Wölfe mögen Truppenübungsplätze deutlich lieber als Naturschutzgebiete - SPON Ticker + Extras

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Gelöschtes Mitglied 25534

Guest
Nun grad aus dem Spiegel... nur um das nicht aus dem Zusammenhang zu reißen.
Man legts aus wie's die Ideologie verlangt. Alles andere ist dummes gelaber.

Stattdessen war die Sache kurz gesprochen wohl so: Obwohl die Jagd auf Wölfe in Deutschland nicht erlaubt ist, werden doch immer wieder einmal Tiere illegal getötet. Und das ist nach Erkenntnissen der Forscher in der Zeit zwischen 2000 und 2015 entweder auf gar nicht geschützten Flächen oder aber in Schutzgebieten passiert - aber nie auf Truppenübungsplätzen. Dort haben Jäger keinen Zutritt


Achso... Leserbrief ist natürlich raus...


Habe lustigerweise gerade das Selbe getan, bevor ich deinen Post hier gesehen habe. Ich hoffe ich bekomme den noch per Mail, dann kann ich den gerne hier mit einstellen.

Edit:

Kurzfassung:

  • illegale Wolfstötung hat nichts mit Jagd zu tun sondern ist schlichtweg Wilderei und eine Straftat
  • in der Veröffentlichung wird die These aufgestellt ohne andere Faktoren wie Wildbestand und Fehlen von Waldgängern samt Hunden zu berücksichtigen
    • die Passage im Text sollte als Schlussfolgerung/These aus dem Paper kenntlich gemacht werden, sofern sie nicht die Meinung des Autors widerspiegelt
    • die Passage sollte - wenn überhaupt geschrieben - mit Zahlen untermauert werden um glaubwürdig zu erscheinen
  • Jagd wird dort sehr wohl ausgeführt, nur ist diese nicht in privater Hand
 
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z/7

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Gilt das nicht für jede genutzte Fläche auf ihre Art?

Die Zusammensetzung der Lebewesen stellt sich auf die durch die Nutzung vorgegebenen Rhythmen und Standortseigenschaften ein. Fällt die Nutzung weg, verändert sich das Artenspektrum unweigerlich.

Deshalb bringt eine Unter-Schutz-Stellung nur etwas, wenn man die Änderung durch Wegfall der Nutzung beabsichtigt. Glasglocke is nich.
 
G

Gelöschtes Mitglied 3063

Guest
Kurzfassung:

in der Veröffentlichung wird die These aufgestellt ohne andere Faktoren wie Wildbestand und Fehlen von Waldgängern samt Hunden zu berücksichtigen

Es wird schon auf den Faktor Wildstand eingegangen, was mich aber stört ist, dass davon ausgegangen wird, es gäbe keinen Unterschied in der Schalenwilddichte - hier insbesondere Rotwild - zwischen Übungsplätzen und außerhalb.

Because densities of wild ungulates, the main prey of wolves in Germany (Wagner, Holzapfel, Kluth, Reinhardt, & Ansorge, 2012), are high in all areas settled by wolves to date (Reinhardt & Kluth, 2007), it is also implausible that different prey densities could serve as an Explanation.

die angegebene Quelle (Reinhardt & Kluth, 2007) sagt über Unterschiede nix aus.

A propos, weil wirs neulich erst gehabt hatten: Sie ist aber btw. eine interessante Lektüre für diejenigen, die sagen: das hat früher keiner gesagt...

Andererseits war sich ein überraschend hoher Anteil der Befragten im Wolfsgebiet überhaupt nicht bewusst, im Wolfsgebiet zu leben bzw. dieses häufig zu durchqueren. Es scheint, als überwiege die Vorstellung, die Wolfspräsenz in der Lausitz sei im Wesentlichen auf den Truppenübungsplatz beschränkt. Dieses Bild wird auch immer wieder in den Medien gezeichnet und sogar auf der Website des Kontaktbüros suggeriert.

und

Wölfe, wie auch andere Tiere, haben keine "arttypische" Scheu vor menschlichen Siedlungen oder Strukturen. Auch die Scheu vor dem Menschen ist nicht angeboren, sondern individuell erworben. Davon kann sich ein jeder in den Nationalparken dieser Welt überzeugen. Dort, wo Tiere den Menschen nicht als Feind kennen gelernt haben, ignorieren sie ihn in aller Regel. Um in der Kulturlandschaft leben zu können, müssen Wildtiere menschliche Strukturen und auch die Anwesenheit von Menschen bis zu einem gewissen Grade tolerieren. Die bisher in der Lausitz aufgewachsenen Wölfe sind auf einem intensiv beübten Truppenübungsplatz groß geworden. Entgegen weit verbreiteter Meinung herrscht auf solchen Arealen keine menschenleere Idylle, sondern sie werden militärisch, forstwirtschaftlich und auch jagdlich genutzt. Nach einer Jugend zwischen Panzern, Schießbahnen, übenden KSK-Einheiten, Harvestern und Drückjagden, geraten die dort aufgewachsenen
Wölfe durch den Anblick von Menschen oder Autos nicht in Panik. Insbesondere die Jungwölfe reagieren weder besonders scheu noch ängstlich auf Menschen, sondern indifferent. Vielen Menschen wiederum ist bereits dieses Verhalten unheimlich, sind sie es doch gewohnt, dass Wildtiere bei ihrem Anblick sofort flüchten.
 
G

Gelöschtes Mitglied 25534

Guest
Es wird schon auf den Faktor Wildstand eingegangen, was mich aber stört ist, dass davon ausgegangen wird, es gäbe keinen Unterschied in der Schalenwilddichte - hier insbesondere Rotwild - zwischen Übungsplätzen und außerhalb.

Das habe ich etwas genauer im Komentar an SPON angegeben, ist mir nur gerade nicht mehr in den Tippfinger geflossen. Speziell Rotwild habe ich in Zusammenhang mit Militärstandorten genannt, da dort quasi kein Nutzwald vorliegt, es geduldet wird und kaum gestört.

"[...], it is also implausible that different prey densities could serve as an Explanation."

Ich kann dieser Denkweise irgendwie nicht folgen...
 
G

Gelöschtes Mitglied 3063

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Ich kann dieser Denkweise irgendwie nicht folgen...

Sinngemäß: Weil die Wildbestände überall hoch sind ist es unplausibel, dass dies (der Wildbestand) der ausschlaggebende Faktor für eine Häufung der Wölfe auf Übungsplätzen ist.

Edit: Und genau dafür, dass die Wildbestände auf den Übungsplätzen genauso hoch seien wie außerhalb, dafür hatte ich gerne Zahlen...
 
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Gelöschtes Mitglied 25534

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Ich habe verstanden was der Autor damit sagen will, ich will dem aber nicht zustimmen.

"Implausible" ist einfach ein verdammt starkes Wort für eine Vermutung, "rather unlikely" hätte mit Verweis auf die Beteiligten Faktoren mMn. auch gereicht.
 
G

Gelöschtes Mitglied 3063

Guest
Ich habe verstanden was der Autor damit sagen will, ich will dem aber nicht zustimmen.

"Implausible" ist einfach ein verdammt starkes Wort für eine Vermutung, "rather unlikely" hätte mit Verweis auf die Beteiligten Faktoren mMn. auch gereicht.

Ich stimm der Argumentationskette auch nicht zu, vor allem, weil die Behauptung mir nicht mit Zahlen unterfüttert ist. Kann ja sein, aber nachdem ich schon den Eindruck habe, dass insbesondere die Hochwilddichten auf TrÜpl im Schnitt höher sind möchte ich da erst recht Zahlen haben.
 

z/7

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Meines Erachtens ist auch ein Vorliebe für Truppenübungsplätze zwar nicht angewölft, aber ganz sicher geprägt.

Das Erstaunen darüber, daß man von den Wölfen bis zum Auftauchen auf dem TrÜPl kaum was mitkriegt, bei der diffusen Ausbreitung aber dann ständig überall welche sieht, kann ich ebenfalls nicht nachvollziehen.

Die Besiedelung erfolgt durch zwei einzelne Wölfe auf der Durchreise. Wieso sollen die erst vorher zigmal an allen Fofas vorbeispazieren. Ist das Rudel aber dann etabliert, sind erstens mehr Wölfe in der Gegend unterwegs, und sie wird zudem zeitlich intensiver genutzt. Eben nicht einmal im Jahr von A über C nach B und bei C "Oh, hier gefällt's mir, satt zu fressen und Kindheit pur", sondern tägliches Kreisen um C.
 
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Schon vergessen? Wer hat denn seit wann eine Photofalle oder auch nur ein Photo-handy in Betrieb und wer hat sowas und stellt seine Bilder NICHT sofort per "asocial media" der ganzen Welt zur Verfügung? Viele dieser "Sprünge" sind doch schon zu Zeiten erfolgt, als die Technik so eine umfangreiche Überwachung wie heute garnicht hergab. Und "Kurti" und Co. wurden ja auch quer durch die Republik beobachtet und gefilmt, z. B. als sich so ein Jährling völlig im "Zufallsmodus" in ein Wohngebiet von Wildeshausen verirrte.
 

z/7

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Und nicht zu vergessen: viele Jäger haben den Wolf vllt auf der Fofa, werden aber einen Teufel tun und das publizieren...
 

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