Wohin mit dem Wild? Jäger vor Herausforderungen

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Das ist ein Posting, dass von Fachkompetenz zeugt. Sauen folgen dem Fraß, je nachdem wie es mit Niederschlägen und den angebauten Feldfrüchten ausschaut, schießen wir in unserem Feldrevier zwischen 5 und 3O Sauen im Jahr und für solche Schwankungen braucht es ein Ventil und das waren, vor der Seuche, Gastronomen, die diesen Namen auch verdienen. Von denen werden nicht alle wieder öffnen.
Ja die Schwankung bei sw ist auch unsere Problem.
Entweder hat man zu wenig oder es sind 10 zu viel an einem Tag.
 
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Wer mal das wunderschöne Baden-Baden, gelegen im Nordschwarzwald, bekannt für seine Bäder, Thermen und besoffenen Russen besucht: Fahrt in die Geroldsauer Mühle und schaut euch dort die Preise an. Die verdienen sich da ein goldenes Näßchen (Wild kommt vom Forstamt ein paar Kilometer davor). 🤷‍♂️
 
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Vorweg, schlimm sind die Jäger die ihr Wild mehr oder weniger verschenken und dadurch die Preise versauen. Meist sind es nur die Jäger, die nur 4-5 Stk. im Jahr schießen. Da wäre es mir auch egal zu welchen Preis ich die geringe Menge weg geht.
Letztes Jahr ist mir durch den Virus meine Abnahmequelle weggebrochen, also musste ich mir was überlegen.
Hab wieder eine Liste gemacht, wer was will und braucht. Außerdem, was den größten Erfolg brachte war TAUSCHGESCHÄFT

Ich tausche Rehfleisch (hab nur Rehwild) in
Gans küchenfertig
Forellen frisch aus dem Weiher
Spanferkel
Brennholz
Hecke schneiden

komischerweise sind viele bereit durch den Tausch mehr fürs Rehfleisch zu bezahlen. Mein Preis vor Corona an die Gaststätte war 8€/KG in der Decke.
Aktuell Bock vom Samstag hatte 16Kg = 128€
hab ich gegen 2 Ster Buchenbrennholz ofenfertig und geliefert eingetauscht.
Den Ster bekomme ich sonst nicht unter 95€ = 190€ für die 2 Ster.

somit win/win für beide, einzig aus der Decke schlagen muss ich ihn noch, das hab ich sonst bei der Gaststätte nicht machen müssen.

In Summe hab ich jetzt 36Rehe auf der Liste und etwa 11 für den Tauschhandel. Mal sehen, was noch geht. muss gut 110 Stk. Rehwild pro Jahr los werden.

Robert
 
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klingt vielleicht wieder blöd, aber kanns nur nochmal wiederholen...

wenn sich jemand einen 1000 Ha Sauen oder Rotwildpuff anschafft, sollte er sich vorher auch Gedanken gemacht haben, wie er große Mengen an Wildfleisch wieder los wird. Einfach nur darauf zu vertrauen, dass ihm die Ware von einem Wildhändler aus den Händen gerissen wird, ist ein bisschen mager.
 
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Es kommt immer darauf an, wie man "sein" Fleisch an den Mann/Frau birngt.
Wenn ein Kunde einen ÜL gekauft hat, wurde er sauber abgeschwartet und zerlegt. Alle Braten fachgerecht zugeschnitten und auf Wunsch auch ausgebeint. Wenn gewollt war, wurde auch mehr Fleisch an den Knochen gelassen, als sonst üblich. Wenn gewünscht war, habe ich auch Rollbraten ( mit oder ohne Füllung ) und Mett hergestellt.
Dazu wurde alles vakumiert und beschriftet.
Alles was an "Abschnitten" angefallen ist, wurde zu Gulasch oder Mett verarbeitet, was gern gekauft wurde. Die Kunden konnten, wenn sie etwas warten mussten auch gern ( hinter einer Glasscheibe ) bei der Verarbeitung zusehen, das hat den Leuten gefallen zu zusehen, wie sauber gearbeitet wurde. Das schaffte Vertrauen und die Mundpropaganda nahm ihren Lauf!
D.T.
 
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Ich tausche Rehfleisch (hab nur Rehwild) in
Gans küchenfertig
Forellen frisch aus dem Weiher
Spanferkel
Brennholz
Hecke schneiden
.....
Robert
Tauschhandel...
Mach ich hier auch.
Wild gegen Fisch aus Norwegen, Kartoffeln von nebenan, Hase gegen Weißkohlköpfe, Wildgans gegen Suppenhuhn oder Stallhase usw.
Da ist man aber wie alle Stofftaschentuchbenutzer, Kaffeeautomatenverweigerer und Scheitholzheizer in der gaaaaaaanz pöööhhhsen Naziecke!
Weil...Wertweitergabe zu 100% (also ohne BG, ohne MwSt. und weitere Abgaben und auch noch völlig ohne staatliche Kontrolle:eek:) ist oder wird spätestens ab September politisch ein Schwerverbrechen!!!
Außerdem wirst Du dafür bei der urbanen:sick: Mehrheit keine Mehrheit finden. Berliner Luft:sick::sick::sick: gegen Wildfleisch? Tänze der Völker gegen Sauleber?? Genderpiktogramme gegen Rehrücken???
Gruß-Spitz
 
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klingt vielleicht wieder blöd, aber kanns nur nochmal wiederholen...

wenn sich jemand einen 1000 Ha Sauen oder Rotwildpuff anschafft, sollte er sich vorher auch Gedanken gemacht haben, wie er große Mengen an Wildfleisch wieder los wird. Einfach nur darauf zu vertrauen, dass ihm die Ware von einem Wildhändler aus den Händen gerissen wird, ist ein bisschen mager.
Wenn sich jemand einen "1000 Ha Sauen oder Rotwildpuff anschafft", dann scheint er sich die Jagd leisten zu können. ;)

Im Gegensatz zu denen, die auf den Erlös des Wildpretes angewiesen sind, weil sie sonst die jährliche Jagdpacht nicht zahlen können.

Eine Abgabe an den Wildhändler hat, nach dem Auffüllen der eigenen Kühltruhen, nicht unbedingt was mit " Faulheit", sondern eher mit es sich leisten können zu tun.

Es dürften in einem "1000 Ha Sauen oder Rotwildpuff" auch einige Tonnen fertigen Wildprets anfallen: wer kann soviel schon allein verzehren?
 
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Ja die Schwankung bei sw ist auch unsere Problem.
Entweder hat man zu wenig oder es sind 10 zu viel an einem Tag.

Muss man halt mehr im Ansitz als auf der Drückjagd erlegen und diese blöden Jagdruhen sein lassen... konsequent das ganze Jahr mehr oder weniger scharf auf SW jagen...
 
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Muss man halt mehr im Ansitz als auf der Drückjagd erlegen und diese blöden Jagdruhen sein lassen... konsequent das ganze Jahr mehr oder weniger scharf auf SW jagen...
Wir jagen immer auf sw und halten keine Jagdruhe auf sw.

Nur fallen die Sauen nun mal größtenteils beim häckseln und den kleinen DJ.

Wenn das so einfach wäre jeden Monat 3,4,5 Sauen zu erlegen...

In den letzten 30 JJ schwankt unsere Jahresstrecle zwischen 2 und 29.
 
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Die kriegen nix, woher sollen denn die Schinken kommen wenn nicht von den dicken Sauen?
Und immer die Herummeckerei weil da zwei Löcher drin sind und ständig wird am Preis diskutiert.
Der Handel wird sowieso ignoriert. Saubande.

Privat werden Preise aufgerufen und ohne Diskussion bezahlt. Macht halt Arbeit.


bei dir im Südwesten, frag mal die Kollegen in Meck-Pomm.
Vermarktest du selbst oder bist du Begehungsscheininhaber der nur reinhängen muss?
 
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Mit dem reinhängen ich es nicht getan. Wir machen das im Team, mein Chef hat die wenigste Arbeit damit, der sorgt für die Technik. Zerwirkraum und Kühlhaus usw.
Jagdaufseher ist Metzger, der Rest arbeitet zu.
Vermarkten geht alle an.
Aber niemand muss das Stück vermarkten, daß er gerade reingehängt hat, oder gar selber essen, wenn er nicht will. Das geht küchenfertig gemacht alle an und wandert meist erst mal in die Kühltruhen. Weihnachtsmarkt ist ebensoTeamarbeit beim Verkauf. 6 Tage Einsatz und der größte Teil der Jahresstrecke ist erledigt.
Ein 1000ha Revier kann niemand allein bewirtschaften, weder Jagd geschweige denn die Arbeit.
Wir haben letztens mal überlegt seit wann wir den Aufwand treiben. Der erste Weihnachtsmarkt mit unserer Beteiligung war 1998, Mitte der 90er fing das Problem an, daß die Sauen immer mehr wurden und wir uns was überlegen mussten, denn nichts ist frustrierende als Wild laufen zu lassen, weil man nicht weiß wohin damit.
Nebenbei bringt das dem JH wesentlich höhere Einnahmen. Okay am Anfang musste investiert werden.
 
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