Was den Wolf anbelangt, können wir Jäger uns meines Erachtens ganz entspannt zurücklehnen und die weitere Entwicklung beobachten :
Der Wolf ist sehr anpassungsfähig und je weiter sich die Art bei uns ausbreitet, desto mehr werden die Jäger ganz automatisch beim Management gebraucht werden. Da geben sich einige naiv-emotionale Wolfsbefürworter momentan noch völlig wirklichkeitsfremden Wunschträumen hin.
Jungtiere übernehmen zunächst das tradierte Beutespektrum des Rudels, haben aber aufgrund ihrer hohen Lernfähigkeit auch die Tendenz, dieses Beutespektrum zu erweitern ...
Bei einer zunehmenden Verbreitung des Wolfes in Deutschland ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch Komposthäufen etc. in das "Beuteschema" aufgenommen werden.
Das ist übrigens nichts neues, der Film über die Wölfe beim ehemaligen Hermannstadt in Rumänien ist schon öfter im Fernsehen gelaufen und sollte auch "Wildbiologen" bekannt sein. Dort ist zu sehen, wie eine Wölfin völlig vertraut am Morgen durch die Stadt läuft, vorbei an Bushaltestellen etc. mit zahlreichen Menschen, die sie für einen Schäferhund halten.
Dann heisst es bei uns dann irgendwann nicht mehr, "Fuchs, Du hast die Gans gestohlen", sondern auch "Wolf, Du hast die Gans gestohlen".
Auf Dauer wird die für Mensch UND Wolf notwenige Scheu wohl nur durch eine Bejagung von "Problemwölfen" (als ultima ratio wenn andere Vergrämungsversuche nicht erfolgreich sind) dauerhaft aufrecht erhalten werden können.
Bei Extrapolation der bisherigen Entwicklung dürfte dieser Punkt in etwa 5 Jahren erreicht sein.
Und an wem wird diese Aufgabe dann wohl hängenbleiben ?
An den sog. "Wildbiologen" (in Deutschland ein Phantasietitel, den jeder führen kann) sicher nicht, denn die lassen sich jeden Handschlag mit HOAI-Stundensätzen im Bereich zwischen 50 und 100 Euro bezahlen.
Und wie wäre es, wenn die Jägerschaft einschliesslich der Verbände auch mal in die Offensive gehen und kritisch hinterfragen würde, warum zwar der Wolf in ganz Deutschland streng geschützt werden soll, das Rotwild aber als eine der Hauptbeutearten nur in den isolierten Rotwildgebieten vorkommen darf ?
Der Schutz eines Raubtieres muss zwingend auch die Erhaltung des Vorkommens seiner Beutetiere mit einschliessen !
Missstände wie die willkürlich festgelegten und aus Artenschutzsicht ungeeigneten Rotwildgebiete sind spätenstens nach der Ausbreitung des Wolfes ein Anachronismus und müssen korrigiert werden.