleiben, was sie sind.
Das gilt für alle relevanten Eigenschaften wie z.B. Physiologie, Verhalten und Körperbau.
 
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Was den Wolf anbelangt, können wir Jäger uns meines Erachtens ganz entspannt zurücklehnen und die weitere Entwicklung beobachten :

Der Wolf ist sehr anpassungsfähig und je weiter sich die Art bei uns ausbreitet, desto mehr werden die Jäger ganz automatisch beim Management gebraucht werden. Da geben sich einige naiv-emotionale Wolfsbefürworter momentan noch völlig wirklichkeitsfremden Wunschträumen hin.
Jungtiere übernehmen zunächst das tradierte Beutespektrum des Rudels, haben aber aufgrund ihrer hohen Lernfähigkeit auch die Tendenz, dieses Beutespektrum zu erweitern ...
Bei einer zunehmenden Verbreitung des Wolfes in Deutschland ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch Komposthäufen etc. in das "Beuteschema" aufgenommen werden.
Das ist übrigens nichts neues, der Film über die Wölfe beim ehemaligen Hermannstadt in Rumänien ist schon öfter im Fernsehen gelaufen und sollte auch "Wildbiologen" bekannt sein. Dort ist zu sehen, wie eine Wölfin völlig vertraut am Morgen durch die Stadt läuft, vorbei an Bushaltestellen etc. mit zahlreichen Menschen, die sie für einen Schäferhund halten.
Dann heisst es bei uns dann irgendwann nicht mehr, "Fuchs, Du hast die Gans gestohlen", sondern auch "Wolf, Du hast die Gans gestohlen".
Auf Dauer wird die für Mensch UND Wolf notwenige Scheu wohl nur durch eine Bejagung von "Problemwölfen" (als ultima ratio wenn andere Vergrämungsversuche nicht erfolgreich sind) dauerhaft aufrecht erhalten werden können.
Bei Extrapolation der bisherigen Entwicklung dürfte dieser Punkt in etwa 5 Jahren erreicht sein.
Und an wem wird diese Aufgabe dann wohl hängenbleiben ?
An den sog. "Wildbiologen" (in Deutschland ein Phantasietitel, den jeder führen kann) sicher nicht, denn die lassen sich jeden Handschlag mit HOAI-Stundensätzen im Bereich zwischen 50 und 100 Euro bezahlen.

Und wie wäre es, wenn die Jägerschaft einschliesslich der Verbände auch mal in die Offensive gehen und kritisch hinterfragen würde, warum zwar der Wolf in ganz Deutschland streng geschützt werden soll, das Rotwild aber als eine der Hauptbeutearten nur in den isolierten Rotwildgebieten vorkommen darf ?
Der Schutz eines Raubtieres muss zwingend auch die Erhaltung des Vorkommens seiner Beutetiere mit einschliessen !
Missstände wie die willkürlich festgelegten und aus Artenschutzsicht ungeeigneten Rotwildgebiete sind spätenstens nach der Ausbreitung des Wolfes ein Anachronismus und müssen korrigiert werden.
 

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