Woher kommen die vielen Viszlas?

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Nur Idioten kommen auf die Idee Viszlas zur Schwarzwildjagd einzusetzen.
Erlebt man leider viel zu oft. Oder den Retriever auf der DJ 🙈
Ich versteh das sowieso ned. Geht's nach jagdlichen Belangen, such ich mir die Rasse zur Jagdmöglichkeit.
So war das ja alles ursprünglich mal gedacht, mit der Gebrauchshundezucht.
Sich einen Vizsla holen und dann drüber wundern, dass der weder in Sauen beisst noch in Dachsbauten passt, zeugt nur und ausschließlich von ziemlicher Dämlichkeit des Käufers.
 
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Statistiken sind so eine Sache..

Aus der Erinnerung heraus, fallen ungefähr +-300 Welpen im Jahr. Hierbei ist die Trennung nach Kurz- und Drahthaar nebensächlich.

Du hast ganz offensichtlich recht. Laut VDH-Statistik fielen im Jahr 2018 311 durch den VDH registrierte Welpen.

Ich muss einräumen, dass das in einem deutlichen Missverhältnis zu der von mir subjektiv wahrgenommenen Zahl von MVs steht. Meiner Beobachtung nach hatte ich da eine deutlich vierstellige Anzahl Welpen erwartet.

Mein Blick fiel dann allerdings auf die Deutsch Kurzhaar, die mit ~1.200 Welpen/ Jahr bei den JGHV-Prüfungen deutlich unterrepräsentiert sind. Liegt das daran, dass die in der Hauptsache Derby, Solms, IKP ... führen?

Wie in der obrigen Tabelle aufgeführt, wurden hiervon 187 zur VJP vorgestellt und geführt.
Das sind etwas mehr als 50% eines Jahrganges.

Danach trennt sich leider die Spreu vom Weizen, wenn es in Richtung HZP und VGP geht.

Mit der HZP hängen sie ja, bei angenommenen ~300 'offiziellen' Welpen, nicht sooo deutlich hinter den Zahlen der anderen Vorsteher und mit Blick auf die VGP wird es bei fast allen Rassen deutlich dünner. Da dient dann das Argument der vermeintlichen Hunde-Dressur gern als Entschuldigung, sich die weiteren Mühen der Ausbildung ersparen zu können.

Nicht wenige sehen dann ein, dass die Ausbildung eines Vorstehers - insbesondere eine UV- eine Menge Arbeit inklusive Freizeitverlust beinhaltet. Wenn dann der unbedarfte Erstlingsführer auch noch festellt, dass ein UV gegenüber DD/ DL/ DK u.ä eine Mimose im Bereich Apportausbildung / Zwang ist und die Ausbildung dementsprechend anders aufgebaut werden sollte, verkümmert so manch ein hoch veranlagter Jährling mal wieder als Stubentiger. Im schlechtesten Fall darf er dann wenn er die HZP geschafft hat( wie auch immer)einmal jährlich beim Schulfreund mit auf die Treibjagd.

Was man dann dort sieht, treibt einem die Schamesröte ins Gesicht und lässt die Schnappatmung einsetzen.
Es gibt gewiss einige Ausnahmen, doch leider sind diese die Einzelfälle.

Ich wage zu behaupten, dass das bei den MV (mit) am deutlichsten sichtbar wird. Da treibt sich, nach meiner Einschätzung, die breiteste Gruppe derer rum, die auch einen Jagdhund wollte, der dann aber bitte hinsichtlich seines Charakters pflegeleicht und nicht so 'griffig' sein sollte, mit einer Farbe, die Mutti auch gefällt und der bitte auch keine Katzen umbringt.

Ansonsten zeigt sich für mich eine nicht unwesentliche Diskrepanz zwischen der vorherigen verbalen Beschreibung des eigenen Superhundes und dem, was dann hier im Münsterland von dem einen oder anderen (gerade 'Exoten') so abgeliefert wird.

Der Trend zum relativ pflegeleichten und kompatiblen Familienmitglied ist nicht nur bei Jägern im Kommen:

https://www.faz.net/aktuell/finanze...er-wie-kaufe-ich-mir-einen-hund-16782692.html

Das sind dann zukünftig wohl noch ein paar mehr Retriever-Muttis, die mir mit ihrem freilaufenden 'der tut nix Exemplar' im Revier und am Reitstall begegnen.

Ursache: ... man könnte spekulieren, aber es ist der allgemeine Trend zum Modehund und das fehlende Wissen für was diese Rasse gezüchtet worden ist. Nicht unerheblich- und das muss gesagt werden, wird so manch ein Junghund ( dass gilt auch für andere Rassen) als Kinderersatz verhätschelt. Das sind meine Erfahrungen, auch wenn sie als Wahrheit sehr weh tun.

Das Zuchtpotenzial nimmt unter anderem durch diese genannten Punkte ab. Und wenn dann auch noch sehr gut veranlagte Zwinger (wie beim Drahhthaar in Ostdeutschland) wegbrechen, wird das Eis sehr dünn.

Die MV gefallen mir optisch durchaus gut, ich sähe aber das Risiko eben genau den Züchter zu finden, der - in meinem Verständnis - wirklich jagdlich brauchbare und ausreichend harte Hunde für die hiesige (Münsterland) Niederwildjagd züchtet.


grosso
 
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Du hast ganz offensichtlich recht. Laut VDH-Statistik fielen im Jahr 2018 311 durch den VDH registrierte Welpen.

Ich muss einräumen, dass das in einem deutlichen Missverhältnis zu der von mir subjektiv wahrgenommenen Zahl von MVs steht. Meiner Beobachtung nach hatte ich da eine deutlich vierstellige Anzahl Welpen erwartet.

Mein Blick fiel dann allerdings auf die Deutsch Kurzhaar, die mit ~1.200 Welpen/ Jahr bei den JGHV-Prüfungen deutlich unterrepräsentiert sind. Liegt das daran, dass die in der Hauptsache Derby, Solms, IKP ... führen?



Mit der HZP hängen sie ja, bei angenommenen ~300 'offiziellen' Welpen, nicht sooo deutlich hinter den Zahlen der anderen Vorsteher und mit Blick auf die VGP wird es bei fast allen Rassen deutlich dünner. Da dient dann das Argument der vermeintlichen Hunde-Dressur gern als Entschuldigung, sich die weiteren Mühen der Ausbildung ersparen zu können.



Ich wage zu behaupten, dass das bei den MV (mit) am deutlichsten sichtbar wird. Da treibt sich, nach meiner Einschätzung, die breiteste Gruppe derer rum, die auch einen Jagdhund wollte, der dann aber bitte hinsichtlich seines Charakters pflegeleicht und nicht so 'griffig' sein sollte, mit einer Farbe, die Mutti auch gefällt und der bitte auch keine Katzen umbringt.

Ansonsten zeigt sich für mich eine nicht unwesentliche Diskrepanz zwischen der vorherigen verbalen Beschreibung des eigenen Superhundes und dem, was dann hier im Münsterland von dem einen oder anderen (gerade 'Exoten') so abgeliefert wird.

Der Trend zum relativ pflegeleichten und kompatiblen Familienmitglied ist nicht nur bei Jägern im Kommen:

https://www.faz.net/aktuell/finanze...er-wie-kaufe-ich-mir-einen-hund-16782692.html

Das sind dann zukünftig wohl noch ein paar mehr Retriever-Muttis, die mir mit ihrem freilaufenden 'der tut nix Exemplar' im Revier und am Reitstall begegnen.



Die MV gefallen mir optisch durchaus gut, ich sähe aber das Risiko eben genau den Züchter zu finden, der - in meinem Verständnis - wirklich jagdlich brauchbare und ausreichend harte Hunde für die hiesige (Münsterland) Niederwildjagd züchtet.


grosso

Wir haben den gleichen Haltepunkt (y)

Nicht unerhebliche Diskrepanzen, die subjektiv durch das Glas einiger Mitforisten gesehen werden, wird es immer geben. Das ist in Teilen auch gut so, wenn dann die Sachlichkeit nicht verloren geht und wir in ...Magneten(Synonym) / ... geistig minder bemittelte(Synonym) abrutschen.
 
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Ein interessanter Themenbeitrag mit deinen inhaltsreichen Erfahrungswerten. Als Laie würde es mich und vielleicht den einen oder anderen doch interessieren, ob

+ du die Situation (wie war die Situation ??) als Standschütze beobachtet hast, oder
+ als Hundeführer / Treiber,
+ welchen durchgeprüften (welche Prüfung?) Hund(...Rasse) du führst
+ Kanntest / kennst du die Beweggründe, warum die Jagdleitung diese Hunde/-führer
eingeladen hat

Die inhaltliche Aussage kann Dich aber jetzt nicht so richtig überraschen, oder? Das Gros der mir bekannte Viszla kann ich mir auf einer Drückjagd nun wirklich nicht vorstellen und wüsste echt nicht, was die da tun sollten. Vielleicht ist da aber auch wiederum n (die quantitative Stichprobe) nicht groß genug, um das meinerseits objektiv beurteilen zu können.

Persönlich kann ich mir keinen Beweggrund vorstellen, der einen Jagdleiter motivieren sollte, die genannten MV Hundeführer zu einer Drückjagd einzuladen.


grosso
 
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Persönlich kann ich mir keinen Beweggrund vorstellen, der einen Jagdleiter motivieren sollte, die genannten MV Hundeführer zu einer Drückjagd einzuladen.
grosso
Die werden als Schütze eingeladen....der Hund geht halt mit...

Viel schlimmer finde ich Meuten die dann mit einem bunt zusammen geworfenem Haufen von dem auftauchen was man billig irgendwo bekommen konnte. Papiere/Prüfung/Leistungsnachweise? Fehlanzeige. Am Streckenplatz aber mit Rauschebart Sauspieß und überlangem Abfangmesser den "Profi" geben.
 
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Wir haben den gleichen Haltepunkt (y)

Nicht unerhebliche Diskrepanzen, die subjektiv durch das Glas einiger Mitforisten gesehen werden, wird es immer geben. Das ist in Teilen auch gut so, wenn dann die Sachlichkeit nicht verloren geht und wir in ...Magneten(Synonym) / ... geistig minder bemittelte(Synonym) abrutschen.

Die Aussage mit dem M-Magneten mag etwas drastisch gewesen sein.
Aber: genau deswegen werden die den "Züchtern" geradezu aus den Händen gerissen.
 
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Die inhaltliche Aussage kann Dich aber jetzt nicht so richtig überraschen, oder? Das Gros der mir bekannte Viszla kann ich mir auf einer Drückjagd nun wirklich nicht vorstellen und wüsste echt nicht, was die da tun sollten. Vielleicht ist da aber auch wiederum n (die quantitative Stichprobe) nicht groß genug, um das meinerseits objektiv beurteilen zu können.

Persönlich kann ich mir keinen Beweggrund vorstellen, der einen Jagdleiter motivieren sollte, die genannten MV Hundeführer zu einer Drückjagd einzuladen.


grosso

Es gibt vielleicht Deutschlandweit eine Handvoll UV's, die Ihre Arbeit auf der Drückjagd erledigen. Wenn man dann noch die beiden Hände mit "guter Nase und Einarbeitung sowie häufigen Einsatz auf der Nachsuche" dazu nimmt, ist aber auch schon Schluss.

UV sind für die Niederwildjagd gezüchtet und bei guter Abrichtung können sie diesen Job auch.

Vor Jahren hatten wir einen wirklichen (eingeführten) Ungarn im HZP Kurs, der hatte in seiner unbeaufsichtigten Freizeit die Ziegen vom Nachbarhof mehrmals gemeuchelt.

Wurde nach der HZP von einem Freund als "Packer" eingesetzt und tat seine Arbeit. Ist aber sicherlich die Ausnahme
 
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So war das ja alles ursprünglich mal gedacht, mit der Gebrauchshundezucht.
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Ich erlebe öfters dass der Hund da ist bevor man sich seines jagdlichen Haupteinsatzgebietes bewusst ist bzw den passenden Anschluss dazu gefunden hat. Dann soll der Hudn halt mitSPIELEN bis der nächste (dann hoffentlich richtige Rasse) einzieht.
So sind bei mir auf der JAgd schon alle möglichen Rassen während der Jagd rumgelatscht. Gebracht haben sie nix...gestört auch ned wirklich. Rauskristallisiert haben sich in der Waldjagd Bracken, Terrier, Wachtel jede Rasse mit der ihr typischen Vor und Nachteile. (Weit weg-penetrant hinten dran bleiben /unterTage-Kesselsprenger/Waidlaut-alles von links nach rechts drehend) ;)
 
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Wir haben den gleichen Haltepunkt (y)

Nicht unerhebliche Diskrepanzen, die subjektiv durch das Glas einiger Mitforisten gesehen werden, wird es immer geben. Das ist in Teilen auch gut so, wenn dann die Sachlichkeit nicht verloren geht und wir in ...Magneten(Synonym) / ... geistig minder bemittelte(Synonym) abrutschen.

Ich bin halt häufig ein wenig überrascht, wie viel Subjektivität/ Realitätsverweigerung da offensichtlich bei einigen mitspielt.

Ich habe nun seit gut 4 Dekaden Hunde und Pferde und die Hoffnung ist immer zuletzt gestorben. Leider habe ich weder bei den einen noch bei den anderen immer nur gute (im Sinne des Gebrauchswertes) gehabt.

In Sachen Hundeausbildung und -führung, weiß ich nicht mal, ob ich gut oder weniger gut bin. Fakt ist aber, dass ich nicht nur gute Hunde hatte und ich versucht habe, es für mich zu realisieren und hinsichtlich des Einsatzes und der Kommunikation nach außen, einzuordnen. Die guten Hunde haben es mir in der Ausbildung (wenn wir mal eine Kommunikationsebene hatten) und bei der Jagd mehrheitlich sehr leicht gemacht und mich glänzen lassen und die weniger guten habe ich halt durch die Prüfung gebracht und 'noch brauchbar' einsetzen können. Ich könnte aber jetzt noch die größeren Schwächen der weniger guten Hunde benennen.

Entsprechend irritiert es mich, wenn ich ansonsten, in der verbalen Beschreibung, ausschließlich von guten Hunden höre ... und bei einigen Rassen wundert es mich ganz besonders.

Ich war mit meiner damaligen DD-Hündin irgendwann zu einer Treibjagd bei einem Freund eingeladen, in dessen Umfeld sich die Epagneul Breton besonders breitgemacht hatten und von ihren Führern über die Maße gelobt wurden.
Zugegeben, ich war sehr gespannt und eher vorsichtig kritisch, was die recht kleinen Hunde wohl auf einer Niederwildjagd im Münsterland leisten würden. Da ich aber nie auf Rassen festgelegt war, habe ich mich gemüht, es auf die Neugier zu beschränken. Vielleicht ist es der Tatsache geschuldet, dass sie in ihrem Herkunftsland anders geführt werden, die HFs ihr Handwerk nicht verstanden oder nun genau diese 5 Exemplare einer 'untauglichen' Anpaarung' entstammten. Die dort geführten Hunde waren allesamt (jagdlich) echte Würste und faktisch unbrauchbar.

Irgendwann kommt sicher auch der Tag, an dem ich, nach meinen Maßstäben, auf der Niederwildjagd einen richtig guten MV sehe und dann werde ich das hier auch so kommunizieren. ;)


grosso
 
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Die werden als Schütze eingeladen....der Hund geht halt mit...

Wenn sie dann am Strick bleiben, ist das ja auch nicht weiter schlimm. ;) Die MVs, die ich erlebt habe, kann ich mir auf einer Drückjagd nicht mit 'sinnstiftendem' Einsatzzweck vorstellen. Solche MVs, die da etwas beitragen können, mag es aber irgendwo geben.

Viel schlimmer finde ich Meuten die dann mit einem bunt zusammen geworfenem Haufen von dem auftauchen was man billig irgendwo bekommen konnte. Papiere/Prüfung/Leistungsnachweise? Fehlanzeige. Am Streckenplatz aber mit Rauschebart Sauspieß und überlangem Abfangmesser den "Profi" geben.

Da kommst Du natürlich von dem einen Extrem in das andere. Die Grenze zwischen einer guten, eingejagten, effizienten Meute und so einem bunten, martialischen Kriegshaufen ist sicher manchmal fließend. Bei den typischen DJT Meuten mit Brackenassistenz habe ich das so eher selten wahrgenommen.


grosso
 
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Die, wie auch immer, in der Öffentlichkeit in Erscheinung tretenden Vizslas sind auch nicht alle in D gezogen, das sollte man bei der geringen Welpenzahl unbedingt beachten.
Es gibt gute Züchter im Heimatland und auch im europäischen Ausland. Die Hunde laufen natürlich hier auch auf Prüfungen mit.
Zudem gibts eine sehr engagierte Orga, die ausschließlich Vizslas aus dem TS vermittelt, gern in Jägerhände übrigens, und etliche jedes Jahr von Ungarn nach D bringt. Auch einige mit Papieren.
Wie sich der VUV bei der Ausstellung von Registerpapieren dranstellt, entzieht sich meiner Kenntnis.
Auf jeden Fall sind aber auch das alles Vizslas, die irgendwo rumlaufen, gesehen werden und den Eindruck einer höheren Welpenzahl entstehen lassen.
 
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